Bildquelle: Die Pflegewächter

Die Pflegewächter-Services helfen pflegenden Angehörigen, die Bürokratie rund um die Pflege zu verstehen. Das kostenlose Angebot beinhaltet strukturierte Verfahren und finanzielle Möglichkeiten, um Pflege leisten zu können. Ausgezeichnet mit dem Durchstarterpreis 2021 und dem SENovation-Award, kooperieren die Pflegewächter mit Diakovere, Deutsches Rotes Kreuz und Einrichtungen der AWO sowie einer Auswahl an Krankenkassen. Los geht's mit 3 Fragen an die Pflegewächter:

#Fokusthemen: Welche Schwerpunkte haben die Pflegewächter im Bereich der (digitalen) Gesundheitswirtschaft? Wie kam es zur Idee?

Wir unterstützen im Pflegefall und machen die Beantragung von Pflegeleistungen zugänglich und verständlich. Für unsere Kunden kontrollieren wir dabei auch, ob sie von der Pflegekasse die Leistungen bekommen, auf die sie einen Anspruch haben. So erhalte ich die Leistungen, die ich für meine Pflege benötige.

Die Idee zu Pflegewächter kam mir, als meine Oma pflegebedürftig geworden ist. Da habe ich gemerkt, wie belastend das Thema Pflege ist und wie aufwendig der Antragsprozess. Diese Überforderung wollen wir auflösen. Das Geld für unseren ersten Prototypen kam damals von meinem Opa. Das Unternehmen ist also wirklich eng mit meiner Familie verbunden. Mittlerweile werden unsere Systeme nun auch in der niedersächsischen Wohlfahrtspflege, etwa bei der AWO, der Diakonie oder den Deutschen Roten Kreuz eingesetzt.

#Zukunft: Was sind Eure Zukunftsvisionen?

Als Gesellschaft fangen wir gerade erst an darüber zu diskutieren, wie viel und wo uns Digitalisierung gut tut und wie wir unsere Arbeit in Zukunft gestalten wollen bzw. welchen Wert Arbeit überhaupt für uns hat.

In der Pflege erzielt man ganz klar gesellschaftlichen Mehrwert, auf ganz vielen Ebenen. Aktuell findet die Pflege im Privaten aber versteckt, schambehaftet und allein statt. Meine Zukunftsvision ist, dass wir das mehr in die gesellschaftliche Mitte holen, uns vielmehr umeinander kümmern und Alt und Jung gegenseitig voneinander profitieren. Dezentrale "Begegnungsräume" mit gemeinschaftlicher Partizipation und Teilhabe aufzubauen und auszugestalten, das wollen wir mit Pflegewächter langfristig aufziehen und dabei ein erstes Role-Model aus Niedersachsen entwickeln, das dann in Deutschland etabliert und adaptiert wird.

#Motivation: Welchen Mehrwert wünscht Ihr Euch aus dem Verbund der Metropolregion?

Wir entwickeln keine Insellösung, sondern stellen integrative Systeme zur Verfügung. Das zeigen auch unsere Kooperationen. Wir glauben, dass ein grundlegender Wandel in der Pflege nur unter Einbeziehung der bestehenden Strukturen erfolgen kann. Deshalb bauen wir ein Netzwerk starker Partner auf, um pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen eine bestmögliche Beratung zu bieten. Dabei kann der Verbund der Metropolregion uns unterstützen. Der Verbund kann Fürsprecher, Vermittler oder Hinweisgeber sein. Neben der Wohlfahrtspflege setzt bereits auch ein kommunaler Pflegestützpunkt in Hannover auf unsere Dienstleistung. Das könnte man ausbauen.

Mehr über die Pflegewächter unter https://pflegewaechter.de/

Letzten Monat feierte die Life Science Factory in Göttingen ihre Eröffnung, das “Grand Opening” ist für den 27. April 2022 geplant. Wir haben nachgefragt bei Irina Reimer, Program Director der Life Science Factory: Wie war die Resonanz? Wie sieht das Angebot für StartUps aus? Wo soll es hingehen und welche Erfolgsstory kann bereits erzählt werden?

GesundheIT: Über die Life Science Factory: Was beinhaltet Ihr Angebot für Startups?

Irina Reimer: Die Life Science Factory unterstützt gründungswillige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie junge Firmen bei ihren ersten Schritten außerhalb akademischer Institutionen. Auf 3.300 Quadratmetern finden sich auf vier Etagen modernste und vollausgestattete Labore, eine Werkstatt zur Prototypenentwicklung sowie Büro- und Veranstaltungs-Räumlichkeiten. Startups können bei uns innerhalb von 48 Stunden mit ihren Projekten starten. Sowohl in der Größe als auch in der Ausstattung sind die Labore hochflexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieterinnen und Mieter anpassbar und können auch mit dem Startup mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Diese bedarfsgerechte Infrastruktur ist eingebettet in eine umfangreiche Programmatik, die es den Gründenden ermöglicht, sich innerhalb der Community auszutauschen und von einem Netzwerk wertvoller Kontakte zu profitieren. Fester Bestandteil darin ist ein regelmäßiges Veranstaltungs-, Beratungs- und Workshop-Angebot, das Herausforderungen und Hilfestellungen speziell im Life Science Gründungsumfeld adressiert.

GesundheIT: Sie feierten kürzlich die Eröffnung im Sartorius Quartier: Wie war die Resonanz?

Irina Reimer: Großartig! Wir sind alle begeistert von der großen Resonanz, die uns nach der Eröffnung der Life Science Factory noch immer von Life Science Enthusiasten aus der ganzen Welt erreicht. Die Eröffnung war als digitales Soft Opening angelegt und anschließend fand unser 3. Life Science Start-up Day statt. Insgesamt waren rund 650 Teilnehmer*innen online dabei. Impressionen können auch noch gerne hier eingesehen werden: https://lnkd.in/gHWUJFmD. Jetzt freuen wir uns aber auch bereits auf das “Grand Opening”, geplant für den 27. April 2022, an dem  sich hoffentlich alle auch vor Ort von den Räumlichkeiten und dem Konzept überzeugen können.

GesundheIT: Wie sieht Ihre Strategie für die nächsten 10 Jahre aus? Wo soll es noch hingehen?

Irina Reimer: Die Strategie der Life Science Factory zielt darauf ab, Gründende im Life Science Bereich langfristig optimal zu unterstützen und ihnen die notwendigen Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg zu bieten. Das bedeutet für uns, unsere Aktivitäten von Anfang an in ein über Niedersachsen hinaus weisendes Innovationsnetzwerk einzubetten, das soll auch für die Zukunft gelten. Auch eine physische Präsenz innerhalb pulsierender Ökosysteme ist dabei unabdingbar. Wir haben daher schon die Fühler zu führenden Life Science Standorten ausgestreckt, und mit der Partnerschaft zum internationalen Gründer-Event der Digitalszene – Bits & Pretzels in München – einen echten Coup gelandet. Ziel ist es, diese Partnerschaften auszubauen und die Synergieeffekte bestmöglich zu nutzen, um in zehn Jahren ein internationales Life Science Factory Netzwerk an unterschiedlichen Standorten etabliert zu haben, das international strahlt.

GesundheIT: Was wünschen Sie sich aus dem Verbund der Metropolregion und wie können Sie Einrichtungen außerhalb Südniedersachsens in der Metropolregion unterstützen?

Irina Reimer: Netzwerke sind ein essentieller Nährboden für Gründungen. Wenn verschiedene Expertisen zusammenkommen, kann ein Austausch entstehen, der neue Impulse für Unternehmer*innen liefert. Für unsere Start-ups wünschen wir uns, dass diese von den regionalen und überregionalen Netzwerken profitieren können. Unsere kuratierte Community hilft auch außerhalb von Südniedersachsens mit Vordenkern und Branchenexperten in Kontakt zu treten und zusammenzuarbeiten. Das Netzwerk, das wir mit erfahrenen Gründerpersönlichkeiten, Kooperationspartnern und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland aufgebaut haben, versteht sich auf Unternehmertum und auf die Welt der Lebenswissenschaften. Mit dem regelmäßig stattfindendem AHEAD Programm für die bedarfsgerechte Förderung wissenschaftlicher Gründungsprojekte und einem ausgerichteten Vertical bei der Bits & Pretzels, das für Life Science Unternehmertum sensibilisiert, können auch deutschlandweite Startups von dem Ökosystem profitieren.

GesundheIT: Eine Erfolgsstory aus der Life Science Factory?

Irina Reimer: Als Erfolgsgeschichte aus der Community fällt mir spontan Curexsys ein - Mieter der ersten Stunde.Curexsys ist ein auf Exosomen spezialisiertes Start-up, das innovative Therapeutika für die Heilung altersbedingter Krankheiten entwickelt. Gegründet wurde Curexsys Ende 2020 von Dr. Jens Gruber und Dr. Herbert Stadler. Exosomen sind 30 bis 150nm kleine extrazelluläre Vesikel, die von verschiedenen Zelltypen an die Umgebung abgegeben werden. Exosomen beinhalten Proteine und Nukleinsäuren, mit deren Hilfe Zellen untereinander kommunizieren können. Immunmodulierende und entzündungshemmende Effekte von Exosomen wurden nachgewiesen. Eine Einrichtung wie die Life Science Factory bietet den Gründer*innen beispielsweise die Möglichkeit, wichtige wissenschaftliche Experimente durchzuführen, ohne dass sie dafür eine eigene aufwendige und kostspielige Ausrüstung anschaffen müssen. Genau, das ist existenziell wichtig für eine Unternehmensgründung.

Unsere persönliche Erfolgsgeschichte der Life Science Factory ist ebenfalls erwähnenswert. Vor mehr als drei Jahren sind wir mit einem ersten Konzept, einem sehr kleinen Team der großen Vision gestartet, Göttingen als Life Science Start-up Hub zu etablieren und das Gründungsökosystem mit unserem Angebot zu bereichern. In das neue Jahr sind wir mit einem mittlerweile 12-köpfigen Team gestartet, dürfen Start-ups diverser Herkunft auf vier Stockwerken in einem neuen Gebäude willkommen heißen und pflegen ein breites Netzwerk wertvoller Kooperationspartner, Industrieexperten und Mentoren, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.

GesundheIT: Vielen Dank, Frau Reimer, und nochmals Glückwunsch zum gelungenen Opening!

Bildquelle: Life Science Factory.


Das COVID-19-Forschungsnetzerk Niedersachsen (COFIN) fördert 13 Kooperationsprojekte zur Erforschung von COVID. Das HZI koordiniert sechs interdisziplinäre Projekte mit niedersächsischen Partnern.

Im Fokus der Förderungen: die interdisziplinäre Erforschung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 sowie zur Untersuchung von Ursachen und Langzeitfolgen der COVID-19-Erkrankung. 5,97 Millionen Euro stellt COFONI dafür bereit. Mit dieser erneuten Projektförderung nimmt COFONI weitere Forschungspartner in das Netzwerk auf und stärkt die Zusammenführung der niedersächsischen Kompetenzen in der Corona-Forschung. Für die Projekte zur Erforschung der Langzeitfolgen von COVID-19 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur Sondermittel in Höhe von rund 2 Millionen Euro bereit. Die somit insgesamt 5,97 Millionen Euro stehen den Wissenschaftler*innen sofort zur Verfügung. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und zwei seiner Standorte koordinieren sechs der geförderten Projekte.

Zuvor hat COFONI alle niedersächsischen Corona-Forscher:innen aufgerufen, sich mit gemeinsamen fächerübergreifenden Projektvorhaben bis zu einer Höhe von 500.000 Euro auf die sogenannte Flex-Funds-Förderung zu bewerben. „Für die Begutachtung der 26 eingegangenen Projektanträge konnten wir 52 national und international renommierte Wissenschaftler*innen gewinnen“, sagt Netzwerk-Koordinator Prof. Jürgen Wienands von der Universitätsmedizin Göttingen. „Die Gutachtenden haben den Forschungsanträgen einen hohen wissenschaftlichen Anspruch, eine herausragende Qualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt.“ „Die Vielzahl der eingereichten Vorhaben sowie die herausragende Qualität der ausgewählten Projekte sind ein Beleg für das enorme Potenzial der Corona-Forschung und die Stärke der Infektionsforschung in Niedersachsen“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Dreizehn Projekte wählte COFONI für die Flex-Funds-Förderung in Höhe von insgesamt 5,97 Millionen Euro aus. Neben den Wissenschaftler:innen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Universitätsmedizin Göttingen, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, des Deutschen Primatenzentrums, des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM) sowie des TWINCORE - Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung sind an den ausgewählten Forschungsvorhaben auch Forschende des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin, der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig beteiligt. Das CiiM und das TWINCORE sind gemeinsame Einrichtungen des HZI und der MHH.

Über COFONI – das COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen

Mit insgesamt 10,4 Millionen Euro unterstützt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur den Aufbau des COVID-19-Forschungsnetzwerkes Niedersachsen (COFONI). Das Netzwerk wurde im Oktober 2020 auf Initiative von Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Medizinischer Hochschule Hannover und Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover gegründet. Außerdem gehört dem Netzwerk das TWINCORE - Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung und das Deutsche Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung an. Ziel des Forschungsverbundes COFONI ist es, grundlegende und wichtige Fragen zum Virus, zu molekularen Grundlagen für die Wirk- und Impfstoffentwicklung sowie zur Behandlung von Erkrankten und Modellierung von Infektionsverläufen zu erforschen. Die besondere Strategie ist dabei, die wissenschaftlichen Kernkompetenzen in der Metropolregion Göttingen-Hannover-Braunschweig zusammenzuführen, um die vorhandenen interdisziplinären und komplementären Expertisen optimal nutzen zu können. Die nötigen technischen Kompetenzen werden durch eine zentrale Technologieplattform gebündelt. Sie stellt allen Netzwerkbeteiligten übergreifende Methoden und Tiermodelle sowie Daten- und Biobanken zur Verfügung.

Quelle: https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/news-detail/article/complete/covid-19-forschungsnetzwerk-niedersachsen-mit-vereintem-wissen-gegen-sars-cov-2/

Mehr zu COFONI: https://www.umg.eu/forschung/corona-forschung/cofoni/

Bildquelle: : ©HZI/Mathias Müsken

Die Studie des internationalen Forschungsteams vom TWINCORE eröffnet Perspektiven für mögliche therapeutische Anwendungen von Itaconsäure gegen schwere Krankheitsverläufe bei Virusinfektionen.

Eine wichtige Aufgabe des menschlichen Immunsystems ist es, die kritische Balance zu halten zwischen effizienter Abwehr eines Erregers einerseits und dem Schutz betroffener Gewebe andererseits. Krankheitsbilder viraler Infektionen sind nicht selten geprägt von einem „zu viel“ der Abwehr, einer übermäßig starken Entzündung, die das Gewebe schädigt. Der entstehende Schaden kann größer sein als der durch den Erreger selbst verursachte. Als Rheumatologe interessiert sich der Mediziner Frank Peßler, Leiter der Forschungsgruppe „Biomarker in Infektionen“ am TWINCORE in Hannover besonders für diese als Immunpathologie bezeichneten Facetten von Infektionskrankheiten, die vor allem bei Influenza und COVID-19 eine wichtige Rolle spielen.

Während einer Entzündung produzieren manche Abwehrzellen Itaconsäure. Sie wirkt hemmend auf Bakterien, die im Inneren dieser Zellen überleben. Seit einigen Jahren beobachten Forschende zudem, dass dieses hochreaktive organische Molekül wichtige entzündungsfördernde Signale im Immunsystem dämpft. In der aktuellen Studie beschreiben Frank Peßler und sein Team am TWINCORE die Funktion von Itaconsäure während einer Infektion mit dem Influenzavirus.

Sie beobachteten, dass in Lungengeweben von Mäusen wie von Menschen bei einer Infektion mit dem Grippevirus Itaconsäure produziert wird. Mäusen bietet sie Schutz vor schweren Auswirkungen der Infektion. Fehlt das Enzym zur Herstellung des Moleküls hingegen, ist die Entzündungsreaktion in der Lunge stärker ausgeprägt und die Krankheit verläuft häufiger tödlich. In den untersuchten Geweben sahen die Forschenden, dass die Synthese von Itaconsäure und des dafür benötigten Enzyms mit einer Absenkung der Entzündung einherging. Wenn sie Mäuse während der Influenzainfektion mit Itaconsäure als „Medikament“ behandelten, blieb die Entzündung in den Lungen fast vollständig aus.

Um herauszufinden, welche Immunzellen die Quelle der Itaconsäure sind, nutzen die Forschenden hochmoderne Einzelzell-Sequenziermethoden. Sie fanden heraus, dass im menschlichen Blut Monozyten, also jene Zellen, die sich zu Fresszellen entwickeln können, mit dem Grippevirus infiziert werden und daraufhin Itaconsäure produzieren. Monozyten und andere Immunzellen drosselten zudem die Produktion entzündungsfördernder Faktoren, wenn zusätzlich von außen Itaconsäure zugegeben wurde. „Wir konnten erstmals Veränderungen in verschiedenen entzündungsfördernden Signalkaskaden zeigen, die Itaconsäure bei einer Grippeinfektion im Abwehrsystem bewirkt“, sagt Frank Peßler.

Monozyten werden zwar infiziert, setzen aber keine neuen Viruspartikel frei. Eine erstaunliche Beobachtung machten die Forschenden an Körperzellen, die das Influenzavirus produktiv vermehren und Lungengewebe ähneln: „Wenn wir diese Zellen im Labor infizierten und mit Itaconsäure behandelten, produzierten sie deutlich weniger neue Viruspartikel“, sagt Peßler. Itaconsäure scheint also eine Art molekulares Multitalent zu sein, das nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend wirkt, sondern auch die Vermehrung von Influenzaviren hemmen kann.

„Wir präsentieren in dieser Studie Ergebnisse aus sieben Jahren wissenschaftlicher Untersuchungen, zu denen Forschende aus Deutschland, Ägypten, China und Pakistan beigetragen haben“, sagt Peßler. „Alle unsere Erkenntnisse weisen in eine klare Richtung: Itaconsäure kann die Abwehrreaktion drosseln und Organschädigungen verhindern ohne dadurch die Virusvermehrung zu fördern.“

Damit ist die Substanz ein vielversprechender Ansatzpunkt für die Entwicklung therapeutischer Wirkstoffe. „Sie könnte den Krankheitverlauf beispielsweise bei Menschen günstig beeinflussen, die einen Mangel an körpereigener Itaconsäure haben.“ Peßler denkt nun einen Schritt weiter: Zusammen mit Forschenden vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) möchte er mittels „intelligent drug design“ Itaconsäure-ähnliche Substanzen optimieren, die die Virusvermehrung noch effizienter blockieren.

(Autorin: Dr. Ulrike Schneeweiß, wibior.de)

Originalpublikation:

Itaconate and derivatives reduce interferon responses and inflammation in influenza A virus infection

Aaqib Sohail,Azeem A. Iqbal, Nishika Sahini, Fangfang Chen, Mohamed Tantawy, Fakhar Waqas, Moritz Winterhoff, Thomas Ebensen, Kristin Schultz, Robert Geffers, Klaus Schughart, Matthias Preusse, Mahmoud Shehata, Heike Bähre, Marina C. Pils, Carlos A. Guzman, Ahmed Mostafa, Stephan Pleschka,Christine Falk, Alessandro Michelucci, Frank Pessler

PLOS Pathogens, 2022, DOI: https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1010219

Kontakt:

PD Dr. Frank Peßler
Arbeitsgruppe "Biomarker für Infektionskrankheiten"
TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung

Tel.: +49 511 22002 7167
E-Mail: frank.pessler@twincore.de

Quelle: https://www.twincore.de/infothek/infothek-news-details/news/antiviral-und-entzuendungshemmend/

Bildquelle: © TWINCORE / Grabowski

LED-Würfel zeigen Belegstatus von Parkplätzen

Im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ werden 55 E-Ladesäulen in der Tiefgarage des Rathauses unter dem Kunstmuseum Wolfsburg mit LED-Würfeln ausgestattet.

„Bisher haben Autofahrer*innen keine Möglichkeit zu erfahren, ob ein Ladevorgang möglich ist, bevor sie die kostenpflichtige Tiefgarage mit ihrem Elektroauto befahren. Aufgrund der steigenden Anzahl an Elektroautos wollen wir nun ein Sensorsystem in der Tiefgarage installieren, das den Verkehrsteilnehmer*innen durch Anzeigentafeln und LED-Würfel anzeigt, ob freie E-Ladeparkplätze verfügbar sind“, so Birgit Schulz, Geschäftsbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement bei der Stadt Wolfsburg. 

Dafür wird mit Hilfe von Sensoren gemessen, ob sich ein Auto auf dem Parkplatz befindet. Die Information über den Belegstatus des Parkplatzes wird zukünftig an eine Anzeigentafel vor der Einfahrt der Tiefgarage übermittelt und kann von jedem Gast sekundenschnell wahrgenommen werden. Über jedem Parkplatz befindet sich zusätzlich ein LED-Würfel, der durch die Ampelfarben Rot und Grün aus der Ferne anzeigt, ob der Parkplatz belegt oder frei ist. Der Belegstatus der E-Ladesäulen wird zukünftig an die Wolfsburg App übermittelt und kann dort bequem von zu Hause aus eingesehen werden. Zusätzlich misst die Stadtverwaltung für Bedarfsanalysen, ob das geparkte Auto gerade lädt oder ausschließlich parkt.

Im Themenfeld Smart Parking erprobt die Stadtverwaltung in verschiedenen Szenarien unterschiedliche Technologien wie Soft- und Hardware. Für jeden Anwendungsfall werden unterschiedliche Lösungsansätze und Sensoren geprüft. So werden in der Tiefgarage des Rathauses Laser-Sensoren zur Distanzmessung genutzt und mit der Kommunikationstechnologie LoRaWAN übertragen. Da in der Tiefgarage schlechte Lichtverhältnisse herrschen und Parkhäuser oftmals unübersichtlich sind, ist die Visualisierung des Belegstatus über LED-Würfel ein geeigneter Lösungsansatz.

Im Projekt „Testfeld Smart Parking“ im Meckauer Weg hingegen sollen zukünftig optische Sensoren zur Detektion des Belegstatus verwendet werden, da im Außenbereich keine Sensoren an der Decke verbaut werden können. „Stadtwerke und WOBCOM unterstützen die Stadt Wolfsburg beim Einsatz der Kommunikationstechnologie LoRaWAN. Die Visualisierung des aktuellen Belegzustands der einzelnen Ladeplätze und der Anzeige der Verfügbarkeit bereits vor der Einfahrt in die Tiefgarage ermöglicht es sehr effizient einen freien Parkplatz mit Lademöglichkeit zu finden und dabei Energie einzusparen. Durch die Anbindung an die offene digitale Datenplattform ist ein Gesamtüberblick über die Auslastung auch der historischen Daten möglich“, so WOBCOM Abteilungsleiter Betrieb Anatoli Seliwanow.

Neben der Lösung von alltäglichen Problemen der Bevölkerung soll im Themenfeld Smart Parking das Mobilitätsverhalten der Zukunft erforscht werden. Da Wohnraum weiterhin knapp sein wird, stehen Parkflächen zunehmend in Konkurrenz zu anderen Nutzungsformen. Die Stadtverwaltung möchte durch eine Datengrundlage im Themenfeld Smart Parking die eigenen Planungs- und Entscheidungsprozesse optimieren.

Mit innovativen Ideen hat sich die Stadt Wolfsburg für das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und der KfW beworben und überzeugt. Als eine von bundesweit 13 Kommunen hat Wolfsburg 2019 den Zuschlag in der ersten Welle bekommen. Ziel des Modellprojektes ist es, die Digitalisierung strategisch im Sinne einer integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung zu gestalten. Dabei stehen Projekte im Mittelpunkt, die durch den Einsatz digitaler Technologien Mehrwerte für die Bürger*innen schaffen.

Pressekontakt: Referat Kommunikation, Janne Surborg, 05361 28-1794

Bildnachweis: Stadtwerke Wolfsburg AG/Matthias Leitzke

Gemeinsame Pressemitteilung der Region Hannover und der Stadt Braunschweig zur Krankenhausfinanzierung

Zusammen für eine verlässliche und ausreichende Finanzierung der Krankenhäuser: Dafür wollen sich Regionspräsident Steffen Krach und Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum einsetzen. Das ist das Ergebnis eines Treffens am Mittwoch, 16. Februar.

„Sowohl die Region Hannover als auch die Stadt Braunschweig sind Träger kommunaler Krankenhäuser, die enorme finanzielle Belastungen schultern müssen. Wir wissen nicht erst seit gestern, dass die Krankenhausfinanzierung so, wie sie derzeit aufgestellt ist, nicht funktioniert“, sagt Krach. „Wenn wir unsere Position gemeinsam gegenüber Bund, Land und den Kostenträgern vertreten, haben wir ein größeres Gewicht, als wenn jeder für sich versucht, Gehör zu finden.“

Oberbürgermeister Kornblum ergänzt: „Der Sanierungsstau an den Krankenhäusern ist groß. Die Mittel, die die Kliniken etwa für Investitionen erhalten, reichen bei weitem nicht aus. Deswegen wollen wir uns mit Blick auf die Landtagswahl für ein Sondervermögen stark machen, mit dem die Kliniken besser für die großen Investitionen ausgestattet werden. Helfen kann auch die vorgesehene Änderung des Krankenhausgesetzes, die auch Vorschläge der Enquete-Kommission des Landtages aufnimmt.“  

Auch künftig wollen der hannoversche Regionspräsident und der Braunschweiger Oberbürgermeister einen engen Austausch pflegen. „Wir haben viele Themen, die beide Gebietskörperschaften bewegen. Es ist sinnvoll, für grundlegende Fragen gemeinsam Lösungen zu entwickeln“, sind sich Kornblum und Krach einig.

Quelle:

Stadt Braunschweig
Referat Kommunikation
Platz der Deutschen Einheit 1
38100 Braunschweig

Postfach 3309 - 38023 Braunschweig

Telefon: (0531) 470 - 2217, - 3773, - 2757
Telefax: (0531) 470 - 29 94
Mail: kommunikation@braunschweig.de


Weitere Informationen unter: www.braunschweig.de

Bildquelle: ©  Stadt BS/Behme

Die Projektpartner TU Braunschweig und Metropolregion GmbH nahmen gemeinsam mit dem assoziierten Partner, der Innovationszentrum Niedersachsen GmbH, den Förderbescheid von Dinah Stollwerck-Bauer, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser auf der HealthLounge entgegen.

Metropolregion, 31.01.2022. Die Pandemiepräventionskampagnen (PaPräKa) sollen zur Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Über die Kampagnen soll die Kommunikation im Kontext von pandemischen Ereignissen intensiviert werden, mit dem Ziel, auf derartige Geschehnisse zukünftig besser und schneller reagieren zu können. In der eineinhalb-jährigen Projektlaufzeit wird PaPräKa von der Metropolregion GmbH gesteuert. Dabei besteht eine enge Kooperation mit dem neuen vom Ministerium für Wissenschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung geförderten Projekt “Response Against Pandemic Infectious Diseases” (RAPID). Im Rahmen der Startup-Strategie für Niedersachsen verfolgt RAPID das Ziel, die Arzneimittelentwicklung in zukünftigen Pandemien zu beschleunigen. Niedersächsische Institutionen, Firmen und insbesondere Startups aus den Lebenswissenschaften sollen davon profitieren.

Im Fokus von PaPräka stehen neben vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen vor allem internationale Konferenzen, die die Aufmerksamkeit auf die Arbeit relevanter Stakeholder in der Region lenken und diese sowie internationale Forschungsteams miteinander vernetzen sollen. Ein Schwerpunkt ist die wissenschaftliche Kooperation bei der Medikamentenentwicklung, sodass Initiativen wie RAPID unterstützt werden und letztlich eine schnellere und effizientere Reaktion auf Pandemien ermöglicht wird.

papraeka logo

Kai Florysiak, Geschäftsführer der Metropolregion GmbH und Leiter des Handlungsfeldes Gesundheit betont die Relevanz des Förderprojekts: „Die Coronapandemie bedeutet unzähliges Leid weltweit und kostet zudem Billionen. Wir wollen zukünftig schneller agieren können. Im besten Fall gelingt es uns auf Basis exzellenter Forschung zukünftige Pandemien zu verhindern. Wir schaffen jetzt die Grundlagen, um noch schneller agieren zu können. Auf Basis der großen Potenziale in der Metropolregion bauen wir jetzt gemeinsam mit unseren Partnern ein Netzwerk auf, um unsere Vorreiterrolle zum internationalen Nutzen noch weiter auszubauen.“

Professor Dr. Stefan Dübel, Leiter der Biotechnologie an der TU Braunschweig und wissenschaftlicher Initiator beider Projekte, hebt ebenfalls die über Niedersachsen hinausgehende Bedeutung hervor: “Pandemien sind stets ein globales Problem. Wir haben während der Corona-Pandemie gezeigt, was niedersächsische Partner bei der Medikamentenentwicklungen leisten können. PaPräKa wird entscheidend dazu beitragen, diese Potentiale auszubauen, aber auch die Grundlagen dafür legen, dass diese nach Ende der Corona-Pandemie der Welt nicht wieder verloren gehen.”

Allan Koch, RAPID-Ansprechpartner und Themenmanager für Pandemieprävention bei startup.niedersachsen am Innovationszentrum Niedersachsen, sieht großes Potenzial in der assoziierten Partnerschaft: „PaPräKa wird RAPID hervorragend dabei unterstützen, ein starkes Netzwerk mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren auszubilden. Auch bei der Pandemieprävention und Arzneimittelentwicklung ist die Kommunikation ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg!“

Dinah-Stollwerck-Bauer, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser über den Projektstart: "In Niedersachsen und speziell der Metropolregion agieren viele starke Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich Gesundheit. Diese Potentiale sollen zukünftig noch effizienter hinsichtlich möglicher Pandemien gebündelt werden. Die Region soll hier zum Vorreiter werden, auf Ereignisse wie die Corona-Pandemie zukünftig noch besser vorbereitet sein und die Stärken im Bereich der Medikamentenentwicklung ausbauen. Ich freue mich auf spannende Ergebnisse aus dem Projekt."

Mehr über PaPräKa erfahren Sie hier.

Mehr über RAPID erfahren Sie hier.

Auf dem Bild: v.l.n.r.: Die Projektpartner Metropolregion GmbH (Kai Florysiak, Geschäftsführer und Maren Kasper, Moderation), TU Braunschweig (Prof. Stefan Dübel) und Innovationszentrum Niedersachsen GmbH (Allan Koch) im Gespräch auf der HealthLounge 2022 in Hannover.

Niedersachsens Digitalisierungsstaatssekretär Stefan Muhle im Gespräch über digitale Entwicklungen, "das nächste Große Ding" in der Gesundheitswirtschaft, unseren HealthHack und die Projekte.

GesundheIT: Herr Muhle, Corona beschäftigt uns seit geraumer Zeit, Alltagsprozesse und –strukturen werden zunehmend digitaler. Welche Entwicklungen beeindrucken Sie bei diesem Thema besonders?

Muhle: Über bspw. die Corona Warn-App haben breite Bevölkerungsschichten den Nutzen digitaler Tools am eigenen Leib erlebt - und das sicher, effizient und datengeschützt. Die Download-Zahlen der CWA sprechen für sich. Mit großer Leichtigkeit nutzen auch viele ältere Menschen mittlerweile App´s und haben Lust auf mehr Digitales bekommen. Daran müssen wir anknüpfen.

GesundheIT: Schauen wir in unser Handlungsfeld Gesundheitswirtschaft - Bioprinting, Robotik, AR/VR, Infektiologie, Plasma, Personalisierte Medizin: Was könnte hier “das nächste große Ding” sein und wie können wir in der Metropolregion und Niedersachsen davon profitieren? 

Muhle: Durch die zunehmende Rechenpower und Methoden der künstlichen Intelligenz werden Prozesse in der biopharmazeutischen Medikamentenentwicklung und -herstellung erheblich optimiert und beschleunigt. Für einzelne Entitäten und Krankheitsbilder birgt die Konzeption von Digital Twins enormes Potenzial für die Realisierung einer personalisierten und kostengünstigeren Medizin. Die in silico Testung von Medikamenten und Therapien sind hier nur ein Beispiel.

Niedersachsen weist in den o.g. Bereichen sowohl in der Forschung als auch in der Industrie starke Player auf, die bereits in die Zukunft gerichtet denken und agieren, was landesseitig zu großen Teilen auch unterstützt und mitgetragen wird. Damit haben wir hier im Land und in der Metropolregion gute Voraussetzungen, um in diesen innovativen Bereichen in der oberen Liga mitzuspielen.

GesundheIT: Sie sind in diesem Jahr erneut Schirmherr des HealthHack der Metropolregion. Wo sehen Sie besondere Potenziale in diesem Format?

Muhle: Hacks sind häufig erstmalige Gelegenheiten für junge Menschen, ihr eigenes Gründungspotential zu entdecken. Hackathons bieten ein besonderes Potential im Bereich Teambildung und Ideation. Bei Hackathons können sich komprimiert in kurzer Zeit interdisziplinäre Teams an konkreten Ideen abarbeiten, um einen ersten Prototypen zu entwickeln. Wichtig im Anschluss daran ist dann, dass die guten Ideen auch nachhaltig weiterverfolgt werden.

GesundheIT: Neben der Finanzierung wird vor allem die Bedeutung eines Gründungs-Mindsets hervorgehoben. Wie können wir noch stärker für das Thema Entrepreneurship begeistern? 

Muhle: In Niedersachsen hat sich in Sachen Startups in den letzten 3 Jahren regelrecht Fabelhaftes getan. Wir haben eine hochwertige Netzwerk- und Förderstruktur aufgebaut. Wichtig ist es, Gründungspersönlichkeiten einzubinden und Ihre Erfolgsstories zu erzählen. Auch das Thema Scheitern ist ein wichtiger Punkt der als positiver Lernprozess vermittelt werden sollte. Und der Health Hack ist ein wichtiges öffentlich wirkendes Event, das Aufmerksamkeit auf das Gründen als Karriereoption lenkt.

GesundheIT: Das HealthHack Siegerteam in diesem Jahr beschäftigt sich mit Gamification in der Rehabilitation. Ziel ist es, einen Spaßfaktor in Rehatherapien zu integrieren und gleichzeitig die Effizienz zu steigern – per smartem Handschuh als Controller. Was sagen Sie zu diesem Thema?

Muhle: Mega Idee mit einer sehr hohen Chance, so oder so ähnlich auch in der Praxis eine Realisierungschance zu bekommen. Gerade im Bereich Gamification tut sich in Niedersachsen sehr viel. Diese Kompetenz und dieses Ideenreichtum müssen wir jetzt mit den etablierten Branchen und unseren KMU´s und dem Handwerk matchen.

GesundheIT: Ihre abschließenden digitalen Mutmacher-Worte?

Muhle: Auch der diesjährige HealthHack hat wieder gezeigt: Unsere Zukunft wird digital und stark technologiebasiert sein. Jetzt müssen wir die wilden Ideen der jüngeren Generation mit der Erfahrung und der Kompetenz der älteren Generation matchen. Wir haben es selber in der Hand. Innovationen und den Mut, diese zuzulassen und ihnen den Weg zu ebnen wird entscheidend sein.

GesundheIT: Vielen Dank, Herr Muhle!

Das dreijährige öffentlich geförderte Forschungsprojekt „Patientenzufriedenheit in den sozialen Medien (PaSoMe)“ ist beendet. Vor allem für das Reputationsmanagement in Richtung Bewerber*innen und Patient*innen sowie das Qualitätsmanagement intern wurde die Bedeutung eines professionellen Umgangs mit Patientenbewertungen deutlich. Die HS Hannover und die Uni Bayreuth stellen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen vor.

Feedback von Patient*innen und Angehörigen zu niedergelassenen Ärzt*innen und Krankenhäusern wird inzwischen als ein wesentliches Element eines patientenorientierten Gesundheitswesens angesehen. Patient*innen und Angehörige möchten Feedback online an das behandelnde Krankenhaus zu einem selbst gewählten Zeitpunkt geben, in eigenen Worten und anonym. Krankenhäuser stehen gleichzeitig vor verschiedenen Herausforderungen, die Erfahrungsberichte ihrer Patient*innen und deren Angehörigen im Internet gezielt für die eigene Entwicklung nutzen zu können.

Die 20 Handlungsempfehlungen für Krankenhäuer zur Beantwortung von Online Patienten-Feedback finden Sie unter: Microsoft Word - Handlungsempfehlung Online-Patienten-Feedback-2021-12-20.docx (hs-hannover.de)

Analysiert wurden dafür Antworten niedersächsischer Krankenhäuser auf Online Feedback auf Google Maps, Ergebnisse eines Literaturreviews zu Online‐Patienten‐Feedback und insbesondere die Verwendung des in Großbritannien verwendeten   Plymouth Listen, Learn and Respond Frame‐ works, sieben semistrukturierte Interviews mit Qualitätsmanagern aus niedersächsischen Kliniken zu ihren Erfahrung im Umgang mit Online‐Patientenfeedback   und eine Online‐Befragung zu den möglichen Handlungsempfehlungen zur Beantwortung von Online Patientenfeedback. Hierbei haben 16 Mitarbeiter von niedersächsischen Akutkrankenhäusern die Eignung der Handlungsempfehlungen für Klinikmitarbeiter*innen bewertet. Die Mitarbeiter waren überwiegend im Qualitäts‐ oder Beschwerdemanagement sowie in der Öffentlichkeitsarbeit tätig und hatten Erfahrung in der Beantwortung von Online‐Patienten‐Feedback.

Neben der Metropolregion GmbH agierten sich als Kooperationspartner:

  • die Qualitätsinitiative – Niedersächsischer Verein zur Förderung der Qualität im Gesundheitswesen e.V.
  • das Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ) der Ärztekammer Niedersachsen
  • die Techniker Krankenkasse
  • und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Für mehr Informationen zum Projekt und den Projektergebnissen kontaktieren Sie uns gerne.

Ansprechpartner:   Prof.   Dr.   Uwe   Sander,  Medizinisches   Informationsmanagement, Hochschule  Hannover, E‐ Mail: uwe.sander@hs‐hannover.de; Forschungsverbund   Public   Reporting  ‐ Qualitätstransparenz  im  Gesundheitswesen, Kooperation  der  Universität  Bayreuth  und  der  HsH   Hannover, http://www.public‐reporting.de.

Mitwirkende: Beyza Akcay, Prof. Dr. Martin Emmert, Felix Hopf, Sabina Gorokhovski, Susann Kiss, Dr. Christiane Patzelt, Dr. Anja Schindler.

Seit dem 19. Januar 2022 ist die vom Life-Science-Konzern Sartorius initiierte gemeinnützige Life Science Factory im Sartorius Quartier eröffnet. Mit dem Umzug der Life Science Factory, steht allen Nutzern eine deutlich umfangreichere Ausstattung und ein erweitertes Konzept zur Verfügung.

Der Life Science Inkubator fördert am Standort Göttingen Forschung und Entwicklung innovativer Bio- und Medizin-Technologien mit klarem Anwenderfokus. Die Life Science Factory bietet Gründer*innen, Start-ups, Wissenschaftler*innen und Forscher*innen alles Notwendige aus einer Hand an einer Location – offene Büros, ein breitgefächertes Mentoring- und Veranstaltungsprogramm, die Prototyping Werkstatt „Maker’s Factory“ sowie variable S1-Labore.

Am 27. April findet die große Eröffnungsfeier der Life Science Factory in Präsenz statt. Die Veranstaltung steht im Zeichen der Initiatoren und Mitwirkenden am neu entstandenen Life Science Inkubator. Informationen zur Teilnahme werden zeitnah veröffentlicht.

Mehr Informationen zu den Angeboten erhalten oder mehr über eine mögliche Partnerschaft unter https://lifescience-factory.com/de/

Bildquelle: Marco Bühl

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