HealthHack2023: Schüler aus der Metropolregion gewinnen mit Demenz-Assistenz-App - eigener Opa motivierte ihn zur Lösungsfindung.

Veröffentlicht: 9. März 2023
Die Gewinner des HealthHack 2023
  • Über 40 Teilnehmer*innen aus der Metropolregion, aber auch von Berlin bis München
  • Fünfter HealthHack der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
  • Sieben Innovationsprojekte aus der digitalen Gesundheitswirtschaft und Pflege
  • Drei Siegerteams aus Braunschweig, Hannover und Bielefeld
  • Erster Platz für zwei 14- und 15-jährige Schüler mit einer Demenz-Asstistenz-App
  • Neun Partner aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft stellen Mentor*innen und Jury

Am 4. und 5. März 2023 nahmen über 40 Teilnehmer*innen am fünften HealthHack der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH im TrafoHub Braunschweig teil, dessen drei Gewinner*innen zu Innovationen in der digitalen Gesundheitswirtschaft von einer Fachjury ausgewählt wurden. Unterstützt wurden sie von Mentor*innen aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft der Gesundheits- und Technologiebranche aus der Metropolregion. Die meisten Teilnehmer*innen kamen aus der Metropolregionregion, aber auch von Berlin bis München war fast alles dabei. Platz Eins ging mit 1000 Euro an die 14- und 15 Jährigen Schüler Cosmo und Sivert aus Braunschweig und die Studenten*innen Lea und Armenuhi aus Bielefeld, die eine Demenz-Assistenz-App entwickelten, um Patienten mehr Selbständigkeit im Alltag zu geben. "Mit unserer Gesundheits-App DementiAssist möchten wir Demenzerkrankten helfen, den Alltag Dank herkömmlicher mobiler Endgeräte, wie Smartwatch oder Hörgerät, zu bewerkstelligen", sagt Cosmo Kunzmann, der selbst einen an Demenz erkrankten Opa hat. "Mit meiner Stimme kann das System ihn an die Einnahme von Medikamenten oder weiteren festen Tagesabläufe erinnern." Eine Innovation mit Potenzial aus der Metropolregion, die die Jury mit 1000 Euro belohnte.

Platz zwei belegt das Team SleepRadar, ebenfalls aus Braunschweig. Mit einem Sensor aus der Verkehrsmessung sollen Schlafstörungen bequem von zu Hause erkannt und analysiert werden, die aufgrund der langen Wartezeiten auf einen Termin im Schlaflabor wohlmöglich unentdeckt bleiben würden oder erst mit deutlichem Zeitverzug erkannt worden wären. Eine tolle Cross-Innovation, die Potenzial hat, fand die Jury, die 500 Euro vergab.

Den dritten Platz und 250 Euro bekam pnprotect aus Hannover. Das Team möchte mit seiner Entwicklung helfen, das häufiger werdende Krankheitsbild der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie zu bekämpfen. Bei Krebspatient*innen kommt es durch die Chemotherapie nicht selten zu einer irreversiblen Schädigung der Nervenenden in den Extremitäten. Herkömmliche Gegenmaßnahmen können hier nur wenig ausrichten. Ändern soll das ein passgenauer smarter Handschuh, der Kühl- und Kompressionsfunktion verbindet. Eine Idee, die Mut macht.

"Die qualitativ und kreativ überragenden Ergebnisse aller Teilnehmer*innen, nicht nur der Gewinner, haben uns überzeugt", sagt Vanessa Luttermann, Projektleitung Gesundheit, Metropolregion GmbH. "Wir waren froh, dass erstmals, nach der Pandemie, wieder physisch an den digitalen Gesundheitslösungen von morgen getüftelt werden konnte. Made in Metropolregion, was uns besonders freut." Und mit dem Wettbewerb ist es noch nicht vorbei, denn die Teams sollen vom starken Netzwerk der Metropolregion aus Gesundheitsexpert*innen weiterhin profitieren.

"Der HealthHack ist Kreativität und Technikergeist pur", findet Dirk Engelmann, Leiter Landesvertretung Niedersachsen, Techniker Krankenkasse. "Spontan finden sich Teams, die digitale Lösungen zu Gesundheitsthemen programmieren. An einem Wochenende von der Idee zum Produkt - Das ist ziemlich beeindruckend."

"Nach diesem erneuten Erfolg soll der HealtHack auch 2024 weitergeführt werden und dann möglichst mit noch mehr Teilnehmer*innen und innovativen Ideen rund um die Gesundheitswirtschaft", schaut Silvia Nieber, Geschäftsführerin Metropolregion GmbH, bereits ins nächste Jahr. Ort und Zeit werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Ein herzliches Dankeschön an unsere Partner*innen, unseren Schirmherr, Sozialminister Dr. Andreas Philippi, sowie:
Die Techniker (TK) Niedersachsen
AWO-Bezirksverband Braunschweig e.V.
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Innovationszentrum Niedersachsen GmbH LINGA
Braunschweig Zukunft GmbH
Netzlink Informationstechnik GmbH
Nibelungen-Wohnbau-GmbH
Standort38
Haus der Wissenschaft Braunschweig

Wir freuen uns bereits jetzt auf den HealthHack im nächsten Jahr!

Am 1. März 2023 begrüßte die Metropolregion über 50 Expert*innen zu wichtigen und innovativen Themen aus der Gesundheitswirtschaft auf großer Leinwand. Die diesjährige HealthLounge fand im ASTOR Grand Cinema in Hannover statt. Thomas Hermann, Bürgermeister von Hannover, eröffnete die Veranstaltung.

"Für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen und bedarfsgerechten Lösungen für die Gesundheit und Pflege von Morgen brauchen wir den Schulterschluss aller involvierten Stakeholder des Gesundheitswesens. Darum haben wir zum ersten Mal die Kommunen, die Wirtschaft und die Wissenschaft „an einen Tisch geholt“, waren sich Thomas Hermann und Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH, einig.

Welche innovativen Projekte aus der Gesundheitswirtschaft der Metropolregion wurden geboten? Dr. med. Anne Hübner (KLUG, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit) referierte über GreenHealth. Das Gesundheitswesen liegt weltweit auf Platz fünf, wenn es um den ökologischen Fußabdruck geht, der wenig schmeichelhaft ist. Er ließe sich auch nicht durch das reine Leben retten in der Medizin argumentieren und auch Mehrweg-Artikel können hier hygienisch sein. Auch das Thema Ernährung und Mobilität sind wichtige Hebel für diesen Sektor und seinen CO2-Verbrauch.

Weiter ging es mit dem Physio- Tecker des Zukunftslabors Göttingen. Verena Stieve ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAWK und zeigte, wie Physiotherapie auch anders laufen kann, als es Patient*innen gewohnt sind. Mit Hilfe von Kameras und Sensoren werden Patient*innen bei der richtigen Ausführung der Übung begleitet und unterstützt. So sehen Patient*innenservice und eine bessere Therapie vielleicht in Zukunft aus.

Weiter ging es mit der Medizintechnik in der Metropolregion. Dr. Sonja Johannsmeier vom Laser Zentrum Hannover e.V. stellte die neue Therapie von Floatern vor. Bei Floatern, auch fliegende Mücken genannt, handelt es sich um Eintrübungen des Glaskörpers, welche von den Patient*innen als sich bewegende Schatten wahrgenommen werden. Ein erheblicher Einschnitt in ihrer Lebensqualität. Entwicklungen am Laser Zentrum Hannover e.V. zielen darauf ab, die einzige bislang angewandte Lasertherapie hinsichtlich Diagnose der Floater und Therapie mittels Verflüssigung durch Laserbestrahlung sicherer und schonender zu machen.

Den letzten Fachvortrag hielt Dr. Corinna Morys-Wortmann von der Gesundheitsregion Göttingen/ Südniedersachsen über die HEDI App – eine Schwangerenversorgung, die digital unterstützt und koordiniert. Das Projekt HEDI hat zum Ziel, Schwangere und junge Eltern mit Hebammen, Gynäkolog*innen, Kinderärzt*innen und sozialen Anlaufstellen zu vernetzen. Die Kommunikation ist seit Neustem nicht nur auf Deutsch möglich, sondern auch beispielsweise auf Ukrainisch. Dr. Morys Wortmann legt großen Wert auf Diversität und ist stets bemüht die Sprachenvielfalt weiter auszubauen. Eine tolle Innovation aus der Metropolregion.

Zurück in die Zukunft heißt es in der Da-Vinci-Formel: Erfolgsstrategien für @ndersdenker mit Coach und Speaker Jens Möller. Er stellte die Erfolgsformel des genialen Wissenschaftlers Leonardo da Vinci vor, die bis heute Gültigkeit hat und zu Innovationen führt. Erfolgsfaktor 1: Umgib Dich mit inspirierenden Menschen. Erfolgsfaktor 2: Verbinde das Unverbundene. 3. Erfolgsformel: Denke mit dem Stift. 4. Erfolgsformel: Folge Deinem Stern. So können Ideen und Innovationen aus der Gesundheitswirtschaft sprudeln.

Zum Abschluss der HealthLounge gab es das Networking-Dinner, um die spannenden Inhalte des Abends zu diskutieren. Vielen Dank an alle Referent*innen und Gäste für den inspirierenden Abend zur Gesundheit.

Redaktion GesundheIT: Herr Dr. Philippi, wir freuen uns, Sie als neuen Niedersächsischen Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung zu begrüßen. Als Schirmherr unseres HealthHack 2023 starten Sie direkt mit einem weiteren Ehrenamt, darüber freuen wir uns sehr. 

Mit Beginn Ihrer Amtszeit betonten Sie den dringenden Handlungsbedarf, der sich in Anbetracht der vielfältigen Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen ergibt. Welchen Stellenwert hat für Sie die Nachwuchsförderung mit Blick auf die Bereitstellung von geeigneten Lösungen für die Probleme der heutigen Zeit und welchen Beitrag kann unser HealthHack diesbezüglich leisten? 

Dr. Andreas Philippi: Die Nachwuchsförderung hat einen außerordentlich hohen Stellenwert für mich. Wir brauchen die Fachkräfte von morgen, um in einer älter werdenden Gesellschaft eine gute Versorgung zu gewährleisten. Der HealthHack kann mithelfen, innovative Modelle zu entwickeln, mit denen zum Beispiel Gesundheitsfachkräfte im Alltag bei formalen Aufgaben entlastet werden, damit mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten bleibt.

Redaktion GesundheIT: Welche inhaltlichen Schwerpunkte werden Sie in dieser Legislaturperiode setzen? 

Dr. Andreas Philippi: Nun, zwei große Baustellen haben Sie bereits angesprochen, nämlich die Herausforderungen in Gesundheit und Pflege. Die Weiterentwicklung der Krankenhausreform hat dabei einen hohen Stellenwert, ebenso wie die Gewinnung von Nachwuchskräften in der Pflege.

Redaktion GesundheIT: Was braucht es – gerade auch aus Ihrer Sicht als Mediziner – damit Innovationen im Gesundheitswesen erfolgreich Fuß fassen können?

Dr. Andreas Philippi: Ganz wichtig ist, dass wir die Betroffenen, sprich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mitnehmen. Dass wir Vorbehalte abbauen und deutlich machen, dass es darum geht, Beschäftigte zu entlasten, nicht zu ersetzen.

Große Chancen bietet aus meiner Sicht die Digitalisierung. Wenn die Menschen spüren, dass neue, fortschrittliche Anwendungen die Arbeit erleichtern, werden sie in der Regel gut angenommen und akzeptiert. Das sehen wir beispielsweise bei der Telemedizin, die im Zuge der Pandemie erheblich an Bedeutung gewonnen hat.

Und, wir müssen weg von der rein wirtschaftlichen Ausrichtung unseres Gesundheitssystems. Was wir brauchen, ist ein Gesundheitswesen, dass sich auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten konzentriert.

Redaktion GesundheIT: Niedersachsen als Innovationsland: In welchen Bereichen der Gesundheitsbranche sind wir heute bereits gut aufgestellt? Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Dr. Andreas Philippi: Nach meiner Erfahrung haben wir im Großen und Ganzen gute Versorgungsstrukturen, die wir sichern müssen. Die sogenannten Baby Boomer werden bald in Rente gehen, dann brauchen wir viele neue Fachkräfte. Bei der Vernetzung von ambulanten und stationären Angeboten können wir noch deutlich besser werden. Und die Finanzen bleiben natürlich, gerade angesichts von Inflation und steigenden Energiekosten, ein ganz großes Thema. Wir werden im Gesundheitswesen und in der Pflege langfristig sehr viel Geld „in die Hand nehmen müssen“.

Redaktion GesundheIT: Und zu guter Letzt: Was geben Sie als Schirmherr des HealthHack unseren Hack Teilnehmenden mit auf den Weg?

Dr. Andreas Philippi: Stichwort Weg, ich wünsche Ihnen den Mut, neue Wege zu beschreiten und einfach mal auszuprobieren. Und den Teams wünsche ich spannende und konstruktive Diskussionen. Nutzen Sie die kreativen Möglichkeiten dieser Veranstaltung, aber nehmen sie dabei auch die Menschen in den Blick, die später mit diesen Innovationen arbeiten sollen.

Redaktion GesundheIT: Hallo Team Cynteract, wo erwischen wir euch gerade?

Cynteract: Wir sind im letzten Jahr viel rumgekommen. Gernot war Ende letzten Jahres vier Monate in Südkorea und kommt gerade aus Las Vegas zurück, wo er den Handschuh auf der CES, einer der weltweit größten Tech-Fachmessen, präsentiert hat. Unser Büro befindet sich allerdings weiterhin in Aachen, dort haben wir auch unsere kleine Werkstatt.

Redaktion GesundheIT: Ihr habt letztes Jahr mit eurem smarten Handschuh für die Reha den ersten Platz beim HealthHack gewonnen*. Was ist seitdem passiert?

Cynteract: Seitdem haben wir einiges erreicht, worauf wir sehr stolz sind. So wurde unter anderem eine weitere klinische Studie gestartet sowie der Vertrieb in angrenzende Länder wie Polen.

Redaktion GesundheIT : Kurz nach eurem Sieg habt ihr berichtet, dass ihr nicht bei einem Handschuh aufhören wollt und euch mit dezentralen Therapieansätzen für beispielsweise Ruanda beschäftigt. Ist das noch aktuell?

Cynteract: Absolut! Wir möchten die Rehabilitation der Hand weltweit ermöglichen und vor allem erreichen, dass diese für Anwender*innen nicht mit Belastung, sondern Motivation verbunden wird. Durch Corona war es zunächst schwieriger nach Ruanda zu reisen, jetzt haben wir jedoch wieder Fahrt aufgenommen in der Partnersuche zur Umsetzung, beispielsweise zu Stiftungen.

Redaktion GesundheIT: Habt ihr einen Mehrjahresplan? Was benötigt ihr dafür?

Cynteract: Wir haben mehrere Ziele mit Cynteract, darunter Diversifizierung (den Handschuh auf den Körper ausweiten), Internationalisierung (z.B. nach Ruanda) und Skalierung (in andere Bereiche wie VR/Metaverse oder Industrie 4.0). Wir freuen uns über jede Unterstützung auf dem Weg gemeinsam die Welt zu verändern, von Stiftungen oder großen Unternehmenspartnern. 

Redaktion GesundheIT: Unser HealthHack – euer Feedback: Warum sollte man teilnehmen? Was gebt ihr den Teilnehmenden mit auf den Weg?

Cynteract: Der HealthHack bringt viele kreative Menschen mit tollen Ideen zusammen. Mit der Hilfe der Mentor*innen gibt es dann die Möglichkeit, diese Ideen auch in die Realität umzusetzen und zu verbessern. Daher sollte man sich diese Chance sich entgehen lassen!

Redaktion GesundheIT: Vielen Dank für eure Zeit und weiterhin viel Erfolg!

Wir starten das Jahr mit geballter Gesundheitspower und laden Sie herzlich zu unserer HealthLounge am 01. März 2023 ab 17:30 Uhr im ASTOR Grand Cinema Hannover ein. Auf dem Programm stehen neben einem Einblick hinter die Kulissen unseres Handlungsfelds Gesundheit, Deep Dives in die Themenbereiche Green Health, eHealth und Medizintechnik.  

Im Anschluss heißt es Bühne frei für Jens Möller. Kennen Sie die Da-Vinci-Formel? In „Erfolgsstrategien für @ndersdenker“ lädt der Coach dazu ein, einen Blick über den Tellerrand zu wagen.  

Programm

18:00 Begrüßung und Grußworte 
           Bürgermeister Thomas Hermann und Silvia Nieber

18:10 Aus der Metropolregion 

18:20 Fachimpulse

  1. Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen (Dr. Anne Hübner)
  2. Zukunftslabor Gesundheit Physio-Tracker (n.n.)
  3. Floater - Sicherere Therapie für eine unterschätzte Erkrankung (Dr. Sonja Johannsmeier)
  4. HEDI - Digitale Unterstützung rund um die Schwangerschaft (Dr. Corinna Morys-Wortmann)

19:00 Die Da-Vinci-Formel: Erfolgsstrategien für @ndersdenker (Jens Möller)

20:00 Get Together und Networking Dinner

Unser HealthHack geht in die nächste Runde. Am 4. und 5. März heißt es im Braunschweiger TRAFO Hub: Hacken, tüfteln, coden für die Gesundheit und Pflege von morgen!

Der Health Hack bietet Euch die Möglichkeit, mit Euren Projektideen und Fähigkeiten die Gesundheit und Pflege von morgen zu gestalten. In Teams werden dabei innovative neue Prototypen, Apps und Anwendungen entwickelt, die dazu beitragen, die Gesundheits- und Pflegeversorgung zu verbessern. Nachdem der HealthHack in den letzten zwei Jahren aus Pandemiegründen virtuell durchgeführt wurde, wird in 2023 wieder live vor Ort in entspannter Atmosphäre gearbeitet.

Neben Netzwerkkontakten und Mentoring durch Branchenexpert*innen winken für die besten Projekte Preisgelder bis zu 1.000 €. Weitere Benefits: Foods und Drinks, Goodie Bags, Raum zum Ausprobieren und jede Menge Spaß! Der perfekte Ort, um Team Mates, Zukunftsmacher*innen und Expert*innen zu treffen und Deine Idee im Open Innovation Ansatz beim HealthHack 23 zum Fliegen zu bringen! Mit einer Teilnahmegebühr von 10€ bist Du dabei.

Jetzt HIER anmelden.

Fragen? Linda Hoffmeister, Projektmanagerin Gesundheit, steht gerne unter linda.hoffmeister@metropolregion.de zur Verfügung.

Wir danken unseren Partnern: Techniker Krankenkasse Niedersachsen (Exklusivpartner), AWO Bezirksverband Braunschweig e.V. (Premiumpartner), Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (Premiumpartner), Peter L. Reichertz Institut (Veranstaltungspartner), Braunschweig Zukunft (Partner), Netzlink (Partner), Nibelungen Wohnbau GmbH (Partner), Haus der Wissenschaft (Veranstaltungspartner), Standort 38 (Medienpartner).

Am Montag, 5. Dezember 2022, wurde der Niedersächsische Gesundheitspreis in Hannover verliehen. Zwei der drei Preise gingen nach Göttingen: „Fit fürs Leben – Guter Schulstart durch frühe Prävention in Stadt und Landkreis Göttingen“ ist ein Projekt des Gesundheitsamts für die Stadt und den Landkreis Göttingen und wird mit zahlreichen regionalen Kooperationspartnerinnen und -partnern realisiert. Das Projekt „HEDI – Schwangerenversorgung digital unterstützt und koordiniert“ wurde ebenfalls ausgezeichnet. Das Projekt wird von der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen mit der aidminutes GmbH und dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen umgesetzt.

„Die Gesundheitsbranche ist eine der größten Arbeitgeber*innen und Jobmotor in Göttingen. Den Niedersächsischen Gesundheitspreis 2022 gleich zwei Mal zu erhalten, zeigt, wie innovativ die Projekte sind, die vor Ort umgesetzt werden“, freut sich Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt über die Ehrungen. „Diese Innovationskraft kommt vor allem den Menschen zugute, die in Göttingen und der Region leben“, so Broistedt.

Die Projekte wurden in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet: In der Kategorie „Zurück zum gesunden Alltag: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stärken.“ hat sich das Projekt „Fit fürs Leben – Guter Schulstart durch frühe Prävention in Stadt und Landkreis Göttingen“ durchgesetzt. In der Kategorie „eHealth: Digitale Technologien für mehr Gesundheit“ hat das Projekt „HEDI – Schwangerenversorgung digital unterstützt und koordiniert“ die Jury überzeugt.

Videos über die beiden Preisträgerprojekte können auf der Webseite des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums angeschaut werden, dort gibt es auch weitere Informationen über den Gesundheitspreis.


Der Niedersächsische Gesundheitspreis

Mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis werden vorbildhafte Praxisbeispiele ausgezeichnet, die mit überzeugenden und praxisnahen Ansätzen einen wertvollen Beitrag für die Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung leisten. Eine hochkarätige und fachkundige Jury, die sich aus den Partnerinnen und Partnern des Niedersächsischen Gesundheitspreises sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden und Forschung zusammensetzt, ermittelt jeweils die besten Projekte aus drei Preiskategorien. Träger*innen des Gesundheitspreises sind das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, die AOK Niedersachsen, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen sowie die Apothekerkammer Niedersachsen.

Hinweis für die Redaktionen:

Sie haben Interesse, mehr über die Göttinger Projekte zu erfahren und darüber zu berichten? Gerne stellen wir Kontakte zu den jeweiligen Akteur*innen her.

Für das Projekt Fit fürs Leben kontaktieren Sie bitte

Dominik Kimyon
Stadt Göttingen - Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung; Pressesprecher
Tel.: 0551/400-2320
Mobil: 0178/8400013
d.kimyon@goettingen.de

Für das Projekt HEDI kontaktieren Sie bitte Florian Geldmacher
GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH - Pressesprecher
Tel.: 0551/547 43-12
Mobil: 0172/8347387
Florian.Geldmacher@gwg-online.de

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Göttingen

Bildquelle: https://www.ms.niedersachsen.de/startseite/gesundheit_pflege/gesundheit/gesundheitsforderung_pravention/niedersachsischer_gesundheitspreis/12-niedersachsischer-gesundheitspreis-2022-211617.html

Braunschweigische Landessparkasse und Wirtschaftsförderung vergeben Auszeichnung zum siebten Mal

Die auf tierversuchsfreie Antikörper spezialisierte Abcalis GmbH hat den Gründungspreis Braunschweig 2022 der Braunschweigischen Landessparkasse und der Braunschweig Zukunft GmbH gewonnen. Auf dem geteilten zweiten Platz landeten die Unternehmen „Sprachköchin“ und „Hide & Seek“. 

Bei der Preisverleihung am 17. November im Ottmerbau der Landessparkasse würdigten Dr. Ingo Lippmann, Vorstand Firmenkunden und Private Banking bei der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK), und Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, den Mut aller Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich für den Gründungspreis Braunschweig 2022 beworben hatten. „Sie alle haben ihre Unternehmen zwischen Juli 2018 und Oktober 2020 gegründet. Die einen waren durch die Corona-Pandemie also bereits sehr früh von harten externen Einflüssen auf ihr Business betroffen, die anderen haben sogar während der Pandemie den mutigen Schritt in die Selbständigkeit gewagt“, so Lippmann. 

Aus vielen guten Bewerbungen aus verschiedensten Branchen ging letztlich die Abcalis GmbH als Gewinnerin hervor. Sie erhält ein Preisgeld von 5.000 Euro. Die Biotechnologie-Ausgründung aus der TU Braunschweig entwickelt und produziert Antikörper für die medizinische Diagnostik – ohne den Einsatz von Tierversuchen.

„Das Team von Abcalis will mit seiner erfolgreichen Unternehmensgründung eine bemerkenswerte Vision verwirklichen – tierversuchsfreie Antikörper zu einer neuen, tragenden Säule auf dem bisher durch Tierprodukte beherrschten Weltmarkt zu machen“, so Ingo Lippmann in seiner Laudatio. Für diese fortschrittliche Technologie hat Abcalis bereits mehrere Auszeichnungen gewonnen, 2020 unter anderem den Durchstarterpreis des Landes Niedersachsen und den Innovationspreis Niedersachsen. „Mit weiteren Innovationen, zum Beispiel zur nachhaltigeren Herstellung von Schnelltest-Streifen ohne Tierprodukte und Kunststoffe, hat die Abcalis GmbH ihr Zukunftspotenzial bereits weit über die Ziele des Gründungs-Geschäftsplanes hinaus erweitert“, so Lippmann. Neben dem Preisgeld überreichte er dem Gründungsteam die diesjährige Trophäe des Gründungspreises: einen Löwen-Pokal, den das Braunschweiger Startup Recycling Fabrik mittels 3D-Druck aus recyceltem Filament gefertigt hat.

Das „Hide & Seek“ hat Michael Grazé im Juni 2020 in der Braunschweiger Innenstadt eröffnet. Das Besondere: Die Bar liegt im Verborgenen, ist also von außen nicht als Bar zu erkennen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Es ist die einzige Bar in Braunschweig, die sich allein auf eine Spirituose spezialisiert hat – im Hide & Seek gibt es ausschließlich Getränke mit Rum. „Mitten in der Corona-Pandemie ausgerechnet einen gastronomischen Betrieb zu eröffnen, ist tatsächlich ein Ausdruck von unternehmerischem Mut, Risikobereitschaft und absoluter Überzeugung von der eigenen Geschäftsidee“, so Gerold Leppa. 

„Sprachköchin“ Silke Koch überzeugte die Jury mit ihren kunstvollen und pädagogisch wertvollen Materialien für die kindliche Sprachförderung. Ihre haptischen Lernmittel lassen sich mit einer eigens entwickelten App verknüpfen, die zusätzliche Übungen und integrierte Bewegungsaufgaben bietet. So verbindet die Sprachköchin analoges und digitales Lernen miteinander. Als Reaktion auf die weltpolitische Lage hat Silke Koch ihre App kürzlich um die Sprachen Ukrainisch und Russisch erweitert, um vor dem Krieg geflüchteten Kindern die Sprachbildung sowohl in ihrer Muttersprache als auch auf Deutsch zu erleichtern. „Silke Koch führt ihr Unternehmen mit enorm viel Leidenschaft. Sie gestaltet ihr ‚Sprachmenü‘ mit großer Liebe zum Detail und bietet damit Kindern und Eltern einen echten Mehrwert für die so wichtige Sprachförderung“, so Leppa.

Die beiden zweitplatzierten Unternehmen können sich jeweils über 2.500 Euro Preisgeld freuen. Alle drei Prämierten profitieren zudem von Medialeistungen der Ströer Media AG im Wert von 15.000 Euro. 

Die Videos aller sechs Finalistinnen und Finalisten sind unter www.braunschweig.de/gründungspreis zu finden.

Quelle: Biotechnologie-Startup gewinnt Gründungspreis Braunschweig | Stadt Braunschweig

Melanie Philip ist Gründerin der Pflegepioniere und unterstützt Pflege- und Gesundheitsunternehmen mit Ihrem Team dabei, sich zukunftsfähig aufzustellen. Wir durften am Rande unseres HealthSummit mit ihr sprechen und nachfragen, was das hinter den Kulissen bedeutet.  Mehr darüber, was sie über die Digitalisierung im Pflegealltag, intersektorale Zusammenarbeit und unseren HealthSummit denkt – im „Auf den Punkt Interview“.

Redaktion GesundheIT: Die Pflegepioniere begleiten Pflege- und Gesundheitsunternehmen auf ihrem Weg in die Zukunft mit der Vision das Pflegesystem ganz neu zu denken. Dabei betonen Sie den Mut, um neue Wege zu sehen und um diese zu gehen. Was heißt das für Sie?

Melanie Philip: Wir unterstützen andere Pflegedienstleister dabei, sich weiter zu entwickeln. Wenn ich sage „Die Pflege neu denken“, ist das natürlich erst einmal ein ziemlich großes Feld. Wir als Pflegepioniere sagen dabei immer: die Pflege muss im Großen und im Kleinen weiterentwickelt werden. Im Großen reden wir über Pflegereformen, die natürlich nicht Aufgabe eines Unternehmens sein können. Wir haben ein Netzwerk aufgebaut, das Institut für Pflege und Gesundheit, das unterschiedliche Expert*innen vereint und das System Pflege komplett neu denken, strukturieren und aufsetzen kann. Es sensibilisiert dafür, die Pflege in den Mittelpunkt zu rücken und sie in einem neuen SGB 13 zu platzieren. Im Kleinen geht es darum, die Ressourcen, die in Pflegeunternehmen noch vorhanden sind, ein Stückweit zu optimieren. Dabei können wir Pflegeunternehmen immer wieder auf neue Gedanken bringen, neue Impulse reingeben. Wir erörtern dann gemeinsam den größten Schmerzpunkt und schauen, wie die neuen Ansätze finanziert werden können und welche Fördermöglichkeiten sich dafür anbieten. Kurz gesagt, wir haben drei Säulen: Unternehmensberatung, soziale Innovationen und politische Engagements.

Redaktion GesundheIT: Wie sieht dieser Prozess hinter den Kulissen aus? 

Melanie Philip: Grundsätzlich ist es so, dass Pflegeunternehmen oft auf uns aufmerksam werden und wir im Anschluss in ein Gespräch darüber gehen, wie das Unternehmen weitergebracht werden kann. Manchmal dauert so ein Gespräch auch drei Stunden und besteht neben viel Zuhören aus Impulsen unsererseits, um neue Sichtweisen anzustoßen. Wir schauen gemeinsam, wie das Konzept aufgebaut sein muss, das ich im Anschluss, gemeinsam mit dem Pflegeunternehmen schreibe, inklusive der Förderantragsstellung. Dabei binden wir auch externen Trainer*innen ein, mit denen wir teilweise auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken. Wir planen mit ambulanten Diensten immer einjährige Projekte, um wirklich Schritt für Schritt gemeinsam mit den Beteiligten voran zu gehen. Das wichtigste an unserer Arbeit ist, dass wir uns auf Augenhöhe mit dem Pflegedienst befinden. Wir bieten keine klassische Beratung, sondern einen Austausch an und bauen eine sehr persönliche Beziehung zueinander auf, in der Verlässlichkeit eine große Rolle spielt.

Redaktion GesundheIT: Schauen wir direkt in die Praxis: Welche Rolle spielt die Digitalisierung und wie steht es um die digitalen Kompetenzen von Pflegefachkräften?

Melanie Philip: Digitalisierung ist ein großes Wort. Ich denke, dass die Pflegefachkräfte schon sehr gut digital befähigt sind, wenn es um Dokumentationssoftware geht. Das ist auch immer der Startpunkt. Die Digitalisierung fängt immer in der Institution an und im besten Falle mit einem Dokumentationsanbieter. Was wir aber auch wissen: Unternehmen nutzen meistens nur 5 Prozent von dem Softwareangebot, das es eigentlich gibt. Das ist ein fehlendes digitales Verständnis von den Angeboten, die genutzt werden können. Hier unterstützen wir auch, indem wir mit dem technischen Support erst einmal herausfinden, was die Software noch alles kann. Wichtig ist, dass die Digitalisierung wirklich einen Mehrwert darstellt.

Melanie Philip: Ein Beispiel aus dem Themengebiet Telepflege: Wir haben Telepflege in einem Pflegedienst initialisieren wollen. Im Fokus dabei: die Pflegekraft soll mit dem Hausarzt oder auch anderen Kolleg*innen im auf Anfrage verbunden werden. Nach vielen intensiven Gesprächen stellte sich dann heraus, dass viele der Prozesse bereits im Unternehmen umgesetzt werden – was schonmal eine gute Erkenntnis ist. Schwierig wird es, wenn wir intersektoral gehen. Das hat damit zu tun, dass wir keine Laborsituation schaffen können, dafür ist einfach keine Zeit. Da der Hausarzt dann in diesem Projekt aus Zeitmangel nicht länger verfügbar war, haben wir dann abgebrochen. Es zeigt sich daher: im Sektor Pflege hat Telepflege über einen Messenger Dienst bereits gut funktioniert, der Knackpunkt ist die Schnittstelle zu anderen Sektoren. Das steht und fällt mit der Telematik Infrastruktur und der E-Akte. In dem Moment, in dem wir die Anwendungen haben, wird die Digitalisierung auch intersektoral funktionieren.

Redaktion GesundheIT: Zuletzt haben wir mit Ihnen zum Tag der Pflege 21 über die Bedarfe seitens kleiner- und mittelständischer Pflegeunternehmen gesprochen. Haben Sie seitdem Veränderungen in Finanzierung, Wissen über Prozessoptimierung, Changemanagement, Entgeldverhandlung oder (digitale) Transformation wahrgenommen?

Melanie Philip: Ich finde, dass die Förderrichtlinie „Stärkung ambulanter Pflege im ländlichen Raum“, Weiterbildung in Niedersachsen und auch Digitalisierung im Gesundheitswesen richtig gute Richtlinien sind, um den Mittelstand zu unterstützen. Das ist deutschlandweit wirklich nur in Niedersachsen so. Tatsächlich muss man sagen, dass Pflegedienste im Moment kaum Zeit haben für Change, das ist die größte Problematik. Es ist leider aktuell kaum eine strategisch gute Entwicklung möglich. Aber: Geld hilft.

Redaktion GesundheIT: Das Thema der Podiumsdiskussion auf unserem HealthSummit 22: Der Stellenwert der Digitalisierung in Hinblick auf die intersektorale Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Professionen. Was nehmen Sie mit?

Melanie Philip: Dass jede*r will, aber das System das Problem ist. Wir können noch so oft darüber reden – bei den Systemen, die Einfluss nehmen können, muss sich etwas verändern. Aber so eine Reform ist wahnsinnig aufwändig und alle einzelnen Instanzen müssen mitmachen. Alle wollen die Veränderung, aber das System muss hinterherkommen.

Redaktion GesundheIT: Ihr Fazit zum HealthSummit in 3 Sätzen? 

Melanie Philip: Ich fand die Zusammensetzung der Gäste super. Wichtig ist, dass die Pflege nochmal mehr platziert wird – sie braucht einen prädestinierten Platz neben der Medizin und Therapie, um noch interdisziplinärer sichtbar zu werden. Ich freue mich, wenn es mehr solcher Veranstaltungen gibt.

Redaktion GesundheIT: Ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit abseits des HealthSummit in Hannover.

Gemeinsame Initiative des HZI und der MHH bekommt ein eigenes Forschungsgebäude in Hannover

In Hannover entsteht ein eigenes Gebäude für das Zentrum für Individualisierte Infektionsmedizin (Centre for Individualised Infection Medicine, CiiM), eine gemeinsame Initiative des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Für den Neubau mit 2100 Quadratmeter Nutzfläche wurde heute im Beisein von zahlreichen Gästen aus Politik und Wissenschaft der Grundstein gelegt. Das CiiM, das 2015 zunächst als virtuelles Zentrum gegründet wurde, stellt sich drängenden Herausforderungen in der Infektionsmedizin mit dem Ziel einer individuellen Prognose und Diagnose von Infektionskrankheiten und einer abgeleiteten optimierten und maßgeschneiderten Prävention und personalisierten Therapie zum Wohle des einzelnen Patienten. Die Baukosten werden vom Bund, dem Land Niedersachsen, der Helmholtz-Gemeinschaft und dem HZI getragen.

„Die COVID-19-Pandemie hat uns gerade erst gezeigt, wie wichtig die Infektionsforschung und die personalisierte Medizin sind – und dass Forschungserkenntnisse schneller aus dem Labor ans Krankenbett gelangen müssen“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Die Lebenswissenschaften sind insbesondere in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg einer der wichtigsten Innovationstreiber und versprechen wesentliche Verbesserungen in Diagnose und Therapie. Mit dem neuen Forschungsbau im Medical Park erhalten die interdisziplinär arbeitenden Forschungsgruppen des CiiM die Möglichkeit, ihre Vision einer besseren individuellen Versorgung von Patientinnen und Patienten umzusetzen.“

„Durch den Einsatz modernster molekularer, bildgebender und datenbasierter Technologien wird am CiiM daran geforscht, den individuellen Verlauf von Infektionskrankheiten deutlich präziser als bisher zu verstehen, um künftig maßgeschneiderte Behandlungen für einzelne Patienten oder Patientengruppen anbieten zu können“, sagte Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI.

Prof. Michael Manns, Präsident der Medizinische Hochschule Hannover, ergänzte: „Das CiiM-Forschungsgebäude ist eine weitere Dokumentation der strategischen Partnerschaft der MHH mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Die personalisierte Medizin gewinnt immer größere Bedeutung für viele Bereiche der Medizin, um dem einzelnen Patienten die optimale Therapie hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Kosten zu Teil werden zu lassen. Das CiiM hat internationalen Modell- und Leuchtturmcharakter für die personalisierte Infektionsmedizin.“

Unter Moderation der CiiM-Direktoren Prof. Markus Cornberg und Prof. Yang Li erfolgte die feierliche Grundsteinlegung, bei der auch eine Zeitkapsel in den Grundstein eingelassen wurde, die neben aktuellen Impressionen der Veranstaltung auch Wünsche der Gäste und zukünftigen Nutzenden des CiiM enthielt.

Nach Fertigstellung wird das CiiM-Gebäude erlauben, unter einem Dach Patientendaten und -proben systematisch zu lagern, zu prozessieren und mit modernsten Technologien zu analysieren. So suchen die Wissenschaftler:innen etwa nach individuellen Aspekten, die zu unterschiedlich schweren Krankheitsverläufen führen. Ziel ist es, neue Biomarker zu identifizieren, anhand derer angepasste Therapieansätze entwickelt werden können. Diese sollen dann klar definieren, wer besonders schnell behandelt werden muss, wie lange eine Behandlung dauern sollte und was mit den Patientinnen und Patienten geschieht, die nicht gut auf die Behandlung ansprechen. Der individualisierte Ansatz wird helfen, die Krankheitslast zu verringern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern sowie die von Infektionen verursachten Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Das CiiM wird damit die international einzigartige Expertise aus Klinik, Forschung und Datenwissenschaft in einem transdisziplinären Workflow bündeln, welcher den einzelnen Infektionspatienten und seine bestmögliche Behandlung in den Mittelpunkt stellt.

Quelle: News Detail | Aktuelles | Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (helmholtz-hzi.de)

Kontakt für die Medien: Dr. Jennifer Debarry, Koordinatorin CiiM, 0511 220027226

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