Schnellladelösungen und innovative Fahrzeugkonzepte – Die Metropolregion besucht die Hannover Messe

Veröffentlicht: 20. April 2023
Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg hat sich auf der Hannover Messe 2023 über das Thema Mobilität informiert.

Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH hat sich auf der Hannover Messe über die neuesten Entwicklungen im Bereich Elektromobilität und Ladeinfrastruktur informiert. Mobilität ist eines der drei zentralen Handlungsfelder der Metropolregion.

Innovation, Inspiration und Interaktion spielen auf der Hannover Messe 2023 wieder eine große Rolle. Rund 4.000 Unternehmen zeigen dabei innovative Lösungen für eine vernetzte, klimaneutrale Industrie. Zum Beispiel orangene Ladekabel für E-Autos – Metropolregion-Geschäftsführerin Silvia Nieber hat auf der Hannover Messe den Stand der Lapp Mobility GmbH besucht und dabei Wissenswertes rund um Ladelösungen für die Elektromobilität erfahren. Im Gespräch haben sich Nieber und Key Account Manager Ralph Porschke auch über Wallboxen für die Haushaltssteckdose und die Funktionalität von Ladekabeln ausgetauscht. So soll die Farbe der Kabel beispielsweise dazu beitragen, keine Stolperfallen während des Ladevorgangs zu erzeugen.

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Die Metropolregion GmbH zu Besuch bei der Lapp Mobility GmbH auf der Hannover Messe (Foto: Jennifer Bullert)

Weiter ging es dann beim Stand von GP Joule. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen integrierten Energieversorger, der 2009 gegründet wurde. Es beschäftigt sich unter anderem damit, Wasserstoffmobilität aus erneuerbaren Energien zu ermöglichen. GP Joule ist an der kompletten Wertschöpfungskette aktiv: von der Erzeugung, zum Beispiel durch Windenergie sowohl On- als auch Offshore, über die Umwandlung zur Einspeisung in die Strom-, Wärme- und Gasnetze bis hin zur Nutzung für den Fahrzeug-, Schiffs- und Zugverkehr. Dabei zeigt sich das Unternehmen davon überzeugt, dass sich der europäische Energiebedarf auf dem eigenen Kontinent aus eigener Kraft decken lässt.

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Modelltisch des Unternehmens GP Joule zur Wasserstoffmobilität (Foto: Jennifer Bullert)

Das rasche Aufladen von E-Autos war Thema am Stand der ads-tec Energy. Dabei wendet sich das Unternehmen an Kommunen, Einkaufszentren, Logistikunternehmen und Firmen und präsentiert auf der Messe eine Schnellladesäule mit bis zu 300 kW Ladeleistung.

Ebenfalls am Baden-Württemberg-Pavillon „THE LÄND“ informierte sich Nieber über den InnovationsCampus Mobilität der Zukunft. Dort war auch „DeVee“ zu finden, ein Versuchsträger-Fahrzeug, das über ein Ultraleicht-Chassis verfügt und das ohne Seltene Erden auskommt. „Design for Recycling“ zeigte sich direkt daneben an einem Sitz, der aus Naturfaserverbundwerkstoffen besteht. Hier erforschen Wissenschaftler*innen der Universität Stuttgart, wie sich die Bauteile verstärken lassen. Das Karlsruher Institut für Technologie ist ebenfalls an dem hochschulübergreifenden Projekt beteiligt.

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Das Versuchsträger-Fahrzeug "DeVee" auf dem Stand des Innovationscampus Mobilität der Zukunft im Baden Württemberg-Pavillon (Foto: Jennifer Bullert)

Mit den auf der Messe gesammelten Eindrücken arbeitet die Metropolregion GmbH nun weiter daran, neue Konzepte und Projekte im Bereich Mobilität zu entwickeln und zu realisieren.

Was für ein energetischer Abend! Am Mittwoch, dem 08. März 2023, durften wir Sie im Kulturzentrum Brunsviga in Braunschweig zu unserem Talk „Deutschland – Frankreich: Zwei Wege der Energiepolitik“ begrüßen. Es war die zweite Veranstaltung unserer Talkreihe „Ideen im Dialog“, die dieses Jahr anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrags und damit der deutsch-französischen Beziehung stattfindet.

Los ging es mit einem spritzigen Exkurs von Martin Buchholz (Deutscher Meister im Science Slam 2010 und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Thermodynamik, TU Braunschweig), der uns erklärt hat, wieso es aus physikalischer Sicht eigentlich Exergiesparen und nicht Energiesparen heißen müsste.

Pascal Thibaut (Korrespondent in Deutschland des Radio France Internationale) stellte dann die entscheidenden Fragen an unsere Expertinnen und Experten: Cécile Boutelet (Korrespondentin der Le Monde in Berlin), Claire Gauthier (Expertin für Europäische Kooperationen bei der deutschen Energieagentur Dena) und Andreas Rüdinger (Analytiker, Berater für Energiepolitik und assoziierter Forschungsstipendiat im Energie- und Klimaprogramm am französischen Institut für nachhaltige Entwicklung, IDDRI).

Nach einer spannenden Diskussion über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der französischen und deutschen Energiepolitik sowie zukünftige Perspektiven der Energieversorgung, haben sich die Referent*innen den Fragen des Publikums gestellt.

Auch nach der Diskussion auf der Bühne wurden die Gespräche im Publikum fortgeführt. Bei einem Getränk und einer Brezel konnten die Gäste noch persönlich ein paar Gedanken mit den Referent*innen austauschen und den Abend ausklingen lassen.

Wir bedanken uns noch einmal recht herzlich beim Amt für regionale Entwicklung, bei der französischen Botschaft in Deutschland, bei der Metropolregion GmbH und natürlich beim Kulturzentrum Brunsviga und den Technikern.

Bildbeschreibung: Energie-Talk in Braunschweig: Podium mit Claire Gauthier, Pascal Thibaut, Cécile Boutelet & Andreas Rüdinger.
v. links: Claire Gauthier, Pascal Thibaut, Cécile Boutelet & Andreas Rüdinger (oben)

Am 29. März besuchten 15 Mitglieder der Initiative Begegnung Hannover-Rouen (IHBR) 🇩🇪🇫🇷 die Metropolregion und wurden von der Leiterin der Antenne Métropole, Laure Dréano-Mayer, empfangen.

Nach einer Präsentation der Arbeit, die die Antenne Métropole seit 2010 leistet, wurde besprochen, welche Kooperationen in Bezug auf die Städtepartnerschaft in Betracht gezogen werden könnten.

Die Antenne Métropole freut sich über das bürgerschaftliche Engagement für mehr Austausch zwischen den beiden Partnerstädten und unterstützt solche Initiativen. Wir wünschen allen IBHR-Mitgliedern einen angenehmen Aufenthalt in Rouen Mitte April.

Seit gut sechs Monaten ist Silvia Nieber neue und alleinige Geschäftsführerin der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH. Wir sprachen mit der 62-Jährigen über ihre Visionen für die Metropolregion …

Frau Nieber, wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Ich bin engagiert, habe eine ausgewachsene Hands-on-Mentalität, bin neugierig und immer an fortschrittlichen Entwicklungen interessiert.

Was treibt Sie in Ihrer Arbeit an?
Im Vordergrund steht für mich die Frage, wie wir als Metropolregion nachhaltiger werden können – das ist meine intrinsische Motivation. Fakt ist: Wir müssen uns schneller verändern und dafür braucht es Innovationen. In unserer Metropolregion ruht ein ungeheures Potenzial. Wir schaffen mehr als 55 Prozent des niedersächsischen Bruttoinlandsprodukts. Das verdanken wir zum einen den großen Playern der Automobilbranche, aber auch den angegliederten Wertschöpfungsketten.

Zuletzt waren Sie von 2011 bis 2019 hauptamtliche Bürgermeisterin der Hansestadt Stade …
… die im Übrigen durchaus Parallelen zur Metropolregion aufweist. Beide Standorte verfügen über eine starke Forschungslandschaft und damit auch ein ungeheures Innovationspotenzial. In Stade sitzen viele Industrieunternehmen aus den Bereichen Chemie und Luftfahrt – in der Metropolregion sind insbesondere die Automobilindustrie, aber auch das Gesundheitswesen stark ausgeprägt. Der Mittelstand prägt beide Regionen.

Wie oft haben Sie damals schon aus Stade in die Metropolregion geblickt?
Ich kenne Niedersachsen sehr gut durch die langjährige Mitgliedschaft im Präsidium des Niedersächsischen Städtetages. Mein Blick ging in dieser Zeit häufiger in die Metropolregion Hamburg. Es hat mich immer wieder fasziniert, wie viele auch finanziell kleinere Projekte dort umgesetzt wurden und wie diese die Weiterentwicklung der einzelnen Standorte fördern. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Metropolregion das Rad nicht neu erfinden müssen und gerade von größeren Metropolen lernen können.

Wie politisch ist Ihr aktuelles Amt?
Es schadet nicht, zu wissen, wie kommunale Entscheidungs- und Handlungsprozesse funktionieren und vor welchen Herausforderungen kleinere und größere Städte sowie Landkreise stehen. Denn ein gewisses Gespür für die jeweiligen Belange und Auslastungen der (Ober-)Bürgermeister:innen und Landrät:innen erleichtert die Arbeit enorm. Vor meiner Station in Stade war ich mehr als zehn Jahre Bürgermeisterin in Bad Münder. Ich weiß also auch wie man sich als kleine Kommune in einem Landkreis fühlt. Dementsprechend kann ich Themen mit Fingerspitzengefühl angehen.

„In der Metropolregion gibt es ein enormes Potenzial – wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell, touristisch“, erklärten Sie im Rahmen Ihres Amtsantritts. Warum bekommen wir die Stärken unserer Region nicht nach außen transportiert?
Mein Eindruck ist, dass uns unser norddeutsches Understatement dabei ein wenig im Weg steht. Beim Standortmarketing auf der Expo Real funktionieren das Zusammenspiel und die Repräsentation beispielsweise sehr gut. Die Real Estate Arena wächst in 2023 und es werden sich unter dem Dach der Metropolregion zehn Partner präsentieren (im Vorjahr waren es vier). Die für 2024 geplante neue Gesundheitsmesse digitalhealth.pro soll das gesamte Ökosystem der digitalen Gesundheitswirtschaft darstellen. In den beiden Formaten sehe ich viel Potenzial, sie müssen aber erst noch stärker an die Wirtschaft und Wissenschaft herankommen. Die AWO in Braunschweig und Hannover wäre unter anderem eine verbindende Klammer, in die auch die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen gehört. Aber vielleicht sollten wir auch über Messen hinaus überlegen, eine gemeinsame Imagekampagne zu starten.

Wie könnte diese aussehen?
Elemente einer Imagekampagne sind durch unsere jetzigen und zukünftigen Aktivitäten bereits vorhanden, nur müssen sie noch besser nach außen kommuniziert werden. Es geht auch darum, weitere Wege als die genannten Messen zu finden, um die gesamte Metropolregion noch bekannter zu machen. Bei unserer enormen Wirtschaftskraft und mit fünf DAX Unternehmen ist auf jeden Fall „Think big“ und weniger norddeutsches Understatement wichtig.

Neben dem Standortmarketing ist die Förderung der Digitalisierung von Medizin und Pflege ein Anliegen der Metropolregion GmbH.
In diesem Bereich funktioniert die Zusammenarbeit der regionalen Player übrigens außerordentlich gut. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen bündeln im Comprehensive Cancer Center ihr Know-how. Das Braunschweiger Helmholtz Institut und die MHH arbeiten gemeinsam am Center for Individualised Infection Medicine. Ebensolche Kooperationen möchten wir weiter forcieren, denn nur aus der Zusammenarbeit und der Gemeinschaft generieren wir Mehrwert. Mein Ziel ist eine bekanntere Gesundheitsregion im Dreieck Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg, die besser vermarktet werden kann. Zum Beispiel in der Wissenschaftsallianz zwischen TU Braunschweig und Universität Hannover, im Exzellenzcluster Quantentechnologie und Smart BioTechs, gibt es das bereits. Durch gebündelte Kompetenzen sollen mehr Forschungsgelder in die Metropolregion fließen.

Das ist auch ein Anliegen des Health Hacks, der nun in die vierte Runde geht …
Beim Hackathon treffen Kompetenzen und Ideen aus aller Welt in unserer Region zusammen. Am Ende helfen uns diese Impulse, sowohl in der Medizin als auch in der Pflege weiterzukommen. Man muss sich vor Augen führen: Die Gesundheitswirtschaft macht im Bundesdurchschnitt etwa 15 Prozent der Wertschöpfung aus. In unserer Region liegt der Durchschnitt sogar bei 18 Prozent. Sie ist ein wichtiger Arbeitgeber und schafft Werte.

Wo sehen Sie im Feld der Mobilität derzeit den größten Handlungsbedarf?
Im Prinzip gibt es drei Punkte: Der erste betrifft den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Darüber muss ich nicht mit den Städten Hannover, Braunschweig und Wolfsburg sprechen – die können das wirklich prima – sondern überlegen, was kleinere Kommunen machen können. Aktuell versuchen wir die Anliegen zu bündeln, damit nicht jede:r einzelne (Ober-)Bürgermeister:in sich Gedanken machen muss und die Mitarbeitenden der niedersächsischen Landesverkehrsbehörde nicht in jede Kommune fahren müssen.

Und der zweite Punkt?
Der betrifft den Schienenverkehr. In der Metropolregion gibt es über 5.000 Kilometer Schienennetz. Warum bekommen wir die Güter nicht von der Straße auf die Schiene? Das möchte ich im Austausch mit Unternehmen und Einrichtungen herausfinden. Denn letztendlich hilft das auch der Stadt-Land-Mobilität, Anliegen Nummer drei.

Können Sie das konkretisieren?
Es ist eine große Herausforderung, eine akzeptierte klimafreundliche Mobilität außerhalb der Metropolen zu entwickeln. Im Zentrum steht die Frage, was wir brauchen, damit Pendlerströme nachhaltiger und garantiert zu ihrer Arbeit gelangen. Braucht es autonom fahrende Angebote, multimodale Hubs, eine bessere Abstimmung zwischen Bus und Bahn? In der Metropolregion gibt es viele innovative Partner, mit denen wir Lösungen dazu entwickeln können. Angesichts des Klimawandels müssen wir eine Mobilitätswende schaffen und den Status quo deutlich verbessern. In Hannover komme ich zu Fuß oder mit den Öffis teilweise schneller voran als mit dem Auto. Meine Vision ist es, eine Modellregion zu entwickeln, in der man aus dem Harz oder aus Helmstedt ohne Weiteres nach Hannover pendeln kann – wenn möglich sogar mit dem ÖPNV. Denn bislang ist es doch so: Sobald sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stadtgrenze überqueren, wird es oft kompliziert.

Das klingt nach einer Mammutaufgabe …
Das macht nichts. In meiner Freizeit wandere ich gerne und Sie wissen doch, wenn ich einen Gipfel erklimmen möchte, muss ich losgehen. Der Aufstieg erfolgt in Serpentinen und ich komme dem Ziel Schritt für Schritt näher. Erreichen werde ich es in den drei Jahren meiner Amtszeit nicht, aber vielleicht schaffe ich einen Teil der Strecke und kann die schönen Blumen am Wegesrand nicht nur von unten, sondern auch von oben betrachten.

Würden Sie sich als ehrenamtliche Bürgermeisterin der Metropolregion bezeichnen?
In einem Ehrenamt habe ich einen zu geringen Gestaltungsspielraum. Ich sehe mich eher als Interessensvertreterin und arbeite am positiven Image der Visitenkarte unserer Metropolregion. Ich wünsche mir, dass wir uns noch stärker als Interessengemeinschaft sehen und jedes Mitglied einen Benefit aus der Stärke der Metropolregion ziehen kann.

 Ein Interview von Stephanie Joedicke im Auftrag von Wirtschaftsnachrichten und Services für die Region - Standort38.de

Am Montag, den 23. März 2023 trafen sich Claudio Griese (Oberbürgermeister der Stadt Hameln), Thomas Wahmes (Referatsleiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Hameln) und Alexander Feuser (Leiter des Handlungsfeldes Mobilität bei der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH) im Hamelner Rathaus zu einem Meinungsaustausch.

Gegenstand des Gesprächs war der Bericht der beiden Stadtvertreter über die seit 2021 bestehende Initiative „Hameln handelt“, die den Leerstand von Einzelhandelsflächen in der Innenstadt gezielt bekämpft. Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine besondere Geschäftsidee haben, werden in der Anfangsphase ihrer Selbständigkeit unter bestimmten Voraussetzungen von der Stadt Hameln finanziell gefördert. „Hameln“, so Oberbürgermeister Claudio Griese, mit einer beachtlichen jährlichen Anzahl von ca. drei bis vier Millionen Touristen, „möchte seinen Gästen einen besonderen Einzelhandel bieten, der sich vom Standard abhebt.“

Der Stadt ist es gelungen, neun Unternehmerinnen und Unternehmer in der Innenstadt dauerhaft neu zu etablieren, eine Zahl, die sehr positiv ist, angesichts der zurückliegenden und gegenwärtigen Herausforderungen mit denen sich insbesondere der Einzelhandel konfrontiert sieht (Online-Handel, Corona-Pandemie, Energiepreisexplosion, Inflation).

Herr Feuser schlug Herrn Oberbürgermeister Griese und Herrn Wahmes vor, die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, der Wirtschaft, der Kultur und die Bürgerinnen und Bürger innerhalb der Metropolregion im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema „Revitalisierung der Innenstadt“ zusammenzubringen, um in einen Dialog miteinander zu treten. Die über fünfzig Mitgliedskommunen der Metropolregion sind derzeit „Einzelkämpfer“ beim Thema „Belebung der Stadtzentren“. Eine Informationsveranstaltung, die die unterschiedlichen Akteure für die Revitalisierung der Stadtzentren zusammenbringt und erfolgreiche Konzepte zur Zentrenstärkung vorstellt, soll das gegenseitige Kennenlernen und den Erfahrungsaustausch fördern und sie soll vor allem eins bewirken:

Mut erzeugen!

Bei einer positiven Resonanz könnte aus der Auftaktveranstaltung ein Projekt entstehen, das konkrete Instrumente zur Stärkung der Innenstädte innerhalb der Metropolregion entwickelt und den Gemeinden und Städten zur Verfügung stellt. Ziel ist die Etablierung eines interkommunalen Netzwerkes.

Sowohl Herr Oberbürgermeister Griese als auch Herr Wahmes zeigten sich sehr offen für die Idee, die Belegung der Innenstadt auf der Ebene der Metropolregion zu platzieren und vereinbarten mit Herrn Feuser darüber weiter im Gespräch zu bleiben.

  • Über 40 Teilnehmer*innen aus der Metropolregion, aber auch von Berlin bis München
  • Fünfter HealthHack der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
  • Sieben Innovationsprojekte aus der digitalen Gesundheitswirtschaft und Pflege
  • Drei Siegerteams aus Braunschweig, Hannover und Bielefeld
  • Erster Platz für zwei 14- und 15-jährige Schüler mit einer Demenz-Asstistenz-App
  • Neun Partner aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft stellen Mentor*innen und Jury

Am 4. und 5. März 2023 nahmen über 40 Teilnehmer*innen am fünften HealthHack der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH im TrafoHub Braunschweig teil, dessen drei Gewinner*innen zu Innovationen in der digitalen Gesundheitswirtschaft von einer Fachjury ausgewählt wurden. Unterstützt wurden sie von Mentor*innen aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft der Gesundheits- und Technologiebranche aus der Metropolregion. Die meisten Teilnehmer*innen kamen aus der Metropolregionregion, aber auch von Berlin bis München war fast alles dabei. Platz Eins ging mit 1000 Euro an die 14- und 15 Jährigen Schüler Cosmo und Sivert aus Braunschweig und die Studenten*innen Lea und Armenuhi aus Bielefeld, die eine Demenz-Assistenz-App entwickelten, um Patienten mehr Selbständigkeit im Alltag zu geben. "Mit unserer Gesundheits-App DementiAssist möchten wir Demenzerkrankten helfen, den Alltag Dank herkömmlicher mobiler Endgeräte, wie Smartwatch oder Hörgerät, zu bewerkstelligen", sagt Cosmo Kunzmann, der selbst einen an Demenz erkrankten Opa hat. "Mit meiner Stimme kann das System ihn an die Einnahme von Medikamenten oder weiteren festen Tagesabläufe erinnern." Eine Innovation mit Potenzial aus der Metropolregion, die die Jury mit 1000 Euro belohnte.

Platz zwei belegt das Team SleepRadar, ebenfalls aus Braunschweig. Mit einem Sensor aus der Verkehrsmessung sollen Schlafstörungen bequem von zu Hause erkannt und analysiert werden, die aufgrund der langen Wartezeiten auf einen Termin im Schlaflabor wohlmöglich unentdeckt bleiben würden oder erst mit deutlichem Zeitverzug erkannt worden wären. Eine tolle Cross-Innovation, die Potenzial hat, fand die Jury, die 500 Euro vergab.

Den dritten Platz und 250 Euro bekam pnprotect aus Hannover. Das Team möchte mit seiner Entwicklung helfen, das häufiger werdende Krankheitsbild der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie zu bekämpfen. Bei Krebspatient*innen kommt es durch die Chemotherapie nicht selten zu einer irreversiblen Schädigung der Nervenenden in den Extremitäten. Herkömmliche Gegenmaßnahmen können hier nur wenig ausrichten. Ändern soll das ein passgenauer smarter Handschuh, der Kühl- und Kompressionsfunktion verbindet. Eine Idee, die Mut macht.

"Die qualitativ und kreativ überragenden Ergebnisse aller Teilnehmer*innen, nicht nur der Gewinner, haben uns überzeugt", sagt Vanessa Luttermann, Projektleitung Gesundheit, Metropolregion GmbH. "Wir waren froh, dass erstmals, nach der Pandemie, wieder physisch an den digitalen Gesundheitslösungen von morgen getüftelt werden konnte. Made in Metropolregion, was uns besonders freut." Und mit dem Wettbewerb ist es noch nicht vorbei, denn die Teams sollen vom starken Netzwerk der Metropolregion aus Gesundheitsexpert*innen weiterhin profitieren.

"Der HealthHack ist Kreativität und Technikergeist pur", findet Dirk Engelmann, Leiter Landesvertretung Niedersachsen, Techniker Krankenkasse. "Spontan finden sich Teams, die digitale Lösungen zu Gesundheitsthemen programmieren. An einem Wochenende von der Idee zum Produkt - Das ist ziemlich beeindruckend."

"Nach diesem erneuten Erfolg soll der HealtHack auch 2024 weitergeführt werden und dann möglichst mit noch mehr Teilnehmer*innen und innovativen Ideen rund um die Gesundheitswirtschaft", schaut Silvia Nieber, Geschäftsführerin Metropolregion GmbH, bereits ins nächste Jahr. Ort und Zeit werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Ein herzliches Dankeschön an unsere Partner*innen, unseren Schirmherr, Sozialminister Dr. Andreas Philippi, sowie:
Die Techniker (TK) Niedersachsen
AWO-Bezirksverband Braunschweig e.V.
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Innovationszentrum Niedersachsen GmbH LINGA
Braunschweig Zukunft GmbH
Netzlink Informationstechnik GmbH
Nibelungen-Wohnbau-GmbH
Standort38
Haus der Wissenschaft Braunschweig

Wir freuen uns bereits jetzt auf den HealthHack im nächsten Jahr!

Am 1. März trafen sich die Metropolregionen in Deutschland in der Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union. Mit dabei war auch die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg. Thema der Jahrestagung war die Gestaltung der Transformation für die Metropolregionen. Sie sind Pioniere und starke Zugpferde dieser Transformation auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene.

Als Stadt-Land-Partnerschaften gehen sie die kohäsionspolitische und transformatorische Herausforderung z.B. in der Industrie, Energieversorgung, Ernährungswirtschaft oder Grünen Infrastruktur mit innovativen Ideen an. Hierzu präsentiert der Initiativkreis der Europäischen Metropolregionen in Deutschland beispielhafte Projekte und diskutiert mit Vertreter*innen anderer Metropolräume in Europa und Europäischer Institutionen in Brüssel über Zukunftsfragen und die Sicherung der Handlungsfähigkeit der Metropolregionen im Rahmen der Kohäsionspolitik.

Redaktion GesundheIT: Herr Dr. Philippi, wir freuen uns, Sie als neuen Niedersächsischen Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung zu begrüßen. Als Schirmherr unseres HealthHack 2023 starten Sie direkt mit einem weiteren Ehrenamt, darüber freuen wir uns sehr. 

Mit Beginn Ihrer Amtszeit betonten Sie den dringenden Handlungsbedarf, der sich in Anbetracht der vielfältigen Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen ergibt. Welchen Stellenwert hat für Sie die Nachwuchsförderung mit Blick auf die Bereitstellung von geeigneten Lösungen für die Probleme der heutigen Zeit und welchen Beitrag kann unser HealthHack diesbezüglich leisten? 

Dr. Andreas Philippi: Die Nachwuchsförderung hat einen außerordentlich hohen Stellenwert für mich. Wir brauchen die Fachkräfte von morgen, um in einer älter werdenden Gesellschaft eine gute Versorgung zu gewährleisten. Der HealthHack kann mithelfen, innovative Modelle zu entwickeln, mit denen zum Beispiel Gesundheitsfachkräfte im Alltag bei formalen Aufgaben entlastet werden, damit mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten bleibt.

Redaktion GesundheIT: Welche inhaltlichen Schwerpunkte werden Sie in dieser Legislaturperiode setzen? 

Dr. Andreas Philippi: Nun, zwei große Baustellen haben Sie bereits angesprochen, nämlich die Herausforderungen in Gesundheit und Pflege. Die Weiterentwicklung der Krankenhausreform hat dabei einen hohen Stellenwert, ebenso wie die Gewinnung von Nachwuchskräften in der Pflege.

Redaktion GesundheIT: Was braucht es – gerade auch aus Ihrer Sicht als Mediziner – damit Innovationen im Gesundheitswesen erfolgreich Fuß fassen können?

Dr. Andreas Philippi: Ganz wichtig ist, dass wir die Betroffenen, sprich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mitnehmen. Dass wir Vorbehalte abbauen und deutlich machen, dass es darum geht, Beschäftigte zu entlasten, nicht zu ersetzen.

Große Chancen bietet aus meiner Sicht die Digitalisierung. Wenn die Menschen spüren, dass neue, fortschrittliche Anwendungen die Arbeit erleichtern, werden sie in der Regel gut angenommen und akzeptiert. Das sehen wir beispielsweise bei der Telemedizin, die im Zuge der Pandemie erheblich an Bedeutung gewonnen hat.

Und, wir müssen weg von der rein wirtschaftlichen Ausrichtung unseres Gesundheitssystems. Was wir brauchen, ist ein Gesundheitswesen, dass sich auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten konzentriert.

Redaktion GesundheIT: Niedersachsen als Innovationsland: In welchen Bereichen der Gesundheitsbranche sind wir heute bereits gut aufgestellt? Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Dr. Andreas Philippi: Nach meiner Erfahrung haben wir im Großen und Ganzen gute Versorgungsstrukturen, die wir sichern müssen. Die sogenannten Baby Boomer werden bald in Rente gehen, dann brauchen wir viele neue Fachkräfte. Bei der Vernetzung von ambulanten und stationären Angeboten können wir noch deutlich besser werden. Und die Finanzen bleiben natürlich, gerade angesichts von Inflation und steigenden Energiekosten, ein ganz großes Thema. Wir werden im Gesundheitswesen und in der Pflege langfristig sehr viel Geld „in die Hand nehmen müssen“.

Redaktion GesundheIT: Und zu guter Letzt: Was geben Sie als Schirmherr des HealthHack unseren Hack Teilnehmenden mit auf den Weg?

Dr. Andreas Philippi: Stichwort Weg, ich wünsche Ihnen den Mut, neue Wege zu beschreiten und einfach mal auszuprobieren. Und den Teams wünsche ich spannende und konstruktive Diskussionen. Nutzen Sie die kreativen Möglichkeiten dieser Veranstaltung, aber nehmen sie dabei auch die Menschen in den Blick, die später mit diesen Innovationen arbeiten sollen.

Das EU-Parlament hat am 14. Februar 2023 das offizielle Aus für Verbrenner-PKW ab 2035 in der Europäischen Union bestätigt. Damit dürfen nach diesem Zeitpunkt keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden. Das Ziel der EU ist eine Reduktion von CO2 im Verkehrssektor, die durch emissionsärmere Kraftstoffe, wie E-Fahrzeuge oder Wasserstoffantriebe erzielt werden soll. Dennoch ist in dem Deal ein Kompromiss enthalten. So soll die EU-Kommission überprüfen, ob der Einsatz von sogenannten E-Fuels für Autos künftig infrage kommen könnte. E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die meist aus Wasser und Kohlendioxid gewonnen werden. Sie weisen ähnliche Eigenschaften auf wie Benzin und Diesel - und sind damit eine Art Hintertür für Verbrenner. Die Folgen und die weiteren Strategien, die sich durch das Aus für Wirtschaft, Kommunen und Verbraucher ergeben, finden Sie unter folgendem Link:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Anfang Februar 2023 empfing Sabine Tippelt (SPD), Abgeordnete und Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages, die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH, vertreten durch Alexander Feuser, Leiter des Handlungsfeldes Mobilität. An dem Austausch nahmen zudem Stefan Klein, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung teil.

Ziel des Gespräches war es, die Metropolregion mehr in das Blickfeld der Niedersächsischen Landespolitik zu bringen und sich auf dem Feld der Mobilität über mögliche Zukunftsprojekte in der Metropolregion auszutauschen. Beide haben das Ziel, die gesamte Region im Bereich Verkehr weiter zu entwickeln. Während des Gesprächs gab es drei Themenschwerpunkte: Digitalisierung, Radschnellwege und eine angestrebte Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf die Schiene. Weiterhin spielten die Reaktivierung von Bahnstrecken und die Einführung von Leasing-Rädern für die Beschäftigten des Landes Niedersachsen eine Rolle. Sabine Tippelt sprach zudem über aktuelle verkehrspolitische Entwicklungen in ihrem Wahlkreis Holzminden.

Sabine Tippelt und Stefan Klein begrüßten ausdrücklich den Gedankenaustausch mit der Metropolregion und wünschen sich einen weiteren Austausch, der in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 stattfinden soll.

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