Mit diesem Film erhielt der legendäre Pionier des Sopransaxophons Sidney Bechet, der seit 1947 in Frankreich lebte, die Chance, sich selbst zu spielen. Ein Großteil der Handlung spielt sich in einem Pariser Nachtclub ab. Die dortige Band wird von dem ehrgeizigen jungen Klarinettisten Harris Louis (gespielt von dem französischen Jazzmusiker Claude Luter) geleitet. Der ist überglücklich, als sein großes Idol Sidney Bechet ihm Privatstunden erteilt. Dabei verliebt er sich jedoch in Bechets Geliebte Muriel, die zugleich Tänzerin in dem Nachtclub ist.
Im Affekt tötet Louis sein Vorbild - stilecht, indem er seine Klarinette auf dessen Kopf zerschmettert. Beim Versuch, die Leiche verschwinden zu lassen, wird Muriel in einen Autounfall verwickelt. Der von der Versicherung mit der Ermittlung beauftragte Inspektor Laurent entpuppt sich als großer Jazzliebhaber...
Der mit komödiantischen Elementen aufgepeppte, etwas dürftige Kriminal-Plot wird durch die existentialistische Film Noir Atmosphäre des dunklen, regennassen Paris der 1950er Jahre mehr als aufgewogen. Vor allem aber ist es die hervorragende Musik sowohl Bechets als auch Luters, die diese filmische Ausgrabung sehens- und hörenswert macht.
Mit Sidney Bechet, Claude Luter, Viviane Romance, Jean Bretonnière u.a.
Regie: Jean Josipovici
Frankreich 1956 (85 min.), deutsche Fassung
Gefördert vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover