InCa 4D Innovationsworkshop - Jetzt anmelden!

Veröffentlicht: 10. Januar 2023

Lassen Sie uns das neue Jahr zusammen mit mutigen Ideen beginnen – Es ist höchste Zeit für einen Wandel in der Pflege!  

Am 8. Februar 2023 von 9:00 – 13:30 Uhr findet im ThinkPool der AWO in Braunschweig unserer kostenloser, moderierter InCa 4D Innovationsworkshop statt. Unser Ziel: Neue Pflegeprodukte und Anwendungen zu entwickeln, die einen echten Mehrwert für alle an der Pflege Beteiligten liefern. Dafür werden alle relevanten Akteur*innen von Anfang an in den Entwicklungsprozess mit einbezogen – getreu dem Motto „Aus der Pflege, für die Pflege“. 

In unserem ersten Workshop dreht sich alles um den Bedarf in der stationären und ambulanten Pflege. Zusammen mit Expert*innen wollen wir die aktuellen Problemfelder in der Pflege aufdecken, die Perspektive der Nutzer*innen verstehen und am Ende des Tages eine eigene Vision entwickeln.  

agenda inca 4d innovationsworkshop

Für mehr Informationen zum Workshop und zur Anmeldung steht Ihnen Lina Brandt, Projektmanagerin Gesundheit unter lina.brandt@metropolregion.de zur Verfügung.

Mehr über InCa 4D unter: https://metropolregion.de/gesundheit/inca-4d/

Melanie Philip ist Gründerin der Pflegepioniere und unterstützt Pflege- und Gesundheitsunternehmen mit Ihrem Team dabei, sich zukunftsfähig aufzustellen. Wir durften am Rande unseres HealthSummit mit ihr sprechen und nachfragen, was das hinter den Kulissen bedeutet.  Mehr darüber, was sie über die Digitalisierung im Pflegealltag, intersektorale Zusammenarbeit und unseren HealthSummit denkt – im „Auf den Punkt Interview“.

Redaktion GesundheIT: Die Pflegepioniere begleiten Pflege- und Gesundheitsunternehmen auf ihrem Weg in die Zukunft mit der Vision das Pflegesystem ganz neu zu denken. Dabei betonen Sie den Mut, um neue Wege zu sehen und um diese zu gehen. Was heißt das für Sie?

Melanie Philip: Wir unterstützen andere Pflegedienstleister dabei, sich weiter zu entwickeln. Wenn ich sage „Die Pflege neu denken“, ist das natürlich erst einmal ein ziemlich großes Feld. Wir als Pflegepioniere sagen dabei immer: die Pflege muss im Großen und im Kleinen weiterentwickelt werden. Im Großen reden wir über Pflegereformen, die natürlich nicht Aufgabe eines Unternehmens sein können. Wir haben ein Netzwerk aufgebaut, das Institut für Pflege und Gesundheit, das unterschiedliche Expert*innen vereint und das System Pflege komplett neu denken, strukturieren und aufsetzen kann. Es sensibilisiert dafür, die Pflege in den Mittelpunkt zu rücken und sie in einem neuen SGB 13 zu platzieren. Im Kleinen geht es darum, die Ressourcen, die in Pflegeunternehmen noch vorhanden sind, ein Stückweit zu optimieren. Dabei können wir Pflegeunternehmen immer wieder auf neue Gedanken bringen, neue Impulse reingeben. Wir erörtern dann gemeinsam den größten Schmerzpunkt und schauen, wie die neuen Ansätze finanziert werden können und welche Fördermöglichkeiten sich dafür anbieten. Kurz gesagt, wir haben drei Säulen: Unternehmensberatung, soziale Innovationen und politische Engagements.

Redaktion GesundheIT: Wie sieht dieser Prozess hinter den Kulissen aus? 

Melanie Philip: Grundsätzlich ist es so, dass Pflegeunternehmen oft auf uns aufmerksam werden und wir im Anschluss in ein Gespräch darüber gehen, wie das Unternehmen weitergebracht werden kann. Manchmal dauert so ein Gespräch auch drei Stunden und besteht neben viel Zuhören aus Impulsen unsererseits, um neue Sichtweisen anzustoßen. Wir schauen gemeinsam, wie das Konzept aufgebaut sein muss, das ich im Anschluss, gemeinsam mit dem Pflegeunternehmen schreibe, inklusive der Förderantragsstellung. Dabei binden wir auch externen Trainer*innen ein, mit denen wir teilweise auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken. Wir planen mit ambulanten Diensten immer einjährige Projekte, um wirklich Schritt für Schritt gemeinsam mit den Beteiligten voran zu gehen. Das wichtigste an unserer Arbeit ist, dass wir uns auf Augenhöhe mit dem Pflegedienst befinden. Wir bieten keine klassische Beratung, sondern einen Austausch an und bauen eine sehr persönliche Beziehung zueinander auf, in der Verlässlichkeit eine große Rolle spielt.

Redaktion GesundheIT: Schauen wir direkt in die Praxis: Welche Rolle spielt die Digitalisierung und wie steht es um die digitalen Kompetenzen von Pflegefachkräften?

Melanie Philip: Digitalisierung ist ein großes Wort. Ich denke, dass die Pflegefachkräfte schon sehr gut digital befähigt sind, wenn es um Dokumentationssoftware geht. Das ist auch immer der Startpunkt. Die Digitalisierung fängt immer in der Institution an und im besten Falle mit einem Dokumentationsanbieter. Was wir aber auch wissen: Unternehmen nutzen meistens nur 5 Prozent von dem Softwareangebot, das es eigentlich gibt. Das ist ein fehlendes digitales Verständnis von den Angeboten, die genutzt werden können. Hier unterstützen wir auch, indem wir mit dem technischen Support erst einmal herausfinden, was die Software noch alles kann. Wichtig ist, dass die Digitalisierung wirklich einen Mehrwert darstellt.

Melanie Philip: Ein Beispiel aus dem Themengebiet Telepflege: Wir haben Telepflege in einem Pflegedienst initialisieren wollen. Im Fokus dabei: die Pflegekraft soll mit dem Hausarzt oder auch anderen Kolleg*innen im auf Anfrage verbunden werden. Nach vielen intensiven Gesprächen stellte sich dann heraus, dass viele der Prozesse bereits im Unternehmen umgesetzt werden – was schonmal eine gute Erkenntnis ist. Schwierig wird es, wenn wir intersektoral gehen. Das hat damit zu tun, dass wir keine Laborsituation schaffen können, dafür ist einfach keine Zeit. Da der Hausarzt dann in diesem Projekt aus Zeitmangel nicht länger verfügbar war, haben wir dann abgebrochen. Es zeigt sich daher: im Sektor Pflege hat Telepflege über einen Messenger Dienst bereits gut funktioniert, der Knackpunkt ist die Schnittstelle zu anderen Sektoren. Das steht und fällt mit der Telematik Infrastruktur und der E-Akte. In dem Moment, in dem wir die Anwendungen haben, wird die Digitalisierung auch intersektoral funktionieren.

Redaktion GesundheIT: Zuletzt haben wir mit Ihnen zum Tag der Pflege 21 über die Bedarfe seitens kleiner- und mittelständischer Pflegeunternehmen gesprochen. Haben Sie seitdem Veränderungen in Finanzierung, Wissen über Prozessoptimierung, Changemanagement, Entgeldverhandlung oder (digitale) Transformation wahrgenommen?

Melanie Philip: Ich finde, dass die Förderrichtlinie „Stärkung ambulanter Pflege im ländlichen Raum“, Weiterbildung in Niedersachsen und auch Digitalisierung im Gesundheitswesen richtig gute Richtlinien sind, um den Mittelstand zu unterstützen. Das ist deutschlandweit wirklich nur in Niedersachsen so. Tatsächlich muss man sagen, dass Pflegedienste im Moment kaum Zeit haben für Change, das ist die größte Problematik. Es ist leider aktuell kaum eine strategisch gute Entwicklung möglich. Aber: Geld hilft.

Redaktion GesundheIT: Das Thema der Podiumsdiskussion auf unserem HealthSummit 22: Der Stellenwert der Digitalisierung in Hinblick auf die intersektorale Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Professionen. Was nehmen Sie mit?

Melanie Philip: Dass jede*r will, aber das System das Problem ist. Wir können noch so oft darüber reden – bei den Systemen, die Einfluss nehmen können, muss sich etwas verändern. Aber so eine Reform ist wahnsinnig aufwändig und alle einzelnen Instanzen müssen mitmachen. Alle wollen die Veränderung, aber das System muss hinterherkommen.

Redaktion GesundheIT: Ihr Fazit zum HealthSummit in 3 Sätzen? 

Melanie Philip: Ich fand die Zusammensetzung der Gäste super. Wichtig ist, dass die Pflege nochmal mehr platziert wird – sie braucht einen prädestinierten Platz neben der Medizin und Therapie, um noch interdisziplinärer sichtbar zu werden. Ich freue mich, wenn es mehr solcher Veranstaltungen gibt.

Redaktion GesundheIT: Ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit abseits des HealthSummit in Hannover.

Themen aus Pflege- und Gesundheitswirtschaft stehen im Mittelpunkt des HealthSummit der Metropolregion GmbH

Über 75 Expertinnen und Experten aus der metropolregionalen Gesundheitswirtschaft fanden sich am 10. November zum HealthSummit in Hannover zusammen. Dr. Christine Arbogast, neue Staatssekretärin im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung eröffnete die Veranstaltung in ihrem öffentlichen ersten Auftritt mit den Worten: „Erfolgreiche Digitalisierung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft des gesamten Pflege- und Gesundheitsbereichs. Dabei müssen wir sowohl innovative digitale Versorgungsformen erproben, als auch Abläufe erfolgreich digitalisieren.“

Digitalisierung in der Pflege – ein Mehrwert? Dieser Frage widmete sich Prof. Dr. Martina Hasseler in der Keynote aus ihrem Blickwinkel als Professorin für Pflege- und Gesundheitswissenschaften an der Ostfalia Hochschule und Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. „Bei der Digitalisierung in der Pflege ist "Wir wollen die Pflegeberufe entlasten" das falsche Argument, weil wir gar nicht wissen, ob sie tatsächlich entlastet werden. Deshalb sollten wir eher zur Sichtweise kommen, dass digitale Tools den Pflegeprozess unterstützen, um dann danach zu fragen: In welcher Art und Weise können welche digitalen Tools in welchem Schritt des Pflegeprozesses unterstützen?“

Die Chancen und Grenzen von Digitalisierung in der intersektoralen Versorgung dominierten die Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus Pflege, hausärztlicher Versorgung, Rettungsdienst und dem Krankenkassen-Sektor. Dazu Dr. med. Karin Bremer, Hausärztin und stellv. Vorsitzende des Hausärzteverband Bezirksverband Osnabrück: „Ich sehe die Versorgung der Zukunft ganz anders als sie im Moment ist. Ich erwarte, dass wir innerhalb weniger Jahre ganz andere Informationsstrukturen untereinander haben, dass wir wieder mehr Zeit und mehr Ressourcen auf die eigentliche Arbeit lenken können. Dass die Patienten stärker im Mittelpunkt stehen und dass wir digitale Transformation als Unterstützung in aller Breite nutzen werden.“

Andreas Hammerschmidt, leitender Notarzt und 2. Vorsitzender beim Marburger Bund Niedersachsen betont die wachsende Rolle der Digitalisierung, aber auch des Menschen in der Zukunft der Versorgung: „Es wird mehr technische Assistenzsysteme und sicherlich auch Künstliche Intelligenz und andere digitale Lösungen geben sowie hoffentlich mehr Vernetzung zwischen den Professionen, zwischen den Regionen, aber vor allem auch zwischen den Sektoren. Es wird aber nie ohne Menschen gehen. Deshalb dürfen wir Digitalisierung nicht als einen Gegner der Beschäftigten oder Leistungserbringer im Gesundheitswesen verstehen, sondern als eine Ergänzung.“            

Das Veranstaltungsteam der Metropolregion rund um Projektleiterin Vanessa Luttermann zeigt sich sehr zufrieden: „Pflege und Gesundheitsthemen sollten nicht getrennt voneinander gedacht werden, das hat uns der Summit heute gezeigt. Ich freue mich über so viel Engagement und geballte Expertise in unserer Metropolregion, bei deren Bündelung wir tatkräftig unterstützen“, so Luttermann. Delia Balzer, Projektleitung der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag und Veranstaltungspartnerin des HealthSummit unterstreicht: „So ein Thema aus unterschiedlichen Blickrichtungen und Fachlichkeiten zu betrachten ist enorm wichtig. Der HealthSummit bietet dafür den Rahmen und schafft eine gute Arbeitsatmosphäre, um miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Dirk Engelmann, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse Niedersachsen resümiert: „Eine spannende Veranstaltung, die bestätigt hat, dass die meisten Menschen digitale Gesundheitstools nutzen. Ich blicke optimistisch in die Zukunft, dass die Digitalisierung im Gesundheitssystem schnell vorankommt und die Nutzung der ePA in den nächsten Jahren zur Normalität wird. Sie trägt erheblich zur Bürokratieentlastung in den Arztpraxen bei und sorgt für mehr Transparenz und Patientensicherheit.“

Der HealthSummit fand im Rahmen der „Innovativen Entwicklungsplattform InCa 4D“ statt. Veranstaltungspartner sind die Techniker Krankenkasse Niedersachsen, die Ärztekammer Niedersachsen und die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag .

Hinweis der Redaktion: Am 4./5. März 2023 findet mit dem jährlichen HealthHack bereits das nächste Veranstaltungshighlight der Metropolregion GmbH statt. Veranstaltungsort ist der TrafoHub in Braunschweig. Mehr Informationen unter https://metropolregion.de/gesundheit/healthhack/

Aktuelles aus Gesundheit- und Pflegewissenschaften am 10. November ab 15 Uhr im Helmkehof

Metropolregion, 02.11.2022. Zum wiederholten Male veranstaltet die Metropolregion GmbH in diesem Jahr den HealthSummit und richtet den Fokus auf Themen und Fragen der Pflege- und Gesundheitswirtschaft. Die kostenlose Veranstaltung wird durch Heiger Scholz, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH eröffnet und steht unter dem Titel: Digitalisierung in der Pflege – Ein Garant für bessere Kommunikation und Versorgung?

Das Programm des diesjährigen HealthSummit bietet vielfältige Perspektiven auf das Zusammenspiel von Digitalisierung und Pflege. In ihrer Keynote spricht Prof. Dr. Martina Hasseler aus ihrem Blickwinkel als Professorin für Pflege- und Gesundheitswissenschaften an der Ostfalia Hochschule und Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung über die Chancen, Grenzen und den Stellenwert der Digitalisierung in der Pflege. In der abschließenden Podiumsdiskussion wird die Schnittstelle Medizin, Pflege und Rettungsdienst beleuchtet: Dr. Karin Bremer (Hausärztin), Melanie Philip (Geschäftsführerin Pflegepioniere), Andreas Hammerschmidt (Leitender Notarzt und 2. Vorsitzender Marburger Bund Nds.) und Dirk Engelmann (Leiter TK-Landesvertretung Nds.) diskutieren aus verschiedenen Perspektiven über die Chancen und Grenzen von Digitalisierung in der intersektoralen Versorgung. Die vollständige Agenda ist untenstehend aufgeführt.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren hochkarätigen Redner*innen in die Praxis zu schauen und die Digitalisierungsthematik durch die Brille der Pflege zu beleuchten. Am Ende des Tages können alle Disziplinen nur voneinander profitieren“, so Vanessa Luttermann, Projektleitung Gesundheitswirtschaft der Metropolregion GmbH.

Delia Balzer, Projektleitung Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag, betont: „Auch bei der Digitalisierung muss der Mensch im Mittelpunkt stehen, daher sind uns die Themen digitale Souveränität, Akzeptanz sowie digitale Teilhabe so wichtig und finden sich auch in der Programmgestaltung wieder“.

"Die Medizin profitiert an vielen Stellen von digitalen Lösungen. Ich bin überzeugt, dass deren Einsatz in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung sowie bei der Entwicklung neuer Therapien langfristig zu einer verbesserten Gesundheits- und Pflegeversorgung für unsere Patientinnen und Patienten führt. Wir freuen uns daher, beim diesjährigen HealthSummit als Veranstaltungspartnerin dabei zu sein“, so Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. Die kostenlose Veranstaltung findet im Rahmen der „Innovativen Entwicklungsplattform InCa 4D“ statt.

Um eine Anmeldung bis zum 3. November unter events@metropolregion.de wird gebeten. Für das leibliche Wohl während der Veranstaltung ist gesorgt. Veranstaltungspartnerinnen sind die Ärztekammer Niedersachsen, die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag und die Techniker Krankenkasse Niedersachsen

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Pflegepraxiszentrum Hannover“ testet das PPZ neue Technologien auf einer unfallchirurgischen Normalstation der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Fokus steht der Aufbau einer zukunftsfähigen Station innerhalb der Medizinischen Hochschule Hannover. Dafür setzt das PPZ insbesondere auf technische Innovationen zur Unterstützung von Pflegefachpersonen und zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten.

Im Rahmen dieser Arbeit werden Schulungsmodule für Personen mit pflegefachlichem Hintergrund angeboten. Inhalte der Fortbildungen sind beispielsweise die Auseinandersetzung mit Entstehung von Dekubitus, der Umgang mit Menschen mit Demenz, die Ursachen von Stürzen, die Vorstellung und das Ausprobieren der Technologien sowie ethische und rechtliche Aspekte, die im Umgang mit den Technologien beachtet werden müssen. Ziel ist es, das Wissen der Teilnehmenden zum Thema des jeweiligen Fortbildungstages zu vertiefen und sie zu befähigen, die vorgestellten Technologien selbstständig und angemessen in ihrem Arbeitsalltag einzusetzen. Die Fortbildungen sind unabhängig voneinander und können an den folgenden Tagen einzeln besucht werden.

  • 31.8.22 (Sturzprävention)
  • 28.9.22 (Demenz)
  • 26.10.22 (Dekubitusprophylaxe)
  • 30.11.22 (Arbeitsorganisation)

Ort: Experimentierraum für Pflegetechnologien (Mensagebäude, K15 H0 1320).

Dauer: 09:00 – 16:30 Uhr

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei

Die Anmeldung erfolgt über den Fortbildungskatalog der Bildungsakademie Pflege der MHH:

  • https://www.mhh.de/bap
  • MHH Care- Für extern Interessierte
  • Pflegepraxis: Interdisziplinäre Themen der Pflegepraxis

Anmeldung unter: MHH Bildungsakademie Pflege [MHH Care- Für extern Interessierte] (mh-hannover.de)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Entwicklung und Erforschung neuer Pflegetechnologien. Im Rahmen des Clusters „Zukunft der Pflege“ werden soziale und technische Innovationen in der Pflege zusammengebracht: Forschung, Wirtschaft und Pflegepraxis arbeiten gemeinsam mit Anwender*innen an neuen Produkten, die den Pflegealltag in Deutschland erleichtern und verbessern sollen.

Am 21./22.09.2022 findet die als Hybridveranstaltung geplante 5. Clusterkonferenz im Rahmen des Clusters Zukunft der Pflege in Freiburg statt. Sie steht unter dem Motto "Technologie bewegt Pflege"

Mehr Informationen zur Einreichung von Abstracts für Vorträge, Poster und Demonstrationen zu dieser Konferenz unter https://www.uniklinik-freiburg.de/zukunft-der-pflege-2022.html

Im Projekt Pflegepraxiszentrum Hannover (PPZ Hannover) werden technische Innovationen zur Unterstützung von Pflegefachpersonen und zur Verbesserung der Patientenversorgung erprobt. InCa 4D Projektleitung Isabel Ottmann war bei einem der Innovationsworkshops dabei und berichtet über ihre Eindrücke.  

Im Fokus der Innovationsworkshops des PPZ Hannover steht die Diskussion und Beurteilung der Praxistauglichkeit und Wirksamkeit von technischen Innovationen sowie die Empfehlung neuer technischer Produkte für eine Erprobung auf der Projektstation. Dr. Jörn Krückeberg vom Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Daniel Beume von der Hochschule Hannover (HsH), die beide dem Projektteam angehören, moderierten den Workshop. 

In der Feedback-Runde zu technischen Produkten, die sich bereits in Erprobung befinden, kam bspw. das inmu Relax-Kissen besonders gut an. Zugleich wurde auch deutlich, dass es heterogene Ansichten der Nutzer*innen (Pflegefachpersonen) zu den zahlreichen erprobten Technologien gibt. Insbesondere die Smartphone-App Cliniserve sowie ein Tracking-System zum Auffinden von Gegenständen auf der Station wurde von den Pflegekräften laut Dr. Krückeberg bisher zwar positiv, in Details aber sehr unterschiedlich bewertet. 

Anschließend ging es in die Vorstellung neuer technischer Produkte – hier stieß insbesondere der Therapieball Ichó auf großes Interesse bei den Workshop-Teilnehmer*innen. Auch die perspektivische Einführung eines robotischen Systems für die Pflege wurde diskutiert. Nach Dr. Krückeberg stehen die Entwicklungen im Bereich der Pflege-Robotik noch am Anfang. Er verweist neben den technischen Hürden auch auf die sogenannten ELSI-Aspekte: Ethische, rechtliche und soziale Gesichtspunkte müssen bei der Entwicklung und Nutzung robotischer Systeme beachtet werden. Hier liegt auch ein Grund dafür, weshalb Roboter im Pflegekontext derzeit deutlich langsamer agieren als Menschen: „Gerade im Bereich der Pflege muss das Unfallrisiko beim Einsatz eines autonom fahrenden Systems Berücksichtigung finden. Technisch besteht diese Hürde allerdings nicht: Zum Beispiel in Bereichen industrieller Fertigung werden Roboter mit enormer Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit eingesetzt – allerdings haben dort Menschen keinen direkten Zugang zu der Maschine und es gibt hohe Sicherheitsstandards“, so Dr. Krückeberg. 

Unsere Projektmanagerin Isabel Ottmann resümiert: „Zwischen dem PPZ und der Entwicklungsplattform Innovative Pflege gibt es viele Überschneidungspunkte, beispielsweise beim Thema Robotik. Zugleich war es auch sehr interessant, weitere innovative Produkte für die Pflege kennenzulernen, die ich mir auch im metropolregionalen Pflege- und Gesundheitsnetzwerk für den Einsatz in der Praxis vorstellen kann. Das Feedback der Pflegefachkräfte dazu war für mich besonders wertvoll.“ 

Das Pflegepraxiszentrum Hannover gehört zum Cluster „Zukunft der Pflege“ und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel des PPZ Hannover ist der Aufbau einer zukunftsfähigen Station, in der technische Innovationen zur Unterstützung von Pflegefachpersonen und zur Verbesserung der Patientenversorgung eingesetzt werden. 

Am 21./22.09.2022 findet die als Hybridveranstaltung geplante 5. Clusterkonferenz im Rahmen des Clusters Zukunft der Pflege in Freiburg statt. Sie steht unter dem Motto "Technologie bewegt Pflege". Sie sind herzlich zur Einreichung von Abstracts für Vorträge, Poster und Demonstrationen zu dieser Konferenz eingeladen. Mehr Informationen unter https://www.uniklinik-freiburg.de/zukunft-der-pflege-2022.html

Das Bild zeit den ichó-Therapieball im Praxistest | Bildquellle: PPZ Hannover 

In dieser Ausgabe durften wir mit Dr. Regina Schmeer, Geschäftsführung Pflege, Pflegewissenschaft an der MHH und Leiterin des Pflegepraxiszentrums Hannover sprechen.

3 Fragen an…das Pflegepraxiszentrum Hannover

#Fokusthemen: Welche Forschungsschwerpunkte hat das PPZ im Bereich der (digitalen) Gesundheitswirtschaft?

Aktuell gibt es eine dynamische Entwicklung technischer Produkte (Innovationen), die das professionelle oder informelle Pflegehandeln unterstützen und verbessern möchten – häufig haben wir es dabei mit vielversprechend klingenden Technologien zu tun, wissen aber meist nicht, ob sie den Pflegenden tatsächlich helfen. Das Ziel des PPZ Hannover ist die Umgestaltung einer Normalstation in der Medizinischen Hochschule Hannover in eine zukunftsfähige Krankenhausstation mit den Zielen einer besseren Gesundheitsversorgung und um mehr über den Einfluss solcher Pflegetechnologien zu erfahren. Auf dieser Station:

1) werden bedarfsgerechte technische Innovationen eingeführt, um zu erforschen, welches Unterstützungs- und Entlastungspotenzial sie für Pflegefachpersonen und Patient*innen haben und wie sie sich auf den Arbeitsprozess auswirken.

2) wird ein partizipatives Einführungskonzept entwickelt, dass Einbezug und Mitentscheidung von Pflegefachpersonen in Produkteinführungen trotz eines dichten und stark strukturierten Arbeitsalltags ermöglicht.

3) werden Pflegefachpersonen für die digitalen und technischen Entwicklungen im Professionsfeld Pflege weitergebildet, um sie optimal auf sich verändernde Anforderungen einer digitalisierten Pflegepraxis vorzubereiten.

#Zukunft: Was sind Ihre Zukunftsvisionen?

Wir benötigen eine nachhaltige Integration von technischen Innovationen in die Gesundheitsversorgung in allen Sektoren. Für eine flächendeckende Ausweitung werden mehr Ressourcen sowie eine angemessene Finanzierbarkeit der Produkte für die Nutzenden benötigt. Daher beinhaltet die Zukunftsvision auch einen bedarfsorientierten, evidenzbasierten und refinanzierten Einsatz von technischen Produkten, damit Pflege weniger profitorientiert und mehr menschenzentriert wird.

Das PPZ Hannover zeigt exemplarisch auf einer Station, wie die Zukunft aussehen kann. Die Ergebnisse unseres Projektes (und des Forschungsclusters „Zukunft der Pflege“, von dem wir ein Teil sind) können helfen zu verstehen, an welchen Stellen es Implementationshürden für technische Produkte im Pflegesetting gibt und wie Pflegefachpersonen als Nutzende technischer Innovationen in deren Auswahl und Einführung eingebunden werden können.

#Motivation: Welchen Mehrwert wünschen Sie sich aus dem Verbund der Metropolregion?

Wir wünschen uns, dass die Metropolregion eine Initiative vorantreibt, um die technische Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen in der Region zu erfassen. Basierend auf diesen Ergebnissen sollte eine Angleichung aller Einrichtungen fokussiert werden, etwa durch gezielte Förderprogramme, die das Ziel haben, die technische Grundvoraussetzung einer digitalisierten, sektorübergreifenden Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Und wir wünschen uns einen intensiven Austausch zwischen Entwickelnden und Nutzenden.

Vielen Dank, Frau Dr. Schmeer.

Bildquelle: MHH

Mit einem Knopfdruck auf den roten Buzzer und bunten Luftschlangen wurde der Startschuss HealthHack21 gefeiert und erste Teams finden sich bereits zusammen. Gemeinsam virtuell an der Gesundheitsversorgung von morgen arbeiten, von wertvollen Impulsen unserer metropolregionalen Mentor*innen profitieren und einen Prototypen entwickeln, der unsere Jury begeistert – jetzt anmelden unter https://healthhack21.devpost.com/ und bis zum 23. Januar 2021 gemeinsam mit anderen Zukunftsbegeisterten aus der ganzen Welt an neuen Lösungen arbeiten. Bis zu 1.000 EUR Preisgeld gibt es für die besten Ideen.

Die Termine für die „Book-A-Mentor-Sessions“ stehen fest: Am 15. Dezember und 12. Januar können sich die Teilnehmenden mit unseren erfahrenen Mentor*innen zu ihren Ideen und Lösungen austauschen – ehrliches Feedback ist garantiert. Um eine vorherige Anmeldung über Devpost wird gebeten.

Der HealthHack ist die zentrale Plattform zur Entwicklung von Innovationen in Gesundheit und Pflege und findet in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt. Wir freuen uns, dass Digitalisierungsstaatssekretär Stefan Muhle erneut die Schirmherrschaft übernimmt.

Metropolregion GmbH meets Living Care Lab. Wir haben uns diese Woche auf den Weg nach Stadthagen gemacht, um das Living Care Lab zu besuchen. Von Schaumburg nach München in die Schweiz: Das Projekt der Stadt Stadthagen wird vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser gefördert und stellt Pflegeinnovationen verschiedener Art - digital und analog - vor, begleitet Gründer*innen und stärkt die Region. Aktuell befinden sich 17 Innovationen im Showroom, die in einem sechsmonatigen Turnus ausgewechselt werden: der Sensoren-Sessel, der Ein-Hand-Teller, der Sprachassistent, der auf Hilferufe reagiert oder die VR Brille für die Yogastunde, können live vor Ort ausprobiert werden. Das Konzept geht auf - das Living Care Lab kooperiert mit verschiedenen Pflegeheimen der Region und regt zum Austausch und Ausprobieren an. Einige der Ausstellungsprodukte sind bereits erfolgreich in der Pflegepraxis implementiert, so beispielsweise der Trinkbecher "Sippa", der das Trinken bei Schluckbeschwerden einfacher macht. Leiter Mario Bierschwale, der früher selbst als Pfleger gearbeitet hat und daher die alltäglichen Herausforderungen in der Praxis kennt, sagt: "Das Living Care Lab und das Projekt InCa 4D der Metropolregion verfolgen ein gemeinsames Ziel: Wir wollen, dass Pflegeinnovationen in der Praxis ankommen und dort einen tatsächlichen Nutzen stiften. Eine engere Kooperation und der Aufbau eines gemeinsamen Netzwerks hilft dabei, dies zu ermöglichen."

Mario Bierschwale mit Isabel Ottmann (Projektmanagerin Gesundheit) und Julia Widmer (Kommunikationsreferentin) im Living Care Lab.

Das Open-Space Büro im Zentrum Stadthagens fungiert gleichzeitig als Workshop-Location, um Gründer*innen zu vernetzen oder Studierendenprojekte für die Pflege durchzuführen. Über den Arbeitsalltag von Mario Bierschwale, die Innovationen, die Zukunft des Labs und die der Pflege berichten wir im Auf den Punkt-Interview im November Newsletter.

Mehr über das Living Care Lab und spannende Lösungen aus und für die Pflege gibt es auf unserem HealthSummit Ideenmarktplatz am 4. November in Braunschweig!

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