Digitalisierung und Kompetenzen in der Pflege - die HealthTalk Expert*innen im Interview

Veröffentlicht: 29. April 2021

Am 23. April fand unser 10. HealthTalk statt, Thema des Monats: Digitalisierung und Kompetenzen in der Pflege. Der besondere Rahmen: Die internationale Online-Konferenz der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Die Fakultät Gesundheitswissenschaften lud verschiedene Fachleute aus dem Gesundheitswesen ein, um zum Thema Digitalisierung heute und in Zukunft, Kompetenzen und Professionalisierung im Pflegeberuf zu referieren und diskutieren.

Expert*innenrunde des HealthTalks

Nach einem Grußwort von Andreas Westerfellhaus (Pflegebevollmächtigter Bundesregierung) und Iris Bothe (Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration) führten Frau Prof. Martina Hasseler und  Frau Prof. Sandra Tschupke in die Konferenz ein. Eine zentrale Forderung: Digitale Kompetenzen sind notwendig, damit neue Technologien angemessen und zum Wohle der Patient*innen und Pflegebedürftigen eingesetzt werden können – hier geht es um Wissen über Funktionsweisen der neuen Technologien, ethische Herausforderungen oder zu verstehen, wie Künstliche Intelligenz in der Patientenversorgung eingesetzt wird. Melanie Philip, Geschäftsführerin der Pflegepioniere, sprach über Chancen und Herausforderungen der Telepflege durch Pflegefachkräfte. Die Pflege müsse mitgenommen werden. Wichtig sei hier der Aufbau der Prozessinfrastruktur, bei dem die Anwender*innen nicht vergessen werden dürfen. Weiter gab es einen Einblick in die Forschung der britischen Professorin Paula Procter zum Thema „Nursing and Robots“. Artificial Intelligence und Nursing ist das Spezialgebiet der finnischen Forscherin Sanna Sanantera. Dr. Jonas Schwartze vom PLRI berichtete über sensorerweiterte Wohnumgebungen als diagnostische Räume. Damit ist das PLRI auch Teil des ISAN-Projektes, bei dem es um eine digitale Unfallversorgung und Rettungskette geht. Statements von Seiten der Krankenkassen machten weiter deutlich, dass eine Pflege nur dann verändert werden könne, wenn auch die Rechtsgrundlage entsprechend geändert werde. Es mangele hier an politischem Konsens, Dinge nachhaltig zu verändern, so Sonja Laag von der Barmer.
Der smart.mobile.health-Talk rundete das Programm mit einer spannenden Diskussionsrunde ab. Neben Frau Prof. Martina Hasseler, Konferenzleitung und Projektleitung T-Nugd (Telenursing goes digital), bereicherten Herr Prof. Michael Prilla (TU Clausthal und Projektleitung Pflegebrille), Melanie Philip (Geschäftsführerin Pflegepioniere) und Florian Tölle (Leitung Pflege und Organisation, Diakovere) die Expert*innenrunde. Als Beraterin weiß Melanie Philip, dass es für das Thema Digitalisierung in vielen kleinen und mittelständischen Pflegeeinrichtungen keine Ressourcen gibt. Häufig ist E-Learning die Eintrittskarte in diesen Themenbereich. Prof. Michael Prilla beschäftigt sich in seinem Forschungsprojekt „Pflegebrille 2.0“ mit dem unterstützenden Einsatz von Augmented Reality in der Pflege und betont die Wichtigkeit der Integration der Zielgruppe: „Bevor wir angefangen haben irgendetwas zu entwickeln, sind wir in die Pflegeversorgung gegangen und haben gefragt, was dort benötigt wird.“  Hasseler, selber ausgebildete Pflegefachperson betont die Relevanz eines professionellen Pflegeverständnisses. Auf die Frage, welche positive Pflegenachricht in einem Jahr an selber Stelle präsentiert werden könnte, gab es von den Teilnehmer*innen folgende Antworten:

  • Wir werden zeigen können, dass die Pflegebrille auch ohne abgeschlossene Kosten-Nutzenrechung in die Praxis eingeführt ist (Prof. Michael Prilla)
  • Die Krankenkassen haben  Abrechnungswege gefunden, um Televersorgung zu finanzieren (Melanie Philip)
  • Die Vereinheitlichungen über eine Digitalisierungsstrategie auf Landesebene ist gestartet (Florian Tölle)
  • Dass das T-Nugd Projekt erfolgreich weiter geführt wird und dass die Digitalisierung der Pflege mit den entsprechenden Fachwissenschaften weiterentwickelt und umgesetzt wird und die Pflegepraktiker*innen integriert werden (Prof. Martina Hasseler)

Geschäftsführer der Metropolregion und Moderator des HealthTalks, Kai Florysiak, resümiert die impulsreiche Talkrunde: „Pflege ist hochgradig anspruchsvoll und professionell. Wir brauchen mehr Technikkompetenz in der Aus- und Weiterbildung und mehr Pflegekompetenz in der Technik. Pflegeinformatik als Studiengang gehört ebenso dazu, wie die Ausbildung der Ausbildenden in der Metropolregion.
gesundheIT: Frau Prof. Hasseler, was bedeutet professionelle Pflege und welche Qualifizierungen werden benötigt?
Prof. Martina Hasseler: Professionelle Pflege und professionelle Pflegeberufe sind in Deutschland in ihrer Relevanz und Bedeutung am meisten unterschätzt. Professionelle Pflege hat einen Mehrwert für Patientinnen und Patienten und Pflegebedürftige. Sie resultiert in besseren Ergebnissen der gesundheitlichen Versorgung: bspw. in geringeren Komplikationsraten wie Lungen- oder Harnwegsentzündungen, Krankenhausinfektionen oder Herz- und Kreislaufstillständen, bessere Wundheilungen und schnelleren Entlassungen aus dem Krankenhaus sowie geringeren Sterblichkeitsraten. Diese Ergebnisse sind in internationalen Studien zu erkennen. Der Hintergrund ist, dass professionelle Pflege systematisch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fundiert und sich dieses Wissen in der Praxis auf Einzelfälle bezieht. Professionelle Pflegefachpersonen reflektieren die Praxissituationen und das entsprechende Wissen und richten ihr Handeln flexibel nach den Bedarfen und fachlich-wissenschaftlichen Grundlagen aus. Dabei ist zu beachten, dass nicht nur die formale Qualifikation notwendig ist, sondern auch die Arbeitsumgebungen und Rahmenbedingungen. Dazu gehören bspw. angemessene Pflegepersonalschlüssel, die weit besser sein müssen als sie in deutschen Krankenhäusern und in Pflegeheimen ermöglicht werden. Viele Studien weisen auch daraufhin, dass mehr Helferinnen und Helfer in der Pflege die Qualität und die Outcomes der Pflege nicht verbessern. Als Voraussetzungen benötigen wir also zunächst sehr gut qualifizierte Pflegefachpersonen. In fast allen Ländern der Welt, aber ganz sicher in Europa und um Deutschland herum, werden Pflegefachpersonen auf Bachelorniveau (primärqualifizierend) und weiterführend auf Masterniveau (für Spezialisierungen) qualifiziert. Insbesondere in den primärqualifizierenden Pflegestudiengängen werden die Studierenden auf die patientennahe Versorgung vorbereitet. Die Pflegeberufe haben dadurch in vielen europäischen Ländern nicht nur an Attraktivität gewonnen, sondern sie tragen auch zu besseren Outcomes bei und sind sehr viel besser in die Gesundheitsversorgung als hier integriert. Der professionelle Status ist eindeutig höher. Damit alle Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeiten erhalten, diese Abschlüsse zu erreichen, haben vor 20 bis 25 Jahren in den meisten europäischen Ländern die politisch Verantwortlichen allen in der Pflege tätigen Pflegefachpersonen die Voraussetzung auferlegt, berufsbegleitend den Bachelor-Abschluss nachzuholen. Damit waren alle Pflegefachpersonen auf ein Qualifikationsniveau gestellt und etwaige befürchtete Nachteile waren ausgeräumt. Als weitere Entwicklungen sind gute Skills-Grade-Mix-Konzepte bedeutsam, die festlegen, wie und in welcher Weise Helfer*innen und Assistenten*innen in die pflegerische Verantwortung in ihren Kompetenzleveln unter der Supervision der Pflegefachperson eingesetzt werden können. Damit eine qualitativ hochwertige Versorgung erreicht werden kann, werden in den meisten europäischen Ländern die Qualifikations- und Komptenzniveaus der in der Pflege tätigen Berufstätigen festgelegt, sodass die Verantwortlichkeiten sich daraus ergeben und Kompetenzdiffusionen nicht mehr möglich sind. Darüber hinaus werden eine gute Qualität und gute Ergebnisse in der Gesundheitsversorgung sichergestellt.
gesundheIT: Frau Philip, aus Beraterinnen-Sicht gesprochen – welche Bedarfe bestehen seitens kleiner- und mittelständischer Pflegeunternehmen in Punkto Strategie, Prozesse und Qualifizierung?
Melanie Philip: Kleine- und mittelständische Pflegeunternehmen haben grundsätzlich die Herausforderung, dass sie kaum Overheadressourcen haben und durch die Finanzierung der Pflege auch nur eingeschränkte Investitionsmöglichkeiten. So fehlt die Möglichkeit, sich ausreichend mit der „Pflege von Morgen“ und der Arbeit am Unternehmen zu beschäftigen. Zeitgleich ist das Wissen über (Experten-)Themen wie z.B. Prozessoptimierung, Changemanagement, Entgeltverhandlung, Bildungsmanagement oder (digitale) Transformation und die Methodenkompetenz im eigenen Unternehmen oft gar nicht ausreichend vorhanden und kann nur zugekauft werden. Es muss im Rahmen der gesetzlichen Finanzierungsmöglichkeiten der Pflege eine Möglichkeit geschaffen werden, Investitionen in diese Themen und damit positive Veränderungen und Weiterentwicklung zu ermöglichen. Diese sind für die Pflegebranche unablässig, sofern wir unsere Versorgungslandschaft zumindest erhalten oder gar verbessern möchten. Erreicht werden kann diese Veränderung beispielsweise durch die Finanzierung von Beratung und Begleitung bei diesen Themen durch Förderung. Nachhaltig(er) geht dies nur durch eine Aufnahme als refinanzierte (Personal-)Kosten in der Entgeltverhandlung, sodass auch kleine und mittlere Pflegeunternehmen diese Personalstellen im eigenen Unternehmen schaffen und dauerhaft besetzen können.
gesundheIT: Herr Prof. Prilla, bitte erläutern Sie die Perspektive der Forschung, die Sie bei der Entwicklung von Technologien für die Pflege einnehmen.
Prof. Michael Prilla: Mir ist es wichtig, dass wir Technologien entwickeln und einführen, die in der Pflege auch akzeptiert werden und wirksam sind. Daher arbeiten wir stets eng mit Praktiker*innen und Expert*innen aus der Pflege. Unsere Aufgabe ist es dann, die Bedarfe aus der Praxis in technisch unterstützte Arbeitsabläufe zu übersetzen, die Technik einzuführen und sie in der Praxis zu beurteilen. Nur im informierten Dialog zwischen Technik und Anwendung kann meiner Meinung nach sinnvolle und nutzbare Technologie für die Pflege entwickelt werden.
gesundheIT: Herr Tölle, wie beurteilen Sie als Pflege- und Organisationsleiter die digitale Transformation in der Klinik? Wie nehmen Sie Ihre Mitarbeitenden mit?
Florian Tölle: In unserem Unternehmen haben wir bereits große Erfolge bei der Implementierung von digitalen Technologien erlebt. Wir verstehen Digitale Transformation als kontinuierlichen Veränderungsprozess, der Veränderungen in Arbeitsprozesse, Organisationskultur und Organisationsstrukturen mit sich bringt. Durch eine enge Begleitung und Einbindung der Mitarbeitenden durch unser KIS-Team, haben wir es geschafft, Veränderungsprozesse so zu gestalten, dass wir ein „digitales“ Fundament haben, auf welches wir bei zukünftigen Digitalisierungsprojekten zurückgreifen können. Zur langfristigen Planung und strategischen Ausrichtung fehlt allerdings eine landesweite oder regionale Strategie zur digitalen Entwicklung im Gesundheitssystem, mit einer strategischen Planung für die Pflege. Diese Strategie  könnte neben Anforderungen an die Pflege in der Klinik, sowie der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit (Stichwort Fallakte) auch Finanzierungswege enthalten. Die digitale Transformation stellt unser Unternehmen aber auch vor Herausforderungen. Die Soft- und Hardware muss die Bedürfnisse der Anwender zufriedenstellen, ohne dabei zu komplex zu sein. Des Weiteren müssen wir Unsicherheiten bei den Mitarbeitenden abbauen und die Bereitschaft wecken, alte Gewohnheiten abzulegen und sich auf die „neue Technologie“ einzulassen.
Wir informieren unsere Mitarbeitenden über verschiedene Kommunikationswege, beispielsweise über einen eigenen digitalen Newsletter für die elektronische Patientenakte. Des Weiteren schult und informiert unser KIS-Team direkt vor Ort. Die Mitarbeitenden in der Pflege haben im direkten Kontakt die Möglichkeit, Anmerkungen zum Produkt und Vorschläge für die Umsetzung zu machen. Diese wichtigen Informationen berücksichtigen wir in der weiteren Entwicklung. Diese Wissenszirkulation ist für die Transformation eine der zielführendsten Maßnahmen um die Mitarbeitenden mitzunehmen.

Mehr als 30 Führungskräfte legen ab heute zwei Wochen lang alle Wege unter 10 Kilometern klimaneutral auf dem Pedelec zurück – 16 davon werden von der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg gestellt. Die Initiative heißt „Hannover bewegt sich – Mobilität neu denken“. Auch die Schirmherren, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und Regionspräsident Hauke Jagau radeln mit und wollen ein Zeichen für klimaneutrale Mobilität setzen. Das Hauptthema ihreAnsprachen war der CO2-neutrale Verkehr in der Region. Dieser sei, laut Jagau, auf einem guten Weg. Auch für Kinder und Ungeübte soll der CO2-neutrale Verkehr ermöglicht werden, so Onay. Er ruft daher dazu auf, Erfahrungen zu teilen: „Wir wollen wissen, was schon gut ist – aber vor allem auch, wo wir als Kommune noch besser werden müssen. Denn in Zukunft wollen wir für Hannover mehr Lebensqualität und echte Wahlmöglichkeit in der Mobilität für alle.“ In den kommenden zwei Wochen testet Hannovers Führungsspitze das Radwegnetz und bewertet, inwiefern die Mobilitätswende in der Stadt bereits zukunftstauglich ist. Nach der Übergabe der Pedelecs ging es für Onay direkt per Rad zur Ratssitzung weiter. Die MADSACK Mediengruppe hat die Mobilitätsexperimente des nunmehr einjährigen Projekts medial begleitet. Die Pedelecs der Metropolregion stammen aus dem Projekt „PedsBlitz“, ein Elektrofahrradverleih in Hannover, das bis 2020 gemeinsam mit der Landeshauptstadt betrieben wurde.  

Klimafreundliche Mobilität sei in Einbeck großes Thema, sagt Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Nach Instandsetzung und Ausbau der Radwege in den vergangenen Jahren stünde bei der jetzigen Sanierung des Neustädter Kirchplatzes der so genannte RadPunkt mit Fahrradabstellplätzen, E-Bike-Ladesäule, sanitären Einrichtungen und Schließfächern im Fokus.

Der Platz zählt zu den zentralsten Orten der Stadt, liegt am Europa Radweg R1. Ende dieses Jahres sollen die Sanierungsarbeiten des Neustädter Kirchplatzes abgeschlossen sein.

Für 2022 plant die Stadt den Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs am Bahnhof Einbeck-Mitte sowie die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. In diesem Zusammenhang sollen Abstellanlagen für Fahrräder aufgebaut, Schließfächer mit Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus integriert und ein Taxistellplatz mit E-Ladesäule markiert werden. Mit dem Landkreis Northeim, dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen und der Ilmebahn GmbH führt die Stadt Gespräche zur Implementierung einer Mobilitätszentrale am Bahnhof Einbeck-Mitte.

Die Bürgermeisterin freut sich zudem auf das flächendeckende, beschilderte Radwegenetz (Fernradwege und regionale Radrundwege), das derzeit für den Landkreis Northeim „und damit auch für das Stadtgebiet der Stadt Einbeck umgesetzt wird“.

Im Rahmen der Entwicklungsplattform Innovative Pflege „InCa4D“ der Metropolregion GmbH trafen Pflegekräfte der AWO erstmals in extra angesetzten Workshops ihren neuen Kollegen „Cruzr“. Der humanoide
Roboter soll ab Herbst dieses Jahres für Empfangstätigkeiten im Pflegeheim eingesetzt werden. Erste Eindrücke wurden vom NDR Braunschweig eingefangen und sind in der Mediathek abrufbar (Links untenstehend).

Die insgesamt fünf Workshops wurden von Tiemo Böhm (Projektleiter AWO) und Prof. Reinhard Gerndt sowie Gerret Lose (Wissenschaftspartner Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften) geleitet und beinhalteten eine Heranführung an die Hintergründe des Innovationsprojekts und ein anschließendes Kennenlernen, Ausprobieren sowie Ideenentwickeln für weitere Einsatzszenarien vor Ort. Kai Florysiak, Geschäftsführer des Projektträgers Metropolregion ist zufrieden: „In fünf bis sechs Jahren werden dem Arbeitsmarkt durch die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge rund drei Millionen Arbeitskräfte fehlen, mit gewaltigen Auswirkungen auch auf die Pflege. Technologien wie der Cruzr werden uns helfen, gute Pflege überhaupt gewährleisten zu können. Unser Ansatz „Innovationen aus der Pflege für die Pflege“ ist dabei goldrichtig.“

Unter den 15 Teilnehmenden waren neben Pflegefach- und Hilfskräften auch Pflegedienstleitung, Haustechnik, begleitender Dienst, Hauswirtschafs- und Wohnbereichsleitung sowie der Betriebsrat vertreten. Andreas Schubert, Workshopteilnehmer und Wohnbereichsleiter des AWO-Wohn- und Pflegeheims Heidberg hat bereits weitere Einsatzszenarien für Cruzr im Kopf: „Mir schweben ganz viele Aufgaben für den Cruzr vor. Die Menüabfrage zum Beispiel. Manche Menschen brauchen viel Zeit, um sich zu entscheiden, welche Mahlzeiten sie nächste Woche essen möchten. Wenn Cruzr das übernehmen würde, wäre das sicher für die BewohnerInnen interessant und für uns Pflegekräfte bedeutet das mehr Zeit für andere pflegerische Tätigkeiten.“ Auch Einrichtungsleiter Lennart Helm ist begeistert von der Möglichkeit, den Cruzr in seiner Einrichtung in die Praxis zu bringen: „Ich freue mich, dass die Workshops bei meinem Team so gut angekommen sind. Auch einige BewohnerInnen kamen vorbei, um Cruzr aus der Nähe zu betrachten – die Neugierde überwiegt die Skepsis.“ Wenn es um Innovationen in der Pflege gehe, stehen die Pflegenden selber meist nicht im Mittelpunkt: „häufig wird dann nur über die Pflege und nicht mit der Pflege gesprochen. Das wollen wir anders machen“, so Helm. Das Feedback der Mitarbeitenden wird in der nächsten Zeit ausgewertet. „Wir haben viele Anregungen mitgenommen“, sagt Prof. Gerndt von der Fakultät Informatik der Ostfalia Hochschule.

NDR Berichterstattung:
16. April, 14.30Uhr und 16. Apil, 19.30 Uhr

Das Klimaschutzmanagement des Landkreises Goslar und die Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) laden am Donnerstag, 22. April, zu einem virtuellen Infoabend mit dem Titel „Elektromobilität: Aktuelles aus der Praxis“ ein. Beginn der Veranstaltung ist um 18:00 Uhr. Anmeldungen zur Online-Teilnahme können bis zum 21. April vorgenommen werden. Eine Anmeldung ist erforderlich, um den Zugangslink für die Veranstaltung zu erhalten. Für weitere Fragen steht Klimaschutzmanagerin Elisa Nestmann auch telefonisch unter der Rufnummer (05321) 76-252 zur Verfügung.

Der Infoabend richtet sich an Personen, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Elektro-Fahrzeug und einen Batteriespeicher anzuschaffen.

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Der Landkreis Schaumburg präsentierte jetzt die Ergebnisse aus dem HyStarter Förderprogramm „Wasserstoffregionen in Deutschland“. An der Veranstaltung zur Ergebnispräsentation waren neben Vertretern des Landkreises auch das Projektbüro Spillet, Umweltminister Olaf Lies, der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger aus dem Bundesverkehrsministerium und der NOW-Vertreter Tilman Wilhelm beteiligt. Die Ergebnisse des HyStarter-Konzepts für den Landkreis Schaumburg stehen als Entwurf zur Ansicht zur Verfügung.
Die Akteure im Landkreis Schaumburg möchten mit Wasserstoff die Dekarbonisierung des Verkehrs- und  Wärmesektors vorantreiben und durch Nutzung der regionalen Ressourcen die wirtschaftlichen Potenziale dieses Innovationsfelds für ihre Region erschließen.  Die Vorhaben für das Jahr 2030 sind bereits im HyStarter-Konzept formuliert. Demnach soll Wasserstoff 2030 als wichtiger Baustein der Sektorenkopplung im Landkreis Schaumburg etabliert sein. Daneben soll die Hochlaufphase zur Umstellung der regionalen Verkehrs- und Wärmemärkte sowie der Energieversorgung von Industrie- und Produktionsstandorten mit Wasserstoff gestartet werden. Der Wasserstoff wird laut Konzept  vorrangig regional aus erneuerbaren Energien (Elektrolyse aus PV-Anlagen) und  durch Schließung von Stoffkreisläufen (chemisches Recycling bzw. Reformierung) bereitgestellt.
Grafik: NOW GmbH

Auch in der Region Hannover soll sich die Energieversorgung wandeln. Das Ziel bis 2050: vorrangig aus erneuerbaren und möglichst heimischen Energiequellen zu schöpfen. Besonders im Blickpunkt ist dabei die Nutzung von Solarenergie im Gebäudebereich. Und um die ungenutzten Potenziale in diesem Bereich zu entfalten, offeriert die Region Hannover seinen Einwohnern jetzt das Solarkataster.
Per 3D-Laserscann-Daten wurde das Solarkataster entwickelt. Im Rahmen der Analysen und Berechnungen wurden alle vorliegenden Dach(teil)flächen auf ihre Eignung für die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage untersucht. Zudem wurde für jede geeignete Fläche die maximal installierbare Leistung, der damit zu erzielende Strom- sowie Wärmeertrag und die rechnerische CO2-Einsparung ermittelt. Im Kataster ist ein Ertragsrechner integriert, der mit den vorhandenen Daten und Ihren individuellen Eingaben zu Energieverbrauch und Nutzungsverhalten eine erste Abschätzung zum Ertrag einer Solaranlage auf dem jeweiligen Hausdach erstellt.
Nähere Auskünfte gibt es bei der » Klimaschutzleitstelle
» Zum Solarkataster

Wolfsburg, 31. März 2021. Zuwachs für die Ladeinfrastruktur in Wolfsburg: Im Allerpark ist heute der vierte innerstädtische Schnellladepark in Betrieb gegangen. Hier können ab sofort E-Fahrzeuge an sechs Ladesäulen mit bis zu 350 kW Ladeleistung in kürzester Zeit laden. In den vergangenen Monaten hatte der Betreiber Ionity bereits Ladeparks an der E-Mobility-Station, dem Forum AutoVision der Wolfsburg AG sowie am Detmeroder Markt errichtet. Der Aufbau dieser Schnellladeinfrastruktur erfolgt unter dem Dach der Initiative #WolfsburgDigital. Mit der Initiative setzen die Stadt Wolfsburg und Volkswagen auch künftig konsequent auf Elektromobilität sowie digitale Modelllösungen für Mobilität, Bildung, Arbeiten und Bürgerservices in Wolfsburg.

Von Anfang 2020 bis Anfang 2021 ist die Zahl der in Wolfsburg zugelassenen vollelektrischen Pkw von etwa 2000 auf rund 9.500 enorm gestiegen. „Um den damit einhergehenden Bedarf an Ladeeinrichtungen zu decken, haben wir mit Volkswagen seit 2018 vorausschauend geplant und gehandelt. Wir haben damit bundesweit ein Zeichen gesetzt und werden diesen Weg konsequent weitergehen.
Die Zahl der E-Fahrzeuge steigt weiter und eine gute Ladeinfrastruktur, vor allem auch im öffentlichen Raum, ist die Basis für den Erfolg der E-Mobilität in unserer Stadt“, sagt Dennis Weilmann, Erster Stadtrat der Stadt Wolfsburg und Sprecher des Kernteams von #Wolfsburg Digital.

Der Einzugsbereich des Ionity-Ladeparks im Allerpark, nordwestlich des Kreisverkehrs an der Zufahrt zum BadeLand gelegen, umfasst die wichtige Verkehrsader B 188 sowie die nördlichen Stadtteile. Darüber hinaus sichert er Schnelllademöglichkeiten für Großveranstaltungen im Allerpark und angrenzenden Gebieten. Wie die bisherigen Standorte sind die Ionity-Ladesäulen rund um die Uhr frei zugänglich und für jedes, mit dem europäischen Schnellladestandard CCS kompatiblen Elektrofahrzeug nutzbar. „Speziell für die Besucher unserer
Heimspiele ist der nah an der Eis Arena gelegene Ladepark eine hervorragende Option. Die Grizzlys Wolfsburg sind äußerst bestrebt, den gemeinsamen Weg der Elektromobilität künftig aktiv mitzugehen“, ergänzt Karl-Heinz Fliegauf, Geschäftsführer der Grizzlys Wolfsburg GmbH.

Der Aufbau der vier stationären HPC-Schnellladeparks mit insgesamt 20 Ladesäulen sowie der Einsatz von flexiblen Schnellladesäulen sind Teil des 2018 von der Stadt Wolfsburg und Volkswagen anlässlich des 80. Stadtgeburtstags erarbeiteten Konzeptes zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Wolfsburg. „Wir haben in den vergangenen Monaten bereits sehr gute Erfahrungen mit den IONITYLadeparks gemacht, die Lader sind bei den E-Auto-Fahrern sehr gefragt. Das Beispiel Wolfsburg zeigt: Die Zukunft gehört dem High-Power-Charging, auch und
gerade im innerstädtischen Kontext. Ich hoffe, dass dieses Modell jetzt auch in anderen Städten schnell Schule macht“, sagt Martin Roemheld, Head of E-Mobility Services der Marke Volkswagen.

Das Projektmanagement für die Errichtung der vier Ladeparks hatte die Wolfsburg AG übernommen. „Wir haben aufgrund unserer langjährigen Expertise hinsichtlich der Anforderungen an Ladestandorte in Abstimmung mit Stadt und Volkswagen zahlreiche Flächen sondiert und ausgewählt. Die Verteilung der jetzigen Ladeparks im Stadtgebiet berücksichtigt sowohl Bedarfe von Bürgern als auch von Pendlern und Besuchern“, resümiert Stephan Böddeker, Leiter Digitale Mobilität bei der Wolfsburg AG.

Mit der Initiative #WolfsburgDigital bauen die Stadt Wolfsburg und Volkswagen seit Ende 2016 digitale Angebote, neue Mobilität und Modelllösungen am Standort Wolfsburg konsequent aus. Im Mittelpunkt aller Bestrebungen stehen die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Wolfsburg und die Steigerung der Lebensqualität für die Bürger*innen.

Bildnachweis: Wolfsburg AG / Matthias Leitzke - (von links) Inbetriebnahme des vierten innerstädtischen Schnellladeparks in Wolfsburg: Dennis Weilmann, Erster Stadtrat der Stadt Wolfsburg und Sprecher des Kernteams von #Wolfsburg Digital, Stephan Böddeker, Leiter Digitale Mobilität bei der Wolfsburg AG, Martin Roemheld, Head of E-Mobility Services der Marke Volkswagen, und Fabio Pfohl, Spieler beim Eishockey-Bundesligist Grizzlys Wolfsburg

Pressekontakte
#WolfsburgDigital
Daniel Gruß, Stadt Wolfsburg
Tel: 05361.28-1465, E-Mail: daniel.gruss@stadt.wolfsburg.de
Andreas Groß, Volkswagen AG
Tel: 05361.9-89043, E-Mail: andreas.gross1@volkswagen.de
Anke Hummitzsch, Wolfsburg AG
Tel: 05361.897-1156, E-Mail: anke.hummitzsch@wolfsburg-ag.com

Die Region Hannover fördert hochwertige Dachdämmung bei gleichzeitiger Errichtung einer Solaranlage. Ob Gewerbe-, Vereinsgebäude, Ein- oder Mehrfamilienhaus: Mit der Dach-Solar-Richtlinie will die Region Eigentümer motivieren, das Dach energetisch zu modernisieren und gleichzeitig auf erneuerbare Energien zu setzen. Die Region Hannover fördert hochwertige Dachdämmung, wenn gleichzeitig eine Solaranlage auf dem Dach errichtet wird - gleichgültig, ob eine Solarstrom- oder eine Solarwärme-Anlage im Rahmen der Dachsanierung gebaut wird. Die finanzielle Unterstützung für die Dämmung lässt sich zudem mit anderen Fördermitteln wie beispielsweise der KfW-Förderung kombinieren. Die Solaranlage wiederum kann über die vorhandenen Bundesprogramme gefördert werden. Darüber hinaus ist die Bezuschussung von Solarwärme-Anlagen nach der regionseigenen Förderrichtlinie möglich.
Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Institutionen in der Region Hannover sowie die regionsangehörigen Städte und Gemeinden mit ihrem kommunalen Gebäudebestand.
Die Förderung je Quadratmeter gedämmter Dachfläche beträgt 50 Euro und ist pro Gebäude auf maximal 50.000 Euro begrenzt. Das Förderprogramm, für das 1,5 Millionen Euro bereitstehen, läuft bis zum Ende des Jahres 2022.
Weitere Informationen bei der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover, E-Mail: klimaschutzleitstelle@region-hannover.de, Telefon: 0511 616-21091.
Foto: pixabay

Der Rat der Stadt Goslar lässt sich in Sachen Klimaschutz von jungen Ideen inspirieren: Antonia Dräger und Philipp Rost von der Fridays for Future-Ortsgruppe Goslar haben jetzt Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk einen Forderungskatalog zum Klimaschutz übergeben. Die Mitglieder des Rates bekamen ihre Exemplare per Post.
Die Forderungen orientieren sich laut Antonia Dräger am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens, also am Ziel, die Erderwärmung zu begrenzen. Die Fridays for Future-Ortsgruppe wünscht sich, dass Verwaltung und Politik eine tabellarische Übersicht erstellen, welche Forderungen bereits umgesetzt und welche noch offen sind. Für ihre Maßnahmenvorschläge haben sich die jungen Goslarer Aktivisten bei anderen Ortsgruppen informiert, von Best-Practice-Beispielen aus anderen Städten inspirieren lassen und mit vielen Experten geredet, wie Antonia Dräger und Philipp Rost erläuterten. Zum Beispiel stehen die Gründung eines Ernährungsrates und die Einrichtung eines Klimaschutzbüros mit hauptamtlichen Angestellten auf der Liste.
Oberbürgermeister Dr. Junk will die Initiative der jungen Leute als weiteren Anstoß nehmen.  Er will aus klimaschutztechnischer Sicht die Themen Parkplätze, Verkehr und Radverkehr angehen und Gespräche mit der Wirtschaft führen. „Ich habe große Sympathie dafür, unser Stadtbusangebot zu verbessern. Ich habe Lust mit regionalen Partnern darüber zu diskutieren, wie wir Ernährung klimagerechter gestalten. Und es ist wichtig, mit unseren Forst- und Landwirten auch weiterhin darüber zu sprechen, wie wir Baum- und Artensterben entgegenwirken.“ Auch das Thema Klimaschutzmanagement begleitet die Stadtverwaltung bereits. in diesem Bereich will der Oberbürgermeister ebenfalls weitere Zeichen setzen.
» Fridays for Future Forderungskatalog
Foto: Stadt Goslar

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