Reinsetzen, starten, losdüsen. Vom Ziel eine ungefähre Vorstellung im Kopf. So wie es manchem Autofahrenden geht, geht es auch in Hackathonformaten zu. Einen besonderen haben wir im vergangenen Jahr ausgerichtet: “Prompters‘ Paradise“ – den ersten Promptathon der Metropolregion, bei dem Künstliche Intelligenz dabei helfen sollte, tragfähige Lösungen für die Mobilität zu entwickeln. Rund 20 Interessierte nahmen teil. Das Team “Gaslighted“ sicherte sich den zweiten Platz. Ihre Idee hat bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr großen Anklang gefunden – auch lange nach dem Promptathon. Wir haben mit dem Team darüber gesprochen, wie es Bundes- und Landstraßen mit Ladesäuleninfrastruktur ausstatten will – und wieso Landwirt*innen hierbei eine entscheidende Rolle zukommen könnte.
Das Team Gaslighted bestand aus:
Krish Gaba (1. v. l.), Student der Data Science & AI an der Universität des Saarlandes
Julia Maulhardt (2 v. l.), Beraterin für Elektromobilität
Akarshan Kapoor (2. v. r.)
Riya Ahuja (1. v. r.)
Das zweitplatzierte Team beim Promptathon in Einbeck erhält den Siegercheck von Metropolregions-Geschäftsführer Christoph Meineke (Mitte) (Foto: Jennifer Bullert)
Redaktion: Bei unserem „Prompters‘ Paradise“ hattet ihr den zweiten Platz belegt. Inwiefern hattet ihr mit so einem Erfolg gerechnet?
Akarshan: So ein 24 Stunden-Hackathon ist sehr dynamisch. Wir hatten nicht mit dem Erfolg gerechnet, auch wenn wir uns einen guten Platz erhofft hatten. Wir hatten auch noch ein weiteres Teammitglied, Riya. Als es los ging, mussten wir uns erstmal sortieren: Bist du in diesem Team? Bist du in unserem Team? Wir haben viel rumgefragt und am Ende sind wir vier zusammengekommen, haben an der Idee gearbeitet und der Rest ist Geschichte.
Redaktion: Euer Team hatte sich auf dem Promptathon für die Challenge der NLStBV entschieden. Warum?
Julia: Ich bin Elektromobilitätsberaterin und es war die einzige Idee mit Elektromobilität. Ich habe mich darüber gefreut, dass ich mit meinem Input helfen konnte.
Krish: Ich fand, diese Idee brauchte eine Lösung. Darum hatte ich mich dafür entschieden.
Akarshan: Kleine Hintergrundinfo zu Krish: Es war sein erster Hackathon. Er war ein Newbie was Coden anbelangt und darum war es für ihn ein neues Abenteuer. Ich habe ein wenig als sein Mentor fungiert und ihm gesagt, was zu tun ist: „Okay, code dies. Bau das mit ein. So bettest du Dinge mit ein.“ Es war aufregend und ein realistisches Lernerlebnis.
Krish (lacht): Ja, das stimmt zu 100 Prozent.
Redaktion: Ihr habt euch mit der Ladesäuleninfrastruktur an Landes- und Bundesstraßen auseinandergesetzt. Welchen Status quo habt ihr ermittelt?
Julia: Da gab es praktisch keine weitere Infrastruktur – nicht mal einen Abfalleimer. Also haben wir die Infrastruktur in einem Radius von 20 bis 50 Kilometern evaluiert.
Redaktion: Was ist aus eurer Sicht der Hauptgrund dafür, dass die Infrastruktur hier bislang nicht ausgebaut wurde?
Julia: Weil es dort keine Autobahn gibt. Also gibt es dort nicht so viel Verkehr. Die Bundes- und Landstraßen verbinden einfach zwei Städte ohne weitere Infrastruktur miteinander. Also gibt es auch keinen Grund, dort anzuhalten. In Städten gibt es Supermärkte oder irgendetwas anderes, wo man seine Zeit verbringen kann, während man darauf wartet, dass der Ladevorgang beendet ist. An Autobahnen gibt es Raststätten, wo man etwas essen kann und Tankstellen. Aber an Bundes- und Landesstraßen gibt es nichts außer die Straßen selbst.
Redaktion: Also quasi viele weiße Flecken sozusagen. Euer Ziel ist es, die ländlichen und suburbanen Bereiche zu Mobilitäts-Hotspots zu machen. Wie stellt ihr euch solche Mobilitäts-Hotspots vor?
Akarshan: Wir haben einen Algorithmus erstellt, der auflistet, wo es überall Elektrizitäts-Werke gibt. Wie ist es um die Autobahnen und die Hauptverkehrsadern bestellt? Wie viele Verkehrsdaten können wir sammeln? Sind die Daten in Echtzeit verfügbar? Das sind Schlüsselfaktoren, um herauszufinden, was als nächstes unternommen werden muss. Sie legen im Grunde fest, wie wir weiter vorangehen und die Infrastruktur in Niedersachsen verbessern können. Wir wollten unbedingt Echtzeitnutzung integrieren, indem wir die Google Maps-Schnittstelle nutzen. Aber während des Hackathons hatten wir keinen Zugang zu dieser Schnittstelle, weil wir dafür Kreditkarteninformationen hätten angeben müssen, bevor es nutzbar ist. Also mussten wir innerhalb der 24 Stunden einen Open Source-Weg nutzen. Da gibt es ein tolles Projekt namens Open Street Map, das uns erlaubt hat, all diese Parameter herauszubekommen: Autobahnen, Verkehrsdichte und so weiter. Auf Basis des Algorithmus waren wir in der Lage eine Webseite mit einer Karte zu erstellen und die exakten Orte hervorzuheben, an denen die Infrastruktur verbessert werden kann.
Julia: Wir hatten ein Vision Board: Die Landwirte, denen die Felder direkt an den Straßen gehören, sollten miteinbezogen werden. Zum Beispiel mit einem kleinen Verkaufsstand, an dem sie ihre Produkte verkaufen können. Wer die Ladestation nutzt, kann währenddessen diese Produkte erwerben. Wir hatten dazu ein Bild mit der KI erstellt: Ladestationen, lokale Produkte und das alles eingebettet direkt neben den landwirtschaftlichen Flächen, wo auch Windräder und Solarpanele zu finden sind.
Redaktion: Also ein starker Nachhaltigkeitsaspekt. Auch an Bundes- und Landesstraßen finden sich Tankstellen. Wieso also nicht dort einfach die Möglichkeit für Ladesäulen schaffen/ unterstützen?
Akarshan: Das war eines unserer hauptsächlichen Probleme. Wenn es schon Ladesäulen in der Nähe gibt, wie berücksichtigen wir das im Algorithmus? Ich glaube, bei unserem Algorithmus haben wir einen Parameter von fünf bis zehn Kilometern im Umkreis genutzt. Wenn es dort schon Ladesäulen gab, haben wir die Zone übersprungen und sind zur nächsten übergegangen. Dort, wo schon Ladesäulen vorhanden waren, haben wir außerdem überlegt: Wie können wir diese verbessern? Vielleicht, indem wir einen kleinen Verkaufsstand von Landwirten ergänzen.
Julia: Und im Ergebnis hatten wir einen Gebietsradius, in dem es nichts gab. Auf diesen konnten wir uns konzentrieren und überlegen, wie dieses Gebiet nutzbar werden könnte.
Redaktion: Wie würde der ideale Standort für eine Ladesäule aussehen?
Julia: Wenn man die typische landwirtschaftliche Fläche nimmt, dann gibt es dort vielleicht Hofläden, Tiere, was immer gut ist, wenn man Kinder dabei hat und die während des Ladevorgangs beschäftigen möchte. Und mit den lokalen Produkten können die Landwirte extra Geld verdienen. Es ist sozusagen ein Win-Win. Außerdem profitiert der Landwirt von der Energie, die er verkaufen kann, sollte er beispielsweise Solarpanele, am besten Agri-PV auf seinen Flächen besitzen. Diese Energie kann direkt für die Ladesäulen genutzt werden.
Schützenhilfe hatte das Team unter anderem von Mentor Shivam Tokhi (3. v.r.) von der NLStBV, der die Challenge ins Rennen geschickt hatte (Foto: Spieker Fotografie)
Redaktion: Ihr steht im engen Austausch mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr; wollt also eure Idee weiterverfolgen und einen echten Impact schaffen. Was ist dahingehend als nächstes geplant?
Akarshan: Das ist vermutlich eine etwas enttäuschende Antwort, denn aktuell: Nichts, weil wir nach dem Hackathon alle unseres eigenen Weges gegangen sind. Wir sind alle beschäftigt. Ich studiere, Krish und Riya studieren. Julia arbeitet. Unser Terminkalender lässt es gerade nicht zu, dass wir uns wieder treffen.
Julia: Ich bin in Kontakt mit Shivam Tokhi, einem Elektromobilitätsmanager von der NLStBV. Wir schauen jetzt, wie es weitergehen kann.
Akarshan: Um den Algorithmus zu verbessern, braucht es noch tiefergehende Arbeit. Während des Hackathons ging es darum, dass eine einzelne Person all die Daten abgerufen hat. Was passiert, wenn die gesamte deutsche Bevölkerung das zur gleichen Zeit tun würde? Nehmen wir die Deutsche Bahn-App: Leute loggen sich ein und sehen die Fahrpläne. Ähnlich sollen die Menschen die Möglichkeit bekommen, sich in diese App einzuloggen und alles zu sehen. Ein Punkt dabei ist die Ladezeit. Die Ladezeit der Anwendung zu verkürzen und die Aktivität zu verbessern. Wir hatten drei Open Street Maps dafür genutzt. Vielleicht bekommen wir ja künftig eine Finanzierung und könnten damit die Google Maps-Schnittstelle für 24 oder 48 Stunden nutzen, abhängig vom Verfügungsrahmen der Kreditkarte. Das könnte künftig als Langzeitinvestition gesehen werden.
Redaktion: Ihr seid im Hackathon-Format schon erprobt und habt teils auch an unserem HealthHack teilgenommen. Was überzeugt euch an Hackathons?
Akarshan: Hackathons sind eine Art finanzieller Förderung und wenn man ein Entwickler ist, weiß man, wie man codet. Für mich bedeutet die Teilnahme, dass ich es meinem Lebenslauf hinzufügen kann ebenso wie meinem LinkedIn-Profil. Zweitens: Wenn es beim Hackathon ein nettes Preisgeld gibt, hat man eine Art passives Einkommen als Student. Das lässt sich nutzen, um zu feiern, um einen neuen Laptop zu kaufen oder irgendetwas anderes. Das sind für mich die beiden Hauptgründe: Der Feel-good-Faktor und das passive Einkommen.
Krish (grinst): Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, die intelligenter sind als ich. Ich hab Akarshan und Julia und Riya getroffen. Zusammen löst man das Problem und wächst zusammen. Wenn ich Hilfe benötige, kann ich jeden von ihnen fragen und sie helfen mir. Sie haben mehr Erfahrung als ich. Preisgelder spielen für mich keine große Rolle, aber die Beziehungen, die durch den Hackathon entstehen, sind sehr wichtig. Ich habe auch am HealthHack teilgenommen und viele Startups getroffen, die eine finanzielle Unterstützung suchen. Deren Nummern habe ich jetzt und kann sie kontaktieren. Und wenn es sich ergibt, kann ich bei diesen Startups einsteigen.
Akarshan (grinst): Bedeutet für dich also auch Geld, wenn du bei ihnen mitmachst.
Krish (lacht): Wenn du Erfahrung und Fähigkeiten hast, wird dir das Geld folgen.
Julia: Ich habe am Hackathon teilgenommen, weil ich mit Menschen im Bereich Elektromobilität/Mobilität zusammenarbeiten wollte, um ein Problem zu lösen und das in sehr begrenzter Zeit. Das war wirklich aufregend. Normalerweise hat man etwas länger Zeit, bevor man Entscheidungen treffen muss. Aber bei Hackathons muss man schnell sein und steht unter Druck. Die gegenseitige Unterstützung bei den Fähigkeiten, die Krish erwähnt hat, sind Aspekte, die ich wirklich toll fand. Menschen kennenzulernen, Ideen zu haben, Fähigkeiten zu nutzen, um eine Lösung zu finden. Und nicht jeder muss Erfahrung im Bereich Programmieren oder Strategie haben. Jeder kann etwas beitragen und gibt sein Bestes in kurzer Zeit. Das war, was mich am meisten begeistert hat.
Redaktion: Vielen Dank für das Interview und weiterhin ganz viel Erfolg!
Die im Zuge des Promptathons entwickelte Webseite des Teams lässt sich unter folgendem Link austesten: https://team-gas-lit.vercel.app/
Bereits zum dritten Mal hatte die Metropolregion zu einem Netzwerktreffen Revitalisierung Innenstadt eingeladen. Diesmal, am 5. November 2024, trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedskommunen im WOW! In Wolfenbüttel. Der Wissens Ort diente dabei gleich als Praxisbeispiel.
Und zwar im Impulsvortrag von Professor Dr. Heinz-Dieter Quack von der Ostfalia Salzgitter. In seinem Beitrag „Der Wissensort WOW! und das Konzept der Dritten Orte“ ging er nicht nur auf das Konzept des Dritten Ortes, sondern auch auf seine gesellschaftliche Relevanz ein. Zuvor freute sich Bürgermeister Ivica Lukanic, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Lessingstadt begrüßen zu können.
Das Konzept des Dritten Ortes wurde wesentlich von dem amerikanischen Raumsoziologen Ray Oldenburg geprägt. Erstmals stellte er es 1989 in seinem Buch „The Great Good Place“ vor und erweiterte es in späteren Schriften. Für Oldenburg bildet der sogenannte „Dritte Ort“ neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem Arbeitsplatz („Zweiter Ort“) einen dritten elementaren Sozialraum, der identitätsstiftend für die Menschen und ihre lokale Community ist.
In den 80er Jahren entwickelte sich zunehmend das erlebnisorientierte Marketing, das sich auf den öffentlichen Raum bezog. Mit der Schaffung einer Wohlfühlatmosphäre in Geschäften, und allgemein öffentlichen Räumen zog auch hier der Begriff des „Dritten Ortes“ ein. Die Konsumenten hielten sich zunehmend nicht mehr nur in ihren „klassischen“ Räumen wie der Stammkneipe um die Ecke oder dem Fußballplatz auf. Hinzu kamen Einkaufszentren, Veranstaltungen und vergleichbare Einrichtungen. „Dritte Orte“ sind also öffentliche Lebensräume, an denen sich die Konsumenten vorübergehend zu Hause fühlen – und somit auch eine Aufgabe des Einzelhandels, die es umzusetzen gilt.
Mit einem regelmäßigen Veranstaltungsangebot unterstützt auch die Stadt Wolfenbüttel den Einzelhandel. Sebastian Kirchner, Abteilungsleiter des Veranstaltungsmanagements berichtete über das „Eventmanagement in kommunalen Strukturen – Vorteile und Chancen“. Bei der anschließenden Diskussion zeigten sich die Gäste aus den anderen Kommunen davon überrascht und beeindruckt, was die Stadt Wolfenbüttel alles bietet und für den Handel auf die Beine stellt. Dies galt auch beim anschließenden Rundgang durch die Fußgängerzone mit Blick auf die Innenstadtsanierung.
(Autor: Pressestelle Stadt Wolfenbüttel)
Pendler*innen und Reisende sind regelmäßig mit unpünktlichen Bahnverbindungen konfrontiert. Für 2024 hatte die Deutsche Bahn angestrebt, dass rund 70 Prozent der Züge pünktlich sein sollen. Ziel verfehlt, hieß es im Juli in der Presseberichterstattung. Mit der Pünktlichkeit der Bahn hatte auch das Team „Bahn Buddy“ beim ersten Promptathon „Prompters‘ Paradise“ in Einbeck zu kämpfen – und ließ sich davon direkt inspirieren. Am Ende überzeugten die fünf Teammitglieder die Jury, bestehend aus Experten in den Bereichen KI, Mobilität und Startup-Unternehmertum. Aufgabe war es, mithilfe von KI Lösungen für Herausforderungen im Mobilitätsbereich zu entwickeln.
Bahn Buddy sind (v.l.n.r.):
Ellen Steiner – Programmier-Studentin an der Programmierschule 42 Wolfsburg
Anita Kirck - Produkt Designerin, hat dieses Jahr ihren Masterabschluss an der HAWK Hildesheim gemacht
Tobias Riedel – Programmier-Student an der Programmierschule 42 Wolfsburg
Paulo Ricardo Beckhauser de Araujo – Programmier-Student an der Programmierschule 42 Wolfsburg
Emanuel Scura – Programmier-Student an der Programmierschule 42 Wolfsburg
Redaktion: Wie ist es euch seit eurem Sieg ergangen?
Emanuel: Sehr gut. Wir sind motiviert, an anderen Events/ Hackathons teilzunehmen. Es war toll, beim Promptathon dabei zu sein.
Redaktion: Ihr besucht alle die Coding-Schule 42 Wolfsburg. Wie seid ihr zum Software-Engineering gekommen?
Ellen: Das ist eine schwierige Frage, weil das bei jedem von uns anders war. Ich war mir nach dem Abitur nicht ganz sicher, was ich machen möchte. Also habe ich die Programmierschule ausprobiert und fand sie gut. Vielleicht studiere ich danach noch an der Uni.
Paulo: Die Probleme in der Welt werden immer komplexer und der beste Weg, sie zu lösen, ist mit Technologie - alles, was Nachhaltigkeit oder mehr Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft betrifft. Das war meine Intention: Dabei zu helfen, Probleme zu lösen, da es hierzu Technologie braucht.
Emanuel: Ich kann dem nur zustimmen.
Anita: Meine Motivation ist die gleiche. Für die Zukunft Sachen einfacher nutzbar zu machen und sie nachhaltiger zu gestalten.
Redaktion: Der Promptathon war nicht euer erster Hackathon. Wann habt ihr das erste Mal an einem solchen Format teilgenommen und was begeistert euch daran?
Emanuel: Mein erster Hackathon war in Berlin, der Bosch Hackathon. Dabei wurden uns zahlreiche Tools zur Verfügung gestellt, sodass wir viel dazulernen konnten. Das mag ich am meisten an Hackathons: Dass du in sehr kurzer Zeit lernst, verschiedenste Tools einzusetzen, und mit vielen verschiedenen Menschen an lauter neuen Sachen arbeitest.
Ellen: Bei mir war es ein reiner Frauen-Hackathon in Mannheim, der richtig Spaß gemacht hat. Ich mag es, dass man eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat, in der man sich einzig auf ein Projekt konzentriert und dass man am Ende ein Ergebnis hat, auf das man richtig stolz sein kann. Man wächst mit den anderen zusammen. Es ist ein sehr intensives Erlebnis.
Paulo: Für mich war der Promptathon auch nicht der erste Hackathon, aber er hat mir richtig viel Spaß gemacht. Es war hilfreich, nur ein Thema zu haben wie in diesem Fall Mobilität. Das hat geholfen, sich zu fokussieren. Und er war prima um zu netzwerken. Anita haben wir vorher nicht gekannt, wir übrigen vier kannten uns hingegen. Von daher war der Promptathon eine super Gelegenheit, um neue Leute wie sie kennenzulernen und weiterhin mit ihr zu arbeiten. Ich mag Hackathons sehr gerne. Da muss alles immer ein wenig schneller gehen und es geht nicht so sehr um die Qualität der Codes, anders als beim Studieren, wo es dann immer sehr ins Detail geht. Hier geht es mehr um das große Ganze, das wir zu lösen versuchen. Wir können völlig neue Fähigkeiten erlernen.
Anita: Prompters‘ Paradise war für mich mein erster Hackathon, aber ich habe auch schon wieder mit einem Teil des Teams an einem weiteren teilgenommen. Wir haben so viel geschafft in so kurzer Zeit. Für mich war es ja auch das erste Projekt mit so viel Programmieren. Das Interdisziplinäre hat mir sehr gefallen.
Redaktion: Wie seid ihr auf Prompters‘ Paradise aufmerksam geworden?
Anita: Ich habe online nach Design Challenges gesucht. Wir machen auch viel mit Künstlicher Intelligenz und Prompts. Ich habe schon vorher von Promptathons gehört, aber da ging es eher darum, das beste Bild zu erstellen. Darum dachte ich mir: Vielleicht ist das ja sowas, vielleicht auch nicht. Einfach mal hingehen und es ausprobieren. Ich bin also ohne Plan reingegangen, aber hatte trotzdem viel Spaß.
Paulo: Emanuel und Tobias haben vorher schon mal an einem KI-Hackathon teilgenommen und dabei sehr gute Erfahrungen gesammelt.
Redaktion: Eure Idee zu Bahn Buddy entstand während eurer Anreise nach Einbeck, da eure Bahn Verspätung hatte. Wie seid ihr dann bei der Entwicklung vorgegangen?
Anita: Die anderen hatten schon die Idee und dann haben wir einen Design Thinking Sprint absolviert: Was ist das Problem? Was wollen wir genau tun? Damit sollten alle erstmal eine Übersicht dazu erhalten, was wir erreichen wollen. Dann sind wir gestartet und haben super zusammengearbeitet.
Tobias: Genau. Wir waren zu spät dran und hatten schon ein paar Ideen diskutiert, darunter auch was zur Deutschen Bahn. Wir haben überlegt, ob wir was mit den verfügbaren Daten der DB machen können. Und aufgrund unseres Zuspätkommens hätten wir uns gewünscht, dass es eine gute Möglichkeit gibt, mit den regelmäßig unzuverlässigen Verbindungen der Bahn umzugehen.
Ellen (grinst): Und seitdem ist keine Woche vergangen, in der ich mir nicht gewünscht hätte, diese App tatsächlich in einer finalen Version zu haben.
Redaktion: Da ist also definitiv ein Markt für Bahn Buddy vorhanden. Wie sahen eure Zuständigkeiten bei der Teamarbeit aus?
Tobias: Emanuel hat sich um das Front-End gekümmert und das Interface mit Anita erstellt. Anita, die Design studiert hat, ist darin sehr gut. Wir hatten auch eine Menge Daten. Paulo hat sich intensiv damit befasst, sie auszuwerten. Dabei hatten wir Angaben zu Zuverlässigkeit und Prozentangaben von Ausfällen, die Paulo extrahiert hat. Der Rest war, alles mit der Programmiersprache Python im Backend zu schreiben und die Präsentation vorzubereiten, die Ellen, Paulo und Anita übernommen haben.
Paulo: Und Tobias hat sich um das Backend gekümmert.
In der Findungsphase: Die fünf Teammitglieder besprechen ihr Vorgehen, um "Bahn Buddy" zu realisieren. (Foto: Spieker Fotografie)
Redaktion: Wie funktioniert das KI-Tool?
Tobias: Wir fragen bei den Programmierschnittstellen/ API Verbindungen an, beispielsweise welche Bahnverbindungen es zu welchen Zeiten auf einer Strecke gibt, so zwischen 20 und 30 Verbindungen. Und diese Verbindungen geben wir in die OpenAI, also wir bereiten einen Prompt vor, und schreiben einen langen Text, der diese Verbindungen auflistet. Von diesen Verbindungen soll die KI dann diejenige heraussuchen, die am besten auf die gewünschten Kriterien passt, zum Beispiel die kostengünstigste Verbindung, falls der Kostenfaktor dem Nutzenden wichtiger ist als die Zuverlässigkeit. Und zusammen mit den Daten der DB spuckt das Large Language Model (LLM)/ die OpenAI aus, welche Verbindung die optimalste ist. Das hat besser funktioniert, als erwartet.
Redaktion: Eure App macht die Bahn zwar nicht pünktlicher, könnte die Reiseplanung der Fahrgäste aber verlässlicher machen. Wie wollt ihr mit eurer Idee weiterverfahren, Stichwort „Startup-Gründung“? Und welche Unterstützung wünscht ihr euch dabei?
Ellen: Ich hätte die App sehr gerne. Aber es war für uns problematisch, sie im größeren Umfang zu realisieren. Wir brauchen viele Daten, um die Zuverlässigkeit der Verbindungen zu berechnen. Und diese Daten müssten wir erst einmal bekommen.
Tobias: Wir haben darüber schon kurz gesprochen und fanden die Idee alle toll, sind aber auch alle sehr beschäftigt. Deswegen sind wir uns auch erst einmal einig, dass es ein Nebenprojekt bleibt. Nützlich finden wir die Idee aber alle.
Redaktion: Inwiefern werdet ihr bei weiteren Hackathons/Promptathons mit dabei sein? Zum Beispiel bei unserem HealthHack 2025?
Paulo: Liebend gerne. Hängt natürlich von ein paar Rahmenbedingungen ab: Verfügbarkeit, Datum. Aber ich denke, wir alle sind da sehr enthusiastisch.
Ellen: Ja, ich denke, das ist sehr interessant, weil es da um ganz neue Ideen und Themen geht. Besser als immer Ideen für dasselbe Thema zu entwickeln.
Redaktion: Und die wichtigste Frage zum Schluss: Seid ihr denn nach dem Promptathon mithilfe eurer App pünktlich zurück nach Wolfsburg gekommen?
Tobias (grinst): Da gab es ein Problem, das die App nicht löst: Wenn man den falschen Zug nimmt, kommt man auch nicht pünktlich an. Ich glaube, die Züge waren dieses Mal pünktlich, aber wir haben den falschen genommen und mussten dann mit einem anderen nochmal zurückfahren. Vermutlich waren wir zu dem Zeitpunkt einfach zu müde.
Ellen (schmunzelt): Das Gleis wurde auf den letzten Drücker noch geändert und das hat uns verwirrt.
Redaktion: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Einen Einblick in die Funktionsweise von Bahn Buddy gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=4qgR9Z88Lx8
Künstliche Intelligenz, Mobilität und ein Oldimer-Museum als Innovation Space: Beim ersten Mobility Promptathon der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg und der Stadt Einbeck entwickelten vier Teams auf Basis von KI smarte Lösungen rund um das Thema Verkehrswende. Das „Prompters‘ Paradise“ fand im Rahmen des ersten Smart City Days Einbeck im PS.SPEICHER statt. Prompting beschreibt die gezielte Eingabe von Anweisungen in eine KI, mit der spezifische Ergebnisse erzielt werden sollen.
Metropolregion, 13.09.2024. Eine verspätete Bahnverbindung war für ein fünfköpfiges Team aus Wolfsburg der Schlüssel zum Erfolg beim ersten Promptathon in Einbeck: Es entwickelte eine KI-basierte App mit Chatbot für eine optimierte Reiseplanung. Je nach Präferenz ermittelt diese beispielsweise die zuverlässigste Bahnverbindung. Mit der Idee zum Bahn Buddy überzeugte das Team die fünfköpfige Jury, bestehend aus Expert*innen in den Themen KI, (E-)Mobilität sowie Start-up-Unternehmertum, und sicherte sich den ersten Platz. Dieser ist mit 1.000 Euro dotiert.
Zwei Tage lang war die Atmosphäre im PS.SPEICHER geprägt von teamorientiertem Arbeiten, intensivem Austausch auf der Suche nach Lösungswegen, engagiertem Prompting, Trial and Error bei der Ideenumsetzung und schließlich mitreißenden Präsentationen („Pitches“). Am Ende waren alle rund 20 Teilnehmenden Gewinner*innen: Das Team Gaslighted belegte mit seiner Idee zur Verbesserung der Ladesäuleninfrastruktur an Bundes- und Landesstraßen Platz zwei und bekam dafür 500 Euro Preisgeld. Die verbliebenen Teams belegten gemeinsam den dritten Platz. Let’s mooove! will Mobilität für junge Menschen in den Sozialen Medien sichtbarer und ansprechender gestalten. Smart Sharing Mobility legte den Fokus auf digitale Mitfahrbänke im ländlichen Raum, um nachhaltige, klimaresiliente und generationenübergreifende Mobilität zu ermöglichen. Beide Teams erhielten für ihre Ideen jeweils 250 Euro.
Teamarbeit beim Promptathon (Foto: Spieker Fotografie)
Der Promptathon war Teil des ersten Smart City Days der südniedersächsischen Stadt. In dem Veranstaltungsformat erarbeiten Expert*innen und Entwickler*innen gemeinsam mittels KI innovative und praxisnahe Lösungen für Herausforderungen. Kommunen profitieren durch diese kreative Zusammenarbeit, beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung oder Infrastruktur, und stärken den Austausch der beteiligten Akteur*innen. So können smarte, nachhaltige Technologien entwickelt werden, die die Lebensqualität vor Ort sowie überregional steigern. Zu den Teilnehmenden des Mobility Promptathons zählte auch der bekannte YouTuber und Spiegel-Bestsellerautor Christoph Krachten. Er informierte in einem Kamingespräch über Herausforderungen in der E-Mobilität und hob dabei das Potenzial sogenannter Robotaxis hervor. Mit diesen, so Krachten, ließen sich viele Mobilitätsprobleme im ländlichen Raum lösen.
Mit als Teilnehmer dabei: YouTuber und Spiegel-Bestsellerautor Christoph Krachten (Foto: Spieker Fotografie)
„In einer Zeit, in der die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, revolutionieren kann, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir Innovation und Zusammenarbeit in diesen Bereichen fördern. Ein Event wie dieses bringt Vordenker, Entwickler und Entscheidungsträger zusammen, um Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu erarbeiten und gleichzeitig die Mobilität nachhaltiger, sicherer und zugänglicher zu gestalten“, betonte Schirmherrin Wiebke Osigus, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung.
Ministerin Wiebke Osigus übernahm die Schirmherrschaft für den Promptathon und das Grußwort (Foto: Spieker Fotografie)
Die auf dem Promptathon entwickelten Lösungen zielen darauf ab, eine bedarfsgerechte, klimaschonende und nachhaltige Mobilität für alle zu ermöglichen – sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum. Einbecks Smart City-Koordinatorin Rebecca Spaunhorst sowie Metropolregions-Geschäftsführer Christoph Meineke zeigten sich begeistert von der Innovationskraft der 20 Teilnehmer*innen.„Als Heimat des PS.SPEICHERS ist es in unserer Natur, Mobilität in allen Facetten zu betrachten. Der Promptathon zeigt, wie wichtig es ist, innovative Ideen aktiv zu fördern, um zukunftsweisende Lösungen für die Mobilität von morgen zu entwickeln und Einbeck als Vorreiter für smarte Mobilitätskonzepte zu positionieren“, so Spaunhorst. Meineke ergänzt:„Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Automobilindustrie, wie wir sie insbesondere gerade in unserer Region bei VW erleben, brauchen wir dringend Formate, die KI, IT und Mobilität verbinden, um den Standort zukunftsfähig aufzustellen. Als Metropolregion müssen wir gerade die E-Mobilität attraktiver gestalten, um nachhaltige Alternativen zu schaffen und so langfristig Arbeitsplätze sowie regionale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“
„Ein großes Dankeschön geht an unsere Unterstützer*innen. Durch ihren ambitionierten Einsatz konnten wir beim Mentoring fast eine 1:1-Betreuung der Teilnehmenden ermöglichen und dadurch gezielt die Ideenentwicklung fördern“, so Christina Schulze, Leiterin des Handlungsfeldes Mobilität bei der Metropolregion. Zu den Unterstützer*innen zählten neben der Niedersachsen.next Digitalagentur, DB Regio Bus – Region Nord, die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim/Holzminden/Göttingen, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Mitgewirkt haben zudem Teqyard und GermanTechJobs.
Über die Metropolregion GmbH
Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH vernetzt Menschen und Unternehmen, Wissenschaft und Kommunen mit ihrem Können und Wissen, ihren Kompetenzen und Ideen – metropolregional, national und international. Sie entwickelt und ermöglicht Projekte in den Handlungsfeldern Mobilität, Gesundheitswirtschaft und Standortmarketing. Dabei umfasst sie rund 3,9 Millionen Einwohner*innen auf einem Drittel der Fläche Niedersachsens.
Über die Smart City Einbeck
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert das Projekt Smart City. In diesem sollen Informations- und Vernetzungstechnologien dazu beitragen, Modellkommunen nachhaltig weiterzuentwickeln und Teilhabe sowie Lebensqualität zu stärken. Zu diesen Modellkommunen zählt die Stadt Einbeck, die hierzu unter Mitarbeit der Bürger*innen eine „Zukunftsstrategie 2035“ entwickelt hat.
Metropolregion, 26.08.2024. Innovative KI-basierte Ansätze für die Mobilität der Zukunft – und das mitten in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg: Vom 9. bis 10. September kommen Expert*innen und junge Talente im PS.SPEICHER in Einbeck zusammen, um im Promptathon „Prompters‘ Paradise“ gemeinsam richtungsweisende Konzepte rund um das Thema Mobilität zu entwickeln. Dabei können die Teilnehmenden eigene digitale Lösungen rund um Fragestellungen der Mobilität erarbeiten oder sich Challenges in den Bereichen Nahverkehr, Ladeinfrastruktur oder digitale Mitfahrbänke stellen. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernimmt Wiebke Osigus, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung.
Beim ersten Promptathon der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg mit der Stadt Einbeck handelt es sich um ein gemeinschaftliches Hack-Event, bei dem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Mittelpunkt steht. Die Teilnehmenden geben Anweisungen („Prompts“) in ein KI-System ein und entwickeln anhand der erhaltenen Antworten Lösungen für Herausforderungen in der Mobilität. Hintergrund ist der am 10. September stattfindende Smart City Day in Einbeck.
„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bietet vielfältige Chancen – gerade auch im kommunalen Bereich“, so Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, die zudem Mitglied im Aufsichtsrat der Metropolregion ist. „Mit dem Promptathon knüpfen wir daran an und wollen mit KI Lösungen entwickeln, die sowohl Einbeck als auch der gesamten Metropolregion zu Gute kommen. Dieser Ansatz macht den Wettbewerb besonders spannend und praxisnah.“
Verschiedene regionale sowie überregionale Akteur*innen tragen zu einem erfolgreichen Auftakt des neuen Formats bei. So beteiligt sich die Niedersachsen.next Digitalagentur mit ihrer Expertise in der digitalen Transformation. Die DB Regio Bus, Region Nord, liefert konkrete Einblicke in Herausforderungen des ÖPNV. Mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen (HAWK) und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften unterstützen Partner*innen aus der Wissenschaft mit Fachwissen in Künstlicher Intelligenz/ Prompting sowie mit Blick auf Mobilitätstechnologien. Das Event findet zudem unter Mitwirkung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) statt.
Metropolregions-Geschäftsführer Christoph Meineke berichtet über die Ziele des Promptathons (Foto: Jennifer Bullert)
Metropolregions-Geschäftsführer Christoph Meineke begrüßt das breite Engagement metropolregionaler Partner*innen und Unterstützer*innen: „Die Verkehrswende bleibt eines der großen Themen unserer Zeit. Mit dem Promptathon treffen wir hier einen Nerv: Gemeinsam entwickeln wir richtungsweisende Lösungen für eine nachhaltige Zukunft – und das direkt vor unserer Haustür.“
„Die Zukunft der Mobilität ist digital und vernetzt. KI kann hier einen echten Mehrwert liefern, aber es braucht vor allem frische Ideen“, erklärt Christina Schulze, Leiterin des Handlungsfeldes Mobilität bei der Metropolregion GmbH. „Bei unserem Mobility Promptathon sind alle Menschen, die die Mobilität von morgen verbessern wollen, herzlich willkommen – ganz gleich ob Student*in, Azubi, (Nachwuchs-)Wissenschaftler*in, KI-Enthusiast*in oder Gründer*in. Wir freuen uns auf spannende Ideen!“
Die Teilnahme am Promptathon ist kostenfrei. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 16 Jahren. Eine fünfköpfige Jury, bestehend aus kommunalen Vertreter*innen und KI-Expert*innen kürt am Ende des zweitägigen Wettbewerbs drei Siegerteams. Diese erhalten Preisgelder von bis zu 1.000 Euro.
Weitere Informationen rund um den neuen Promptathon der Metropolregion gibt es hier: https://metropolregion.de/mobilitaet/mobility-promptathon/
Mit einem Promptathon suchen die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH und die Stadt Einbeck nach innovativen Ideen für die Mobilität der Zukunft. In dem Wettbewerb im September sollen mit Hilfe künstlicher Intelligenz spannende Lösungen rund um das Thema Verkehr erarbeitet werden.
Metropolregion, 31.07.2024. „A Kickstart for Mobility“ – Das verspricht der Promptathon „Prompters‘ Paradise“, den die Stadt Einbeck und die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH veranstalten. Im Mittelpunkt steht der Einsatz Künstlicher Intelligenz, mit der Herausforderungen in der Mobilität gelöst werden sollen.
Der zweitägige Promptathon findet im Rahmen des am 10. September geplanten Smart City Days Einbeck statt und startet bereits am Vortag. Veranstaltungsort ist der PS.SPEICHER. Die Teilnehmenden haben 24 Stunden Zeit, innovative Lösungen zu entwickeln. Die besten drei Teams erhalten Preisgelder von bis zu 1.000 Euro. Der Promptathon ist ein gemeinschaftliches Hack-Event auf Basis von KI. Mit den durch Prompts – Anweisungssignale bzw. Eingaben in ein KI-System – erhaltenen Antworten sollen Lösungen zu verschiedenen Herausforderungen rund um die Mobilität entwickelt werden. Die Zielgruppe des Wettbewerbs sind Studierende, Auszubildende, (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen, Gründer*innen sowie alle Menschen, die an Lösungen im Mobilitätsbereich interessiert sind oder gern mit KI experimentieren. Die Teilnahme ist kostenfrei. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 16 Jahren.
„Mit unserer Zukunftsstrategie 2035 arbeiten wir als Smart City-Modellkommune daran, Einbeck auch in Zukunft attraktiv und lebenswert zu gestalten. Indem wir unser Engagement mit dem Knowhow der Metropolregion in Form eines KI-Promptathons zur Mobilität verknüpfen, schaffen wir einen Mehrwert für unsere Stadt und fungieren als metropolregionale Vorreiter für Innovationen in diesem Bereich“, erklärt Sabine Michalek, Bürgermeisterin der Stadt Einbeck und Mitglied des Aufsichtsrates der Metropolregion.
Metropolregions-Geschäftsführer Christoph Meineke: „Künstliche Intelligenz wird das Werkzeug der Zukunft sein. Wir wollen mit einem Promptathon in unserem Handlungsfeld Mobilität innovative Ideen generieren und bewusst aus bisherigen Denk- und Handlungsmustern ausbrechen. Dies kommt der Attraktivität unserer Metropolregion zugute, sei es bei der Positionierung als innovativer Standort oder als Startup-Ökosystem.“ Positive Erfahrungen hat die Metropolregion bereits mit dem jährlich stattfindenden „HealthHack“ in Braunschweig gesammelt. Der Hackathon wird seit 2018 für Lösungen im Gesundheitsbereich ausgerichtet, liefert regelmäßig nutzbare Impulse für die Praxis und hat Start-up-Gründungen hervorgebracht.
Kluge Köpfe, kreative Ideen – die brauche es, um nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln, ist sich Christina Schulze, Leiterin Handlungsfeld Mobilität bei der Metropolregion GmbH, sicher: „Die Verkehrswende ist eine Mammutaufgabe, bei der KI unterstützen kann. Dabei geht es nicht allein um den Umstieg auf E-Mobilität oder mehr ÖPNV, sondern beispielsweise auch darum, Parksuchverkehre zu minimieren oder durch ein vernetztes Mobilitätsangebot den Umweltverbund nutzer*innenfreundlich zu gestalten. Unser Promptathon bietet hier eine ideale Grundlage, um im Fast Track Innovationen in diesem Spannungsfeld zu entwickeln. Mitmachen lohnt sich definitiv!“
Weitere Informationen rund um den neuen Promptathon der Metropolregion gibt es hier. Partner*innen und spannende Challenges werden in den kommenden Wochen bis zum Promptathon bekannt gegeben.
Über die Metropolregion GmbH
Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH vernetzt Menschen und Unternehmen, Wissenschaft und Kommunen mit ihrem Können und Wissen, ihren Kompetenzen und Ideen – metropolregional, national und international. Sie entwickelt und ermöglicht Projekte in den Handlungsfeldern Mobilität, Gesundheitswirtschaft und Standortmarketing. Dabei umfasst sie rund 3,9 Millionen Einwohner*innen auf einem Drittel der Fläche Niedersachsens.
Über die Smart City Einbeck
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert das Projekt Smart City. In diesem sollen Informations- und Vernetzungstechnologien dazu beitragen, Modellkommunen nachhaltig weiterzuentwickeln und Teilhabe sowie Lebensqualität zu stärken. Zu diesen Modellkommunen zählt die Stadt Einbeck, die hierzu unter Mitarbeit der Bürger*innen eine „Zukunftsstrategie 2035“ entwickelt hat.
Über den PS.SPEICHER
Einbeck beherbergt mit dem PS.SPEICHER Europas größtes Oldtimermuseum mit Exponaten aus dem 19. Jahrhundert bis heute. Damit bildet er den idealen Rahmen für einen Promptathon im Handlungsfeld Mobilität.
Nahezu jede Kommune erfährt einen Strukturwandel innerhalb ihrer Ortsmitten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Dennoch sind die Herausforderungen ähnlich. Häufig geht es um den Verlust von inhabergeführten Geschäften, die Zunahme des Onlinehandels oder den Leerstand in großen Warenhäusern. Das Netzwerk „Revitalisierung von Innenstädten“ bietet daher eine ideale Gelegenheit, um sich von Kommune zu Kommune auszutauschen und den Input von Expert*innen zu diskutieren. Da bereits der erste Austausch im März viele Synergien geschaffen hatte, wurde eine Verstetigung der Veranstaltung von allen Beteiligten gewünscht. Das zweite Netzwerktreffen fand im Rahmen der Real Estate Arena statt.
Der anfängliche Standrundgang der Gemeinschaftsausstellerfläche der Metropolregion bot eine gute Gelegenheit, um über den Umgang unserer Partner mit ihren Innenstädten informiert zu werden. So setzt beispielsweise Göttingen seit Jahren auf die Nutzungsmischung Handel und Wohnen, Wolfsburg als sehr junge Stadt hingegen hat aufgrund von Denkmalschutzauflagen paradoxerweise wenig Spielraum für die Umgestaltung der Innenstadt.
Nach diesem Austausch wurden ausgewählte Messestände in der Halle besucht. Die Leerstandslotsen und Die Stadtretter gaben den kommunalen Vertreter*innen interessante Einblicke in ihre Netzwerkarbeit und legten ihr Hilfsangebot dar. Lidl berichtete von eigenen Marktkonzepten, den veränderten Kaufansprüchen von Kund*innen und dem baulichen Wandel von Lebensmittelgeschäften.
Nach einem austauschintensiven Mittagsimbiss standen Vorträge zum Niedersächsischen Quartiersgesetz auf dem Programm, ein wichtiges Schlüsselinstrument zur Stärkung der Innenstädte.
Thorsten Blauert vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung berichtete von zwei vergangenen Förderwettbewerben zur Gründung von Business Improvement Districts (BID), den teilnehmenden Quartiersinitiativen und ihren Chancen und Hemmnissen. Blauert ermutigte die Kommunen, ihr Interesse zu äußern, sollten neue Fördermöglichkeiten gewünscht werden.
Im Anschluss teilte Frank Heinze von Heinze & Partner seine Erfahrungen mit der Landesförderung anhand von Göttingen, der ersten Stadt, bei der mithilfe dieser Unterstützung eine Eigentümer*inneninitiative gegründet wurde, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung ein Maßnahmenkonzept für das NQG-Quartier erarbeitet hatte. Das oberste Ziel sei es, nicht auf die reine Funktionalität der Innenstadt zu setzen, sondern die Schaffung einer Wohlfühlatmosphäre voranzutreiben und somit die Besucherfrequenz und Aufenthaltsdauer zu verlängern. Einen spannenden Einblick auf die Frage, wie wir in Zukunft wohnen werden und welche Rolle die Innenstadt dabei spielen wird, gab in ihrem Vortrag Dilek Ruf, die Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten. So stellte sie zur Diskussion, ob die aktuellen Auflagen für Bestandsimmobilien hinsichtlich Wärmedämmung, Nachhaltigkeit und Brandschutz in ihrem jetzigen Ausmaß nicht unverhältnismäßig seien, da sich aufgrund der hohen Sanierungskosten häufig ein Abriss und Neubau eher rechne als ein Umbau, was mit Blick auf den Umgang mit Ressourcen nicht im Sinne der Nachhaltigkeit sein könne.
Abschließend äußerten die Teilnehmenden Themenwünsche für ein weiteres Treffen. Hierbei stoß das Konzept der „Dritten Orte“ und der Umgang mit Bildungseinrichtungen und Bibliotheken in Innenstädten auf großes Interesse.
Insgesamt bot die Veranstaltung Raum für die Entwicklung neuer Perspektiven auf die Gestaltung unserer urbanen Lebensräume. Für die Kommunen wird es jedoch eine Herausforderung bleiben, das richtige Maß der Verantwortlichkeit zu finden. Sind sie bereit, Zuständigkeiten für die Entwicklung ihrer Ortsmitten abzugeben, birgt dies Risiken, bietet aber auch eine Vielzahl an Chancen.
Unter der Leitung von Airbus und mit Unterstützung von akademischen Partnern, Flughäfen und führenden Unternehmen der Wasserstoffindustrie ist ein innovatives Projekt zur Handhabung und Betankung mit Flüssigwasserstoff in der Luftfahrt gestartet. Das von der EU geförderte Projekt GOLIAT (Ground Operations of Liquid hydrogen AircrafT) vereint zehn Akteure aus acht Ländern, um den großflächigen Einsatz von Wasserstoff an Flughäfen zu entwickeln. Das Projekt wird über eine Laufzeit von vier Jahren mit 10,8 Millionen Euro aus dem EU-Rahmenprogramm Horizont Europa finanziert.
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) ist mit dem Institut für elektrische Energiesysteme (IfES) am Forschungsprojekt GOLIAT beteiligt. Hauptgegenstand ist dabei die Auslegung und Wirtschaftlichkeit der Versorgung von flüssigem Wasserstoff (LH2) für Flughäfen. Das IfES verfügt über spezielles Fachwissen in der Modellierung, Optimierung und techno-ökonomischen Bewertung von LH2-Versorgungsketten und Betankungssystemen für die Luftfahrt. Die Hauptbeiträge der LUH konzentrieren sich daher auf die Berechnung der LH2-Kraftstoffkosten am Flughafen, den Vergleich der Wirtschaftlichkeit verschiedener Wasserstoffversorgungsketten und die detaillierte Betrachtung der Kosten und Sensitivitäten von LH2-Betankungssystemen. Diese Analysen helfen, die in Zukunft benötigten Infrastrukturen und damit verbundenen Investitionen besser zu verstehen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundlichere Zukunft.
Aus sauberer und effizienter Kraftstoff bietet LH2 eine vielversprechende Lösung zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, die mit dem Flughafenbetrieb und dessen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verbunden sind. Die hohe Energiedichte von LH2 ermöglicht Langstreckenflüge für Flugzeuge, doch zum breiten Einsatz von Wasserstoff an Flughäfen gibt es noch viel zu tun. Unter anderem müssen die betrieblichen, rechtlichen, wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Auswirkungen sowie die Kapazität und Leistung der Technologien besser verstanden werden.
Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach, Leiter des IfES der LUH, erläutert: „Wir freuen uns sehr, Mitglied des GOLIAT-Teams zu werden und unser Fachwissen über die Techno-Ökonomie grüner LH2-Versorgungsinfrastrukturen in das Projekt einzubringen. Solche Demonstrationen sind nicht nur ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung der H2-betriebenen Luftfahrt, sondern liefern auch wertvolle Erkenntnisse für die künftige Entwicklung einer kostengünstigen und zuverlässigen LH2-Lieferkette. Die möglichst frühzeitige Ermittlung der Anforderungen an die Infrastruktur ist entscheidend für den Erfolg unserer gemeinsamen Bemühungen für ein klimafreundlicheres Luftverkehrssystem.“
Die GOLIAT-Projektpartner sind: Airbus, H2FLY, Chart Industries, Inc., TU Delft, Leibniz Universität Hannover, Flughafen Rotterdam Den Haag, Flughafen Stuttgart, Flughafen Budapest, VINCI Airports, Royal Schiphol Group
Weitere Informationen zum Projekt GOLIAT: www.airbus.com/en/newsroom/press-releases/2024-05-innovative-aviation-liquid-hydrogen-project-launched