Die Zahl älterer Menschen steigt stark an. Immer mehr Pflegebedürftige treffen auf im Durchschnitt ebenfalls ältere Pflegekräfte - der demografische Wandel macht auf beiden Seiten der Pflege keinen Halt. Dazu erleben wir heute einen verstärkten Fachkräftemangel und ein eine fehlende Definition professioneller Pflege.
Im Projekt DigiCare Robo – Digitalisierung in der
Pflege wird die heutige Pflegeproblematik durch die Auswirkungen des
demographischen Wandels reflektiert und gemeinsam mit starken
metropolregionalen Partnern AWO Bezirksverband Braunschweig e.V. und Ostfalia
Hochschule für angewandte Wissenschaften an einer Entlastung für morgen gearbeitet.
Dabei im Einsatz: Der humanoide Roboter Cruzr, der über die
Entwicklungsplattform Innovative Pflege (InCa 4D) zur Verfügung gestellt wird.
Im Zentrum der Entwicklungsarbeiten von DigiCare Robo stehen die Bedarfe in Versorgungseinrichtungen, die von den InCa 4D-Projektpartnern bereits in zahlreichen Innovationsworkshops ermittelt wurden. Im Projekt wird die Umsetzung technischer Lösungen in die Pflegepraxis erfolgen. Nach der Erstellung des technischen Frameworks auf dem humanoiden Roboter Cruzr werden in Entwicklungs- und Erprobungsphasen mehrere Apps für verschiedene Anwendungsszenarien, wie das Besuchermanagement und soziale Interaktion, entwickelt. Zuständig für die Programmierung und den technischen Support des Roboters ist die Fakultät Informatik der Ostfalia. Die Erprobung erfolgt durch den Anwendungspartner AWO Bezirksverband Braunschweig in ausgewählten Pflegeeinrichtungen.
Wir arbeiten im Open-Innovation-Ansatz in gemeinsamen Workshops bei der AWO Braunschweig. Dazu laden wir sowohl Pflegekräfte als auch das Forschungs- und Entwicklungsteam der Ostfalia Hochschule ein, um Lösungen gemeinsam (weiter) zu entwickeln. Den Grundstein dafür haben wir bereits in der Entwicklungsplattform InCa 4D gelegt.
Dabei heraus kristallisiert haben sich zwei Use-Cases, die im Projekt DigiCare Robo umgesetzt, erprobt und schrittweise mit dem Feedback aus der Pflegepraxis optimiert werden:
Die Unterstützung durch Robotik im Besuchermanagement und die Kommunikation und Interaktion mit Pflegebedürftigen und deren Angehörigen durch Robotik
Viel zu oft muss Pflegepersonal Tätigkeiten erledigen, die mit Pflege gar nichts zu tun haben. Roboter dienen dabei als Werkzeug, als Hilfsmittel, durch die Pflegekräfte wieder mehr Zeit für die direkte Interaktion mit den Pflegebedürftigen haben werden. Roboter – und insbesondere Roboterassistenten – haben das Potenzial, den Erhalt des selbstbestimmten Lebens im Alter zu ermöglichen und den Pflegeberuf zu unterstützen, indem nicht primär pflegerische Aufgaben mithilfe der neuen Technologie gelöst werden.
Was vor einigen Jahren noch utopisch klang, ist mittlerweile die nahe Zukunft. Denn vermehrt wird über den gezielten Einsatz von lernenden Systemen, zu denen Pflege-Roboter zählen, diskutiert. Langsam werden laufenden Projekte aus technologischer Sicht allmählich alltagstauglich. Es gilt jedoch auch an den ELSI-Aspekten, ökonomische, ethisch und rechtliche sowie soziale Aspekte, zu arbeiten und so die Voraussetzungen für den Einsatz von Robotik in der Pflegepraxis zu schaffen. Erst dann wir Cruzr in der Pflege ankommen.
Neben der Metropolregion als Projektträgerin sind der AWO Bezirksverband Braunschweig e.V. als Anwendungspartner und die Fakultät Informatik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften als Entwicklungspartner am Projekt beteiligt. Fördergeldgeber für DigiCare Robo ist das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser.
Foto: Metropolregion
Foto: Metropolregion
Foto: Metropolregion
Foto: Philipp Ziebart
Foto: Metropolregion
Foto: Metropolregion
wird vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser gefördert.