On­line-Um­frage zum Fahr­rad­klima in Göttingen ge­st­ar­tet

Veröffentlicht: 6. September 2022
Bildquelle: © Stadt Göttingen / Mischke28

Göttingen will es wieder wissen: Wie fahrradfreundlich ist die Stadt? Lassen sich Ziele in Göttingen zügig und direkt mit dem Rad erreichen? Was klappt gut, was muss noch optimiert werden? Ob Viel-, Wenig- oder Gelegenheitsradler*in – alle sind aufgerufen, an der aktuellen Online-Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zum Fahrradklima-Test 2022 teilzunehmen.

Eine Teilnahme ist bis zum 30. November 2022 auf der ADFC-Webseite möglich. Beim vom ADFC durchgeführten Fahrradklimatest 2018 belegte Göttingen Platz 1 in der Kategorie „Spitzenreiter“ (bester absoluter Durchschnittswert) der Klasse 100.000 bis 200.000 Einwohner. Auch im Jahr 2020 war die Stadt erfolgreich und belegte den Rangplatz 1 in ihrer Größenklasse. Der Fahrradklima-Test wird alle zwei Jahre durchgeführt.

Fahrradfahren gehört zu Göttingen

Prozent der Göttinger*innen steigen regelmäßig auf das Fahrrad – für viele ist es sogar das primäre Verkehrsmittel. Denn: Radfahren ist gut fürs Klima, stärkt die Gesundheit und macht in Göttingen Spaß. Dafür sorgen der Radschnellweg – der erste bundesweit, der mitten durch eine Großstadt führt – sowie mehrere Fahrradstraßen und das Lebensgefühl der Menschen, dass das Fahrradfahren ganz einfach zu Göttingen gehört. 

Grüne Welle fürs Fahrrad

Der Radschnellweg führt vom Göttinger Bahnhof am Campus vorbei zum Universitätsklinikum und großen universitären sowie wissenschaftlichen Einrichtungen im Norden der Stadt. Etwa 1,4 Kilometer verlaufen als Fahrradstraßen zusammen mit dem übrigen Verkehr. Separate Anlagen für den Radverkehr mit großzügigen Breiten von drei bis vier Meter bei Zweirichtungsradwegen wurden auf den restlichen 2,6 Kilometer geschaffen, vorhandene Radwege wurden modernisiert und erweitert. Je nach Höhe des Radverkehr-Aufkommens und nach Verkehrslage kommt es zu einer grünen Welle für den Radverkehr, der durch Zählschleifen im Radweg gemessen wird. Der Radweg wird außerdem bei winterlichen Straßenverhältnissen bevorzugt geräumt.

Die Strecke wurde inzwischen ab dem Göttinger Bahnhof in Richtung Süden bis zum Rosdorfer Kreisel ausgebaut. Der nördliche Ausbau des Radschnellweges in Richtung Bovenden wird geprüft. 

Fahrradstraßen

Fahrradstraßen machen das Radfahren in Göttingen sicher und attraktiv: Als bevorrechtigte Verkehrsbeteiligte steht Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind, mehr Straßenraum zur Verfügung als auf den üblichen Radwegen. Kraftfahrzeuge müssen sich der Geschwindigkeit von Radfahrer*innen anpassen. An Kreuzungen und Einmündungen gelten die Vorfahrtregeln uneingeschränkt.

Die Stadt unterstützt den Umstieg auf das umweltfreundliche Rad und leistet mit den Fahrradstraßen einen weiteren Beitrag zur Verkehrsberuhigung in den anliegenden Wohngebieten. Die Fahrradstraßen sind hier zu finden: Goßlerstraße und Christopherusweg, von Sternstraße bis Groscurthstraße sowie Am Papenberg bis Eichendorffplatz und Gutenbergstraße/Von-Bar-Straße und – ganz neu – die Veloroute von Weende in Richtung City. Der als Fahrradstraße ausgewiesene Abschnitt zwischen der Einmündung Christopherusweg und Am Weendespring hat eine Länge von etwa 2 km und ist Bestandteil der derzeit längsten Strecke zusammenhängender Fahrradstraßen in Göttingen mit insgesamt etwa 3,1 km Länge zwischen dem Nikolausberger Weg und Weende Nord. Hiermit ist eine attraktive, sichere und komfortable Radverkehrsverbindung von der Innenstadt in die nördlichen Stadtbereiche geschaffen worden.

Abstellplätze

Fahrrad-Abstellplätze im Innenstadtbereich können über den interaktiven Stadtplan aufgerufen werden.

Radverkehrentwicklungsplan

Der Radverkehrsentwicklungsplan (RVEP) konkretisiert den Klimaplan Verkehrsentwicklung der Stadt Göttingen auf das Handlungsfeld „Neue Wege für das Rad“. 

In dieser Ausgabe durften wir mit Dr. Daniel Keppeler vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften der Universitätsmedizin Göttingen über das optische Cochlea-Implantat sprechen: was ist daran besonders, wie funktioniert es, welcher Vision folgt die Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Moser und was wünscht sie sich für die Zukunft? Wir haben nachgefragt.

Hinweis aus der Redaktion: Sie wollen mehr wissen? Herr Dr. Keppeler wird am 22. September zu Gast bei unserem HealthTalk „Implantologie der Zukunft. Made in Metropolregion“ sein. Schicken Sie uns gerne vorab Ihre Fragen oder stellen Sie sie live im Chat.

Redaktion GesundheIT: Unter dem Motto „Hearing The Light“ möchten Sie Menschen mit Innenohrschwerhörigkeit eine Hörfähigkeit verleihen, die weit über das hinausgeht, was derzeit mit elektrischen Cochlea-Implantaten möglich ist. Was genau funktioniert das erklärt in drei Sätzen?

Keppeler: Das neuartige optische Cochlea-Implantat regt im Gegensatz zum elektrischen Cochlea-Implantat den Hörnerven gezielt durch Lichtimpulse anstelle von Strom an. Da Nervenzellen natürlicherweise nicht durch Licht stimuliert werden können, nutzen wir molekulare Lichtschalter (lichtsensible Ionenkanäle, genannt Kanalrhodopsine), welche wir mit Hilfe von Genfähren in die Gehörschnecke und somit in die Hörnervenzellen bringen.

Redaktion GesundheIT: Die Steuerung von Zellen mittels Licht könnte ebenfalls in anderen medizinischen Bereichen Anwendung finden. Welche wären das und warum?

Keppeler: Derzeit gibt es bereits erste klinische Erfolge bei der Behandlung von degenerativer Netzhauterkrankung, bei welcher blinden Patienten durch die Kombination aus Gentherapie und lichtverstärkender Brille wieder ein Seheindruck ermöglicht wurde. Auch bei Herzschrittmachern oder neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer könnte die neuartige Therapie helfen. Die Optogenetik gilt als Plattformtechnologie, wodurch gezielt bestimmte Zelltypen angeregt oder beobachtet werden können.

Redaktion GesundheIT: Zurück zum optischen Cochlea-Implantat. Die Forschung die Forschung des Instituts für Auditorische Neurowissenschaften gilt hier als weltweit führend. Wie haben Sie es dorthin geschafft?

Keppeler: Die Faszination für die präzise und schnelle Funktion des Hörsystems, sowie die beeindruckende Schönheit der Cochlea hilft dabei sicherlich. Aber um ein solches Projekt voranzubringen, bedarf es eines starken und breit aufgestellten Teams, welches uns durch großzügige öffentliche Förderungen ermöglicht wurde. Das Zusammenspiel aus molekularen und elektrophysiologischen Methoden zur Erforschung und Charakterisierung von Kanalrhodopsinen, sowie die Kollaboration mit Ingenieuren und Physikern zur Entwicklung von flexiblen Implantaten mit miniaturisierten Lichtquellen ist entscheidend für das Gelingen des Projekts.

Redaktion GesundheIT: Sie erforschen schrittweise unterschiedliche Aspekte rund um das optische Cochlea-Implantat. Irgendwann sollen sich diese „Puzzleteile“ dann zu einem klinisch anwendbaren Produkt zusammenfügen. Mit welchen Fragestellungen beschäftigen Sie sich aktuell?

Keppeler: In vorklinischen Nagetier-Experimenten konnten wir bereits zeigen, dass durch die optogenetische Hörwiederherstellung ein nahezu natürlicher Höreindruck möglich ist. Aktuell arbeiten wir an Verhaltensstudien am Weißbüschelaffen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen. Durch die ausgeprägte Kommunikation der Tiere lassen sich hier besonders gut Eigenschaften der Hörwiederherstellung untersuchen. Weitere wichtige Fragestellungen für eine Anwendung im Menschen sind die Langzeitstabilität- und Sicherheit der genetischen Modifikation, sowie die Weiterentwicklung unserer Wellenleiter-basierten Implantate für eine Anwendung am Menschen.

Redaktion GesundheIT: Welche Meilensteine visieren Sie mit Ihrer Forschung in den nächsten Jahren an?

Keppeler: Spannend im Hinblick auf die Optogenetik ist die Erforschung und Weiterentwicklung von Kanalrhodopsinen, um diese Licht-sensibler zu bekommen und dabei größere Ströme durch das Protein zu erhalten. Auch gezielte Promotoren für den Hörnerven, also DNA-Sequenzen, welche wie Postadressen funktionieren und somit eine gezielte Gentherapie für diesen einen Zelltyp ermöglichen.

Redaktion GesundheIT: Was wünschen Sie sich für Ihre Forschung aus der Metropolregion?

Keppeler: Die Metropolregion ist ein gut vernetzter Wissenschaftsstandort. Wünschenswert wäre eine bessere Unterstützung von translationalen Spin-off Projekten besonders im Bereich der Lebenswissenschaften. Hier könnten besonders die Fördermöglichkeiten von Startups gestärkt werden und ein weitreichendes Netzwerk zu regulatorischen Experten und Risikokapitalgebern etabliert werden.

Redaktion GesundheIT: Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Dr. Keppeler.

Sechs Sitzplätze, eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern auf einer Fahrtstrecke von zwei Kilometern: Mit den Linienfahrzeugen der regiobus kann nemoH - das Kurzwort steht für „Neue Mobilität Hannover“ - nicht konkurrieren. Aber mit dem findigen Kleinbus des Typs EZ10 der französischen Firma EasyMile testet die Region Hannover mit Unterstützung von Pendel Mobility erstmals den Einsatz automatisierter Fahrzeuge als Ergänzung zum regulären Busverkehr.

Von Ende August bis in den November, soll nemoH - fahrer- aber nicht führungslos - an Werktagen Passagiere in schwach nachgefragten Zeiten befördern und das reguläre Fahrplanangebot zwischen der Stadtbahnhaltestelle Schönebecker Allee und dem Campus Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover in Garbsen ergänzen.

Am 22. August 2022 wurde der smarte Selbstfahrer von Regionspräsident Steffen Krach, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano, Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, und Elke van Zadel, Geschäftsführerin der regiobus Hannover GmbH und ÜSTRA-Vorständin an seiner End- und Zielhaltestelle präsentiert.

„Autonomes Fahren wird unsere Mobilität in den nächsten Jahren grundlegend verändern - auch im öffentlichen Personennahverkehr. Automatisierte, elektrische Busse können helfen, Wohnquartiere oder Arbeitsplatz- und Bildungsstandorte wie hier am Campus Garbsen ohne Schienenanschluss bedarfsgerecht und umweltgerecht zu erschließen“, davon zeigt sich Regionspräsident Steffen Krach überzeugt.

Die Region Hannover ist eine von vier europäischen Kommunen, die gemeinsam an dem Projekt PAV (Planning for Autonomous Vehicles) zu den Einsatzmöglichkeiten dieser Fahrzeuge arbeiten.

Regionspräsident Krach: „nemoH soll das Angebot auf einer bestehenden Linie außerhalb der Hauptverkehrszeiten ergänzen. In dem mehrwöchigen Feldversuch wollen wir so Erkenntnisse gewinnen, die uns helfen, Fragen zur Sicherheit, Technik und der Akzeptanz automatisierter Fahrzeuge zu beantworten. Wir wollen lernen, was wir zukünftig für Projekte mit autonomen Fahrzeugen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu beachten haben.“

Die Region Hannover beteiligt sich mit nemoH an dem europäischen Gemeinschaftsprojekt Planing for Autonomous Vehicles (PAV) – im Verbund mit den Standorten Almere (Niederlande), Varberg (Schweden) und Inverness (Schottland). An allen vier Orten wird der Einsatz automatisierter Fahrzeuge wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. In der Region Hannover wird der Betrieb von der regiobus Hannover GmbH durchgeführt.

„Der autonome Shuttle nemoH, der während der Testphase auch ein paar Meter auf hannoverschem Boden zurücklegt, ist ein innovativer Meilenstein auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen, modernen Mobilität“, betonte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay: “Der ÖPNV ist das Rückgrat zukunftsfähiger Mobilität und in Hannover wirklich stark! Wir sind in sehr regelmäßigem Austausch mit der Region als Aufgabenträgerin, um die Weiterentwicklung des ÖPNV im Sinne der Stadt und aller Bürger und Bürgerinnen der Region gemeinsam voranzutreiben.“

Strecke und Betrieb

Der Start- und Endpunkt befindet sich an der Stadtbahnhaltestelle Schönebecker Allee, an der eine eigene Busspur die Möglichkeit für ein sicheres Halten bis zur nächsten Fahrt ermöglicht. Die ca. zwei Kilometer lange Strecke führt von dort aus zur Bushaltestelle Garbsen-Mitte/An der Universität und anschließend wieder zurück. Für den Fall eines unerwarteten Ausfalls des automatisierten Busses steht der reguläre Linienbus während der gesamten Betriebszeit in unmittelbarer Nähe zur Verfügung.

Für Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano ist schon die Testphase ein Gewinn: „Bei uns in Garbsen ist schon heute die Technologie von morgen erlebbar – ich bin mir sicher, das autonome Fahren wird sich durchsetzen. Diese Technik wird für zusätzliche Mobilitätsangebote für Garbsenerinnen und Garbsener sorgen. Dass unsere Stadt als eine von vier Kommunen europaweit zur Erprobung dieser neuen Technologie ausgesucht wurde, spricht für den Standort.“

Über 5.000 Studierende werden in wenigen Jahren auf dem Campus Maschinenbau in Garbsen der Leibniz Universität Hannover lernen, forschen und arbeiten – und brauchen ein ebenso leistungsfähiges wie flexibles Bedienungskonzept für Busse und Bahnen. „Dies war ein Auswahlkriterium für die Teststrecke“, so der Verkehrsdezernent der Region Hannover Ulf-Birger Franz: „Der Shuttle zum Campus eignet sich das autonome Fahren in besonderer Weise, denn dort werden viele der Technologien entwickelt, die Grundlage für autonome Systeme sind.“

So sieht es auch Elke van Zadel, Geschäftsführerin des nemoH-Betreibers regiobus: „Wir freuen uns, dass wir so ein innovatives Projekt in unseren Linienverkehr integrieren dürfen. Autonomes Fahren im ÖPNV steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir sind sehr gespannt auf die ersten direkten Erfahrungen mit einem autonom fahrenden Bus in der Region Hannover.“

Der Präsident der Leibniz Universität Hannover Prof. Dr. Volker Epping ergänzt: “Ich begrüße nachdrücklich die Erprobung auch neuer Mobilitätskonzepte, um die Anbindung an unseren Campus Maschinenbau zu stärken und zu erleichtern. Dies ist wesentliche Voraussetzung für eine lebendige Campuskultur und die Attraktivität unseres Studiengangs Maschinenbau.“

nemoH: Fahrzeug und Betrieb

Das für das Pilotprojekt in der Region Hannover ausgewählte Fahrzeug erfüllt alle Anforderungen an das vollautomatisierte Fahren. Demnach ist im Rahmen eines fest definierten Anwendungsfalls kein/e Fahrer/in erforderlich. Das System kann alle auftretenden Situationen eigenständig und vollautomatisch bewältigen. Aufgrund der geltenden Zulassung muss das Fahrzeug dennoch im Betrieb dauerhaft von einer Begleitperson überwacht werden, die im Notfall eingreifen kann.

Der automatisiert fahrende Kleinbus wird rein elektrisch angetrieben und erreicht in Garbsen eine Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern. Die Kapazität des Akkus ist für den täglichen Betrieb ausreichend, sodass eine Aufladung während der Betriebszeiten nicht notwendig ist. Das Fahrzeug verfügt über insgesamt 6 Sitzplätze, ein Transport im Stehen ist nicht gestattet. Eine barrierefreie Nutzung wird über eine elektrisch ausfahrbare Rampe gewährleistet.

Das Fahrzeug wurde vom TÜV begutachtet und von der zuständigen Zulassungsbehörde für den Einsatz im Straßenverkehr genehmigt.

Die Gewährleistung eines sicheren Betriebs des automatisierten Kleinbusses war die Grundvoraussetzung für die Zulassung bzw. die Inbetriebnahme. Eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen wurde dafür getroffen. Das eingesetzte Fahrzeug verfügt über Kameras und Lidarsensoren. Lidar steht für „Light detection and ranging“. Das Lidar-System ist eine Art Scanner. Das Erkennen von Hindernissen in einem vorgegebenen Gefahrenbereich ist somit garantiert. Zudem fahren die Fahrzeuge passiv und reagieren bei jeder potenziellen Gefahrensituation sehr vorsichtig. Im Fahrzeug befindet sich immer eine Begleitperson, die die Funktion einer Fahrzeugführerin bzw. eines Fahrzeugführers übernimmt und im Ausnahmefall auch steuernd während der Fahrt eingreifen kann.

Weiterhin wird für den Zeitraum des Pilotvorhabens die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke aus Gründen der Verkehrssicherheit in allen Bereichen auf 30 km/h reduziert. Zusätzlich werden an allen Zufahrten zur Strecke Schilder und Tafeln auf den Betrieb des automatisierten Fahrzeugs hinweisen. Auch wurden vor der Inbetriebnahme die Fahrbahnmarkierungen erneuert.

Quelle:
Einsatz für nemoH: Region Hannover testet autonomen Shuttlebus I Region Hannover

Weitere Informationen zum autonomen Shuttle nemoH gibt es auf www.gvh.de/nemoh und www.regiobus.de/nemoh.

Das Land Niedersachsen sucht in einer Gemeinschaftsinitiative des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der NBank, der Initiative startup.niedersachsen und der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) die besten Start-ups aus Niedersachsen (Gründungsort und aktueller Unternehmenssitz) in vier Kategorien:

  • Newcomer / Scale Up
  • Science Spin Off
  • Life Science
  • Social Innovation

Der Wettbewerb wird von der NBank gemeinsam mit startup.niedersachsen organisiert. Die besten Start-ups werden mit einem Preisgeld von 6.000 Euro ausgezeichnet. Insgesamt locken Preisgelder in Höhe von 80.000 Euro. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch vier Fachjurys bzw. Live-Pitches. Die Preisverleihung findet am 7. Dezember 2022 in Braunschweig im TRAFO Hub statt.

Bewerben ist einfach:  Ein ausgefülltes Bewerbungsschreiben, ein Pitchdeck in deutscher Sprache von max. 12 Seiten und Eure Lebensläufe (jeweils max 2 Seiten) an durchstarter@nbank.de senden.

Grundvoraussetzung für alle Kategorien ist, dass das Start-up zum Zeitpunkt der Bewerbung bereits gegründet ist. Zudem ist die Bewerbung in nur einer der vier Kategorien möglich. Hier entscheidet Ihr, in welcher Kategorie Ihr die größte Erfolgschance für Euer Unternehmen seht.

Mehr unter: https://www.durchstarterpreis.de/

Der Wahl-O-Rad des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Landesverband Niedersachsen (ADFC Niedersachsen) hilft Bürger*innen bei ihrer Wahlentscheidung bis zur Landtagswahl am 9. Oktober.

„Wir freuen uns, dass Radverkehr inzwischen wahlentscheidend für viele Menschen ist. Umso wichtiger ist es, dass diese Menschen dann auch wählen gehen“, sagt Rüdiger Henze, Landesvorsitzender des ADFC Niedersachsen.

Und so funktioniert’s: In Anlehnung an den beliebten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung vergleicht der Wahl-O-Rad die eigene Meinung zu Radverkehrspolitik mit den Positionen der unterschiedlichen Parteien. Die Teilnehmenden können zu allen Statements auf „Zustimmung“, „Neutral“ oder „Ablehnung“ klicken. Es ist auch möglich, bestimmte Themen doppelt zu gewichten. Wer es etwas detailreicher möchte, kann im Anschluss die Erklärungen der Parteien zu den jeweiligen Themen abrufen.

Der Wahl-O-Rad ist ab 1. August unter wahl-o-rad.adfc-niedersachsen.de abrufbar.

Metropolregionale Partner präsentieren sich am neuen Gemeinschaftsstandort in Halle C1, Stand 310 und 410

Metropolregion, 3.8.202. Die sieben metropolregionalen Partner Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, Hildesheim, Salzgitter und Hameln knüpfen 2022 an die langjährige erfolgreiche Praxis an und präsentieren sich erneut mit ihren Wirtschaftsplayern auf Europas wichtigster Fachmesse für Immobilien und Investitionen. Der neue Standort ist in Halle C1, Stand 310 und 410.

NextStopMetropolregion lautet das diesjährige Motto des gemeinsamen Auftritts – bereits zum dreizehnten Mal ist die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH Organisatorin des Gemeinschaftsstands, auf dem sich auch in diesem Jahr sieben starke Partner sowie Ansprechpartner*innen aus Kommunen, Immobilienwirtschaft, Wirtschaftsförderungen und Wissenschaft präsentieren. Knapp 20.000 Teilnehmende und 2.000 Aussteller in 2021 zu Zukunftsthemen wie, Klimawandel und Digitalisierung sprechen für sich.

„Dieses Jahr stellt unsere Gesellschaft, die Wirtschaft und alle Branchen vor bisher unbekannte Herausforderungen. Auch die Immobilienwirtschaft muss mit großen Veränderungen umgehen. Angesichts dieser Situation ist ein Branchentreff wie die Expo Real unersetzlich: für die Stärkung unserer Netzwerke, das Lernen von den anderen, den offenen Austausch. Ich freue mich, dass wir als metropolregionale Kommunen mit dem großen Gemeinschaftsstand dafür eine Plattform bereitstellen können und die Unternehmen unserem Angebot so zahlreich gefolgt sind. Ich wünsche allen teilnehmenden Kommunen und Unternehmen informative und erfolgreiche Tage!“, so Belit Onay, Aufsichtsratsvorsitzender der Metropolregion GmbH und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover. Auch Dr. Thorsten Kornblum, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Metropolregion GmbH und Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig hebt die Bedeutung der  Messeteilnahme hervor: „Die Stadtentwicklung steht vor großen Herausforderungen, die durch die aktuellen Krisen zusätzlich anwachsen. Mehr denn je kommt es jetzt auf kluge Konzepte zur Gestaltung zukunftsfähiger Quartiere an, die bezahlbaren Wohnraum, Gewerbe- und Büroflächen, einen nachhaltigen Verkehrs-Mix sowie eine klimafreundliche Infrastruktur miteinander verbinden. Hinzu kommen steigende Rohstoffpreise und Baukosten, die auch die Kommunen belasten. Die Expo Real ist als europäische Leitmesse ein wichtiger Indikator für zukunftsweisende Lösungen, die wir auch hier bei uns in der Metropolregion brauchen.“

Der Gemeinschaftsstand ist in diesem Jahr in Halle C1 am Stand 310 und 410 zu finden. Das im vergangenen Jahr vollständig überarbeitete Standkonzept wurde in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit dem Messebauer messemanufaktur und der Agentur neuwaerts weiter optimiert, berichtet Maren Kasper, Projektleiterin Expo Real bei der Metropolregion. „Wir haben an unserem neuen Standkonzept weiter gefeilt und kehren an unseren bewährten Standort aus den Jahren vor 2021 zurück. Jetzt freuen wir uns wieder auf gute Gespräche mit bekannten und neuen Gesichtern.“

Über die Expo Real       
Die EXPO REAL, Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen, findet im Oktober 2022 auf dem Gelände der Messe München statt. Sie bildet das gesamte Spektrum der Immobilienwirtschaft ab und bietet eine internationale Networking-Plattform für die bedeutenden Märkte von Europa, den Mittleren Osten bis in die USA. Das umfangreiche Konferenzprogramm mit rund 400 Referenten bietet einen fundierten Überblick über aktuelle Trends und Innovationen des Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes.

Hintergrund
Die Metropolregion GmbH tritt seit 2010 als Projektleitung in der Organisation des Gemeinschaftsstands für die Städte und Regionen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, Hildesheim, Salzgitter und Hameln auf der Expo Real in München auf. Auf dem 492m² großen Messestand präsentieren sich Projektentwickler und Projektmanager, Investoren und Finanzierer, Berater und Vermittler, Architekten und Planer, Corporate Real Estate Manager und Expansionsleiter sowie die Regionen und Städte.

Silvia Nieber übernimmt ab dem 1. August die Geschäftsführung der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH. Sie wird damit nach über zehn Jahren die erste Alleingeschäftsführerin des Verbundes aus Land, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion. Sie folgt auf Kai Florysiak und Michael Rose, die die Neuaufstellung der Metropolregion GmbH in den letzten Monaten entscheidend vorangetrieben haben.

Silvia Nieber war zuletzt hauptamtliche Bürgermeisterin der Hansestadt Stade und von 2000 bis 2011 hauptamtliche Bürgermeisterin in Bad Münder am Deister. Die studierte Diplom-Betriebswirtin sammelte in ihrer Zeit als Hauptverwaltungsbeamtin viel Erfahrung in Fragen der kommunalen und regionalen Wirtschafts-und Strukturpolitik sowie des Standortmarketings und blickt auch auf Erfahrung als Mitglied im Lenkungsausschuss der Metropolregion Hamburg zurück. Nieber ist 62 Jahre alt.

Aufsichtsratsvorsitzender Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, begrüßt die personelle Weichenstellung: „Ende letzten Jahres haben wir gemeinsam mit unseren Gesellschafter*innen aus Land, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft den Grundstein für die organisatorischen und finanziellen Weiterentwicklung der Metropolregion GmbH gelegt. Mit Silvia Nieber haben wir nun eine erfahrene Fachfrau gewonnen, die sich gleichzeitig in der Metropolregion auskennt und zudem Erfahrungen in benachbarten Verbünden gesammelt hat. Sie wird die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH mit ihren Ideen und Impulsen in die nächste Dekade führen.“

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig ergänzt: „Mit den Zukunftsthemen Gesundheitswirtschaft und Mobilität haben wir die Metropolregion auf transformative Zukunftsthemen ausgerichtet, um den Standort partnerschaftlich im Verbund zu stärken. Als langjährige und hauptamtlich engagierte Bürgermeisterin weiß Frau Nieber um die Bedeutung der Akteure und der Schnittstellenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion“.  

Silvia Nieber freut sich auf die neue Tätigkeit: „In der Metropolregion gibt es ein enormes Potenzial – wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell, touristisch. Ich freue mich sehr darauf, die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren zu fördern und sie dabei zu unterstützen, sich zukunftsfähig aufzustellen.“

Auch Aufsichtsratsvorsitzender Belit Onay bedankt sich bei Michael Rose, der als Mitglied der Geschäftsführung – neben seinen Funktionen bei der Deutschen Messe AG - in den letzten zwei Übergangsjahren die erfolgreiche Neuaufstellung der Metropolregion konzipiert und koordiniert hat. „Ich bin Herrn Rose zutiefst dankbar, dass er sich für die wichtige Aufgabe zur Verfügung gestellt hat. Ich bin froh, dass Herr Rose nach dem erfolgreichen Abschluss der Neuaufstellung sich nun wieder seinem erweiterten Aufgabengebiet bei der Deutschen Messe AG widmen kann, wo er Verantwortung für den Restart nach der Pandemie und das Messe-Neugeschäft bei der DMAG trägt“.

Der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum schließt sich dem Dank an die bisherige Geschäftsführung an: „Kai Florysiak hat maßgeblich dazu beigetragen, die Strukturen der Metropolregion zu reformieren, die inhaltliche Arbeit zu fokussieren und die Außendarstellung zu professionalisieren. Er hat in den letzten neun Jahren den intensiven Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gepflegt und die Gesundheitsregion mit dem Aufbau eines starken Netzwerks auch über die Grenzen der Region hinaus entscheidend vorangebracht. Das erfolgreiche Schaufenster Elektromobilität und das starke Engagement auf der Expo Real hat er prägend gestaltet. Die Metropolregion verfügt heute über das organisatorische und finanzielle Fundament für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit. Dafür danke ich Kai Florysiak ganz besonders.“

Quelle: https://presse.hannover-stadt.de/pmDetail.cfm?pmid=18950

Bildquelle: Silvia Nieber

Vier namensgebende Städte, drei Handlungsfelder, zwei Geschäftsführer und ein vollzogener Neuanfang. Mit Wirkung zum 1. August 2022 verlassen Kai Florysiak und Michael Rose ihre Geschäftsführungspositionen und kehren zurück nach Braunschweig und zur Deutschen Messe AG. Wir lassen die beiden natürlich nicht gehen, ohne ein paar schöne Erinnerungen, Lieblingsprojekte und letzte Worte Revue passieren zu lassen.

Redaktion: Herr Florysiak, Sie haben jetzt fast 9 Jahre die Metropolregion GmbH geleitet. Das ist eine ganz schön lange Zeit. Inwiefern hat Sie diese Zeit geprägt? Was war besonders, was nehmen Sie mit?

kai florysiak metropolregion

Florysiak: Ja, neun Jahre und es kommt mir fast vor, als sei mein Start erst gestern gewesen. Wie lange die Zeit dann doch war, sehe ich vor allem bei meinen Kindern und meinen inzwischen leicht ergrauenden Haaren. Unsere Tochter war damals gerade geboren, jetzt ist sie neun Jahre alt. Unser Großer ging noch nicht zur Schule und ist jetzt konfirmiert worden. Ich bin damals gestartet mit den Worten des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister Doktor Hoffmann aus Braunschweig im Ohr: “Herr Florysiak, machen Sie mal das Schaufenster Elektromobilität und dann sehen wir weiter.” Das war der Auftrag und was folgte waren drei sehr intensive Jahre. 30 Projekte, 200 Projektpartner - das war wirklich ein dickes Brett. Und die Projekte haben sich weiterentwickelt: Aus dem Schaufenster ist das Testfeld automatisiertes Fahren geworden. Damals gab es noch das Automotive Cluster der Metropolregion - das ist jetzt ITS Mobility. Dann kamen zahlreiche andere Themen dazu: Regionale Produkte, Offene Hochschule, Wissensvernetzung sind einige Themen. Die Kreativwirtschaft haben wir unterstützt und ein Festival der Kultur- und Kreativwirtschaft auf die Beine gestellt und Impulse zu Creative Spaces und Stadtentwicklung gesetzt. Der international wichtige Auftritt auf der ExpoReal war immer wieder eine spannende Herausforderung. Wir haben Netzwerke miteinander in Verbindung gebracht und durch die wunderbare Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Erich Barke haben wir das Handlungsfeld Gesundheit entwickelt: in der Metropolregion für die Metropolregion. Es ist also ordentlich was passiert in den letzten neun Jahren. Daraus nehme ich unendlich viele gute Gespräche mit, tolle Menschen, die ich kennenlernen durfte und einen offenen und freundlichen Blick in die Zukunft. 

Redaktion: Herr Rose, Sie sind im Herbst 2020 dazugestoßen. Was bedeutet die Metropolregion GmbH für Sie in drei Sätzen?

michael rose metropolregion

Rose: Große Herausforderungen lassen sich am besten in großen Zusammenschlüssen lösen. Das gilt beispielsweise für moderne, vernetzte Mobilitätsangebote oder die für die Schaffung einer Infrastruktur zur weiteren Elektrifizierung der Verkehre. Auch im gemeinsamen Standortmarketing fand ich – beispielsweise auf Messen – den metropolregionalen Auftritt immer kraftvoller als städtische Einzelauftritte.  Unsere Metropolregion bedeutet für mich, dass wir als Gesamtraum viel mehr sind als nur die Summe unserer einzelnen Teilräume.

Redaktion: Herr Florysiak, welches war Ihr Lieblingsprojekt? Gab es eins, das besonders hervorgestochen ist?

Florysiak: Das ist schwierig zu sagen, weil alle Projekte so unterschiedlich waren. Von den Schaufensterthemen hin zum Thema Elektromobilität und dem, was sich daraus entwickelt hat - das war wirklich spannend. Der Impuls zum Testfeld ist ganz typisch an einem Stehtisch nach einer Veranstaltung entstanden, auf der ich einen Vortrag hielt. Wir kannten uns alle, mochten und vertrauten uns und haben das dann auf Basis des starken Netzwerks vorangetrieben. Besonders und ganz anders war auch der LIONEL DesignPreis für Medical Design. Wir haben damit die Verbindung zwischen der Kreativ- und der Gesundheitswirtschaft hinbekommen. Die ExpoReal mit dem großen Stand und vielen unterschiedlichen Partnern war wieder anders. Wenn ich mich aber für ein Projekt entscheiden muss, dann ist das der zweite HealthHack, den wir 2019 in Präsenz im TrafoHub Braunschweig veranstaltet haben. Über die Grenzen hinaus zu denken, mit jungen wissbegierigen Menschen in Kontakt zu kommen, Lösungen zu finden für real existierende Probleme - das war wirklich sensationell und hat irre viel Spaß gemacht. Der HealthHack ist für mich fast wie ein eigenes Kind, das wir in der Metropolregion großgezogen haben.

Redaktion: Herr Florysiak, die Metropolregion 2013 versus 2021, eine gelungene Entwicklung?

Florysiak: Was uns die über all die Jahre hinweg begleitet hat, war, dass wir nie große Ressourcen zur Verfügung hatten. Die Arbeit der Metropolregion GmbH war daher immer auf den eigenen Antrieb und Überzeugung angewiesen. Kommunikation spielt dabei eine ganz wichtige Rolle: man muss miteinander reden! Wir haben das mit großer Begeisterung getan, weil wir unsere Heimat, diese Region einfach lieben. Kooperationen leben von Vertrauen - Vertrauen braucht Zeit, braucht Offenheit und mehr als nur die geschäftliche Ebene, um wirklich eine Verbindung zwischen den Menschen herzustellen. In der Rückbetrachtung ist es uns gelungen, viele Partner davon zu überzeugen, dass die Metropolregion GmbH eine wertvolle Kooperationsplattform ist. Ich sage gerne: Wenn es die Metropolregion als Einrichtung nicht gäbe, müsste man sie jetzt erfinden. Unser lokales Denken zu überwinden und über diese Grenzen zwischen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, Hildesheim, Celle usw. hinweg zu denken, ist die Grundvoraussetzung, wenn man echte Leuchttürme schaffen will, die nationale und internationale Strahlkraft entwickeln können. Dass die Metropolregion nun inhaltlich, organisatorisch, personell und finanziell besser aufgestellt ist, freut mich sehr. Gleiches gilt für die unglaublich gute Entwicklung in der Kommunikation. Wir sind hier in den letzten Jahren deutlich professioneller geworden. Das hat natürlich etwas mit den handelnden Menschen zu tun. Wenn unsere Partner zu dem Ergebnis kommen, dass wir insgesamt heute besser dastehen, als 2013, dann hat sich die Arbeit gelohnt.

Redaktion: Herr Rose, Ihre Bilanz?

Rose: Wir haben die Metropolregion GmbH in den zurückliegenden zwei Jahren vollständig neu aufgestellt. Im Rahmen eines umfassenden Transformationsprozesses konnte zwischen allen acht Gesellschaftern ein neuer Gesellschaftervertrag und eine neue Finanzierungsvereinbarung verhandelt werden. Dadurch steht die Metropolregion GmbH heute mit modernen, effizienten Strukturen auf einem stabilen finanziellen Fundament, von dem aus zukünftig in allen Handlungsfeldern die erfolgreiche inhaltliche Arbeit möglich ist. Darauf können wir gemeinsam stolz sein.

Redaktion: Welche neuen Herausforderungen warten nun?

Rose: Digitalisierung, Restart nach Corona sowie die Stärkung des Messeplatzes durch neue Messen und die Stärkung der etablierten Messen sind große Herausforderungen. Gemeinsam mit unserem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Jochen Köckler, haben wir uns einiges vorgenommen. Auf diese Aufgaben freue ich mich und sehe großartige Chancen.

Florysiak: Ich wechsle nun meinen Fokus von der Metaebene Metropolregion auf die Stadt Braunschweig - das ist eine ganz andere Denkweise. Als Geschäftsführer der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH beschäftige ich mich intensiv damit, Gewerbeflächen im Bestand zu entwickeln – für Startups, Unternehmen in der Wachstumsphase, Forschung und Entwicklung, Industrie und klassisches Gewerbe. Das ist eine echte Herausforderung, vor der viele Städte stehen, weil die Flächen begrenzt sind - auch in Braunschweig, immerhin die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. Zunächst geht es darum, das Unternehmen komplett neu aufzubauen. Fast schon eine ähnliche Aufgabe, wie bei der Metropolregion.

Redaktion: Was bleibt Ihnen aus den letzten neun Jahren besonders in Erinnerung?

Rose: Das starke politische Netzwerk der Metropolregion, das weit in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur hineinreicht. Damit lässt sich schon viel bewegen und das hat mich sehr beeindruckt.

Florysiak: Auf jeden Fall die vielen Begegnungen. Durch die Themenvielfalt in der Metropolregion habe ich hier so viele Menschen kennengelernt und auf Zukunftskongressen sehr beeindruckende Menschen aus der ganzen Welt in der Region begrüßen dürfen - das habe ich sehr genossen. Auch die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen und Projektpartner*innen hat mich wahnsinnig bereichert und zum Teil sind daraus auch Freundschaften entstanden. Das Team in der Metropolregion ist wirklich toll, hoch motiviert und zwischenmenschlich einfach spitze. Ich habe diese intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr geschätzt.

Redaktion: Herr Florysiak, Sie sind in den letzten 9 Jahren gependelt. Was gab es denn auf dem Weg von Braunschweig nach Hannover und zurück auf die Ohren?

Florysiak: Wenn ich nicht telefoniert habe, dann habe ich ein Hörbuch nach dem anderen verschlungen. Ich habe es geschafft, mir die letzten neun Jahre wirklich alle Frank Schätzing Hörbücher anzuhören. Silicon Valley von Christoph Keese - ein fantastisches Buch und eine Lese- bzw. Hörempfehlung. Dazu Harari und Homo Deus – für mich als christlichem Menschen eine Herausforderung. Ich wurde sensationell begleitet von David Hunter, einem forensischen Anthropologen und den Kommissaren Harry Hole, Joona Linna, Carl Mørck - also skandinavischen Thrillern. Viele Kommissare, viele Geschichten über die Jahre. (lacht)

Redaktion: Herr Rose, Sie sind von der Messe in die Herrenstraße meist per Corporate Pedelec geradelt. Wird es nun Zeit für ein eigenes Pedelec?

Rose: Zwischen meinem Wohnort und der Herrenstraße liegen Eilenriede und Maschsee. Ich habe die Fahrt von und zur Arbeit immer sehr genossen. E-Bikes vergrößern den eigenen Radius, machen unabhängiger und ganz klar: Auf´s Dienstrad zu steigen hat jeden Tag Spaß gemacht.

Redaktion: Herr Florysiak, was wird Ihnen am meisten fehlen? Und was gar nicht?

Florysiak: Am meisten fehlen werden mir die Kolleginnen und Kollegen und der Kontakt zu einigen Akteur*innen in der Metropolregion. Auch das ein oder andere Thema wird mir fehlen: Gesundheit war meine Leidenschaft in den letzten Jahren, genauso wie Mobilität. Manches davon werde ich sicherlich für Braunschweig auch weitertragen können. Wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, müssen wir in bestimmten Branchen noch stärker aktiv werden, größer denken, die Dinge sichtbarer werden lassen und Menschen miteinander in Verbindung bringen.

Gar nicht fehlen werden mir Namensdiskussionen, weil sie von den wirklich wichtigen Themen ablenken, statt sie zu lösen. Auch die Stunden auf der A2 oder der A7 werde ich zukünftig sehr gerne anderweitig füllen.

Redaktion: Herr Florysiak, was kommt denn aus Hannover mit ins neue Büro?

Florysiak: Definitiv viele gute Erinnerungen! Und mein Bild vom Burgplatz in Braunschweig wird seinen Weg auch in mein neues Büro finden.

Redaktion: Herr Rose, die Deutsche Messe AG und die Metropolregion GmbH – eine Verbindung mit Zukunft?

Rose: Ja, ganz eindeutig. Auf jeder Messe bei uns gibt es gute Gründe, im metropolregionalen Verbund aufzutreten. Es lassen sich großartige Synergien schaffen, Kosten sparen und national sowie international eine maximale Reichweite für die herausragenden technologischen, industriellen, wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen in unserer Metropolregion erzielen. Die Zusammenarbeit zwischen unserer Messe, die ja ebenfalls ein wichtiger Standortfaktor ist und unserer Metropolregion GmbH sollten wir unbedingt weiter intensivieren. Warum nicht auch durch gemeinsame Auftritte im Ausland oder an Fachmessen für andere in Branchen als der Immobilienwirtschaft.

Redaktion: Mit welchem Gefühl gehen Sie jetzt zum vorerst letzten Mal durch das Treppenhaus in der Herrenstraße?

Florysiak: Mit einer Mischung aus Wehmut und Dankbarkeit für das, was wir gemeinsam erreichen konnten. Und natürlich mit Vorfreude auf neue Aufgaben und Begegnungen.

Rose: Zu solchen Sentimentalitäten neige ich nicht. Aber die Metropolregion hat ein sehr starkes, sympathisches und engagiertes Team, das ich vermissen werde. Zum Glück ergeben sich viele Anknüpfungspunkte zum Messegeschäft, so dass ich weiterhin viele Kontakte pflegen kann.

Redaktion: Haben Sie noch ein paar weise Worte zum Abschluss?

Florysiak: Dafür bin ich eigentlich noch viel zu jung (lacht). Was mir geholfen hat in den letzten Jahren, war zum einen die Neugier auf neue Themen und das Vertrauen, dass die Zukunft von uns abhängt. Wir haben es in der Hand. Und zum anderen ist es der Fokus auf die Menschen, die zusammenarbeiten wollen und auf Themen, die etwas bewegen können. Ich wünsche unserer Nachfolgerin Silvia Nieber einen guten Start, mindestens ebenso viele gute Begegnungen, wie ich sie erleben durfte und viel Erfolg mit langem Atem bei der Entwicklung unserer Metropolregion.

Rose: Nicht von mir, sondern von Teddy Roosevelt: “Do what you can, with what you have, where you are.”

Uns bleibt an dieser Stelle im Namen des Team Metropolregion zu sagen: Danke Herr Florysiak, danke Herr Rose für Ihr Engagement in der Metropolregion, Ihre Ideen, Ihre offenen Ohren und Türen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg und Schaffenskraft für die neuen beruflichen Herausforderungen.

Team der Universität Göttingen erreicht Finale von UN-Nachhaltigkeitswettbewerb

Mit klimaneutralen Treibstoffen beschäftigt sich ein studentisches Team der Universität Göttingen: Die acht Studierenden des Masterstudiengangs „Molecular Life Sciences“ haben mit ihrem Projekt „From Waste Gas to Biofuel“ jetzt das Finale eines Nachhaltigkeitswettbewerbs der Vereinten Nationen (UN) erreicht. Nachdem sie sich in mehreren Wettbewerbsphasen gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten, treten die Studierenden nun im Finale als Vertreter für Europa gegen jeweils ein Projekt aus Südafrika, China, USA und Brasilien an. Alle Projekte des Finales werden Ende September bei der UN-Generalversammlung in New York vorgestellt und ein Gewinner gekürt.

Mithilfe von Biotechnologie wollen die Studierenden einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten: Idee des Projekts ist, einen Lösungsmittel-bildenden Bakterienstamm so weiterzuentwickeln, dass dieser Kohlendioxid (CO2) aus Industrieabgasen in Zusammenhang mit Wasserstoff (H2) nutzt und daraus den Biotreibstoff Butanol produziert. So könnte ein Kreislauf aus CO2-Bindung und -Bildung entstehen, der den Betrieb von herkömmlichen Verbrennungsmotoren mit einem klimaneutralen Treibstoff ermöglicht. Mit Unterstützung durch Prof. Dr. Rolf Daniel und Dr. Anja Poehlein aus der Abteilung für Genomische und Angewandte Mikrobiologie der Universität Göttingen arbeiten die Studierenden seit etwa fünf Monaten an der Umsetzung ihrer Idee.

Der internationale Wettbewerb „Universities for SDG13 Award“ des United Nations Sustainable Development Solutions Network (SDSN) in Zusammenarbeit mit Siemens Gamesa soll das Erreichen UN-Nachhaltigkeitsziels 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ beschleunigen. Weitere Informationen sind unter www.unsdsn.org/sdsn-and-siemens-gamesa-seal-an-alliance-to-promote-stem-talent-in-the-fight-against-climate-change zu finden.

Kontakt:

Prof. Dr. Rolf Daniel
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Biologie und Psychologie
Abteilung für Genomische und Angewandte Mikrobiologie
Grisebachstraße 8, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-23827
E-Mail: rdaniel@gwdg.de
Internet: http://appmibio.uni-goettingen.de/

Verantwortlich:

Romas Bielke
Wilhelmsplatz 1, 37073 Göttingen
Tel. +49 551 39-26221
romas.bielke@zvw.uni-goettingen.de
www.uni-goettingen.de

Obwohl es eine Vielzahl von Virologinnen, Mikrobiologinnen und Infektionsforscherinnen gibt, die Führungspositionen in den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten innehaben, sind diese in der Öffentlichkeit meist wenig sichtbar. Die fehlende Wahrnehmung von Frauen als Wissenschaftsexpertinnen wurde insbesondere während der ersten Phase der COVID19-Pandemie deutlich – es waren vor allem männliche Virologen, die in den Medien auftraten und sich als Berater der Politik positionierten. Jetzt entsteht mit Infect-Net ein Netzwerk, zu dessen Gründungsteam auch Professorin Melanie Brinkmann vom Institut für Genetik der TU Braunschweig gehört.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Programms „Innovative Frauen im Fokus“ den Aufbau eines Netzwerkes deutscher Infektionsforscherinnen. Verantwortlich für das Projekt Infect-Net ist RWTH-Professorin Gabriele Pradel, Abteilung für Zelluläre und Angewandte Infektionsbiologie am Institut für Biologie 2. Zum Gründungsteam gehören ihre Kolleginnen Melanie Brinkmann (TU Braunschweig), Petra Dersch (Universität Münster), Sandra Ciesek (Universitätsklinikum Frankfurt) und Iris Bruchhaus (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg). Insgesamt haben sich bereits 30 Infektionsforscherinnen Infect-Net angeschlossen.

Die Wissenschaftlerinnen wollen nicht nur ein nationales Netzwerk bilden, sondern dieses auch durch Gründung eines Verbandes verstetigen. Ziel ist eine erhöhte Sichtbarkeit von Infektionsforscherinnen und damit eine stärkere Position als Expertinnen in einer geschlechtergerechteren Wissenschaftskommunikation. Infect-Net sucht insbesondere den Dialog mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in den Bereichen der proaktiven Infektionsaufklärung.

Die Maßnahmen umfassen Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau einer Expertinnen-Datenbank, Netzwerktreffen, Workshops, Vortragsreihen und Mentoring-Programme. Zusätzlich soll eine „Forum Infection“-Kommunikationsplattform etabliert werden, die der Bewertung aktueller Infektionsgeschehen durch Vertretungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dient. Infect-Net will zudem geeignete Vorbilder für Nachwuchswissenschaftlerinnen aufzeigen und damit ihre Karrierewege fördern.

Zur Zielgruppe der Verbandsgründung gehören Wissenschaftlerinnen, die an deutschen Hochschulen oder öffentlichen Forschungsinstitutionen tätig sind und das Forschungsfeld der Infektionskrankheiten des Menschen vertreten. Sie kommen aus den Bereichen der medizinischen Mikrobiologie, der Infektiologie und der Epidemiologie und stellen vorrangig Virologinnen, Bakteriologinnen, Parasitologinnen und Immunologinnen dar.

Quelle: Netzwerk deutscher Infektionsforscherinnen - TU Braunschweig | Blogs (tu-braunschweig.de)

Originalquelle: https://www.rwth-aachen.de/go/id/vyjux?=

Bildquelle: Moritz Küstner

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