(umg / HAWK) Lauterbach hob besonders die einzigartige regionale Kooperation der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen hervor, die als bundesweites Vorbild dienen sollte: „Der Gesundheitscampus hat mich sehr überzeugt. Das Konzept scheint schlüssig zu sein, praxisnahe Ausbildung an einen Fleck zusammenzubringen. Das ist insgesamt ein Weg, den man gehen muss.“
Lauterbach informierte sich insbesondere über die Bereiche Pflege und Hebammenwissenschaft. Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG und Dekan der Medizinischen Fakultät, stellte dem Bundesminister das an der UMG und in Kooperation mit dem Gesundheitscampus Göttingen geplante Studienangebot „Praxisorientierte Pflegewissenschaft" vor: „Wir wissen, dass für Pflegekräfte eine berufliche Perspektive von zentraler Bedeutung ist. Gerade akademische Qualifizierungswege haben für die Aufstiegsmöglichkeiten im Pflegeberuf eine extrem hohe Bedeutung. Wir müssen weitere Spezialisierungsmöglichkeiten anbieten, sonst verlassen noch mehr Pflegekräfte ihren Beruf. Die Voraussetzungen für einen Studiengang ‚praxisorientierte Pflegewissenschaft‘ in Göttingen sind mit dem Standortvorteil einer universitären Medizin und mit dem Gesundheitscampus Göttingen geradezu ideal.“
HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy betonte: „Der Besuch von Bundesminister Lauterbach zeigt den Stellenwert und die Strahlkraft des Gesundheitscampus Göttingen und bestätigt einmal mehr, dass wir mit Unterstützung des Landes Niedersachsen auch bei der Weiterentwicklung des gemeinsamen Projektes auf dem richtigen Weg sind.“
Nach einem Rundgang durch die im November 2021 bezogenen Räumlichkeiten auf dem Sartorius-Quartier stellten Prof. Dr. Wolfgang Brück, Vorsitzender des Direktoriums des Gesundheitscampus Göttingen, und Prof. Dr. Christoph Rußmann, Dekan Gesundheit am Gesundheitscampus Göttingen, das Konzept, die Studienangebote, Forschungsprojekte und die internationalen Kooperationen des 2016 gestarteten Projektes rund 80 Gästen in der Sheddachhalle auf dem Sartorius-Quartier vor. Eingeladen waren Vertreter*innen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, aus der Politik, von Kooperationspartner*innen, dem Sartorius-Quartier, von UMG und HAWK sowie Studierende.
Bei der anschließenden Talkrunde diskutierte Lauterbach mit Expert*innen und Studierenden aktuelle Fragen der Fachkräfteausbildung und -gewinnung sowie über Herausforderungen der jeweiligen Berufsgruppen. Helle Dokken, Pflegedirektorin an der UMG, Tanja Lochter, Pflegedienstleiterin und Studentin Master Pflegemanagement an der Hochschule Hannover sowie Daniela Tschauner, Studentin Pflege dual, (8. Semester) am Gesundheitscampus vertraten das Themengebiet Pflege. Prof. Dr. Anne Kasper, Professorin im Studiengang Hebammenwissenschaft, Ciris Martins Simoes Goncalves von Strasser, 2. Semester, und Mania Huth, 4. Semester, Studentinnen der Hebammenwissenschaft, sprachen mit dem Bundesminister über Aufgaben und Ziele in ihrem Bereich.
Livestream von der Podiumsdiskussion
Quelle: Lauterbach: „Der Gesundheitscampus hat mich sehr überzeugt“ | Universitätsmedizin Göttingen (umg.eu)
Bildquelle: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Skills Lab, dem Simulationskreißsaal. Foto: HAWK / Florian Aue
WEITERE INFORMATIONEN:
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Sabine zu Klampen
Pressesprecherin
Leiterin Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hohnsen 4
31134 Hildesheim
Telefon 05121 / 881-124
Mobil 0163 / 586 67 63
sabine.klampen@hawk.de
www.hawk.de
UNIVERSITÄTSMEDIZIN GÖTTINGEN, GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT
Stefan Weller
Leitung Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher
Von-Siebold-Str. 3, 4. Etage, Bauteil A
37075 Göttingen
Briefpost: 37099 Göttingen
Telefon 0551 / 39-61020
stefan.weller@med.uni-goettingen.dehttp://www.umg.eu
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach zu Besuch am Gesundheitscampus Göttingen
(umg / HAWK) Lauterbach hob besonders die einzigartige regionale Kooperation der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen hervor, die als bundesweites Vorbild dienen sollte: „Der Gesundheitscampus hat mich sehr überzeugt. Das Konzept scheint schlüssig zu sein, praxisnahe Ausbildung an einen Fleck zusammenzubringen. Das ist insgesamt ein Weg, den man gehen muss.“
Lauterbach informierte sich insbesondere über die Bereiche Pflege und Hebammenwissenschaft. Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG und Dekan der Medizinischen Fakultät, stellte dem Bundesminister das an der UMG und in Kooperation mit dem Gesundheitscampus Göttingen geplante Studienangebot „Praxisorientierte Pflegewissenschaft" vor: „Wir wissen, dass für Pflegekräfte eine berufliche Perspektive von zentraler Bedeutung ist. Gerade akademische Qualifizierungswege haben für die Aufstiegsmöglichkeiten im Pflegeberuf eine extrem hohe Bedeutung. Wir müssen weitere Spezialisierungsmöglichkeiten anbieten, sonst verlassen noch mehr Pflegekräfte ihren Beruf. Die Voraussetzungen für einen Studiengang ‚praxisorientierte Pflegewissenschaft‘ in Göttingen sind mit dem Standortvorteil einer universitären Medizin und mit dem Gesundheitscampus Göttingen geradezu ideal.“
HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy betonte: „Der Besuch von Bundesminister Lauterbach zeigt den Stellenwert und die Strahlkraft des Gesundheitscampus Göttingen und bestätigt einmal mehr, dass wir mit Unterstützung des Landes Niedersachsen auch bei der Weiterentwicklung des gemeinsamen Projektes auf dem richtigen Weg sind.“
Nach einem Rundgang durch die im November 2021 bezogenen Räumlichkeiten auf dem Sartorius-Quartier stellten Prof. Dr. Wolfgang Brück, Vorsitzender des Direktoriums des Gesundheitscampus Göttingen, und Prof. Dr. Christoph Rußmann, Dekan Gesundheit am Gesundheitscampus Göttingen, das Konzept, die Studienangebote, Forschungsprojekte und die internationalen Kooperationen des 2016 gestarteten Projektes rund 80 Gästen in der Sheddachhalle auf dem Sartorius-Quartier vor. Eingeladen waren Vertreter*innen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, aus der Politik, von Kooperationspartner*innen, dem Sartorius-Quartier, von UMG und HAWK sowie Studierende.
Bei der anschließenden Talkrunde diskutierte Lauterbach mit Expert*innen und Studierenden aktuelle Fragen der Fachkräfteausbildung und -gewinnung sowie über Herausforderungen der jeweiligen Berufsgruppen. Helle Dokken, Pflegedirektorin an der UMG, Tanja Lochter, Pflegedienstleiterin und Studentin Master Pflegemanagement an der Hochschule Hannover sowie Daniela Tschauner, Studentin Pflege dual, (8. Semester) am Gesundheitscampus vertraten das Themengebiet Pflege. Prof. Dr. Anne Kasper, Professorin im Studiengang Hebammenwissenschaft, Ciris Martins Simoes Goncalves von Strasser, 2. Semester, und Mania Huth, 4. Semester, Studentinnen der Hebammenwissenschaft, sprachen mit dem Bundesminister über Aufgaben und Ziele in ihrem Bereich.
Livestream von der Podiumsdiskussion
Quelle: Lauterbach: „Der Gesundheitscampus hat mich sehr überzeugt“ | Universitätsmedizin Göttingen (umg.eu)
Bildquelle: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Skills Lab, dem Simulationskreißsaal. Foto: HAWK / Florian Aue
WEITERE INFORMATIONEN:
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Sabine zu Klampen
Pressesprecherin
Leiterin Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Stefan Weller
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Stefan Muhle ist seit Januar 2018 Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Wir haben die Chance für einen Rück- und Ausblick genutzt.
Mehr über seine Leidenschaft für die Digitalisierung, die Entwicklungen der Gesundheitswirtschaft in der Metropolregion, Innovationsgeist und weise Worte für kluge Köpfe im Interview.
Redaktion GesundheIT: Woher kommt Ihre Leidenschaft für die Digitalisierung?
Muhle: Ich bin ein notorischer Zukunftsoptimist. Trotz aller globaler und nationaler Herausforderungen bin ich mir sicher, dass wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen können. Herausforderungen werden wir aber nur mit Technologie und digitalen Lösungen meistern können. Viele politische Standardantworten auf die großen Fragen der Zeit sind aber eher unkreativ, überholt oder rückwärtsgewandt. Digitale Lösungen auf dieselben Fragen wirken auf mich dagegen oftmals einleuchtender, klüger, nachhaltiger – insgesamt gewinnbringender. Deshalb verstehe ich mich in meinen öffentlichen Ämtern auch als Möglichmacher, und digitale Möglichkeiten sind dabei oft die zukunftssichersten. Und da Digitalisierung nun einmal eine Querschnittsaufgabe durch nahezu alle Bereiche des Lebens ist, erschließen sich in einer 360-Grad-Betrachtung auch viele ungeahnte Themenbereiche, das macht die Sache unerhört spannend.
Redaktion GesundheIT: Was sehen Sie als größten Erfolg der letzten vier Jahre für die digitale Gesundheitswirtschaft in der Metropolregion?
Muhle: Der Weg zu erfolgreichen Innovationen und zum Erfolg insgesamt ist in fast allen Disziplinen vergleichbar: am Anfang müssen Menschen für einen neuen, erfolgversprechenden Ansatz – der idealerweise digital ist – begeistert werden. Dieser Schritt ist im Handlungsfeld Gesundheit der Metropolregion offensichtlich vollzogen. Und deshalb entstehen in der Folge kreative Formate wie „HealthHack“ oder lösungsorientierte Projekte mit Robotern in der Pflege. Mir gefällt der Ansatz, bekannte Themen mit einem zeitgemäßen Mindset noch einmal neu anzuschauen. Dadurch gibt man der Kreativität den Platz, ein Thema neu zu denken. Dass dabei heutzutage mehr und mehr digitale und technologiebasierte Lösungen dabei sind, verwundert nicht. Und quasi als Gegenleistung befördern genau diese Anregungen das Digitale raus aus der Nerd-Ecke, hinein in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Dass die Metropolregion genau das geschafft hat und mittlerweile einer der gefragtesten Gesprächspartner zu Themen der digitale Gesundheitswirtschaft geworden ist, freut mich sehr.
Redaktion GesundheIT: Die Metropolregion ist Heimat vieler spannender Gesundheitsinitiativen. Was hat Sie in der Zusammenarbeit mit so viel Innovationsgeist besonders beeindruckt? Wo ist noch Luft nach oben?
Muhle: Es braucht immer ein Gesicht, einen Menschen, der ein Thema transportiert und andere damit ansteckt. Und aus meiner Sicht konnten wir in unseren Projekten viele neugierige und engagierte Menschen treffen, die ein Konzept, eine Idee dann auch zum Fliegen gebracht haben. Luft nach oben ist immer, alles andere wäre bedrückend. Deshalb müssen wir - muss auch die Metropolregion - uns den Erfolgswillen immer wieder bewusst machen und uns selbst verordnen; beispielsweise, indem wir bewusst den Blick und die Perspektive auf ein Problem verändern, indem wir bei der Suche nach Lösungen ungewohnte Fachbereiche beteiligen, indem wir auch Fehler zulassen, um daraus zu lernen.
Redaktion GesundheIT: Sie sind langjähriger Schirmherr unseres HealthHack. Was geben Sie den klugen Köpfen der Gesundheitswirtschaft mit auf den Weg?
Muhle: Der HealthHack und die daraus resultierenden Ideen und Lösungsansätze sind in jeder Hinsicht ein Gewinn – für mich als Schirmherr, vor allem aber für die Entwickler und die in gesundheitlicher Hinsicht Profitierenden. Allgemein gilt: Ideen und konkrete Projekte werden erst dann auch erfolgreiche Ideen und Projekte, wenn sie inhaltlich toll sind, gut beschrieben und erklärt werden, wenn ein passender Name und Marketing diese Ideen begleitet und wenn sie von begeisterten Menschen getragen werden. Das alles wissen wir und doch erliegen wir oft der eigenen Begeisterung und fabrizieren Klein-Klein oder Schnellschüsse ohne Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund lautet mein Tipp: Gute Ideen brauchen auch professionelles Coaching, ein zweckmäßiges Management und die richtige Vermarktung. Und vor allem einen ganz langen Atem.
Redaktion GesundheIT: Wie kann die Metropolregion als Gesundheitsstandort ihre Vorreiterrolle zukünftig noch weiter ausbauen?
Muhle: Das Konstrukt der Metropolregion ist ja schon jetzt auf Erfolg getrimmt, fühlt sich nach „Pole-Position“ an und ist sicher der erste Vorteil auch anderen - weniger fokussierten - Regionen gegenüber. Die Frage, welche Megathemen auf den ersten Plätzen stehen, ist eine strategische und kann nur von Ihnen selbst beantwortet werden. Aber aus meiner Sicht liegt im Thema „digitale Gesundheitswirtschaft“ genügend Potenzial für eine erfolgreiche Weiterentwicklung hin zu noch mehr Wissenszentrum und noch mehr – auch digital organisiertem – Knotenpunkt.
Eine stetig weiter wachsende enge Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und speziell jungen Unternehmen oder Startups ist aus meiner Sicht ein maßgeblicher Erfolgsfaktor und würde in meinen Augen gut zur Metropolregion passen.
Redaktion GesundheIT: Herzlichen Dank für Ihre Zeit, Herr Muhle.
Welche Möglichkeiten ergeben sich durch den Neubau und die Förderinvestitionen des Landes Niedersachsen? Welche Auswirkung wird der Neubau auf die aktuelle medizinische Versorgungslage in der Region haben? Und wie hat das Krankenhaus die Belastungen in der Pandemie gemeistert? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt beim Kurzbesuch des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und den Braunschweiger Landtagskandidaten Julia Retzlaff und Christoph Bratmann.
Man sei auf der Zielgeraden, aber die nächste Etappe stünde bereits bevor, fasste Bauleiter Jörg Kittner die weitere Umsetzung der Bauabschnitte zusammen. Die Fertigstellung des Neubaus werde noch dieses Jahr erfolgen, im Anschluss zögen die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Klinik für Innere Medizin sowie die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in den Neubau um und die geräumten Bereiche in den Bestandsbauten würden modernisiert. Wichtig seien dabei die Mittel des Landes gewesen. Hans-Heinrich Seeliger (Stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender) und Ingo Beese (Finanzvorstand) wiesen hierbei auf die Bedeutung der Landesförderung hin. „Das Land Niedersachsen fördert die Baumaßnahmen am Krankenhaus Marienstift bisher mit rund 27 Millionen Euro. Weitere vier Millionen Euro wurden in der Krankenhausplanung 2022 für das Haus genehmigt“, so Beese.
Beim Gang durch die zukünftige Wöchnerinnen-Station und die OP-Säle zeichneten Dr. Udo Rudolf Schwippel (Ärztlicher Direktor Marienstift) und Rosemarie Ölschlager (Pflegedirektorin Marienstift) die Bedeutung und Umsetzung der Umstrukturierung der Funktions- und Pflegebereiche nach. Man sei durch den Neubau in der Lage, den Patient:innen künftig komplexe medizinische Leistungen sehr modern, hochwertig und komfortabel anzubieten.
„Das Krankenhaus Marienstift nimmt eine wichtige Rolle im regionalen Versorgungsnetzwerk der esn ein“, verdeutlichte Ingo Beese. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass das Haus gestärkt wird und dass neben der allgemeinen Bevölkerung auch die uns anvertrauten Menschen noch besser versorgt werden können.“
Quelle: Stephan Weil besichtigt Neubau des Krankenhauses Marienstift | ESN (netzwerk-esn.de)
Eigene Bäder für alle Patient*innen, fugenlose und leicht zu reinigende Nachttische mit schmutzabweisenden Oberflächen, automatisierte Reinigungskonzepte, Desinfektionsmittelspender, die bei Benutzung einen Smiley zeigen: So könnte das »Patientenzimmer der Zukunft« aussehen. Der begehbare Demonstrator eines solchen Zweibettzimmers wurde am 31. August 2022 auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Braunschweig eröffnet. In dem Forschungs- und Studienlabor entwickeln Expert*innen aus den Bereichen Architektur, Materialforschung und Medizin praxistaugliche Musterlösungen für die Krankenhaus-Architektur. Dafür haben sich die Technische Universität Braunschweig, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST und das Städtische Klinikum Braunschweig zusammengeschlossen.
Der Prototyp des Patientenzimmers wurde im Projekt KARMIN entwickelt und auf dem Gelände der Charité im Rahmen des World Health Summit 2020 in Berlin ausgestellt. Jetzt wird der Demonstrator in ein neues anwendungsorientiertes Forschungs- und Studienlabor überführt. Die Kooperationspartner*innen – das Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau (IKE) der TU Braunschweig, das Fraunhofer IST und das Städtische Klinikum Braunschweig – können damit Forschungsergebnisse in realer Umgebung direkt einbinden und unmittelbar erproben.
Direktes Feedback aus der Praxis
Dass das begehbare Modell auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Braunschweig an der Naumburgstraße errichtet wurde, hat einen großen Vorteil. So kann medizinischem Personal der Zugang für praxisnahe Untersuchungen ermöglicht werden und die Forschenden erhalten direktes Feedback von Ärzt*innen, Pflegefachkräften und Auszubildenden.
»Wir betreiben gemeinsam Versorgungsforschung«, betont Dr. Thomas Bartkiewicz, Ärztlicher Direktor des Klinikums. »Wichtig ist hier für uns zum Beispiel die Frage: Wie können wir ein normales Zimmer in ein Intensivzimmer umwandeln?« Im Forschungs- und Studienlabor ist es möglich den Klinikalltag nachzustellen und durch den Einsatz von Augmented Reality verschiedene Fallkonstellationen zu trainieren. »Zukunftsweisend und nachhaltig wollen wir translationale Forschung voranbringen und damit Voraussetzungen für weitere Aktivitäten der Ausbildung und Qualifizierung von medizinischem Personal setzen«, so Dr. Bartkiewicz.
Mehr über das Patientenzimmer der Zukunft hier: Patientenzimmer der Zukunft in Braunschweig eröffnet (fraunhofer.de)
Hinweis der Redaktion GesundheIT: In der aktuellen Folge von Forsch! - Der Wissenschaftspodcast der Braunschweiger Zeitung und der ForschungRegion Braunschweig steht das Patientenzimmer der Zukunft im Fokus. Reinhören unter Podcast - ForschungRegion
Das Life Science Valley in Göttingen erhält ab Juli 2022 bis Ende 2024 eine Projektförderung von insgesamt fünf Millionen Euro. Davon stehen zwei Millionen zum Aufbau des Hightech-Inkubators zur Verfügung, und drei Millionen gehen als direkte Förderung an 16 Start-up-Teams. Damit werden Gründer dabei unterstützt, ihre Ideen in erfolgreiche Geschäftsmodelle mit technologischem Life-Science-Schwerpunkt umzusetzen.
Neben den finanziellen Zuwendungen stehen den Start-ups vor allem Venture Manager als Sparring- und Ansprechpartner zur Verfügung. Gepaart wird dies mit einer bedarfsgerechten Unterstützung, etwa bei der Entwicklung von Geschäftsideen und Business Plans oder bei der Identifizierung von Kooperationspartnern. Zudem bieten die Räumlichkeiten des Gründungspartners Life Science Factory den jungen Unternehmen voll ausgestattete Labore und eine Prototyping Area sowie Co-Working-Flächen zur Vernetzung und zum Austausch. Aufgrund der hohen gesellschaftlichen Relevanz und enormen wirtschaftlichen Potenziale von Unternehmen in den Lebenswissenschaften soll der Aufbau des Hightech-Inkubators erhebliche langfristige Effekte für die Entwicklung der Region auslösen.
Landesförderung für Hightech-Inkubatoren
Mit insgesamt 35 Millionen Euro fördert das Land Niedersachsen die Implementierung und den Betrieb von landesweit acht Hightech-Inkubatoren mit den Ausrichtungen Quantentechnologien, Smart Mobility, Life Science, Smart Information Technologies, Digital GreenTech sowie Farm, Food und Künstliche Intelligenz. Das Land verfolgt dabei das Ziel, hochwertige Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und damit Wachstum und Sicherheit für alle zu generieren.
Bildquelle: Live Science Valley
In dieser Ausgabe durften wir mit Dr. Daniel Keppeler vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften der Universitätsmedizin Göttingen über das optische Cochlea-Implantat sprechen: was ist daran besonders, wie funktioniert es, welcher Vision folgt die Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Moser und was wünscht sie sich für die Zukunft? Wir haben nachgefragt.
Hinweis aus der Redaktion: Sie wollen mehr wissen? Herr Dr. Keppeler wird am 22. September zu Gast bei unserem HealthTalk „Implantologie der Zukunft. Made in Metropolregion“ sein. Schicken Sie uns gerne vorab Ihre Fragen oder stellen Sie sie live im Chat.
Redaktion GesundheIT: Unter dem Motto „Hearing The Light“ möchten Sie Menschen mit Innenohrschwerhörigkeit eine Hörfähigkeit verleihen, die weit über das hinausgeht, was derzeit mit elektrischen Cochlea-Implantaten möglich ist. Was genau funktioniert das erklärt in drei Sätzen?
Keppeler: Das neuartige optische Cochlea-Implantat regt im Gegensatz zum elektrischen Cochlea-Implantat den Hörnerven gezielt durch Lichtimpulse anstelle von Strom an. Da Nervenzellen natürlicherweise nicht durch Licht stimuliert werden können, nutzen wir molekulare Lichtschalter (lichtsensible Ionenkanäle, genannt Kanalrhodopsine), welche wir mit Hilfe von Genfähren in die Gehörschnecke und somit in die Hörnervenzellen bringen.
Redaktion GesundheIT: Die Steuerung von Zellen mittels Licht könnte ebenfalls in anderen medizinischen Bereichen Anwendung finden. Welche wären das und warum?
Keppeler: Derzeit gibt es bereits erste klinische Erfolge bei der Behandlung von degenerativer Netzhauterkrankung, bei welcher blinden Patienten durch die Kombination aus Gentherapie und lichtverstärkender Brille wieder ein Seheindruck ermöglicht wurde. Auch bei Herzschrittmachern oder neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer könnte die neuartige Therapie helfen. Die Optogenetik gilt als Plattformtechnologie, wodurch gezielt bestimmte Zelltypen angeregt oder beobachtet werden können.
Redaktion GesundheIT: Zurück zum optischen Cochlea-Implantat. Die Forschung die Forschung des Instituts für Auditorische Neurowissenschaften gilt hier als weltweit führend. Wie haben Sie es dorthin geschafft?
Keppeler: Die Faszination für die präzise und schnelle Funktion des Hörsystems, sowie die beeindruckende Schönheit der Cochlea hilft dabei sicherlich. Aber um ein solches Projekt voranzubringen, bedarf es eines starken und breit aufgestellten Teams, welches uns durch großzügige öffentliche Förderungen ermöglicht wurde. Das Zusammenspiel aus molekularen und elektrophysiologischen Methoden zur Erforschung und Charakterisierung von Kanalrhodopsinen, sowie die Kollaboration mit Ingenieuren und Physikern zur Entwicklung von flexiblen Implantaten mit miniaturisierten Lichtquellen ist entscheidend für das Gelingen des Projekts.
Redaktion GesundheIT: Sie erforschen schrittweise unterschiedliche Aspekte rund um das optische Cochlea-Implantat. Irgendwann sollen sich diese „Puzzleteile“ dann zu einem klinisch anwendbaren Produkt zusammenfügen. Mit welchen Fragestellungen beschäftigen Sie sich aktuell?
Keppeler: In vorklinischen Nagetier-Experimenten konnten wir bereits zeigen, dass durch die optogenetische Hörwiederherstellung ein nahezu natürlicher Höreindruck möglich ist. Aktuell arbeiten wir an Verhaltensstudien am Weißbüschelaffen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen. Durch die ausgeprägte Kommunikation der Tiere lassen sich hier besonders gut Eigenschaften der Hörwiederherstellung untersuchen. Weitere wichtige Fragestellungen für eine Anwendung im Menschen sind die Langzeitstabilität- und Sicherheit der genetischen Modifikation, sowie die Weiterentwicklung unserer Wellenleiter-basierten Implantate für eine Anwendung am Menschen.
Redaktion GesundheIT: Welche Meilensteine visieren Sie mit Ihrer Forschung in den nächsten Jahren an?
Keppeler: Spannend im Hinblick auf die Optogenetik ist die Erforschung und Weiterentwicklung von Kanalrhodopsinen, um diese Licht-sensibler zu bekommen und dabei größere Ströme durch das Protein zu erhalten. Auch gezielte Promotoren für den Hörnerven, also DNA-Sequenzen, welche wie Postadressen funktionieren und somit eine gezielte Gentherapie für diesen einen Zelltyp ermöglichen.
Redaktion GesundheIT: Was wünschen Sie sich für Ihre Forschung aus der Metropolregion?
Keppeler: Die Metropolregion ist ein gut vernetzter Wissenschaftsstandort. Wünschenswert wäre eine bessere Unterstützung von translationalen Spin-off Projekten besonders im Bereich der Lebenswissenschaften. Hier könnten besonders die Fördermöglichkeiten von Startups gestärkt werden und ein weitreichendes Netzwerk zu regulatorischen Experten und Risikokapitalgebern etabliert werden.
Redaktion GesundheIT: Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Dr. Keppeler.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Pflegepraxiszentrum Hannover“ testet das PPZ neue Technologien auf einer unfallchirurgischen Normalstation der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Fokus steht der Aufbau einer zukunftsfähigen Station innerhalb der Medizinischen Hochschule Hannover. Dafür setzt das PPZ insbesondere auf technische Innovationen zur Unterstützung von Pflegefachpersonen und zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Im Rahmen dieser Arbeit werden Schulungsmodule für Personen mit pflegefachlichem Hintergrund angeboten. Inhalte der Fortbildungen sind beispielsweise die Auseinandersetzung mit Entstehung von Dekubitus, der Umgang mit Menschen mit Demenz, die Ursachen von Stürzen, die Vorstellung und das Ausprobieren der Technologien sowie ethische und rechtliche Aspekte, die im Umgang mit den Technologien beachtet werden müssen. Ziel ist es, das Wissen der Teilnehmenden zum Thema des jeweiligen Fortbildungstages zu vertiefen und sie zu befähigen, die vorgestellten Technologien selbstständig und angemessen in ihrem Arbeitsalltag einzusetzen. Die Fortbildungen sind unabhängig voneinander und können an den folgenden Tagen einzeln besucht werden.
Ort: Experimentierraum für Pflegetechnologien (Mensagebäude, K15 H0 1320).
Dauer: 09:00 – 16:30 Uhr
Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei
Die Anmeldung erfolgt über den Fortbildungskatalog der Bildungsakademie Pflege der MHH:
Anmeldung unter: MHH Bildungsakademie Pflege [MHH Care- Für extern Interessierte] (mh-hannover.de)
Das Land Niedersachsen sucht in einer Gemeinschaftsinitiative des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der NBank, der Initiative startup.niedersachsen und der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) die besten Start-ups aus Niedersachsen (Gründungsort und aktueller Unternehmenssitz) in vier Kategorien:
Der Wettbewerb wird von der NBank gemeinsam mit startup.niedersachsen organisiert. Die besten Start-ups werden mit einem Preisgeld von 6.000 Euro ausgezeichnet. Insgesamt locken Preisgelder in Höhe von 80.000 Euro. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch vier Fachjurys bzw. Live-Pitches. Die Preisverleihung findet am 7. Dezember 2022 in Braunschweig im TRAFO Hub statt.
Bewerben ist einfach: Ein ausgefülltes Bewerbungsschreiben, ein Pitchdeck in deutscher Sprache von max. 12 Seiten und Eure Lebensläufe (jeweils max 2 Seiten) an durchstarter@nbank.de senden.
Grundvoraussetzung für alle Kategorien ist, dass das Start-up zum Zeitpunkt der Bewerbung bereits gegründet ist. Zudem ist die Bewerbung in nur einer der vier Kategorien möglich. Hier entscheidet Ihr, in welcher Kategorie Ihr die größte Erfolgschance für Euer Unternehmen seht.
Mehr unter: https://www.durchstarterpreis.de/
Unter der Dachmarkte Digital Health City Hannover (DCHC) sollen verschiedene Aktivitäten gebündelt werden, um langfristig dem Pflegekräftemangel zu begegnen und zugleich innovativen Unternehmen gute Startchancen zu bieten. Mehr über die Initiative und ihre Ziele im HAZ-Artikel vom 09. August 2022.
Mehr unter:
Obwohl es eine Vielzahl von Virologinnen, Mikrobiologinnen und Infektionsforscherinnen gibt, die Führungspositionen in den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten innehaben, sind diese in der Öffentlichkeit meist wenig sichtbar. Die fehlende Wahrnehmung von Frauen als Wissenschaftsexpertinnen wurde insbesondere während der ersten Phase der COVID19-Pandemie deutlich – es waren vor allem männliche Virologen, die in den Medien auftraten und sich als Berater der Politik positionierten. Jetzt entsteht mit Infect-Net ein Netzwerk, zu dessen Gründungsteam auch Professorin Melanie Brinkmann vom Institut für Genetik der TU Braunschweig gehört.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Programms „Innovative Frauen im Fokus“ den Aufbau eines Netzwerkes deutscher Infektionsforscherinnen. Verantwortlich für das Projekt Infect-Net ist RWTH-Professorin Gabriele Pradel, Abteilung für Zelluläre und Angewandte Infektionsbiologie am Institut für Biologie 2. Zum Gründungsteam gehören ihre Kolleginnen Melanie Brinkmann (TU Braunschweig), Petra Dersch (Universität Münster), Sandra Ciesek (Universitätsklinikum Frankfurt) und Iris Bruchhaus (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg). Insgesamt haben sich bereits 30 Infektionsforscherinnen Infect-Net angeschlossen.
Die Wissenschaftlerinnen wollen nicht nur ein nationales Netzwerk bilden, sondern dieses auch durch Gründung eines Verbandes verstetigen. Ziel ist eine erhöhte Sichtbarkeit von Infektionsforscherinnen und damit eine stärkere Position als Expertinnen in einer geschlechtergerechteren Wissenschaftskommunikation. Infect-Net sucht insbesondere den Dialog mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in den Bereichen der proaktiven Infektionsaufklärung.
Die Maßnahmen umfassen Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau einer Expertinnen-Datenbank, Netzwerktreffen, Workshops, Vortragsreihen und Mentoring-Programme. Zusätzlich soll eine „Forum Infection“-Kommunikationsplattform etabliert werden, die der Bewertung aktueller Infektionsgeschehen durch Vertretungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dient. Infect-Net will zudem geeignete Vorbilder für Nachwuchswissenschaftlerinnen aufzeigen und damit ihre Karrierewege fördern.
Zur Zielgruppe der Verbandsgründung gehören Wissenschaftlerinnen, die an deutschen Hochschulen oder öffentlichen Forschungsinstitutionen tätig sind und das Forschungsfeld der Infektionskrankheiten des Menschen vertreten. Sie kommen aus den Bereichen der medizinischen Mikrobiologie, der Infektiologie und der Epidemiologie und stellen vorrangig Virologinnen, Bakteriologinnen, Parasitologinnen und Immunologinnen dar.
Quelle: Netzwerk deutscher Infektionsforscherinnen - TU Braunschweig | Blogs (tu-braunschweig.de)
Originalquelle: https://www.rwth-aachen.de/go/id/vyjux?=
Bildquelle: Moritz Küstner