Die Flotte electric im E-Mobility Magazin 22

Veröffentlicht: 24. November 2022

Unsere Flotte electric im E-Mobility Magazin Check: Vorteile, Herausforderungen, Zahlen. Danke an das Magazin des behörden Spiegel für Infrastruktur, Fahrzeuge und Konzepte für den Gastbeitrag.

Das Jahr 2013 - viele erinnern sich wahrscheinlich noch an das Erscheinungsjahr des ersten vollelektrischen VW e-up!, des BMW i3 oder des Renault ZOE. Insgesamt gab es damals laut Statista in Deutschland circa 7000 reine Elektroautos. Bereits ein Jahr zuvor startete die Forschungs- und Entwicklungsinitiative "Schaufenster Elektromobilität" der Bundesregierung, die einen starken Fokus auf eine Vielzahl von E-Mobilitätsprojekten legte. Eines der Schaufenster-Projekte im Zielgebiet der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg ist die Flotte electric, ein Angebot des Vereins "Kommunen in der Metropolregion", Kommunen bei der Elektrifizierung ihrer Fuhrparks organisatorisch und finanziell zu unterstützen. In den letzten neun Jahren hat die Flotte electric im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt aufgenommen und sich mittlerweile zu einer der größten kommunalen E-Fahrzeugflotten Europas entwickelt.

Den ganzen Artikel können Sie hier lesen.

Quelle: E-Mobility Magazin 2022, Behörden Spiegel, Seite 16-18

Die erste Phase des Austauschs zwischen dem CEPROC, Paris und der BBS Albrecht Thaer in Celle war ein voller Erfolg. Die Cellesche Zeitung hat bei den Schülerinnen und Schülern und den Betriebe, die sie als Praktikanten aufgenommen haben, nachgefragt. Insgesamt ziehen alle eine positive Bilanz und sehen den zweiwöchigen Aufenthalt als bereichernde Erfahrung.

Der Austausch wurde gefördert vom der deutsch-französischen Agentur ProTandem.

Themen aus Pflege- und Gesundheitswirtschaft stehen im Mittelpunkt des HealthSummit der Metropolregion GmbH

Über 75 Expertinnen und Experten aus der metropolregionalen Gesundheitswirtschaft fanden sich am 10. November zum HealthSummit in Hannover zusammen. Dr. Christine Arbogast, neue Staatssekretärin im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung eröffnete die Veranstaltung in ihrem öffentlichen ersten Auftritt mit den Worten: „Erfolgreiche Digitalisierung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft des gesamten Pflege- und Gesundheitsbereichs. Dabei müssen wir sowohl innovative digitale Versorgungsformen erproben, als auch Abläufe erfolgreich digitalisieren.“

Digitalisierung in der Pflege – ein Mehrwert? Dieser Frage widmete sich Prof. Dr. Martina Hasseler in der Keynote aus ihrem Blickwinkel als Professorin für Pflege- und Gesundheitswissenschaften an der Ostfalia Hochschule und Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. „Bei der Digitalisierung in der Pflege ist "Wir wollen die Pflegeberufe entlasten" das falsche Argument, weil wir gar nicht wissen, ob sie tatsächlich entlastet werden. Deshalb sollten wir eher zur Sichtweise kommen, dass digitale Tools den Pflegeprozess unterstützen, um dann danach zu fragen: In welcher Art und Weise können welche digitalen Tools in welchem Schritt des Pflegeprozesses unterstützen?“

Die Chancen und Grenzen von Digitalisierung in der intersektoralen Versorgung dominierten die Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus Pflege, hausärztlicher Versorgung, Rettungsdienst und dem Krankenkassen-Sektor. Dazu Dr. med. Karin Bremer, Hausärztin und stellv. Vorsitzende des Hausärzteverband Bezirksverband Osnabrück: „Ich sehe die Versorgung der Zukunft ganz anders als sie im Moment ist. Ich erwarte, dass wir innerhalb weniger Jahre ganz andere Informationsstrukturen untereinander haben, dass wir wieder mehr Zeit und mehr Ressourcen auf die eigentliche Arbeit lenken können. Dass die Patienten stärker im Mittelpunkt stehen und dass wir digitale Transformation als Unterstützung in aller Breite nutzen werden.“

Andreas Hammerschmidt, leitender Notarzt und 2. Vorsitzender beim Marburger Bund Niedersachsen betont die wachsende Rolle der Digitalisierung, aber auch des Menschen in der Zukunft der Versorgung: „Es wird mehr technische Assistenzsysteme und sicherlich auch Künstliche Intelligenz und andere digitale Lösungen geben sowie hoffentlich mehr Vernetzung zwischen den Professionen, zwischen den Regionen, aber vor allem auch zwischen den Sektoren. Es wird aber nie ohne Menschen gehen. Deshalb dürfen wir Digitalisierung nicht als einen Gegner der Beschäftigten oder Leistungserbringer im Gesundheitswesen verstehen, sondern als eine Ergänzung.“            

Das Veranstaltungsteam der Metropolregion rund um Projektleiterin Vanessa Luttermann zeigt sich sehr zufrieden: „Pflege und Gesundheitsthemen sollten nicht getrennt voneinander gedacht werden, das hat uns der Summit heute gezeigt. Ich freue mich über so viel Engagement und geballte Expertise in unserer Metropolregion, bei deren Bündelung wir tatkräftig unterstützen“, so Luttermann. Delia Balzer, Projektleitung der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag und Veranstaltungspartnerin des HealthSummit unterstreicht: „So ein Thema aus unterschiedlichen Blickrichtungen und Fachlichkeiten zu betrachten ist enorm wichtig. Der HealthSummit bietet dafür den Rahmen und schafft eine gute Arbeitsatmosphäre, um miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Dirk Engelmann, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse Niedersachsen resümiert: „Eine spannende Veranstaltung, die bestätigt hat, dass die meisten Menschen digitale Gesundheitstools nutzen. Ich blicke optimistisch in die Zukunft, dass die Digitalisierung im Gesundheitssystem schnell vorankommt und die Nutzung der ePA in den nächsten Jahren zur Normalität wird. Sie trägt erheblich zur Bürokratieentlastung in den Arztpraxen bei und sorgt für mehr Transparenz und Patientensicherheit.“

Der HealthSummit fand im Rahmen der „Innovativen Entwicklungsplattform InCa 4D“ statt. Veranstaltungspartner sind die Techniker Krankenkasse Niedersachsen, die Ärztekammer Niedersachsen und die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag .

Hinweis der Redaktion: Am 4./5. März 2023 findet mit dem jährlichen HealthHack bereits das nächste Veranstaltungshighlight der Metropolregion GmbH statt. Veranstaltungsort ist der TrafoHub in Braunschweig. Mehr Informationen unter https://metropolregion.de/gesundheit/healthhack/

Der diesjährige KINEMA-Preis beim 36. Braunschweig International Filmfestival geht an den deutschen Film The Ordinaries von Sophie Linnebaum mit u.a Fine Sendel und der hannoverschen Schauspielerin Denise M’Baye. Die sechsköpfige deutsch -französische Jury begründete ihre Entscheidung so „Die Handlung lässt uns in eine neue Welt voller Kreativität und Humor eintauchen, die uns von Anfang bis Ende fessel (…) Sophie Linnenbaum thematisiert so Diskriminierung und Zensur in einer kontrollierten Gesellschaft und zeigt uns, dass es mit Mut, Entschlossenheit und Leidenschaft möglich ist, diesem System zu entkommen“

Toutes nos félicitations à la réalisatrice et au jury!

11 französische Konditor*innen Lehrlinge aus der Ceproc , Paris sind für zwei Wochen in Celle, um neue Erfahrungen zu sammeln und mit Berufspraktika die Betriebe der Region kennenzulernen. Der Gegenbesuch der deutschen Berufsschüler*innen wird im Frühjahr 2023 in Paris stattfinden.

Die Gruppe aus Deutschen und Franzosischen Auszubildenden wurde von der niedersächsischen FranceMobil-Lektorin Margot Rabine-Audouin mit Sprachanimationen in Deutsch und Französisch begrüßt - ein guter Einstieg, um sich kennenzulernen und sich mit der neuen Sprache vertraut zu machen.

Das Institut français Deutschland und die Antenne Métropole unterstützen und begleiten diese Art von Austausch in der beruflichen Bildung in der Metropolregion mit ihrem Programm *AntennePlus*. Dieser Austausch wird von der Deutsch-Französischen Agentur für Berufsbildung ProTandem finanziert.

Die deutsch-französische KINEMA-Jury stellte sich gestern in Braunschweig vor. Die sechs Jurymitglieder werden zwischen sechs deutschen und französischen Filmen (Erst- und Zweitfilme) entscheiden, welcher Film bei der Abschlussfeier des Festivals mit dem KINEMA-Preis ausgezeichnet wird. Die Gäste konnten gestern gemeinsam mit der Jury den Film von Léa Mysius, Les 5 Diables (The 5 devils), sehen.

Wir wünschen der Jury gute Debatten und Diskussionen et que le meilleur gagne!

* Der Deutsch-Französische Jugendpreis KINEMA wird bereits schon zum 16. Mal vergeben. Zusammen mit dem niedersächsischen Schulkinoprojekt Kinema und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk hat das Festival ein Konzept entwickelt, das Jugendlichen aus beiden Ländern die aktive Teilnahme an einem internationalen Festival ermöglicht.

Der deutsche Regisseur Gordian Maugg berät die Jury bei ihrer zweisprachigen Diskussion und ihren Entscheidungen.

Aktuelles aus Gesundheit- und Pflegewissenschaften am 10. November ab 15 Uhr im Helmkehof

Metropolregion, 02.11.2022. Zum wiederholten Male veranstaltet die Metropolregion GmbH in diesem Jahr den HealthSummit und richtet den Fokus auf Themen und Fragen der Pflege- und Gesundheitswirtschaft. Die kostenlose Veranstaltung wird durch Heiger Scholz, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH eröffnet und steht unter dem Titel: Digitalisierung in der Pflege – Ein Garant für bessere Kommunikation und Versorgung?

Das Programm des diesjährigen HealthSummit bietet vielfältige Perspektiven auf das Zusammenspiel von Digitalisierung und Pflege. In ihrer Keynote spricht Prof. Dr. Martina Hasseler aus ihrem Blickwinkel als Professorin für Pflege- und Gesundheitswissenschaften an der Ostfalia Hochschule und Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung über die Chancen, Grenzen und den Stellenwert der Digitalisierung in der Pflege. In der abschließenden Podiumsdiskussion wird die Schnittstelle Medizin, Pflege und Rettungsdienst beleuchtet: Dr. Karin Bremer (Hausärztin), Melanie Philip (Geschäftsführerin Pflegepioniere), Andreas Hammerschmidt (Leitender Notarzt und 2. Vorsitzender Marburger Bund Nds.) und Dirk Engelmann (Leiter TK-Landesvertretung Nds.) diskutieren aus verschiedenen Perspektiven über die Chancen und Grenzen von Digitalisierung in der intersektoralen Versorgung. Die vollständige Agenda ist untenstehend aufgeführt.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren hochkarätigen Redner*innen in die Praxis zu schauen und die Digitalisierungsthematik durch die Brille der Pflege zu beleuchten. Am Ende des Tages können alle Disziplinen nur voneinander profitieren“, so Vanessa Luttermann, Projektleitung Gesundheitswirtschaft der Metropolregion GmbH.

Delia Balzer, Projektleitung Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag, betont: „Auch bei der Digitalisierung muss der Mensch im Mittelpunkt stehen, daher sind uns die Themen digitale Souveränität, Akzeptanz sowie digitale Teilhabe so wichtig und finden sich auch in der Programmgestaltung wieder“.

"Die Medizin profitiert an vielen Stellen von digitalen Lösungen. Ich bin überzeugt, dass deren Einsatz in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung sowie bei der Entwicklung neuer Therapien langfristig zu einer verbesserten Gesundheits- und Pflegeversorgung für unsere Patientinnen und Patienten führt. Wir freuen uns daher, beim diesjährigen HealthSummit als Veranstaltungspartnerin dabei zu sein“, so Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. Die kostenlose Veranstaltung findet im Rahmen der „Innovativen Entwicklungsplattform InCa 4D“ statt.

Um eine Anmeldung bis zum 3. November unter events@metropolregion.de wird gebeten. Für das leibliche Wohl während der Veranstaltung ist gesorgt. Veranstaltungspartnerinnen sind die Ärztekammer Niedersachsen, die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag und die Techniker Krankenkasse Niedersachsen

Am 11. und 12. Oktober 2022 war eine Delegation aus Rouen, Partnerstadt Hannovers unter Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters Sileymane Sow zu Gast in der Landeshauptstadt!

Im Laufe des Tages wurden zahlreiche Themen diskutiert und Projekte vorgestellt, die die beiden Städte miteinander verbinden.

Neben der Unterzeichnung eines gemeinsamen Memorandums, das die weitere Zusammenarbeit bekräftigt, gab es u.a einen intensiven Erfahrungsaustausch über die Bewerbung von Hannover als Europäische Kulturhauptstadt und die Unterstützung der Kandidatur von Rouen Seine normande 2028, die möglichen Verbindungen in den Netzwerken der Unesco-Städte (Musik für Hannover und Gastronomie für Rouen) sowie zwei Projekte für und mit Jugendlichen aus 🇫🇷 und 🇩🇪.

Es folgte nachmittags ein Vortrag zum Innenstadtdialog und ein Besuch beim "Büro für wertschätzende Kritik" des Cameo Kollektiv. Zum Abschluss besuchte die Delegation die Lesung "Europe? Briefwechsel über Europa" (Re:sonar Verlag)“ der beiden Autorinnen Alice Baude und Laura Neunast im Museum August Kestner.

Merci pour cette visite et à bientôt !

Die Einsatzgebiete von Implantaten sind vielfältig – von der Zahnmedizin über die Orthopädie, Herzchirurgie bis hin zu Hörimplantaten. Ebenso vielfältig ist die Implantatforschung in der Metropolregion, wie unser jüngster HealthTalk deutlich zeigt. Vanessa Luttermann, Projektleitung Gesundheit hat mit unseren vier Gäst*innen, Prof. Dr. Meike Stiesch (MHH), Prof. Dr. Eva Baumann (HMTMH), Dr. Daniel Keppeler (UMG) und Andreas May (MWK) über den Status Quo und die Zukunft intelligenter Implantate gesprochen und Antworten auf die wichtigsten Fragen erhalten. 

Nicht immer werden Implantate toleriert, sondern manchmal auch abgestoßen: wie können Implantate noch sicherer und besser werden? Und was haben Luftfahrt, Maschinenbau und Elektrotechnik mit damit zu tun? 

Damit beschäftigt sich der Sonderforschungsbereich SIIRI (Sicherheitsintegrierte und infektionsreaktive Implantate) unter der Leitung von Prof. Dr. Meike Stiesch. Das Leuchtturmprojekt wird in den nächsten vier Jahren mit rund 12 Mio. € von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und vereint über 120 Wissenschaftler*innen (MHH, Leibniz Universität, HMTHM, Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, TU Braunschweig) und 19 Projekte zur Entwicklung von sicherheitsintegrierten und infektionsreaktiven Implantaten.  

meike stiesch rund

Implantate sind in vielen Disziplinen von Bedeutung zur Wiederherstellung wichtiger und zum Teil lebenserhaltener Funktionen, können jedoch medizinische Komplikationen nach sich ziehen. Darum erforschen wir Systeme zur Erhöhung der Sicherheit, wie sie beispielsweise im Bauingenieurwesen oder der Luftfahrt zum Einsatz kommen, nun erstmals für die Medizin. Diese Systeme sind gekennzeichnet durch die Möglichkeit einer kontinuierlichen Zustandserfassung zur Detektion drohender Komplikationen und der nachfolgenden Reaktion zur Wiederherstellung des Initialzustands.“

Prof. Dr. Meike Stiesch, Direktorin der MHH-Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde und Leiterin des Forschungsverbunds „Sicherheitsintegrierte und infektionsreaktive Implantate“ (SIIRI)

Das Ziel: Komplikationen sollen frühzeitig über neue Sensorsysteme erfasst und entweder zum Arzt weitergeleitet werden oder autoregulativ an Implantat-gebundene Aktoren, um eine technische oder biologische Regeneration zu erreichen und das Implantat in seiner Funktion wiederherzustellen – dazu ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig. 

Wie fließen die Ergebnisse der unterschiedlichen Disziplinen nachher in einem Implantat zusammen? 

In den Teilprojekten forschen Mediziner*innen mit Ingenieur*innen, Natur- und Sozialwissenschaftler*innen gemeinsam. Der regelmäßige enge interdisziplinäre Austausch ermöglicht eine Vernetzung der Erkenntnisse zum Implantat der Zukunft:  Dieses beinhaltet sowohl die Erfassung von Komplikation und Reaktion als auch die Möglichkeit zur schonenden Entfernung. Das ist heute noch ein Problem.  

Welche Ergebnisse kann der Sonderforschungsbereich „Sicherheitsintegrierte und Infektionsreaktive Implantate“ (SIIRI) der MHH nach einem Jahr bereits vorweisen? 

Wir können bereits darüber aufklären, welche Bakterien für patogene Reaktionen verantwortlich sind. Über KI-Methoden konnten Bio-Marker identifiziert werden, um Infektionen frühzeitig anzuzeigen. Das wollen wir noch auf weitere Implantatsysteme erweitern“, Prof. Dr. Meike Stiesch.   

Welche Rolle spielt die Kommunikation in der Implantatforschung? 

eva baumann rund 1

 „Intelligente Implantate bedeuten nicht, dass man nicht mehr miteinander redet, sondern vielleicht muss man an der einen oder anderen Stelle sogar noch viel intensiver miteinander reden. So intelligent die  Forschung auch ist, sie hat nur eine Chance, wenn es Vertrauen in diese neue Technologie gibt. Der ganze Innovationsprozess ist eine große Kommunikationsherausforderung.“

Prof. Dr. Eva Baumann, Leiterin des Hanover Center for Health Communication am IJK und Vizepräsidentin Wissenschaft der HMTMH

Dabei im Fokus: Wie wird das Thema medial wahrgenommen? Wie sind die Akzeptanzbarrieren? Besonders wichtig sei es, ein Verständnis davon zu entwickeln, was Vertrauen und Ängste auf Patient*innenseite generiert. Bedarfsgerechtigkeit wird großgeschrieben. Nur so können die richtigen Informationen bereitgestellt werden, sodass die Patient*innen und ihre Angehörigen fundierte Entscheidungen treffen können. Dabei dürfe sich nicht der Illusion hingeben werden, dass einmal gutes Infomaterial entwickelt wird – die Kommunikator*innen müssten sich immer wieder flexibel auf veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen einstellen. Ein hochdynamischer Prozess, der durch sehr intensive Austauschprozesse im Forschungsverbund geprägt ist.  

Das Ziel: Der wachsenden Bedeutung von Kommunikation in der medizinischen Ausbildung gerecht werden, indem ein Konzept beziehungsweise Schulungsprogramm entwickelt wird, das Health Professionals in der Patient*innen-Kommunikation unterstützt. 

Das Institut für auditorische Neurowissenschaften an der Universität Göttingen ist weltweit führend in der Forschung am optischen Cochlea Implantat. Wie wird die Hörleistung durch das optische Cochlea Implantat verbessert im Vergleich zum herkömmlichen elektrischen? 

Das elektrische Cochlea-Implantat (auch: elektrisches Hören) wird seit Ende der 70 Jahre in der Klinik eingesetzt. Das Problem: Die menschliche Gehörschnecke ist mit Salzlösung gefüllt und durch Strom werden sehr viele Nervenzellen auf einmal angeregt. Beim optischen Hören wird eine gezielte und kleinere Anzahl von Nervenzellen angeregt und das Hörerlebnis somit signifikant verbessert. Eine auf das Ohr beschränkte Gentherapie, um den Hörnerv auf Licht vorzubereiten, ist momentan nicht umgänglich.

Der Blick in die Zukunft: Werden wir Menschen bald besser hören als Delfine?  

daniel keppeler rund

„Wir sind mit unserem „Hearing The Light-Ansatz“ bereits in der Zukunft angekommen.  Im Moment fokussieren wir uns darauf, kranken Menschen zu helfen und nicht auf die Optimierung von gesunden Menschen. An das Gehör von Delfinen werden wir so schnell also nicht rankommen.“

 Dr. Daniel Keppeler, Postdoc im Projekt „NeurOpto“ zum optischen Cochlea Implantat am MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften und Mitgründer von OptoGenTech GmbH  

Wie kann Spitzenforschung in der Metropolregion gehalten werden? 

Das oberste Ziel, die Gewinnung und das Halten von Spitzenwissenschaftler*innen zeigt Wirkung. So wurde das Professor*innenprogramm zwischen Bund und Ländern so gut angenommen, dass die Co-Finanzierung in Niedersachsen erhöht werden musste.  

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Besser werden kann man immer. Die Nachwuchsgewinnung nimmt einen sehr bedeutenden Raum ein. Die Forschung soll aus dem Elfenbeinturm in die Praxis getragen werden, was durch zusätzliche Translationseinrichtungen ermöglicht werden soll. Wir wollen Forschenden den Raum geben, innovativ voranzugehen.“
-Andreas May, stellv. Referatsleiter Lebens-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften; Wissenschaftliche Bibliotheken im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Ein Ansatz ist das „Zukunftslabor Gesundheit“: Wie sind die Digitalisierung, KI und Medizin miteinander verbindbar? Wie können Netzwerke Verbesserung schaffen? Insbesondere die Pandemie hat in diesen Bereichen Potenziale für Verbesserungen offengelegt.  

Die Metropolregion als Vorreiterin in der internationalen Implantatforschung? 

Die Metropolregion ist sehr stark sichtbar im internationalen Vergleich. Wir haben hier viele Potenziale nicht nur in der interdisziplinären Grundlagenforschung, sondern auch für die Translation in eine klinische Anwendung, hier wollen wir weiter. Wir wollen Implantate nicht nur sicherer machen, sondern sie auch in die klinische Anwendung bringen, also für Patient*innen zugänglich machen“, so Prof. Dr. Meike Stiesch. 

Hinweis der Redaktion: Der HealthTalk ist in unserer YouTube-Mediathek weiterhin abrufbar.  

Stadthagen startet im Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ unter dem Titel „Gesunde Stadt. Für alle.“. Wir duften mit Lars Masurek über die Pläne sprechen.

Redaktion GesundheIT: Herr Masurek, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Bewerbung für das dreijährige Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie in Stadthagen auf dem Weg zur vorsorgenden, gesunden Stadt und wo setzt das Förderprogram an?

Masurek: Angesichts des demographischen Wandels, des Fachkräftemangels und diverser, tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen hat die Entwicklung eines modernen Sozialwesens einen sehr großen Einfluss auf die Attraktivität unserer Stadt.

Bereits vor drei Jahren hat die Wirtschaftsförderung das Projekt ‚Living Care Lab Schaumburg‘ erfolgreich ins Leben gerufen und den Blick auf analoge wie digitale Innovationen in der Pflegewirtschaft gelenkt. Die Fokussierung auf das Pflegethema wird einer ganzheitlichen Betrachtung der Gesundheits- und Sozialwirtschaft aber nicht gerecht.

Gesundheit ist ein gesellschaftlicher Megatrend, der sämtliche Lebensbereiche betrifft. Bei Gesunderhaltung und Prävention geht es einerseits um zeitgemäße, kommunale Daseinsvorsorge und andererseits um einen riesigen Wachstumsmarkt mit einem enormen Innovationspotenzial. So gesehen war die Hinwendung zu diesem Themenfeld recht naheliegend.

Redaktion GesundheIT: Sie legen einen Fokus auf das Gesundheits- und Sozialwesen. Können Sie in diesem Kontext den Quartiersansatz erläutern?

Masurek: Im Rahmen der Community Health-Diskussion rückt die Quartiersebene aktuell in den Fokus, denn das Quartier ist die sozialräumliche Bezugsebene der Menschen und für ihr Handeln. Je nach Zuschnitt kann das ein Straßenzug, ein Ortsteil oder ein Stadtviertel sein, wie beispielsweise die Innenstadt. Hier hält man sich auf, agiert und konsumiert. Das alles gilt vielfach auch für Aspekte des Gesundheits- und Sozialwesens.

Gleichwohl sind Quartiere sehr unterschiedlich, bezogen auf soziale Parameter, ihre Zentralität oder ihre Entwicklungsdynamik. Zu den Kernzielen der Quartiersentwicklung zählt es daher, analoge wie digitale Strukturen für Unterstützungs-, Pflege- und Beratungsservices zu schaffen, die den Bedarfen der Menschen entsprechen, die sich in dem jeweiligen Quartier aufhalten oder dort wohnen. Dem liegt im Übrigen auch unser Projektverständnis der ‚Teilhabe für alle‘ zugrunde, was auch in dem Projekttitel „Stadthagen. Gesunde Stadt. Für alle.“ deutlich wird.

Redaktion GesundheIT: Was wird nun als Erstes in die Hand genommen?

Masurek: Bei Gesunderhaltung, Prävention und Wohlbefinden sprechen wir von einem interdisziplinären Themenfeld. Die Vielfalt beteiligter Entwicklungstreiber ist dementsprechend groß, in Stadthagen kommen wir auf über 200 Stakeholder. Neben diversen Organisationen und ehrenamtlich Tätigen zählen kommerzielle Akteure dazu, wie Ärzteschaft, Therapeuten, Krankenkassen, die Pflegewirtschaft, der Ernährungs-, Sport- und Fitnessbereich und selbst Teile des Einzelhandels. Die prioritäre Aufgabe besteht also darin, diese heterogene Gruppe für das anstehende Projekt zu sensibilisieren. Es gilt zu erkennen, welch große sozialgesellschaftliche und ökonomische Bedeutung ein Zusammenwirken für Stadthagen und das Umland haben kann. Für Ende November ist eine erste größere Veranstaltung dazu geplant.

Redaktion GesundheIT: Stadthagen in 2025 – was ist bis dahin passiert?

Masurek: Konkret wollen wir in den nächsten Jahren ein umfangreiches Stakeholdernetzwerk aufbauen, die vorhandenen Services und Angebote bündeln sowie intensiv kommunizieren und im Zuge von Co-Creation-Prozessen neue zielgruppenspezifische Angebote entwickeln. Angesichts der geplanten Aktivitäten sind wir davon überzeugt, dass das Sozial- und Gesundheitswesen sein Potenzial als gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungsmotor für unsere Region noch viel intensiver entfalten kann. Ich wünsche mir, dass die aktiv Beteiligten und die Bevölkerung bis dahin Gesundheit & Wohlbefinden als ein Unique Selling Point unserer Stadt bzw. für deren Entwicklung wahrnehmen.

Zur Person:

Lars Masurek leitet die Stabsstelle Wirtschaftsförderung bei der Stadt Stadthagen. Neben klassischen Themen, wie Bestandspflege und Ansiedlungsförderung, rückt die Wirtschaftsförderung unter dem Titel ‚START STADTHAGEN‘ einen langfristig angelegten Entwicklungsprozess in den Fokus ihrer Aufgaben und beschäftigt sich dabei mit den Bereichen Kreativität, Innovationen & neue Gründerkultur. Initiativen verschiedener Protagonisten in Stadthagen - darunter u.a. der Gründerwettbewerb, der Coworking Space ‚iKantine‘, die Business-Angel-Initiative ‚Start-Up-Stadthagen‘, das ‚Living Care Lab Schaumburg‘, die Transformation zur gesunden Stadt und der Innenstadtentwicklungsprozess ‚ReNEWsance‘ – tragen dazu bei, dass die Strategie ‚START STADTHAGEN‘ auch operativ sichtbar wird.

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