Braunschweig. Die Stadt Braunschweig will die Entwicklung von Bestandsflächen für die gewerbliche Nutzung vorantreiben und die entsprechenden Aktivitäten erheblich ausbauen. Die Aufgabe der Gewerbeflächenentwicklung soll noch stärker im Konzern Stadt Braunschweig verankert werden. In einem ersten Schritt sollen dafür die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden.
"Insbesondere im gewerblichen Bereich müssen wir neben der Entwicklung neuer Baugebiete auch die Reaktivierung bestehender Gewerbeflächen in den Blick nehmen", erläutert Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum die neue konzeptionelle Ausrichtung. "Diese Flächen sind meist sehr gut erschlossen, oft aber über die Jahre nicht mehr intensiv genutzt. Gewerbeflächen sind knapp, andererseits gibt es ungenutzte Reserven. Zum Beispiel dort, wo heute in guten Gewerbelagen nur noch Material gelagert oder Fahrzeuge abgestellt werden, müssen wir tätig werden, um Betriebe und Arbeitsplätze am Standort zu sichern." In den Blick genommen werden sollten auch Innenstadtimmobilien und -flächen. Kornblum: "Das ist nicht nur ein Beitrag zur Standortattraktivität, sondern auch sinnvoll mit Blick auf den Klimaschutz und das Ziel, die Flächenversiegelung zu begrenzen."
Die konzeptionelle Vorarbeit für dieses Vorhaben soll die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH (SFB) übernehmen, die schon in der Vergangenheit Sonderprojekte wie die Errichtung des Bio-Tec-Gründerzentrums und den Ausbau des Flughafens umgesetzt hat. Aktuell engagiert sich die SFB am Forschungsflughafen, sie besitzt die Flächen des dortigen Parkhauses und am Lilienthalplatz. Die Entwicklung des Lilienthalquartiers und des Parkhauses hat sie unterstützt, den Neubau des Lilienthalplatzes verantwortet.
Maßgeblich vorantreiben soll das Projekt Kai Florysiak, Sprecher der Geschäftsführung der SFB. Florysiak wird dazu seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH, die er derzeit parallel ausübt, beenden. Stefanie Albrecht, bis Ende Oktober in der Doppelspitze in der Geschäftsführung der SFB vertreten, befindet sich in Elternzeit.
"Nach der erfolgreichen Durchführung des Schaufenster Elektromobilität, dem starken Engagement auf der Expo Real und für die Kreativwirtschaft sowie die durch die Entwicklung des Handlungsfelds Gesundheit nach langjährigen intensiven Diskussionen hat Kai Florysiak das organisatorische und finanzielle Fundament für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit in der Metropolregion gelegt", hebt OB Dr. Kornblum hervor. "Mission erfüllt - jetzt brauchen wir ihn wieder in Braunschweig."
Neben der Flächenentwicklung soll der weitere Ausbau von Raumangeboten in Technologie- und Gründerzentren geprüft werden. Der Technologiepark der Stadt am Rebenring ist voll vermietet. Flächen mit Werkstatt- und Laborräumen sind gefragt, aber aktuell nicht verfügbar. In diesem Bereich könnte die Schaffung entsprechender Flächen auch die Clusterentwicklung und die Gründungsförderung der Braunschweig Zukunft GmbH unterstützen, mit der eine enge Zusammenarbeit angestrebt wird. Das zentrale Cluster ist das Mobilitätscluster am Braunschweiger Forschungsflughafen, aber auch im Bereich der Biotechnologie und Gesundheitswirtschaft sind Potentiale vorhanden. Bis zum Wechsel der Geschäftsführung wird Florysiak weiter für die Metropolregion GmbH tätig sein und einen reibungslosen Übergang gewährleisten.
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