Der 30-jährige Jérémie kehrt nach zehn Jahren in sein Heimatdorf zurück, um an der Beerdigung seines ehemaligen Lehrmeisters, des Bäckers Jean-Pierre, teilzunehmen. Auf Drängen von Martine, der Witwe des Verstorbenen, bleibt er länger als geplant. Während Martine hofft, dass Jérémie den Betrieb ihres Mannes übernimmt, ist ihr Sohn Vincent von seiner Rückkehr alles andere als begeistert. Mit jedem Tag und jeder Begegnung, die Jérémie hat, brechen immer neue, alte Wunden auf. Als eine Person auf mysteriöse Weise verschwindet, gerät sein Leben und das des Dorfes vollends außer Kontrolle.
In seinem neuen Film MISERICORDIA spinnt Alain Guiraudie (DER FREMDE AM SEE), der Meister der sinnlich-abgründigen Provinzerzählung, ein subtiles Netz aus gehemmter Lust und erotischen Manipulationen - und entwirrt es wieder mit skurrilen Wendungen und absurdem Humor.
mit Félix Kysyl, Catherine Frot, Jean-Baptiste Durand, Jacques Develay
Regie: Alain Guiraudie
Frankreich, Spanien, Portugal 2024 (103 min.), OmU
Aufführungszeiten:
Freitag 13.06. um 20.30 Uhr
Samstag 14.06. um 20.30 Uhr
Der Film - "Latcho Drom" bedeutet so viel wie "gute Reise" - folgt in acht musikalischen Episoden, vom Sommer über den Herbst und Winter bis zum Frühling, der historischen Route, die die Roma nahmen, von den Wüsten Rajasthans bis nach Les-Saintes-Maries-de-la-Mer am Mittelmeer.
Und in jedem neuen Land bildeten sich neue Musikstile, neue Lieder und Tänze heraus, die die ganz eigenen kulturellen Werte der Roma verdeutlichen.
Gatlif, aus Algerien stamender Kabyle-Rom, erweist sich als authentischer Experte, vor allem bei der Darstellung der im Mittelmeerraum lebenden Roma-Communities. Während er seine Protagonist*innen als humanistische, realistische und positive Figuren zeigte, produzierte er eine quasi anthropologische und ethnomusikalische Schau im Genre des Roadmovies über Sinti und Roma und ihre historische Migration vom indischen Ursprung durch Asien und Nordafrika bis nach Süd-, Ost- und Westeuropa.
R: Tony Gatlif
Frankreich 1993, O.m.engl.U. (103 Min)
Peter, ein in Paris lebender englischer Diplomat vermutet, dass seine Frau Margaret ihn hintergeht und engagiert einen Privatdetektiv. Schnell findet dieser heraus, dass Margaret ein Apartment gemietet hat und dort ihre Nachmittage verbringt. Eines Tages geht Peter in die Wohnung und erwischt seine Frau nackt im Bett - mit einem Schimpansen. Zuerst ist er fassungslos, dann gibt er sich versöhnlich und schlägt vor, den Affen Max mit in die eheliche Wohnung zu nehmen.
Ein Film mit Charlotte Rampling, Anthony Higgins, Bernard-Pierre Donnadieu, Victoria Abril u.a.
Zehn Jahre nach seinem Skandalfilm Ai No Korīda (Im Reich der Sinne, 1976) legte der japanische Regisseur Nagisa Oshima diese surreale Ehe-und Salonkomödie vor, die an die späten Filme Luis Buñuels anknüpft. Das Skript stammt von Jean-Claude Carrière, der auch das Drehbuch zu Le charme discret de la bourgeoisie (Der diskrete Charme der Bourgeoisie, 1972) verfasste. Das Buch zu Max mon amour hielt Charlotte Rampling für "das beste, das ich gelesen habe". (Berlinale)
R: Nagisa Oshima
F/USA, 1986, OmU (97 Min)