Michel Hazanavicius liebt das Kino. Egal ob Bond-Parodie, Godard-Hommage oder eine Liebeserklärung an den Stummfilm. So bunt sein Werk auch ist, so laut hört man, wo sein Herz schlägt. Mit FINAL CUT OF THE DEAD nimmt er aber zur Abwechslung keine Klassik, sondern einen beträchtlich jüngeren Bezugspunkt. Kaum ein halbes Jahrzehnt vorher machte die japanische Zombiekomödie „One Cut of the Dead“ die Runde und avancierte weltweit unter Cinéphilen langsam zum Kult. Obwohl dort auch schon ein Theaterstück die Basis gab, schuf man etwas ganz besonders Filmisches: einen Horrorfilm in einer einzigen Einstellung. Doch schon damals blieb die Meta-Satire nicht nur bei diesem Kniff. Hazanavicius transportiert das Konzept nun nach Frankreich, dreht die Schraube aber noch einmal weiter. Denn auch die Verschiebung von Ost nach West schreibt sich in das absurde Chaos des Films selbst hinein. Joris Coerdt
Fr 2022 OmU (110 Min.)
R: Michel Hazanavicius
Termine: 26. & 27.06. jeweils um 20:15 Uhr
Bild: ©Allociné.fr