Die Roland Berger „Future of Health“ Studie ermittelt die Digitalisierung als Innovationsmotor Nummer eins: Artificial Intelligence und Sensorik vorne.
Für die Future of Health Studie wurden mehr als 400 internationale Healthcare-Expert*innen mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund befragt. Darunter Vertreter von Kostenträgern, medizinische Leistungserbringern sowie pharmazeutischen, medizintechnischen und Digital Health Unternehmen. Bei der Frage, welche Art von Innovationen bis 2026 die größten Veränderungen hervorrufen werden, ergaben sich folgende Ergebnisse:
52%: Künstliche Intelligenz
49%: Digitale Sensoren bzw. digitales Monitoring
35%: Individualisierte digitale Coaching-Programme für chronisch kranke Patient*innen.
35%: Zell- und Gentherapien
33%: Digitale Therapien
28%: mRNA erreichte mit 28% Nennungen nur Platz sechs.
Die Studie ist keine reine Digitalisierungsstudie. Sie beschäftigt sich mit Innovationen im gesamten medizinischen Spektrum.
Quelle: KI und Sensoren toppen Hitliste medizinischer Innovation: E-HEALTH-COM
Bildquelle: Roland Berger
Das Ziel ist klar: Ein einfaches und sicheres digitales Gesundheitswesen und Telematikinfrastruktur(TI). Daher hat die Gesellschafterversammlung der gematik im September 100%-einstimmig die Modernisierung der TI, orientierend an den von der gematik konzipierten sechs Säulen zur TI 2.0 beschlossen. Die Umsetzung ist ein komplexes, mehrjähriges Vorhaben mit einem zeitlichen Horizont bis Ende 2025. Dr. med. Markus Leyck Dieken, CEO der gematik, betonte: „Mit einem entsprechenden Governance-Verfahren – also mit den Regularien und Maßnahmen, nach denen nach innen und außen gehandelt wird, – wollen wir gemeinsam mit unseren Gesellschaftern bei der schrittweisen Weiterentwicklung ein besonderes Augenmerk auf den Nutzen für die Patienten, die Wirtschaftlichkeit und auf eine Verbesserung der Versorgungsprozesse legen.“
Die sechs Säulen der TI 2.0:
Beispiel: Möchte eine Nutzerin eine Anwendung nutzen, loggt sie sich beim Identitätsprovider ein. Dieser fragt einmalig ihre Zustimmung zur Herausgabe ihrer Nutzerdaten ab und leitet diese dann an die Anwendung weiter. Die Anwendung vertraut dabei dem Identitätsprovider und meldet die Nutzerin mit den übermittelten Daten an.
Beispiel: Versicherte, die ePA und E-Rezept nutzen, können mit ihrem Smartphone und den darauf installierten Apps über das Internet direkt auf diese Dienste zugreifen. Leistungserbringer wie Ärztinnen und Apothekerinnen brauchen für den Zugriff auf die Dienste keinen Konnektor mehr.
Beispiel: Für die Aktualisierung seiner elektronischen Patientenkurzakte kann ein Patient den automatischen Abgleich mit seinem Schmerztagebuch (DiGA) freigeben. Auf diese Weise werden die Informationen zur Schmerzmedikation aus dem elektronischen Medikationsplan in die Akte integriert und schaffen für den behandelnden Arzt oder in einem medizinischen Notfall Erleichterung und Klarheit.
Für Datenstrukturen und Schnittstellen in der TI 2.0 wird FHIR (Fast Healthcare InteroperabilityResources) als übergreifender Standard etabliert. FHIR hat sich aus der klinischen Praxis entwickelt, wird international verwendet und ist darauf ausgerichtet, den interoperablen Datenaustausch für alle denkbaren Arten medizinischer Dokumentation zu unterstützen. Damit wird es möglich, benötigte Dokumente und Daten flexibel und anwendungsfallbezogen auszuwählen und neu zu strukturieren – auch als Voraussetzung für die dienst- bzw. anwendungsübergreifende Integration.
Die Sicherheit der TI 2.0 wird über das Prinzip des „Zero Trust Networking“ gewährleistet. Dabei ist jede Verbindung Ende-zu-Ende abgesichert, beide Seiten jeder Verbindung müssen sich gegenseitig authentisieren. Hinzu kommen die Registrierung und Attestierung der genutzten Geräte sowie Systeme zur Missbrauchserkennung bei den Diensten der TI.
In der TI 2.0 werden Mindeststandards durch ein Regelwerk aus rechtlichen, organisatorischen und technischen Regeln etabliert. Das Regelwerk bildet den Kern der Sicherheitsarchitektur der TI. Es wird von den sektorverantwortlichen Stellen (z. B. Kassenärztliche Bundesvereinigung, Deutsche Krankenhausgesellschaft) gemeinsam mit der gematik erarbeitet und durchgesetzt. Geregelt werden darin Fragen von Sicherheit und Datenschutz, Funktionalität, Interoperabilität sowie Verfügbarkeit.
Quelle: gematik: Zielbild und Kurs für Telematikinfrastruktur klar: E-HEALTH-COM
Bildquelle: gematik
Mehr im Whitepaper „TI 2.0 – Arena für digitale Medizin“ der gematik (2021)gematik_Whitepaper_Arena_digitale_Medizin_TI_2.0_Web.pdf
In weniger als zwei Wochen ist es soweit – am 4. November ab 15 Uhr trifft sich die metropolregionale Gesundheitswirtschaft auf unserem HealthSummit im Trafo Hub in Braunschweig. Wir freuen uns, in großer Runde über Zukunftsthemen und -fragen in Gesundheit und Pflege zu diskutieren, Projektideen und Innovationen aus und für die Metropolregion vorzustellen und das Partnernetzwerk weiter zu stärken.
Wie sieht die Zukunft der Gesundheitsbranche aus? Keynote-Speakerin Karen Piontek vom Berliner Unternehmen Flying Health nimmt uns mit auf eine Reise ins Übermorgen.
Unter dem Motto „Smart“, „Mobile“, „Health“ berichten Partner der Netzlink Informationstechnik GmbH, dem Peter L. Reichertz Institut (PLRI), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt und der AWO Braunschweig in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule in parallelen Silent Talks über ihre Pflege- und Gesundheitsinnovationen aus der Metropolregion. Die Partner unserer Entwicklungsplattform Innovative Pflege und des HealthHacks präsentieren sich auf unserem Ideenmarktplatz und laden zum Austauschen und Ausprobieren ein. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung: Der Kick-Off unseres hybriden HealthHacks. Nachdem der Gesundheits-Hackathon im letzten Jahr rein virtuell stattfand, freuen wir uns besonders, den Startschuss in diesem Rahmen mit Ihnen gemeinsam feiern zu können. Einen herzlichen Dank an unseren niedersächsischen Digitalisierungsstaatssekretär Stefan Muhle, der wieder die Schirmherrschaft des Hackathons übernommen hat.
Blicken Sie mit uns in die Zukunft – was sind Ihre Visionen für die Gesundheit und Pflege? Wir freuen uns auf ein spannendes Programm und anregende Gespräche mit Ihnen!
Programmablauf:
15:00 Uhr: Ankunft und Start Ideenmarktplatz
15:15 Uhr: Begrüßung und Vortrag Hauptbühne
16:00 -16:15 Uhr: Pause
16:15 Uhr: Parallele „Silent Talks“
16:45 – 17:15 Uhr: Pause
17:15 Uhr: Kick Off HealthHack
17:45 Uhr: Zeit für Networking bei leichtem Buffet und Getränken
Wir freuen uns, Sie am 4. November endlich wieder persönlich begrüßen zu dürfen!
Wichtiges:
2G-Regel: Für die Veranstaltung gilt die 2G-Regel, teilnehmen können Geimpfte und Genesene. Der Nachweis ist vor Ort im Trafo Hub zu erbringen. Um das Besuchertracking zu erleichtern, bitten wir Sie, sich vorab formlos über die Mailadresse events@metropolregion.de anzumelden. Mit der Teilnahmebestätigung erhalten Sie weitere Informationen zur Veranstaltung. Der Einlass ist ab 14:15 Uhr möglich.
Anreise: Die Location ist zentral in der Braunschweiger Innenstadt gelegen und innerhalb von circa 15 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ab Hauptbahnhof fährt die Straßenbahn 5 (Richtung Broitzem) bis zur Haltestelle Luisenstraße. Ebenso der Bus 429/461 (Richtung Rudolphsplatz) bis zur Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz.Parkmöglichkeiten: Eine begrenzte Anzahl Parkplätze sind an der Location verfügbar. Weitere Parkmöglichkeiten befinden sich in den Nebenstraßen oder im nahegelegenen Parkhaus CONTIPARK.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Entwicklungsplattform Innovative Pflege InCa 4D statt und wird gefördert vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser.
Forscherteam aus Hannover und Braunschweig arbeitet an digitaler Rettungskette zur Übertragung von Notfalldaten im Falle eines Unfalls zuhause oder im Auto. Gesprächsrunde aus Gesundheitswirtschaft, Politik und Wohnungsbau trifft sich im FokusTalk Health der Metropolregion um Einsatzszenarien, Finanzierung, Sicherheit und Chancen der „International Standard Accident Number“ (ISAN) zu beleuchten.
Hannover, 07.10.2021. Am Zentrum für Unfall- und Notfallinformatik des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover wird gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) sowie weiteren Partnern aus Forschung, Gesundheit, Wohnungsbau und der Automobilbranche am Aufbau einer smarten Rettungskette gearbeitet. Die Grundlage sind Daten, die im Smart Home oder Smart Vehicle per Sensorik aufgenommen und automatisch an die zuständige Leitstelle weitergeleitet werden. Das Ziel: Zeit sparen und Leben retten. Kai Florysiak (Geschäftsführung Metropolregion GmbH) im FokusTalk Health mit Projektleiter Prof. Dr. Thomas Deserno, Projektpartner Prof. Dr. Siegfried Hackel (PTB), Dirk Engelmann (Techniker Krankenkasse Niedersachsen), Dr. Sabine Johannsen (Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur) und Dr. Jonas Schwartze (Nibelungen Wohnbau GmbH).
Im Rettungseinsatz zählt jede Sekunde. Große Wohngebäude, viele Mietparteien, verschachtelte Eingänge können einen Einsatz erschweren. Dazu kommt, dass Verunfallte entweder selber den Notruf tätigen oder sich auf andere Personen in ihrem Umfeld verlassen müssen. Das soll sich mit ISAN nun ändern. „Wir arbeiten an einem Informationsaustausch für eine smarte Rettungskette – das Smart Home oder Auto soll zukünftig automatisch einen Notruf absetzen können und über die ISAN die notwendigen Daten übermitteln. Wir alle kennen die ISBN-Nummer, die ein Buch eindeutig identifiziert – die ISAN identifiziert eindeutig ein konkretes (Unfall- oder Notfall-)Ereignis, wodurch alle relevanten Informationen, wie z.B. der Grundriss einer Wohnung, vom Rettungsdienst abrufbar werden“, so Prof. Deserno. Projektpartner Prof. Hackel ergänzt: „Wenn wir wissen, wie viele Insassen im Auto sitzen, wie hoch der Ladezustand der Autobatterie oder des Tanks ist und wo die Rettungsschere angesetzt werden muss, können Ersthelfer viel zielgenauer arbeiten und die Rettungswege verkürzt werden.“ Staatssekretärin Johannsen betont die Wichtigkeit der Wissenschaftskommunikation gegenüber den Patienten und Mietern: „Eine anwenderorientierte Forschung ist dann gut, wenn sie auch in der Gesellschaft ankommt. Wir müssen den Mehrwert von ISAN deutlich machen. Nicht nur gegenüber beteiligten Einrichtungen, sondern gegenüber denjenigen, die es nutzen sollen.“
Partner der ersten Stunde ist die Nibelungen Wohnbau GmbH. Im Forschungsdemonstrator mit über 600 Sensoren wird technische Infrastruktur in Wohnungen erprobt. „Wir haben die Zukunft der Wohnung im Blick und sind uns unserer Verantwortung in Puncto Sicherheit und Privatsphäre gegenüber unseren Mietern immer bewusst“, so Dr. Schwartze. Die Rückmeldung aus der Mieterschaft sei bisher unterschiedlich, „einige sind begeistert, andere sorgen sich um Überwachung oder den Schutz ihrer Daten“, so Dr. Schwartze weiter. Was die Nutzung der Daten aus der elektronischen Patientenakte angeht zeigt sich Dirk Engelmann hoffnungsvoll: „Noch sind wir nicht in der breiten Anwendung, aber der Start zum Jahreswechsel lief erfolgreich. Wichtig bleibt hier jedoch die Selbstbestimmtheit der Patienten.“ Einig sind sich die Talk-Gäste darin, dass die Praktikabilität, sowohl technisch als auch finanziell, eine bedeutende Rolle spielt. „Die Akzeptanz muss ganz klar mitgedacht werden. Das ist eine Aufgabe der Daseinsvorsorge, die gemeinsam realisiert und finanziert werden muss“, so Dr. Schwartze. Auch Prof. Hackel betont die Relevanz der Interessenbündelung in einer digitalen Qualitätsinfrastruktur. Kai Florysiak resümiert die einstündige Talkrunde: „Wir haben eine Reihe von Pionieren in der Metropolregion. Unsere Talkformate zeigen immer wieder, was hier an Innovation entsteht!“ Der FokusTalk Health kann über den YouTube-Kanal der Metropolregion nachträglich angesehen werden.
Bildquelle: Projektlogo ISAN, PLRI
Aus Deutschland
Das Chip.de Testcenter checkt die Digitalstrategie von insgesamt 30 gesetzlichen und privaten Krankenkassen in den Wertungskategorien App, Web, Service und Digitale Gesundheitsangebote und kürt die Techniker Krankenkasse mit der Auszeichnung „Bester digitaler Service“. Platz zwei und drei im Ranking der gesetzlichen Kassen gehen an die IKK Südwest und die Barmer. Bei App und Webauftritt lag der Schwerpunkt auf dem Grad der Selbstständigkeit der Versicherten, Vorgänge zu erledigen, wie etwa Bescheinigungen herunterladen oder Belege für Gesundheitskosten einzureichen. In der Rubrik Support wurde bewertet, wie viele Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und für Beratungen oder Terminvermittlungen bestehen. Digitale Gesundheitsangebote beinhalten Beratungsangebote jeder Art zu möglichst vielen medizinischen Fragen und Problemen, von Fitness oder Stressmanagement bis hin zur Suchtprävention oder Schwangerschaftsbegleitung.
Wir haben mit Herrn Engelmann, Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen über die Digitalstrategie der TK gesprochen.
Redaktion GesundheIT: Herr Engelmann, herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung. Bitte fassen Sie die Eckpunkte Ihrer prämierten Digitalstrategie einmal zusammen.
Vielen Dank, die Auszeichnung hat uns gefreut! Hinter der konsequenten Digitalstrategie der TK steckt viel Arbeit und Innovation. Für uns ist wichtig: Der Nutzen für Versicherte steht bei der Digitalisierung im
Mittelpunkt. Sie sollen von ihrer Krankenkasse den gleichen Service bekommen, den sie beispielsweise vom Online-Shopping oder beim Buchen von Reisen kennen. Auch beim Thema Gesundheit muss für digitaleServices gelten: Einfach zu nutzen, mobil verfügbar, schnell und sicher. Wir bringen mit unserer TK- App die Welt der TK auf das Handy. Dreh- und Angelpunkt wird dabei mehr und mehr die elektronische Patientenakte sein. Sie ist der zentrale Datenspeicher, in dem Versicherte alle Informationen rund um ihre Informationen sicher ablegen und mit ihren Ärztinnen und Ärzten oder anderen Leistungserbringern teilen können. Darüber hinaus hält unsere App zahlreiche weitere Services bereit, wie ein Bonusprogramm, Bescheinigungen, die Möglichkeit der Kostenerstattung oder auch individualisierte Angebote zum gesunden Alltag. Bei allem hat der Datenschutz bei uns als öffentlich-rechtliches Unternehmen höchste Priorität.
Redaktion GesundheIT: Die e-Patientenakte ist ein wichtiger Meilenstein der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Wie erleben Sie aus Sicht der TK deren Einführung und Nutzung?
Die TK war Vorreiterin und hat mit TK-Safe einen Meilenstein gesetzt. Dies setzen wir mit dem sehr erfolgreichen Launch unserer ePA fort. Derzeit haben wir 180.000 Nutzerinnen und Nutzer und gewinnen täglich mehrere Hundert hinzu . Für ein Angebot, das aufgrund des zögerlichen Einsatzes in den Arztpraxen noch nicht wie gewünscht im Alltag angekommen ist, sind das sehr gute Zahlen. Wichtig ist, dass Ärztinnen und Ärzte die Vorteile der Akte nutzen und Patientinnen und Patienten dies nachfragen. Wenn die ePA im Praxisalltag ankommt, werden die Nutzerzahlen stark steigen und die Akte aus dem Behandlungsgeschehen nicht mehr wegzudenken sein.
Redaktion GesundheIT: Sie bieten über die TK-Doc-App eine Online-Sprechstunde an – wie wird diese angenommen?
Wir sind mit der TK-Online-Sprechstunde im März 2020 gestartet - Also quasi zur richtigen Zeit kurz vor der Pandemie. Die Kund:innen können über die App kontaktlos von zu Hause aus einen Arzt oder eine Ärztin kontaktieren und erhalten bei Bedarf eine Krankschreibung und/oder ein Arzneimittelrezept. Das Angebot wird gut angenommen, sodass wir es weiter ausbauen möchten.
Redaktion GesundheIT: Sie sind selber sehr aktiv in den sozialen Netzwerken. Wie wichtig sind diese in der Digitalstrategie der Techniker Krankenkasse?
Soziale Netzwerke haben enorm an Bedeutung gewonnen. Wir kommunizieren auf unterschiedlichsten Kanälen sehr erfolgreich mit unseren Versicherten. Allein auf Youtube erreicht die TK mit ihrem Kanal rund um Gesundheitsthemen eine sehr große Reichweite. Beliebt sind z.B. die Gesundheitstipps von Dr. Wimmer. In den Bundesländern, wie auch hier in Niedersachsen, konzentrieren wir uns auf gesundheitspolitische und fachliche Themen, um im fachpolitischen Diskurs des Landes präsent zu sein.
Redaktion GesundheIT: Wo steht die TK in Sachen Digitalisierung in 3 Jahren?
ePA und e-Rezept sind Standard, Fax und Papier in den Arztpraxen gehören der Vergangenheit an.
Redaktion GesundheIT: Vielen Dank, Herr Engelmann.
In dieser Ausgabe durften wir mit Dr. Martin Kinkel aus der Forschung und Entwicklung bei KIND, Spezialist für Hörakustik und Augenoptik sprechen.
#Fokusthemen: Welche Schwerpunkte und Lösungen hat KIND im Bereich der (digitalen) Gesundheitswirtschaft?
KIND ist in erster Linie ein Dienstleistungsunternehmen, einer der Marktführer in der Hörakustik und auch ein bedeutender Player in der Augenoptik. Neben der Qualität der Produkte spielt die Qualität der Beratung und der Anpassung eine herausragende Rolle für uns, hier liegen ganz klar unsere Schwerpunkte.
#Zukunft: Was sind Ihre Zukunftsprojekte?
Sowohl in der Hörakustik als auch in der Augenoptik ist die „Cloud“ natürlich ein Megathema, von der Integration der Daten über das gesamte Unternehmen bis zur „Omni-Channel“-Strategie, bei der wir Online-Angebote mit unserer Stärke in der stationären Dienstleistung verbinden wollen.
#Motivation: Was motiviert Sie zur Teilnahme am Verbund der Metropolregion und welchen weiteren Mehrwert wünschen Sie sich?
Auch wenn wir ein bundes- und europaweit agierendes Unternehmen sind, sind wir doch hier in der Metropolregion verwurzelt und besonders gut vernetzt und vielfältig aktiv, und das soll zukünftig natürlich auch so bleiben.
Aus der Metropolregion
„Die Projektgruppen engagieren sich in hohem Maße bei der Entwicklung technischer Unterstützungen für echte Pflegeszenarien. Förderanträge sind geschrieben und eingereicht worden, Anwendungsszenarien werden konkretisiert, aber auch neue Projektideen kommen dank eines ständig wachsenden Netzwerks an Projektpartner*innen hinzu“, resümiert Isabel Ottmann den InCa 4D Innovationsworkshop bei der AWO Braunschweig. Die AWO und die Ostfalia Hochschule arbeiten in ihrer Arbeitsgruppe „Pflegeroboter Cruzr“ weiter an realen Pflegeszenarien, die durch den Roboter unterstützt werden können.
Zunächst soll der Roboter für das Besuchermanagement (weiter)entwickelt werden. Hierzu zählen automatische Terminvergaben mit den Angehörigen, der Empfang der Besucher, Zugangskontrollen mit Abgleich der Besucherdaten, einem gültigen Corona-Test (oder jeweils angepasste Tests bei zukünftigen Infektionsereignissen), das Messen der Körpertemperatur und das Tragen von Schutzmasken. Darüber hinaus sollen Kommunikations-Apps, z.B. ein Videokonferenzsystem und ein Chatbot, programmiert werden. Durch einen Einsatz des Roboters in diesen beiden Anwendungsszenarien stellt er bereits eine signifikante Unterstützung in Pflegeheimen dar, wie aus der Bedarfserhebung aus der Pflegepraxis hervorgeht.
Besuchermanagement unter Pandemiebedingungen
Kommunikative Unterstützungsmaßnahmen für Pflegebedürftige
Auch hat sich mit der Medizinischen Hochschule Hannover und dem AWO Psychiatriezentrum Königslutter eine neue Arbeitsgruppe gefunden, die sich mit KI für die Diagnostik in psychiatrischen Behandlungen beschäftigt – eine spannende Projektidee!
Sie haben Interesse sich einer Projektgruppe aus dem Netzwerk der Entwicklungsplattform Innovative Pflege anzuschließen oder mit einer neuen Projektidee dabei zu sein? Der nächste Workshop findet am 10. November statt, nähere (Anmelde)Informationen gibt es bei Isabel Ottmann (isabel.ottman@metropolregion.de). Tipp: Der nächste Innovationsworkshop bietet eine gute Möglichkeit, um im Rahmen des am 4.11. startenden HealthHacks gemeinsam mit Techies aus der ganzen Welt an Projektideen zu arbeiten und sich im Netzwerk auszutauschen!
Bildquelle: AWO Braunschweig
Aus der Metropolregion
Antikörper kommen als Wirkstoff bei COVID-19 Infizierten zum Einsatz, da sie sich an Viren binden und sie unschädlich machen. Das Problem: Antikörper industriell zu produzieren, ist so aufwändig und teuer, dass sich die weltweite Nachfrage nicht abdecken lässt. Nanobodies könnten hier eine Lösung sein. Wissenschaftler*innen des Göttinger Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben jetzt Mini-Antikörper entwickelt, die alle Eigenschaften besitzen, die man von einem wirksamen Medikament gegen COVID-19 erwarten würde. Bereits die einfachsten Mini-Antikörper der Göttinger binden bis zu 1000 Mal stärker an das Spike-Protein als zuvor entwickelte Nanobodies gegen COVID-19. Sie binden zudem sehr gut an die mutierten Rezeptor-Bindedomänen der Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Stämme. „Unsere einfachen Nanobodies eignen sich möglicherweise dafür, inhaliert zu werden, um so das Virus in den Atemwegen einzudämmen“, so Dobbelstein vom Institut für Molekulare Onkologie der UMG.
„Nanobodies stammen aus Alpakas und sind deutlich kleiner und einfacher aufgebaut als herkömmliche Antikörper“, berichtet Görlich aus der Abteilung Zelluläre Logistik. Um die Nanobodies gegen SARS-CoV-2 herzustellen, injizierte das Team den drei Alpakas Britta, Nora und Xenia aus der Herde am Göttinger MPI mehrmals einen Teil des Spike-Proteins. Die Tiere bildeten daraufhin Antikörper gegen diesen Proteinteil. Nach der letzten Injektion entnahmen die Forscher*innen den Tieren eine kleine Menge Blut. Für die Alpakas war ihr Einsatz damit beendet, die weiteren Schritte erfolgen mithilfe von Enzymen, Bakterien, sogenannten Bakteriophagen und Hefen. Aus dem Blut der Alpakas gewannen die Wissenschaftler*innen im nächsten Schritt die Baupläne für rund eine Milliarde verschiedener Nanobodies. Die Biochemiker fischten aus der zunächst astronomischen Zahl von Nanobodies mit Bakteriophagen die wirklich besten heraus. In weiteren Schritten wurden diese auf ihre Wirksamkeit getestet und in mehreren Design-Zyklen immer weiter verbessert.
Eine weitere Besonderheit: Nanobodies sind auch gegen bekannte Varianten des Coronavirus wirksam. Zwar hatten die Forscher*innen ihre Alpakas mit einem Teil des Spike-Proteins des ersten bekannten SARS-CoV-2-Virus geimpft, deren Immunsystem produzierte aber auch Antikörper, die gegen die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Varianten des Virus aktiv sind.
Das Göttinger Team bereitet die Nanobodies nun für den therapeutischen Einsatz vor. Dobbelstein betont: „Wir wollen die Nanobodies möglichst schnell für den sicheren Einsatz als Wirkstoff testen, damit sie schwer Erkrankten zugutekommen sowie jenen, die nicht geimpft wurden oder keinen effektiven Impfschutz aufbauen können.“ Unterstützung erhält das Team dabei durch Experten für Technologietransfer: Dieter Link (Max Planck Innovation), Johannes Bange (Lead Discovery Center, Dortmund) und Holm Keller (kENUP Foundation). Da sich Nanobodies kostengünstig und schnell in großen Mengen herstellen lassen, könnten sie sogar den weltweiten Bedarf an COVID-19-Medikamenten decken.
Originalveröffentlichung: Güttler T, Aksu M, Dickmanns A, Stegmann KM, Gregor K, Rees R, Taxer W, Rymarenko O, Schünemann J, Dienemann C, Gunkel P, Mussil B, Krull J, Teichmann U, Groß U, Cordes VC, Dobbelstein M, Görlich D: Neutralization of SARS-CoV-2 by highly potent, hyperthermostable, and mutation-tolerant nanobodies. EMBO J (2021), doi: 10.15252/embj.2021107985
Weitere Informationen unter:
www.mpibpc.mpg.de/de/goerlich – Abteilung Zelluläre Logistik am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen
www.moloncol.med.uni-goettingen.de – Institut für Molekulare Onkologie an der Universitätsmedizin Göttingen
Quelle: https://www.umg.eu/news-detail/news-detail/detail/news/hochwirksame-und-stabile-nanobodies-stoppen-sars-cov-2/?cHash=1dcd1d403b86c99cf35b88ebc753b278&L=0
Bildquelle: Carmen Rotte/Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie
Aus der Metropolregion
Gründer Jens Uphoff und Co-Gründerin Karima Berrahou setzen auf eine Scanner-Lösung, die ursprünglich aus der Kameratechnik stammt. Das COVID-Analysegerät ist eine Organisationslösung zur Absicherung der Betriebsfähigkeit durch regelmäßige Corona-Schnelltests. Der Vorteil: Standardisierte, digitale Auswertung mit geringer Fehlerquote, eine frühe Erkennung bei geringer Viruslast und schwacher Reaktion des Teststreifens. Zusammen mit dem DRK-Kreisverband Wolfenbüttel e.V. eröffnet KANDJ Consulting im September eigens ein Testzentrum, das im regulären Betrieb Corona-Schnelltests mit der E.T. Produktsuite durchführt, sowie u.a. als Versuchsträger zur Validierung und Praxisoptimierung dient.
GesundheIT: Herr Uphoff, bitte erläutern Sie das Wirkprinzip ihrer Lösung - worin liegt der konkrete Mehrwert zu etablierten Verfahren?
„Mit zwei Scans zum schnellen Test“ ist die Realisierungsvorgabe: Die Personendaten und die Teststreifenkennung werden beim Test nur noch als QR-Code gescannt und einzigartig digital miteinander verbunden, die
Abstrichentnahme kann entweder durch Fachpersonal oder unter Aufsicht von dem Testprobanden selbst durchgeführt werden – der restliche Workflow ist automatisiert und ist bereits bis zur robotergestützten Laborautomatisierung verfügbar.
Die Betreibersoftware: Der Kern des Scanners ist ein Analyseverfahren, bei dem ein definiertes Farbspektrum durchlaufen
wird und anschließend die Kontrastwerte der Referenzstreifen per Bildanalyse digitalisiert werden. Das Ergebnis: digitale Werte für die beiden Referenzstreifen, die zusammen mit fotographischen Snapshots und weiteren Parametern in einer Cloud gespeichert werden. Per KI werden Referenzergebnisse von Testreifen der unterschiedlichen Hersteller für unterschiedliche Anwendungen kalibriert. Das Besondere: die automatische Erkennung von ungültigen Teststreifen. Teststreifen-Doubletten werden von der Cloud automatisch herausgefiltert, so dass zu einer Teststreifen-ID immer nur ein eindeutiges Testergebnis vorliegt und dadurch auch ein wirksamer Manipulationsschutz vorhanden ist. Die Betreiber-Software erkennt per Kamerascan auf einem handelsüblichen Tablet die Teststreifen-ID und holt sich am Ende der Laborentwicklungszeit automatisch das Testergebnis aus der Cloud. Anschließend werden die Daten den unterschiedlichen Schnittstellen bereitgestellt, wie z.B. der Corona-Warn-App (CWA), es werden automatisch Zertifikate und Reports generiert und der Testproband erhält zusätzlich per E-Mail das Ergebnis.
Der Testautomat ist mit einem Pick-and-Place Roboterarm inkl. einem Steuerungs-PC bestückt. Über einen Eingabeschacht werden die Teststreifen zugeführt und so vom Roboterkontakt mit dem Menschen entkoppelt, per optischen Scan wird die Teststreifen-ID von der Steuerung erkannt und anschließend wird der Teststreifen durch den Roboterarm in ein Magazin zur Entwicklung abgelegt. Nach Ablauf der individuellen Entwicklungszeit führt der Roboterarm den Teststreifen zum Scanner, der den Teststreifen auswertet und das Ergebnis an die Cloud weitergibt.
Der autonome Test-Pod wird neben dem Testautomaten u.a. noch ergänzt durch eine automatische Temperaturmessung mit Gesichtserkennung, einer interaktiven Video-Assistenz-Funktion und einer Remote-gesteuerten Bildschirmumgebung.
Zusammengefasst: KANDJ Consulting entwickelt unter dem Namen E.T. (Electronic Testing) eine vollständige und skalierbare Produktsuite für Unternehmen und Organisationen, um Schnelltests von Infektionskrankheiten digitalisiert zu automatisieren, dies durch:
Besonders an der E.T. Produktsuite ist, dass je nach Anforderungsprofil die Komponenten vom Kunden ausgewählt und skaliert werden können: Also beginnend mit einer effizienten Betreiber-Software über den Testautomaten bis hin zum autonomen Test-Pod.
GesundheIT: Welche Einsatzmöglichkeiten sehen Sie?
Wir adressieren mit unserer E.T. Produktsuite Unternehmen und Organisationen, die ein Interesse an oder eine Notwendigkeit zur effizienten Durchführung von Schnelltests zur Erkennung von Infektionskrankheiten haben. Probleme hier: Kosten, dynamische, kurzfristige Bereitstellung von geschultem Personal und ein normierter, IT-unterstützter Workflow. Unternehmerisch ist die Reduktion des Personalaufwands und den damit verbundenen Kosten eine absolute Notwendigkeit, um ein Testangebot auf Infektionskrankheiten dauerhaft anbieten und durchführen zu können, unabhängig von der eigentlichen Finanzierung. Gerade ein wiederholtes Runter- und Hochfahren von Testkapazitäten gestaltet sich ohne solch eine Test-Infrastruktur schwierig, wenn eine Überzahlung als extrinsische Motivation entfällt.
Anderseits fördern wir die Mitwirkung und Selbstbestimmung des Testprobanden, der letztlich unter Anleitung am besten Tests an sich selbst durchführen können sollte und z.B. personenbezogene Daten in einem Front-End selbst eingibt. Als angenehmer Nebeneffekt werden dadurch Aufwendungen auf der Betreiberseite reduziert bzw. die Qualifikationsanforderungen an Fachpersonal reduziert. So führt der Proband im Test-Pod die notwendigen Arbeitsschritte selbst durch. Damit kann vor-Ort Personal für die Testdurchführung entfallen.
Die E.T. Produktsuite ist eine Lösung für Unternehmen und Organisationen in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. Hotels, Flughäfen, Bahnhöfe, Einkaufszentren, Universitäten, Produktionsbetriebe, Sportveranstalter, Kulturveranstalter, etc. Die Rolle des Betreibers dieser Testzentren können die Unternehmen selbst übernehmen oder an Dienstleister unterbeauftragen, um so gelassen auf dynamisch veränderte Testkapazitäten vorbereitet zu sein. Aber genauso können wir uns den Einsatz z.B. in Apotheken oder in der medizinischen Praxis vorstellen.
Eine große Marktchance sehen wir insbesondere z.B. bei dem Katastrophenschutz oder bei Hilfsorganisationen, die skalierbare Testkapazitäten in kurzer Zeit bereitstellen müssen oder direkt vor-Ort helfend im Einsatz sind. Es wäre für uns ein Traum, bei humanitären Einsätzen mit dieser Lösung einen Beitrag zu leisten, auch wenn die regionalen Anforderungen ggf. zu Änderungen an der Lösung führen können, durch veränderte Länderzulassungen, Versorgungsspannungen oder der Internetfähigkeit.
Den Test-Pod ohne Betriebspersonal können wir uns gut z.B. in Einkaufszentren, in Hotels, in Unternehmen, bei touristischen Hot-Spots, vor Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Schutz von Risikopatienten vorstellen. Durch die 24/7 Verfügbarkeit sich unmittelbar vor-Ort selbst testen zu können, kann Gästen und Besuchern ein zusätzlicher Komfort angeboten werden. Außerdem wird dadurch der Trend zur selbstbestimmten und unkomplizierten Testmöglichkeit von Infektionskrankheiten bedient.
GesundheIT: Welche Anforderungen bestehen für den Einsatz Ihres Testverfahrens für Betriebe - technisch, finanziell?
Aktuell sind unsere Lösungen für den Einsatz unter normalen Raumbedingungen ausgelegt. Notwendig sind lediglich eine 220V Versorgung und ein stabiler Internetanschluss, verfügbar per Ethernet-Kabel. Die IT-Einrichtung, Installation und Schulung des Personals übernehmen wir.
Je nach gewählter Lösung der E.T. Produktsuite fallen Erstellungskosten und Kosten pro Test an. Die Erstellungskosten beginnen bei rund 1.500€; für den Testautomaten bei rund 35.000€. Die Kosten pro Test für Lizenzen und Wartung beginnen ab 1,75€ und können auch in Kombination mit Stückzahlkontingenten die Erstellungskosten reduzieren. Interessant sind außerdem laufende Förderprogramme, die einen Teil der Erstellungskosten subventionieren können.
GesundheIT: Beschreiben Sie bitte kurz Ihr Geschäftsmodell - wie verdienen Sie Geld?
Unser Geschäftsmodell ist zweigeteilt: Einerseits setzen wir auf kundenspezifische, aber ergebnisoffene Beratung sowie operative Projektarbeit beim Kunden auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen, andererseits verkaufen und betreiben wir die skalierbare E.T. Produktsuite. Die Produkte werden je nach Ausbaustufe über einmalige Erstellungskosten und über Kosten pro Test für Lizenzen und Wartung finanziert.
Eigentlich versetzen uns erst die aktuellen Erfahrungen mit z.B. der Produktsuite mit ihren inhärenten und interdisziplinären Lösungsansätzen in die Lage, eine objektive Beratung zum Thema Testautomatisierung durchzuführen. Spannend dabei sind immer neue Ideen oder Anforderungen, dynamische Weiterentwicklungen und Abstraktion eines Konzeptes in andere Bereiche, was zu neuen und kreativen Lösungen führt. Das spornt uns an.
GesundheIT: Sie setzen in Ihrem Testverfahren auf Digitalisierung: Was heißt das konkret – welche Technologien setzen Sie ein?
Digitalisierung bedeutet für uns, dass der komplette Workflow um den Testabstrich am Probanden in einer digitalen Plattform, bestehend aus Front-Ends und Back-Ends, vernetzt integriert ist und das alle beteiligten Stakeholder per online-Schnittstelle ihre vereinbarten Daten erhalten. Medienbrüche oder unnötige Dateneingaben sind unzulässig. Papier hat dabei nur eine optionale Dokumentationsfunktion.
GesundheIT: Wie sieht es mit der Zulassung aus und was sind die nächsten Schritte?
Die Zulassungen werden entsprechend der Markterfordernisse durchgeführt. Die E.T. Produktsuite unterstützt und nutzt ausschließlich IVD-zertifizierte Teststreifenanbieter. Zusätzlich berücksichtigen wir die Empfehlungen der WHO und der EU, um eine bestmögliche Qualität der Testergebnisse zu erreichen. Der Scanner ist nach CE (2014/30/EU) und FCC (47 CFR Part 18) zertifiziert. Der Testautomat wird nach der Maschinenrichtlinie 2006/42/EC CE zertifiziert.
GesundheIT: Was können wir in der Metropolregion tun?
Überzeugen Sie sich selbst von unserer Lösung und unterstützen Sie uns, machen Sie uns bekannt. Wir freuen uns über jeden Daumen hoch und jede Empfehlung in Ihrer Community.
Wir planen ab September in den Serien Roll-Out zu gehen und wollen dies vorzugsweise mit regionalen Kunden und Partnern der Metropolregion tun. Tatsächlich haben wir als Ideengeber festgestellt, dass hier eine hohe, professionelle Motivation über alle Instanzen besteht, wenn die regionale Ansprache und Zielsetzung transparent vorangestellt ist und der Stein erstmal ins Rollen gekommen ist.
Interesse haben wir an potenziellen Kunden, Partnern, Multiplikatoren oder Investoren, die uns helfen wollen, diese Infrastruktur schneller in den breiten Markt zu bringen. Aktuell haben wir ein Pilotprogramm aufgelegt, bei dem wir gezielt Referenzprojekte auswählen, die wir als erstes bedienen werden. Darüber hinaus nehmen wir uns die Zeit für jedes qualifizierte Gespräch, Feedback und Treffen mit Interessenten oder Verbesserern.
KANDJ Consulting arbeitet seit der Gründung im September 2020 für Unternehmen praxisnah an operativen Aufgabenstellungen und entwickelt mit einem Netzwerk aus internationalen Partnern innovative Technologielösungen, für z.B. die Digitalisierung und Automatisierung von Schnelltests als Antigen- und Antikörpertests. Erkannt werden derzeit Infektionen mit SARS-CoV-2 und ihren Varianten, demnächst auch Influenza A+B sowie RSV.
Kontakt:
KANDJ Consulting
Jens Uphoff
Am Exer 10B 38302 Wolfenbüttel | Deutschland
Handy: + 49 177 78 70 121
Web: www.kandj.de
E-Mail: info@kandj.de
gematik veröffentlicht Quellcodes der E-Rezepte-App
Die gematik stellt die Quellcodes der E-Rezept-App als Open Source auf GitHub zur Verfügung. Damit folgt sie ihrem Weg der Transparenz gegenüber der breiten Öffentlichkeit und der Fachcommunity. „Wir wollen mit unseren transparenten Entwicklungsprozessen das Vertrauen in die Telematikinfrastruktur stärken und in den Austausch gehen. Davon profitieren unsere Anwendungen und somit auch die Nutzerinnen und Nutzer“, erklärt Florian Hartge, CPO und Verantwortlicher für Produktionsprozesse innerhalb der gematik. Seit Juli steht die E-Rezept-App in den App-Stores zum Download bereit. Die gematik hat die App selbst entwickelt und für das E-Rezept die Spezifikationen bereitgestellt. Im Rahmen der Testphase der Modellregion Berlin-Brandenburg können bereits elektronische Rezepte mit der gematik-App in ausgewählten Apotheken eingelöst werden. Im Laufe des 4. Quartals wird das E-Rezept schrittweise flächendeckend eingeführt.
Quelle: https://www.gematik.de/news/news/gematik-veroeffentlicht-quellcodes-der-e-rezept-app/