Im Rahmen der Entwicklungsplattform Innovative Pflege (InCa 4D), gefördert vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, findet am 01. September der nächste Innovationsworkshop statt. Dieser wird als Hybridveranstaltung stattfinden - vor Ort beim AWO Innovationslabor in Braunschweig.
Neben der Weiterführung der Projektarbeit in bestehenden Projektgruppen zu Robotik und AR wird sich eine Arbeitsphase des vierstündigen Workshops dem Thema smart.mobile.health-Hack widmen. Sie haben eine innovative Lösung oder eine Idee für Gesundheit und Pflege? Dann sind Sie herzlich willkommen, sich mit kreativen Pitch-Ideen einzubringen. Profitieren Sie dabei von einem breiten Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Anwendung. Wir freuen uns mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und Sie zu unserem Workshop von 11:15-14:00 Uhr begrüßen zu dürfen. Eine Anmeldung ist obligatorisch, die Teilnehmer*innenzahl vor Ort begrenzt. Ihre Ansprechpartnerin: Isabel Ottmann (isabel.ottmann@metropolregion.de)
Ab Herbst 2021 heißt es wieder: Hack for Health - der smart.mobile.health-Hack der Metropolregion geht in die nächste Runde – diesmal im hybriden Format! Im Open Innovation Ansatz werden Prototypen, Apps und Anwendungen für die Gesundheits- und Pflegeversorgung von heute und morgen entwickelt, von Mentor*innen begleitet und am Ende von einer hochkarätigen Jury bewertet. Der Health Hack bietet allen Interessierten die Chance, ihre Ideen und Kompetenzen einzubringen sowie von einem temporären internationalen Netzwerk zu profitieren. Das Konzept hat sich in den vergangenen drei Jahren bewährt – Teams mit unterschiedlicher fachlicher Expertise – darunter zum Beispiel Patient*innen, Coding-Spezialist*innen, Digitalisierungsfans und Gründer*innen – arbeiten gemeinsam an spannenden Projekten. Das digitale Format bietet die Möglichkeit, auf weltweite Expertise zurückzugreifen und ein großes Netzwerk aufzubauen. Neben einem Preisgeld winken also vor allem wertvolle Kontakte. Mehr Informationen zum Start und Anmeldung in Kürze.
Die Siegerteams aus 2020 stellen sich und ihre Projekte auf unserem YouTube-Kanal vor.
Infos rund um den Hackathon 2020 hier: https://healthhack20.devpost.com/
Die Metropolregion bietet als One-Health-Region einmalige Voraussetzungen, um mit einer Pandemieantikörperplattform kommenden Pandemien noch schneller begegnen zu können - so die Zusammenfassung des Juni-HealthTalks der Metropolregion. Pandemien – von Forschung zur Wertschöpfung, von Bekämpfung zu Prävention war das Thema. Aus Wissenschaft und Wirtschaft berichteten Prof. Dr. Cornberg von der Medizinischen Hochschule Hannover & Klinischer Direktor Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) sowie Direktor des Centre for Individualised Infection Medicine (CiiM), Prof. Dr. Dübel von der TU Braunschweig und Gründer der Yumab GmbH und der CORAT Therapeutics GmbH, Prof. Dr. Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebunds und Dr. Schulmeyer, Geschäftsführer des Innovationszentrums Niedersachsen und der Medical Park Hannover GmbH. Kai Florysiak skizzierte die anstehende Herausforderung: „Die Metropolregion hat dank vieler wertvoller Einrichtungen eine starke nationale und internationale Position in der Infektionsforschung und -prävention. Diese Potenziale werden gebündelt noch nicht so wahrgenommen, wie sie es verdienen. Es ist unser gemeinsamer Auftrag, das zu ändern und jetzt kraftvoll die nächsten Schritte hin zu einem sichtbaren Kompetenzcluster Infektiologie zu gehen. Die #HealthTalkEssentials der Expertenrunde finden Sie untenstehend aufbereitet.
"Ich bin beindruckt, wie stark die Metropolregion auf dem Gebiet der Infektiologie ist. Durch die Fokussierung auf diesen starken Verbund und konsequente gemeinsame Entwicklung kann viel erreicht werden."
- Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender Weltärztebund
"Wir benötigen einen neuen Katastrophenplan, wenn wir den garantiert kommenden Pandemien erfolgreich begegnen wollen. Eine Antikörperplattform hilft uns dabei. Wir haben in der Metropolregion perfekte Voraussetzungen."
- Prof. Dr. Stefan Dübel, TU Braunschweig und Gründer Corat Therapeutics
"Wir brauchen die Individualisierung von Infektionsmedizin, in der jeder Mensch die Prävention und Therapie bekommt, die zu ihm passt. Dazu braucht es belastbare Strukturen, die über die Projektlebensdauer und Wahlperioden hinausgehen."
- Prof. Dr. Markus Cornberg, MHH, Klinischer Direktor Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und Direktor des Centre for Individualised Infection Medicine (CiiM)
"Gerade bei der Pandemiebekämpfung sind Akteure aus unterschiedlichen Disziplinen beteiligt und zusammenzubringen. In der Metropolregion sind alle relevanten Akteure vertreten. Startups brauchen mehr Unterstützung in der Wachstumsphase."
- Dr. Thomas Schulmeyer, Geschäftsführer Innovationszentrum Niedersachsen und Medical Park Hannover
Im Rahmen der Entwicklungsplattform Innovative Pflege "InCa 4D" trafen Pflegekräfte der AWO Braunschweig zum ersten Mal auf ihren potenziellen neuen Kollegen, den humanoiden Pflegeroboter Cruzr. Im "Projekt der Woche" berichtet die Pflegezeitschrift CAREkonkret über das Projekt und geht technischen Fragen sowie Cruzrs zukünftigem Aufgabenfeld und ersten Eindrücken der Pflegenden auf den Grund. Der gesamte Artikel ist hier verlinkt: CK2021_S6_Metropolregion
Mit Augmented Reality Brille in der Pflege zu einer Erleichterung des Pflegealltags? Das erforscht das Projekt Pflegebrille 2.0 der TU Clausthal nun auch in der ambulanten Pflegeeinrichtung Bettina Harms GmbH. Die Einrichtungen lernten sich im Rahmen der Entwicklungsplattform Innovative Pflege „InCa 4D“ kennen und arbeiten seit dem in einem gemeinsamen Projektteam. Seit April wird die Pflegebrille nun in der Einrichtung getestet. Wir haben die ersten Eindrücke von Erprobungspartnerin Jasmin Friedrichs (Abteilungsleitung Wohngemeinschaft Bettina Harms) und dem Entwickler der Pflegebrille Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla (Leitung Projekt Pflegebrille, TU Clausthal) zum Tragekomfort, Einsatzszenarien, Widerständen und Marktreife dieser Innovation eingefangen.
gesundheIT: Frau Friedrichs, wie ist Ihr erster Eindruck zur AR-Brille, die initiiert durch die Entwicklungsplattform InCa 4D in Ihrer Einrichtung erprobt werden soll?
Jasmin Friedrichs: Der erste Eindruck ist überraschend. Ich habe mir die AR-Brillen größer und schwerer vorgestellt. Sie haben einen guten Tragekomfort.
gesundheIT: Welche Anwendungsfelder haben Sie in der Pflegepraxis heute ausprobiert?
Jasmin Friedrichs: Heute ging es in erster Linie um die technische Integration der Pflegebrille in die IT der Wohngemeinschaft.
gesundheIT: Welche Praxisanwendungen für Pflegebrillen könnten Sie sich bei der Bettina Harms GmbH vorstellen? Welche Bedarfe sehen Sie aktuell und zukünftig?
Jasmin Friedrichs: Das Dienstleistungsportfolio in der ambulanten Pflege steigt durch den demografischen Wandel und den zunehmenden Assistenz-/Unterstützungsbedarf bei älteren Menschen. Eine zunehmende Anzahl komplexer pflegerischer Versorgungen trifft zunehmenden auf den jetzt schon vorherrschenden Pflege- und Pflegefachkraftmangel. Die Langzeittestung der Brille findet in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft der Bettina Harms GmbH statt. Aber nicht nur hier kann ich mir den Einsatz von AR-Brillen vorstellen, sondern auch für den ambulanten Versorgungsmarkt. Hierbei können Pflege- und Pflegefachkräfte durch den zum Teil anspruchsvollen Pflegealltag durch Expert*innen begleitet werden.
gesundheIT: Wie ist die Einstellung aktuell zu Augmented Reality im Pflegealltag im Kollegium?
Jasmin Friedrichs: Die Kolleg*innen sind sehr gespannt und freuen sich auf das Projekt.
gesundheIT: Vielen Dank, Frau Friedrichs. Herr Prof. Prilla, wie lief der heutige Praxistext aus Ihrer Sicht?
Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla: Heute konnten wir die Pflegebrille erfolgreich vor Ort in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft der Bettina Harms GmbH integrieren und haben durchweg positive Reaktionen von zukünftigen Pflegebrillennutzer*innen bekommen. Jetzt hoffen wir, dass die Brille im Alltag auch die Unterstützung bietet, die sich alle Beteiligten erhoffen.
gesundheIT: Wo testen Sie zur Zeit noch im Rahmen Ihres Projektes Pflegebrille 2.0?
Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla: Wir versuchen uns mit mehreren Langzeittests breit aufzustellen und verschiedene Bereiche der Pflege abzudecken. Aktuell sind wir mit der Pflegbrille in einer weiteren Intensivpflege-WG eines anderen Anbieters sowie in zwei stationären Pflegeeinrichtungen unterwegs. Bei allen Langzeittestungen treffen wir dabei auf verschiedene Unterstützungsbedarfe, die wir mit der Pflegebrille gut bedienen können. So können wir herausfinden, ob und unter welchen Umständen die Brille eine sinnvolle Unterstützung im Alltag ermöglicht.
gesundheIT: Wo sehen Sie Widerstände und wie können diese abgebaut werden? Welche Bedarfe werden zukünftig in der Pflegepraxis gedeckt werden müssen?
Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla: Widerstände sind zumindest bei unseren Partnern kaum vorhanden. Auch wenn wir die Pflegebrille in der Öffentlichkeit präsentieren bekommen wir meist positive Rückmeldung und die Frage, ob und wie man bei der Pflegebrille mitmachen könnte. Vereinzelt gibt es ein paar Pflegefachkräfte, die bei der ersten Nutzung zögern. Dann ist es häufig aber so, dass nach der ersten Nutzung die Vorteile erkannt werden und die Pflegekräfte die Brille doch mal in der Pflegepraxis probieren möchten. Natürlich gibt es auch Skeptiker und Schwarzseher, gerade in den sozialen Medien. Aber das gehört dazu und wir sind überzeugt, dass wir durch die Entwicklung der Brille mit Praktiker*innen und in der Praxis einen Beitrag zur Entlastung aller Beteiligten leisten können. Wichtig ist aber natürlich die technische Infrastruktur vor Ort: Damit die Pflegebrille zukünftig bei möglichst vielen Pflegediensten eingesetzt werden kann, wird man bspw. nicht darum herum kommen, WLAN in den Einrichtungen anzubieten oder auszubauen.
gesundheIT: Im Kontext unserer Entwicklungsplattform Innovative Pflege – Wann schätzen Sie, wird Ihre Pflegebrille die Marktreife erreichen?
Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla: Zur Marktreife der Pflegebrille fehlt unserer Meinung nach nur noch das Wissen aus der Praxis, also wie die Pflegebrille in verschiedenen Einrichtungen und bei verschiedenen Bedarfslagen einen Mehrwert entfalten kann. Durch unsere aktuelle Initiative, die Pflegebrille über längere Zeit in der Praxis zu erproben, bekommen wir aufschlussreiches Feedback aus der Praxis und können abschätzen, wie die Technologie sinnvoll einsetzbar ist. Dann werden wir weitere Schritte zur Vermarktung einleiten.
gesundheIT: Vielen Dank für Ihre Zeit und viel Erfolg im weiteren Projektverlauf!
Bildnachweise: Jasmin Friedrichs, Bettina Harms GmbH
Im Rahmen der Entwicklungsplattform Innovative Pflege „InCa4D“ der Metropolregion GmbH trafen Pflegekräfte der AWO erstmals in extra angesetzten Workshops ihren neuen Kollegen „Cruzr“. Der humanoide
Roboter soll ab Herbst dieses Jahres für Empfangstätigkeiten im Pflegeheim eingesetzt werden. Erste Eindrücke wurden vom NDR Braunschweig eingefangen und sind in der Mediathek abrufbar (Links untenstehend).
Die insgesamt fünf Workshops wurden von Tiemo Böhm (Projektleiter AWO) und Prof. Reinhard Gerndt sowie Gerret Lose (Wissenschaftspartner Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften) geleitet und beinhalteten eine Heranführung an die Hintergründe des Innovationsprojekts und ein anschließendes Kennenlernen, Ausprobieren sowie Ideenentwickeln für weitere Einsatzszenarien vor Ort. Kai Florysiak, Geschäftsführer des Projektträgers Metropolregion ist zufrieden: „In fünf bis sechs Jahren werden dem Arbeitsmarkt durch die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge rund drei Millionen Arbeitskräfte fehlen, mit gewaltigen Auswirkungen auch auf die Pflege. Technologien wie der Cruzr werden uns helfen, gute Pflege überhaupt gewährleisten zu können. Unser Ansatz „Innovationen aus der Pflege für die Pflege“ ist dabei goldrichtig.“
Unter den 15 Teilnehmenden waren neben Pflegefach- und Hilfskräften auch Pflegedienstleitung, Haustechnik, begleitender Dienst, Hauswirtschafs- und Wohnbereichsleitung sowie der Betriebsrat vertreten. Andreas Schubert, Workshopteilnehmer und Wohnbereichsleiter des AWO-Wohn- und Pflegeheims Heidberg hat bereits weitere Einsatzszenarien für Cruzr im Kopf: „Mir schweben ganz viele Aufgaben für den Cruzr vor. Die Menüabfrage zum Beispiel. Manche Menschen brauchen viel Zeit, um sich zu entscheiden, welche Mahlzeiten sie nächste Woche essen möchten. Wenn Cruzr das übernehmen würde, wäre das sicher für die BewohnerInnen interessant und für uns Pflegekräfte bedeutet das mehr Zeit für andere pflegerische Tätigkeiten.“ Auch Einrichtungsleiter Lennart Helm ist begeistert von der Möglichkeit, den Cruzr in seiner Einrichtung in die Praxis zu bringen: „Ich freue mich, dass die Workshops bei meinem Team so gut angekommen sind. Auch einige BewohnerInnen kamen vorbei, um Cruzr aus der Nähe zu betrachten – die Neugierde überwiegt die Skepsis.“ Wenn es um Innovationen in der Pflege gehe, stehen die Pflegenden selber meist nicht im Mittelpunkt: „häufig wird dann nur über die Pflege und nicht mit der Pflege gesprochen. Das wollen wir anders machen“, so Helm. Das Feedback der Mitarbeitenden wird in der nächsten Zeit ausgewertet. „Wir haben viele Anregungen mitgenommen“, sagt Prof. Gerndt von der Fakultät Informatik der Ostfalia Hochschule.
NDR Berichterstattung:
16. April, 14.30Uhr und 16. Apil, 19.30 Uhr