Metropolregion GmbH lädt zur HealthLounge am 27. Januar 2022

Veröffentlicht: 21. Januar 2022

Projekte für die Zukunft von Gesundheit und Pflege stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung

Metropolregion, 21.01.2022. Am 27. Januar ab 18.30 Uhr trifft sich die metropolregionale Gesundheitswirtschaft zum Start in ein ereignisreiches Gesundheitsjahr 2022. Auf dem Programm der Veranstaltung stehen Projektvorstellungen metropolregionaler Partner aus Wissenschaft und Anwendung sowie die Siegerehrung der Projekte, die in Teamarbeit in den vergangenen drei Monaten im Rahmen des virtuellen HealthHack erarbeitet wurden. Die Veranstaltung wird live aus dem H'UP der Messe Hannover auf dem YouTube-Kanal der Metropolregion unter https://www.youtube.com/user/Metropolregion2012gestreamt.

Die HealthLounge folgt auf den im November in Braunschweig veranstalteten HealthSummit und bietet eine Plattform für metropolregionale Zukunftsprojekte im Gesundheits- und Pflegewesen. Im ersten Teil des Programms geben metropolregionale Partner Einblick in ihre Projektarbeit. Neben der "International Standard Accident Number" (ISAN) des Peter L. Reichertz Institut (PLRI) geht es um die zwei kürzlich gestarteten Projekte "Pandemieprävention aus der Metropolregion" der TU Braunschweig, der Metropolregion GmbH und des Innovationszentrums Niedersachsen und "DigiCare Robo", ein Gemeinschaftsprojekt der AWO Bezirksverband Braunschweig und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Metropolregion GmbH.

Im zweiten Teil der Veranstaltung gehört die Bühne den HealthHack-Teilnehmer*innen. Nach dreimonatiger Arbeitszeit werden ab 19.15 Uhr die ersten drei Preise sowie der Publikumspreis für die innovativsten Projektideen für Gesundheit und Pflege verliehen. Die Preise werden durch den Exklusivpartner Techniker Krankenkasse und die Premiumpartner PLRI und AWO Braunschweig sowie durch den Medienpartner Standort 38 verliehen.

"Wir haben wahnsinnig viel Gesundheitspotenzial in unserer Metropolregion und freuen uns sehr, den unterschiedlichen Projekten im Rahmen unserer HealthLounge eine Bühne zu bieten. Wir sind sehr gespannt auf die Ideen - auf einen starken Start in das Gesundheitsjahr 2022", so Kai Florysiak, Geschäftsführer der Metropolregion GmbH.

Zum Programm:

18.30 Uhr: Begrüßung

18.35 Uhr: Projektvorstellung: ISAN (PLRI)

18.45 Uhr: Projektvorstellung: Pandemieprävention aus der Metropolregion (TU Braunschweig, Innovationszentrum Niedersachsen & Metropolregion GmbH)

19.00 Uhr: Projektvorstellung: DigiCare Robo (AWO Braunschweig, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften & Metropolregion GmbH)

19.15 Uhr: Preisverleihung HealthHack21

20.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Wir freuen uns auf unser nächstes #HealthHack Team. Aus unterschiedlichen Ecken der Welt haben sich Adrienne, Alan, Julia, Mohammad, Peter und Thomas zusammengeschlossen und berichten über ihre Idee, warum sie dabei sind, was sie beruflich machen und worauf sie sich in den nächsten Wochen freuen.

GesundheIT: Hallo zusammen, könnt ihr euch kurz vorstellen? Wer seid ihr und wo kommt ihr her?

Team: Wir sind ein sehr internationales Team aus unterschiedlichen Zeitzonen und Ecken der Welt: Adrienne Yang (Texas, USA), Alan Yussef Alhaji (Uelzen, Niedersachsen), Julia Yukovich (München, Bayern), Mohammad Raahemi (Ottawa, Canada), Peter Ndukwe (Lagos, Nigeria) und Thomas Melzer (München, Bayern). Wir kennen uns bereits aus vorherigen Hackathons und haben unglaublich viel Spaß dabei zusammen zu arbeiten. Auch bei einer Zeitverschiebung von sieben Stunden. 

Thomas ist gerade dabei sein Praktisches Jahr im Medizinstudium abzuschließen. Anschließend wird er an der LMU-Klinik in Großhadern seine Assistenzarzt-Zeit beginnen. Er bringt die medizinische Expertise mit. Alan ist ein erfahrener Backend-Developer im Gesundheitsbereich und kennt sich mit DiGas aus. Er arbeitet derzeit am Institut für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen. Passend dazu liegt Peters Erfahrungsbereich im Frontend-Development mit Flutter. Er arbeitet bei der Firma Encostay Solutions als Mobile Engineer. Für das gewisse etwas in der Bedienung ist Mohammad verantwortlich. Er ist ein Experte auf dem Bereich KI und Computer Vision. Mohammad arbeitet als Data Scientist bei der Canada Border Services Agency. Damit die App auch ein wahrer Hingucker wird hat sich Adrienne unserem Team angeschlossen und zaubert ein ansprechendes und userzentriertes Design. Sie ist hauptberuflich UI/UX-Designerin. Julia hat unser Team zusammengetrommelt und bringt sich in jedem Bereich mit ein: Vom Development, über die Organisation bis hin zum Design. Sie ist Studentin an der TUMünchen im Studiengang Chemie-Ingenieurwesen.

GesundheIT: Warum seid ihr beim HealthHack dabei?

Team: Wir lieben Herausforderungen und haben unglaublich viel Spaß dabei unsere Ideen gemeinsam in die Tat umzusetzen. Durch die Veranstaltung erhoffen wir uns insbesondere Feedback und neue Anreize durch Expert*innen aus dem Bereich eHealth. Der Austausch bringt nicht nur neue Perspektiven, er eröffnet auch die Möglichkeit von der langjährigen Erfahrung anderer zu profitieren. Letztendlich ist es eine Gelegenheit, mit einem fantastischen Team ein Produkt der nächsten Generation zu entwickeln.

GesundheIT: Wie seid ihr auf den HealthHack aufmerksam geworden?

Team: Wir sind über Devpost auf euch aufmerksam geworden. Haben uns zusammengetan, Ideen gebrainstormt und uns direkt angemeldet. 

GesundheIT: Und worum geht es bei eurem Projekt?

Team: Unsere Idee entstammt einer angeregten Diskussion im Arztzimmer. Immer wieder vergessen Patienten wie ihre Medikamente eingenommen werden müssen oder wissen gar nicht warum sie die Medikamente einnehmen sollten. Und wer kennt das nicht aus eigener Erfahrung. Sobald man aus dem Arztzimmer spaziert weiß man eigentlich schon gar nicht mehr wie das alles funktionieren sollte. Doch wie ist es, wenn man mehr als nur ein Medikament einnehmen muss und mehr als nur eine Empfehlung ausgesprochen bekommt? Wir wollen Menschen helfen, die krankheitsbedingt auf ihre Ernährung und Wassereinnahme achten müssen. Wir haben eine App geschaffen, die im Alltag unterstützen soll und wichtige Infos bei sehr einfacher Bedingung liefert. Die Erfassung wichtiger Daten wird automatisiert und so bleibt mehr Zeit gesund zu werden. Das Wissen zur Ernährungsumstellung liefert die App und schafft es so das Verhalten nach und nach aus eigenem Antrieb zu verändern.

GesundheIT: Worauf freut ihr euch am meisten in den kommenden Wochen?

Team: Wir freuen uns auf viele spannende Diskussionen und das Lösen kleiner und großer Probleme, um unsere gemeinsame Idee zum Leben zu erwecken. Insbesondere den bevorstehenden Mentor-Sessions blicken wir mit Freude entgegen.

GesundheIT: Danke für eure Zeit und viel Erfolg in den nächsten Wochen.

Seit vier Wochen läuft der #HealthHack21 und wir freuen uns heute, das erste Team vorzustellen. Warum Konstantin, Jan und Tobias dabei sind, woran sie tüfteln und worauf sie sich in den kommenden Wochen am meisten freuen - wir haben nachgefragt.

GesundheIT: Hallo ihr drei, könnt ihr euch kurz vorstellen? Wer seid ihr und wo kommt ihr her?

Team: Klar. Wir sind Konstantin Deichmann (Berlin), Jan Schmitz-Hermes (Köln), Tobias Larscheid (Berlin). Jan und Tobias haben zusammen eine IT Beratungsfirma und unterstützen Kunden bei der Operationalisierung ihrer digitalen Transformation. Sie arbeiten an Individualsoftwareprojekten und ihre Arbeit beginnt normalerweise da, wo die internen Teams ihrer Kunden nicht weiter wissen und aufgegeben haben. Konstantin hat eine Firma für App Entwicklung. Nebenbei arbeiten wir drei immer wieder gemeinsam an spannenden Produktideen, die uns in unserem täglichen Geschäft begegnen.

GesundheIT: Warum seid ihr beim HealthHack dabei?

Team: Weil wir glauben, dass gute Ideen nicht im stillen Kämmerlein entstehen! Von der Veranstaltung erhoffen wir uns vor allem Kontakte zu Expert*innen aus der Pflegebranche, die uns helfen können, unseren Ansatz zu validieren und noch besser zu machen.

GesundheIT: Und wie seid ihr auf den HealthHack aufmerksam geworden?

Team: Wir haben euch über Devpost gefunden.

GesundheIT: Und nun zur spannendsten Frage: Womit beschäftigt ihr euch in eurem Projekt?

Team: Unsere Idee ist mitten in Corona geboren, im Austausch mit einem Bekannten, der als technischer Leiter in einem Pflegeheim arbeitet. Pflegeheime müssen strenge gesetzliche Vorgaben erfüllen, wenn Sie zur Betreuung ihrer Patienten aktive Medizinprodukte, also z.B. Beatmungsgeräte, einsetzen. Wir haben eine App geschaffen, die das Pflegepersonal bei der Einhaltung der Vorgaben unterstützt und einige Tätigkeiten sogar vollständig automatisiert. So ermöglichen wir es den Pflegenden mehr ihrer Zeit für die eigentliche Betreuung der Patienten zu nutzen.

GesundheIT: Worauf freut ihr euch am meisten in den kommenden Wochen?

Team: Wir sind vor allem gespannt auf das Feedback zu unserer Idee und auf den Austausch mit anderen Unternehmer*innen im Bereich Pflege und eHealth.

GesundheIT: Danke für eure Zeit und viel Erfolg beim #HealthHack21!

Der rosafarbene Zettel wird zum Auslaufmodell, die Einführung des E-Rezepts nimmt konkrete Formen an. Derzeit erhält jeder Patient, der in Deutschland von seinem Arzt Medikamente verschrieben bekommt, ein Rezept in Papierform ausgehändigt, das anschließend zur Einlösung in die örtliche Apotheke gebracht oder per Post zu einer Online-Apotheke geschickt werden muss. Zukünftig wird dieser Prozess – von der Rezepterstellung bis zur Einlösung – auf Basis des E-Rezepts und der App digitalisiert. Seit kurzem kann die kostenlose „E-Rezept- App“ der gematik GmbH für Android uns iOS heruntergeladen werden.

Im Rahmen eines Pilotprojekts wird das elektronische Rezept für apothekenpflichtige Arzneimittel seit dem 01. Juli 2021 in der Fokusregion Berlin-Brandenburg eingesetzt. Zum 1. Januar 2022 wird es für alle Verordnungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln für alle gesetzlich Versicherten verpflichtend. Der Zugang dazu über einen Rezeptcode kann digital oder per Ausdruck erfolgen. Das E-Rezept kann bei jeder Apotheke eingelöst werden. Mit der E-Rezept-App der gematik erhalten Patienten einen datenschutzkonformen und sicheren Zugang zu den Rezeptdaten.

Wie funktioniert das E-Rezept?

Im Rahmen der (digitalen) Sprechstunde erstellt der Arzt/die Ärztin das Rezept im Praxisverwaltungssystem. Dabei wird das E-Rezept bereits auf Vollständigkeit geprüft. Zu jedem E-Rezept wird automatisch ein Rezeptcode erstellt, der in der Apotheke eingelöst werden kann. Angemeldete Nutzerinnen und Nutzer*innen erhalten im Anschluss daran automatisch ihre Rezepte. Diese enthalten alle wichtigen Informationen zum Medikament und den Einnahmehinweisen. Der Rezeptcode kann entweder in der E-Rezept-App eingescannt oder auf dem Ausdruck in der Apotheke vorgezeigt werden. Oder digital: Nach der Wahl der Apotheke kann ausgewählt werden, wie die Medikamente zugestellt werden sollen: per Reservierung, Botendienst oder Versanddienstleister.

Mehr Informationen zum E-Rezept hier: https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/home

Bildnachweis: gematik

Quelle: gematik

Mit einem Knopfdruck auf den roten Buzzer und bunten Luftschlangen wurde der Startschuss HealthHack21 gefeiert und erste Teams finden sich bereits zusammen. Gemeinsam virtuell an der Gesundheitsversorgung von morgen arbeiten, von wertvollen Impulsen unserer metropolregionalen Mentor*innen profitieren und einen Prototypen entwickeln, der unsere Jury begeistert – jetzt anmelden unter https://healthhack21.devpost.com/ und bis zum 23. Januar 2021 gemeinsam mit anderen Zukunftsbegeisterten aus der ganzen Welt an neuen Lösungen arbeiten. Bis zu 1.000 EUR Preisgeld gibt es für die besten Ideen.

Die Termine für die „Book-A-Mentor-Sessions“ stehen fest: Am 15. Dezember und 12. Januar können sich die Teilnehmenden mit unseren erfahrenen Mentor*innen zu ihren Ideen und Lösungen austauschen – ehrliches Feedback ist garantiert. Um eine vorherige Anmeldung über Devpost wird gebeten.

Der HealthHack ist die zentrale Plattform zur Entwicklung von Innovationen in Gesundheit und Pflege und findet in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt. Wir freuen uns, dass Digitalisierungsstaatssekretär Stefan Muhle erneut die Schirmherrschaft übernimmt.

Noch bis zum 30.11.2021 können sich Vordenker*innen aus der Gründerszene, der Tech- und E-Health-Industrie oder der universitären Forschung bewerben, um als eines von sieben Projekten auf die Shortlist zu gelangen. Novartis Digitaler Gesundheitspreis wird von einer unabhängigen ehrenamtlichen Jury vergeben und ist mit insgesamt 60.000€ dotiert. Als Fokusthemen werden Schwerpunkte adressiert, die Krankenkassen, Patientinnen und Patienten, Politik und Pharmaunternehmen aktuell besonders beschäftigen: Digitale Pflegeanwendungen (DiPA), digitale Medizintechnik und die Vernetzung klinischer Prozesse. Weitere Informationen zur Bewerbung unter: https://vr.gesundheitspreis-digital.de/dgp-2022/?utm_source=print-online&utm_medium=e-Health-com&utm_campaign=bewerbung

Quelle: https://e-health-com.de/details-news/jubilaeum-zum-5-mal-sucht-novartis-die-besten-e-health-projekte-fuer-den-digitalen-gesundheitspreis/

Bild: Novartis

Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), dem Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG) sowie dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierung-Gesetz (DVPMG) entstanden unter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn drei große Digitalgesetze. Darin wurde unter anderem die rechtliche Grundlage geschaffen, Gesundheitsdaten zukünftig für die Forschung verfügbar zu machen und somit perspektivisch für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu sorgen. Im Fokus: Eine effiziente Datennutzung durch alle relevanten Akteur*innen bei gleichzeitiger Wahrung der Patientenrechte sowie der Einhaltung ethischer Grundsätze. Die Diskussion in Deutschland wird häufig durch mögliche Risiken, wie bspw. Datenmissbrauch dominiert. Ein Blick ins europäische Umland soll zeigen, dass es auch anders geht. Die Studie von empirica (Frühjahr 2021, beauftragt durch den Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)) analysiert die aktuelle Situation in Deutschland und deckt die Rahmenbedingungen für Gesundheitsdatennutzung in Finnland, Frankreich, den Niederlanden, Portugal und dem Vereinigten Königreich ab. Digital-Health-Exper*innen beantworteten hierfür einen Online-Fragebogen.

Stand der Datennutzung im Ausland:

  • Das Modell eines One-Stop-Shops wird in Finnland und Frankreich erfolgreich angewandt, um Forschenden zentralisiert Zugang zu verschiedensten Datensätzen zu geben.
  • Die industrielle Forschung wird in allen Studienländern bei der Datennutzung mitgedacht. Eine starke staatliche Kontrolle und die gleichberechtigte Einbeziehung aller Akteur:innen ist gemeinsames Ziel aller Länder.
  • Forschungsanträge zu Zwecken mit einem berechtigten öffentlichen Interesse werden von der zentralen Antragstelle transparent veröffentlicht. Dies schafft Vertrauen und DSGVO-konforme Opt-out-Verfahren begünstigen größere Datenmengen.
  • Gesundheitsdaten werden in Finnland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich in digitalen Forschungsumgebungen verfügbar gemacht. Antragsverfahren unterscheiden sich nach dem Niveau der Unkenntlichmachung von identifizierenden Merkmalen in den Daten: anonyme aggregierte Daten oder lediglich pseudonymisierte Daten.
  • Je höher der Digitalisierungsgrad, desto größer der potenzielle Nutzen von Gesundheitsdaten. Dieser wird durch einheitliche Standards, hohe Datenqualität und technisch wie semantisch interoperable Infrastrukturen bestimmt

Handlungsempfehlungen:

Die industrielle Forschung sollte auch in Deutschland als relevante Akteurin bei der Datennutzung mitgedacht werden. Aus den Erfahrungen der anderen Länder zeigt sich, dass Forschung und Innovation einen berechtigten Verwendungszweck darstellen und ein Monopol der öffentlichen Forschung auf die Nutzung von Gesundheitsdaten in anderen Ländern nicht vorzufinden ist.

In Zusammenarbeit mit der Vertrauensstelle7 wird das Forschungsdatenzentrum in Deutschland eine zen­trale Rolle für die Forschung im Gesundheitsbereich einnehmen. Das Forschungsdatenzentrum sollte Forschungsanträge ethisch und forschungsbezogen prüfen – zusätzlich zu der nötigen Überprüfung einer rechtlichen Grundlage. Ein damit beauftragtes wissenschaftliches Komitee kann sämtliche Anträge nach einem einheitlichen Muster prüfen. Mit diesem Schritt würde der Gesetzgeber gleiche Möglichkeiten für die öffentliche und die industrielle Forschung schaffen, Vertrauen rechtfertigen und die Etablierung einer ungleichen Forschungslandschaft in Deutschland umgehen.

Damit Gesundheitsdaten angemessen zur Verfügung gestellt werden können und die Einhaltung des Datenschutzes zuverlässig gewährleistet und jederzeit überprüft werden kann, könnte das Forschungsdatenzentrum in Benehmen mit den Behörden einen Cloud-Dienst entwickeln, eine Art digitale Forschungsumgebung. Forschenden könnte darüber personalisierter Zugriff auf die nötigen Daten gegeben werden und sämtliche Interaktionen mit der Plattform würden für mögliche Überprüfungen dokumentiert. Die Plattform könnte derartig aufgebaut sein, dass eine Reihe einfacher und fortgeschrittener analytischer Operationen direkt online durchgeführt werden können.

Für eine transparente Darstellung aller Informationen zu Antragsverfahren und -berechtigten könnte das Forschungsdatenzentrum gegenüber den Bürger:innen Näheres zu den einzelnen Forschungsvorhaben berichten. Im Geiste des französischen Transparenzregisters könnten interessierte Personen nachvollziehen, welcher Antragsteller zu welchen Themen forscht, was der genaue Status des Vorhabens ist und eventuell auch eine Zusammenfassung der Ergebnisse erhalten.

Quelle: Dr. Rainer Thiel. Lucas Deimel Tobias Manner-Romberg via https://e-health-com.de/thema-der-woche/europa-gesundheitsdaten-fuer-die-forschung/

Die vollständige Studie gibt es hier zum Download: https://www.vfa.de/download/studie-gesundheitsdatennutzung-in-der-forschung

Deutschlands Weg in die digitale Gesundheitsversorgung – Status Quo und Perspektiven. Mc Kinseys eHealth Monitor 2021 ist käuflich erhältlich. Jüngster Trend: Corona wirkt die ein Katalysator auf den Digitalisierungsprozess. Hier geht's zum Download:

https://www.mwv-berlin.de/produkte/!/title/ehealth-monitor-2021/id/805

In dieser Ausgabe durften wir mit Prof. Dr. Stefan Dübel, Leiter der Abteilung Biotechnologie der Technischen Universität Braunschweig und Leiter des Corona Antikörper Team (CORAT) der TU Braunschweig sprechen.

#Fokusthemen: Welche Forschungsschwerpunkte hat Corat Therapeutics im Bereich der (digitalen) Gesundheitswirtschaft?

Wir möchten natürlich aktuell vor allem lebensbedrohliche Verläufe von COVID-19 verhindern. Die laufenden klinischen Studien dazu werden in Kürze auf weitere Länder außerhalb von Deutschland ausgedehnt. Für Projekte in der Zukunft werden künstliche Intelligenz und Big Data Anwendungen zahlreiche Aspekte der Arzneimittelentwicklung - vom Design der Wirkstoffe bis zur klinischen Studie - wesentlich besser unterstützen können. Insbesondere in der derzeitigen Pandemie sind neue und hochinteressante Lösungen erarbeitet worden, z.B. zum Thema der Virus-Mutationen, die schnell in laufende Programme integriert werden können. Wir forschen auch bereits an den zukünftigen Generationen entsprechender Wirkstoffe.

#Zukunft: Was sind Ihre Zukunftsvisionen?

Nach der Zulassung unseres erstem Medikaments gegen COVID-19 möchten wir die daraus gewonnene Erfahrungen bei der sehr schnellen Wirkstoffentwicklung für neue Anwendungsbereiche nutzen. Dabei können digitale „in silico“ Methoden in steigendem Maße sowohl die Identifikation neuer Bedrohungen unterstützen, wie auch die präklinische Entwicklung von neuen Medikamenten beschleunigen. Unsere Zukunftsvision ist ein besserer und vor allem schneller verfügbarer Schutz der Menschen gegen zukünftige Pandemien.

#Motivation: Welchen Mehrwert wünschen Sie sich aus dem Verbund der Metropolregion?

Die diversen und international konkurrenzfähigen Kompetenzen der Firmen und Institutionen unserer Metropolregion bieten hervorragende Voraussetzungen für die schnelle Entwicklung von Wirkstoffen gegen infektiöse Krankheitserreger. Eine bessere Vernetzung der Stakeholder und eine organisierte Vorbereitung auf die nächste, unausweichlich kommende Pandemie könnte unsere Chancen im Kampf nochmals deutlich verbessern.

Pflege als systemisch integrierter Beruf, ein professionelles Pflegeverständnis, Insellösungen, die Freiheit mit digitalen Tools zu experimentieren, Selbstbestimmtheit und ein Wir-Gefühl - sechs Pflegeexpert*innen diskutierten im HealthTalk „Digitale Tools in der Pflege“ den Status Quo sowie Entwicklungen in der Pflege und formulierten konkrete Forderungen an Branche, Vertreter*innen und Politik. Der Blick ging dabei von der metropolregionalen auf die nationale und internationale Ebene.

Metropolregion, 16.11.2021. Im Mittelpunkt des HealthTalk „Digitale Tools in der Pflege“ im Rahmen der zweiten gemeinsamen Online-Konferenz der Metropolregion GmbH und Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften stand die Diskussion über die Professionalisierung des Berufsbilds Pflege, die Frage nach dem Einsatz und der Sinnhaftigkeit von technischen Tools im Pflegealltag und ein vier Punkte-Plan des Pflegerats auf Bundesebene. Prof. Dr. Elisabeth Haslinger-Baumann, Prof. Dr. Martina Hasseler, Michael Lüdicke, Dr. Ariane Schenk, Bettina Tews-Harms und Christine Vogler nahmen an der moderierten Gesprächsrunde teil.

Grundlegend in der Diskussion um Digitalisierung in der Pflege sei zunächst die Definition des Berufszweiges: „Wir vermissen in Deutschland ein komplexes, integriertes Pflegeverständnis, wie es beispielsweise in England oder Schottland definiert ist“, erklärt Prof. Martina Hasseler, Professorin für klinische Pflege an der Fakultät Gesundheit der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. „Wir verstehen digitale Tools gerne als Entlastung in der Pflege, ohne dass überhaupt klar ist, was die professionelle Pflege macht, nämlich die Planung, Durchführung, Evaluation der Gesundheitsversorgung, -förderung und -prävention durch qualifizierte Fachpersonen nach dem Pflegeberufegesetz.“ Eine immer kürzere Verweildauer sowie der Fachkräftemangel zeigen den großen Unterstützungsbedarf durch digitale Tools im Pflegealltag auf, so Michael Lüdicke, Pflegedienstleitung im Klinikum Braunschweig. Dort werden Mitarbeitende von Anfang an in den Einführungsprozess eingebunden, dabei im Fokus: Ausprobieren. „Natürlich stoßen wir manchmal auf Widerstände. Mir ist wichtig zu vermitteln, dass wir in der Pflege ausprobieren dürfen und gemeinsam weiterentwickeln. Dabei entstehen häufig Innovationen, die auch den entwickelnden Unternehmen in der Optimierung helfen“, erklärt Lüdicke weiter. Zentral in der Arbeit mit digitalen Tools: ein zielgruppenspezifischer Mehrwert. Gerade stationäre und ambulante Pflege sind hier auf unterschiedliche Angebote der digitalen Unterstützung angewiesen, berichtet Bettina Tews-Harms, Geschäftsführerin der Bettina Harms GmbH. „Auch in der Pflege ist New Work ein Stichwort – wir erfassen Patientendaten und planen die Versorgung von zuhause aus – dafür benötigen wir eine vernünftige Netzabdeckung. Zu häufig machen wir die Erfahrung, dass technische Voraussetzungen noch nicht zufriedenstellend umgesetzt sind. Die Angebote für den Kommunikationsaustausch müssen auf unsere ambulanten Bedarfe angepasst sein, das wird häufig nicht verstanden.“

Ein generelles Problem: Insellösungen. „Mit und ohne Digitalisierung haben wir das Problem, dass die Sektoren nicht miteinander sprechen. Die Pflege muss sich hier als Teil der gesamten Versorgungskette sehen“, erklärt Dr. Ariane Schenk, Bereichsleiterin von Health & Pharma bei Bitkom. Der Blick nach Österreich zeigt die Pflegewissenschaft als Bindeglied zwischen Technik und Pflegekräften: „Wir stellen andere Fragen und nutzen andere Methoden. Unsere Proband*innen können für den Test von neuen Tools extra Stunden abrechnen. Wir versuchen ein Wir-Gefühl zwischen Pflegepraxis und Pflegewissenschaft zu kreieren und so der Profession Pflege den Stellenwert in Digitalisierungsprojekten zu geben, den es benötigt um sinnvolle Lösungen entwickeln zu können“, so Prof. Elisabeth Haslinger-Baumann, Leiterin des Kompetenzzentrums für angewandte Pflegeforschung am FH Campus Wien.

Die Präsidentin des deutschen Pflegerats, Christine Vogler, setzt sich mit ihrem Bündnis auf Bundesebene ein und fordert ein Kompetenzzentrum Digitale Pflege zur Bündelung von Praxis, Wissenschaft und Politik, einen Umsetzungsplan, digitale Teilhabe für alle und eine sichere Refinanzierung. „Es gibt sehr viele Gelder im Bereich der Digitalisierung. Die Pflege wird da nicht berücksichtigt und dagegen müssen wir angehen“, so Vogler. „Wir werden weiter um Selbstverwaltungsstrukturen in Deutschland kämpfen, weil wir unserer Versorgungsleistung sonst in 10 Jahren weder qualitativ noch quantitativ nachkommen werden können. Mit dem neuen Pflegeberufegesetz und vielen Digitalisierungsprojekten wird Veränderung angestoßen“, so Vogler weiter. Dazu Hasseler: „Wir können nicht darauf warten, dass die Pflege Teil des Systems wird. Wir müssen jetzt gemeinsam in die Entwicklung gehen und können nicht auf die Politik warten.“ Kai Florysiak resümiert die Gesprächsrunde: „Es reicht nicht, Neuerungen in der Pflege nur auszuprobieren. Pflege muss an den Anfang von Entwicklungen kommen. An unseren Versorgungseinrichtungen können Innovationslabore entstehen, um neue Produkte und Dienstleistungen aus dem Markt heraus zu forcieren und wirklich gemeinsam zu entwickeln.“

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