Nach einer Solo-Karriere mit sechs Alben entdeckt Fredda eine bisher unbekannte Seite an sich: ihr Talent für Uptempo-Songs. "Phosphène" wirkt wie ein Befreiungsschlag. Und zwar von einer Entwicklung, die Fredda selbst eingeschlagen hatte. Von ihrem 2015er Album "Le Chant des Murmures" über "Land" (2018) bis hin zu "Bisolaire" (2020) konzentrierte sich Fredda immer mehr auf Poesie, immer mehr verfeinerte sie einen Stil, der ruhiger wurde und stärker von introspektiven Texten geprägt war. Mit "Bisolaire" ging sie sogar so weit, ihre eigene psychische Gesundheit zum zentralen Thema zu machen. Diese Beschäftigung war sehr wichtig für ihren persönlichen und künstlerischen Prozess. Denn beide Seiten gehen bei Fredda immer Hand in Hand. Freddas Musik wirkt so locker, selbstverständlich und dynamisch wie nie zuvor. "Phosphène" ist im Vergleich zu seinen Vorgängern besonders von einem organischen Band-Sound geprägt und man erlebt eine Sängerin und Songwriterin in Höchstform. Ihre Freude am Arbeiten mit einer jungen Band ist überall spürbar – selbstverständlich nicht nur bei den oben genannten Uptempo-Nummern, sondern auch bei so wunderbaren Chansons wie dem dramatisch-mystischen "Nordique Ophelique" mit seinen engelsgleichen Background-Vocals oder dem atmosphärisch aufgeladenen "Aube" oder dem besonders sensiblen Duett mit Matt Low "Cheveux serpents" und seinem fulminanten Finale. Und als wäre das alles noch nicht genug an Meisterklasse beschert Fredda uns mit "Viens avec moi" einen locker-groovenden Hit, der, einmal im Gehör, den Kopf nicht mehr verlässt und so pulsierend vom Rest des Körpers Besitz ergreift.
Das Album erhältlich auf Le Pop Musik/microcultures/Groove Attack
VÖ: 12.05.2023
Formate: CD, Vinyl, digital