»Meine Mutter«, schreibt Didier Eribon, »war ihr ganzes Leben lang unglücklich.« Die von Knappheit und Zwängen geprägte Biografie seiner kürzlich verstorbenen Mutter rekonstruiert Eribon in seinem neuen Roman »Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben« (Suhrkamp 2024). Wie schon in »Rückkehr nach Reims« reist der Autor in die Vergangenheit und in sein Herkunftsmilieu der französischen Arbeiter*innenklasse. Er beschreibt das Leben einer Frau, die in einer Fabrik arbeitete und mit einem gewalttätigen Ehemann zusammenlebte, die offen rassistisch sprach und am Ende in einem Pflegeheim unter unwürdigen Zuständen verstarb. Gekonnt verknüpft er dabei philosophische und politische Gesichtspunkte, fragt nach der Bedeutung der Herkunft für die eigene Identitätsbildung, nach dem Zustand des französischen Gesundheitssystems – und entwirft dabei das komplexe Porträt einer Arbeiterin.
VVK 7/11 €, AK 8/12 €
TICKETS
Eine Veranstaltung des Literarischen Zentrums Göttingen e.V
In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Göttingen und Antenne Métropole.
BILD © Pascal Ito /Flammarion/Suhrkamp Verlag