Silvia Nieber wird neue Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH

Veröffentlicht: 1. August 2022
Neue Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH: Silvia Nieber. Bildquelle: Silvia Nieber

Silvia Nieber übernimmt ab dem 1. August die Geschäftsführung der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH. Sie wird damit nach über zehn Jahren die erste Alleingeschäftsführerin des Verbundes aus Land, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion. Sie folgt auf Kai Florysiak und Michael Rose, die die Neuaufstellung der Metropolregion GmbH in den letzten Monaten entscheidend vorangetrieben haben.

Silvia Nieber war zuletzt hauptamtliche Bürgermeisterin der Hansestadt Stade und von 2000 bis 2011 hauptamtliche Bürgermeisterin in Bad Münder am Deister. Die studierte Diplom-Betriebswirtin sammelte in ihrer Zeit als Hauptverwaltungsbeamtin viel Erfahrung in Fragen der kommunalen und regionalen Wirtschafts-und Strukturpolitik sowie des Standortmarketings und blickt auch auf Erfahrung als Mitglied im Lenkungsausschuss der Metropolregion Hamburg zurück. Nieber ist 62 Jahre alt.

Aufsichtsratsvorsitzender Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, begrüßt die personelle Weichenstellung: „Ende letzten Jahres haben wir gemeinsam mit unseren Gesellschafter*innen aus Land, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft den Grundstein für die organisatorischen und finanziellen Weiterentwicklung der Metropolregion GmbH gelegt. Mit Silvia Nieber haben wir nun eine erfahrene Fachfrau gewonnen, die sich gleichzeitig in der Metropolregion auskennt und zudem Erfahrungen in benachbarten Verbünden gesammelt hat. Sie wird die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH mit ihren Ideen und Impulsen in die nächste Dekade führen.“

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig ergänzt: „Mit den Zukunftsthemen Gesundheitswirtschaft und Mobilität haben wir die Metropolregion auf transformative Zukunftsthemen ausgerichtet, um den Standort partnerschaftlich im Verbund zu stärken. Als langjährige und hauptamtlich engagierte Bürgermeisterin weiß Frau Nieber um die Bedeutung der Akteure und der Schnittstellenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion“.  

Silvia Nieber freut sich auf die neue Tätigkeit: „In der Metropolregion gibt es ein enormes Potenzial – wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell, touristisch. Ich freue mich sehr darauf, die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren zu fördern und sie dabei zu unterstützen, sich zukunftsfähig aufzustellen.“

Auch Aufsichtsratsvorsitzender Belit Onay bedankt sich bei Michael Rose, der als Mitglied der Geschäftsführung – neben seinen Funktionen bei der Deutschen Messe AG - in den letzten zwei Übergangsjahren die erfolgreiche Neuaufstellung der Metropolregion konzipiert und koordiniert hat. „Ich bin Herrn Rose zutiefst dankbar, dass er sich für die wichtige Aufgabe zur Verfügung gestellt hat. Ich bin froh, dass Herr Rose nach dem erfolgreichen Abschluss der Neuaufstellung sich nun wieder seinem erweiterten Aufgabengebiet bei der Deutschen Messe AG widmen kann, wo er Verantwortung für den Restart nach der Pandemie und das Messe-Neugeschäft bei der DMAG trägt“.

Der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum schließt sich dem Dank an die bisherige Geschäftsführung an: „Kai Florysiak hat maßgeblich dazu beigetragen, die Strukturen der Metropolregion zu reformieren, die inhaltliche Arbeit zu fokussieren und die Außendarstellung zu professionalisieren. Er hat in den letzten neun Jahren den intensiven Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gepflegt und die Gesundheitsregion mit dem Aufbau eines starken Netzwerks auch über die Grenzen der Region hinaus entscheidend vorangebracht. Das erfolgreiche Schaufenster Elektromobilität und das starke Engagement auf der Expo Real hat er prägend gestaltet. Die Metropolregion verfügt heute über das organisatorische und finanzielle Fundament für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit. Dafür danke ich Kai Florysiak ganz besonders.“

Quelle: https://presse.hannover-stadt.de/pmDetail.cfm?pmid=18950

Bildquelle: Silvia Nieber

Vier namensgebende Städte, drei Handlungsfelder, zwei Geschäftsführer und ein vollzogener Neuanfang. Mit Wirkung zum 1. August 2022 verlassen Kai Florysiak und Michael Rose ihre Geschäftsführungspositionen und kehren zurück nach Braunschweig und zur Deutschen Messe AG. Wir lassen die beiden natürlich nicht gehen, ohne ein paar schöne Erinnerungen, Lieblingsprojekte und letzte Worte Revue passieren zu lassen.

Redaktion: Herr Florysiak, Sie haben jetzt fast 9 Jahre die Metropolregion GmbH geleitet. Das ist eine ganz schön lange Zeit. Inwiefern hat Sie diese Zeit geprägt? Was war besonders, was nehmen Sie mit?

kai florysiak metropolregion

Florysiak: Ja, neun Jahre und es kommt mir fast vor, als sei mein Start erst gestern gewesen. Wie lange die Zeit dann doch war, sehe ich vor allem bei meinen Kindern und meinen inzwischen leicht ergrauenden Haaren. Unsere Tochter war damals gerade geboren, jetzt ist sie neun Jahre alt. Unser Großer ging noch nicht zur Schule und ist jetzt konfirmiert worden. Ich bin damals gestartet mit den Worten des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister Doktor Hoffmann aus Braunschweig im Ohr: “Herr Florysiak, machen Sie mal das Schaufenster Elektromobilität und dann sehen wir weiter.” Das war der Auftrag und was folgte waren drei sehr intensive Jahre. 30 Projekte, 200 Projektpartner - das war wirklich ein dickes Brett. Und die Projekte haben sich weiterentwickelt: Aus dem Schaufenster ist das Testfeld automatisiertes Fahren geworden. Damals gab es noch das Automotive Cluster der Metropolregion - das ist jetzt ITS Mobility. Dann kamen zahlreiche andere Themen dazu: Regionale Produkte, Offene Hochschule, Wissensvernetzung sind einige Themen. Die Kreativwirtschaft haben wir unterstützt und ein Festival der Kultur- und Kreativwirtschaft auf die Beine gestellt und Impulse zu Creative Spaces und Stadtentwicklung gesetzt. Der international wichtige Auftritt auf der ExpoReal war immer wieder eine spannende Herausforderung. Wir haben Netzwerke miteinander in Verbindung gebracht und durch die wunderbare Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Erich Barke haben wir das Handlungsfeld Gesundheit entwickelt: in der Metropolregion für die Metropolregion. Es ist also ordentlich was passiert in den letzten neun Jahren. Daraus nehme ich unendlich viele gute Gespräche mit, tolle Menschen, die ich kennenlernen durfte und einen offenen und freundlichen Blick in die Zukunft. 

Redaktion: Herr Rose, Sie sind im Herbst 2020 dazugestoßen. Was bedeutet die Metropolregion GmbH für Sie in drei Sätzen?

michael rose metropolregion

Rose: Große Herausforderungen lassen sich am besten in großen Zusammenschlüssen lösen. Das gilt beispielsweise für moderne, vernetzte Mobilitätsangebote oder die für die Schaffung einer Infrastruktur zur weiteren Elektrifizierung der Verkehre. Auch im gemeinsamen Standortmarketing fand ich – beispielsweise auf Messen – den metropolregionalen Auftritt immer kraftvoller als städtische Einzelauftritte.  Unsere Metropolregion bedeutet für mich, dass wir als Gesamtraum viel mehr sind als nur die Summe unserer einzelnen Teilräume.

Redaktion: Herr Florysiak, welches war Ihr Lieblingsprojekt? Gab es eins, das besonders hervorgestochen ist?

Florysiak: Das ist schwierig zu sagen, weil alle Projekte so unterschiedlich waren. Von den Schaufensterthemen hin zum Thema Elektromobilität und dem, was sich daraus entwickelt hat - das war wirklich spannend. Der Impuls zum Testfeld ist ganz typisch an einem Stehtisch nach einer Veranstaltung entstanden, auf der ich einen Vortrag hielt. Wir kannten uns alle, mochten und vertrauten uns und haben das dann auf Basis des starken Netzwerks vorangetrieben. Besonders und ganz anders war auch der LIONEL DesignPreis für Medical Design. Wir haben damit die Verbindung zwischen der Kreativ- und der Gesundheitswirtschaft hinbekommen. Die ExpoReal mit dem großen Stand und vielen unterschiedlichen Partnern war wieder anders. Wenn ich mich aber für ein Projekt entscheiden muss, dann ist das der zweite HealthHack, den wir 2019 in Präsenz im TrafoHub Braunschweig veranstaltet haben. Über die Grenzen hinaus zu denken, mit jungen wissbegierigen Menschen in Kontakt zu kommen, Lösungen zu finden für real existierende Probleme - das war wirklich sensationell und hat irre viel Spaß gemacht. Der HealthHack ist für mich fast wie ein eigenes Kind, das wir in der Metropolregion großgezogen haben.

Redaktion: Herr Florysiak, die Metropolregion 2013 versus 2021, eine gelungene Entwicklung?

Florysiak: Was uns die über all die Jahre hinweg begleitet hat, war, dass wir nie große Ressourcen zur Verfügung hatten. Die Arbeit der Metropolregion GmbH war daher immer auf den eigenen Antrieb und Überzeugung angewiesen. Kommunikation spielt dabei eine ganz wichtige Rolle: man muss miteinander reden! Wir haben das mit großer Begeisterung getan, weil wir unsere Heimat, diese Region einfach lieben. Kooperationen leben von Vertrauen - Vertrauen braucht Zeit, braucht Offenheit und mehr als nur die geschäftliche Ebene, um wirklich eine Verbindung zwischen den Menschen herzustellen. In der Rückbetrachtung ist es uns gelungen, viele Partner davon zu überzeugen, dass die Metropolregion GmbH eine wertvolle Kooperationsplattform ist. Ich sage gerne: Wenn es die Metropolregion als Einrichtung nicht gäbe, müsste man sie jetzt erfinden. Unser lokales Denken zu überwinden und über diese Grenzen zwischen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, Hildesheim, Celle usw. hinweg zu denken, ist die Grundvoraussetzung, wenn man echte Leuchttürme schaffen will, die nationale und internationale Strahlkraft entwickeln können. Dass die Metropolregion nun inhaltlich, organisatorisch, personell und finanziell besser aufgestellt ist, freut mich sehr. Gleiches gilt für die unglaublich gute Entwicklung in der Kommunikation. Wir sind hier in den letzten Jahren deutlich professioneller geworden. Das hat natürlich etwas mit den handelnden Menschen zu tun. Wenn unsere Partner zu dem Ergebnis kommen, dass wir insgesamt heute besser dastehen, als 2013, dann hat sich die Arbeit gelohnt.

Redaktion: Herr Rose, Ihre Bilanz?

Rose: Wir haben die Metropolregion GmbH in den zurückliegenden zwei Jahren vollständig neu aufgestellt. Im Rahmen eines umfassenden Transformationsprozesses konnte zwischen allen acht Gesellschaftern ein neuer Gesellschaftervertrag und eine neue Finanzierungsvereinbarung verhandelt werden. Dadurch steht die Metropolregion GmbH heute mit modernen, effizienten Strukturen auf einem stabilen finanziellen Fundament, von dem aus zukünftig in allen Handlungsfeldern die erfolgreiche inhaltliche Arbeit möglich ist. Darauf können wir gemeinsam stolz sein.

Redaktion: Welche neuen Herausforderungen warten nun?

Rose: Digitalisierung, Restart nach Corona sowie die Stärkung des Messeplatzes durch neue Messen und die Stärkung der etablierten Messen sind große Herausforderungen. Gemeinsam mit unserem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Jochen Köckler, haben wir uns einiges vorgenommen. Auf diese Aufgaben freue ich mich und sehe großartige Chancen.

Florysiak: Ich wechsle nun meinen Fokus von der Metaebene Metropolregion auf die Stadt Braunschweig - das ist eine ganz andere Denkweise. Als Geschäftsführer der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH beschäftige ich mich intensiv damit, Gewerbeflächen im Bestand zu entwickeln – für Startups, Unternehmen in der Wachstumsphase, Forschung und Entwicklung, Industrie und klassisches Gewerbe. Das ist eine echte Herausforderung, vor der viele Städte stehen, weil die Flächen begrenzt sind - auch in Braunschweig, immerhin die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. Zunächst geht es darum, das Unternehmen komplett neu aufzubauen. Fast schon eine ähnliche Aufgabe, wie bei der Metropolregion.

Redaktion: Was bleibt Ihnen aus den letzten neun Jahren besonders in Erinnerung?

Rose: Das starke politische Netzwerk der Metropolregion, das weit in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur hineinreicht. Damit lässt sich schon viel bewegen und das hat mich sehr beeindruckt.

Florysiak: Auf jeden Fall die vielen Begegnungen. Durch die Themenvielfalt in der Metropolregion habe ich hier so viele Menschen kennengelernt und auf Zukunftskongressen sehr beeindruckende Menschen aus der ganzen Welt in der Region begrüßen dürfen - das habe ich sehr genossen. Auch die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen und Projektpartner*innen hat mich wahnsinnig bereichert und zum Teil sind daraus auch Freundschaften entstanden. Das Team in der Metropolregion ist wirklich toll, hoch motiviert und zwischenmenschlich einfach spitze. Ich habe diese intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr geschätzt.

Redaktion: Herr Florysiak, Sie sind in den letzten 9 Jahren gependelt. Was gab es denn auf dem Weg von Braunschweig nach Hannover und zurück auf die Ohren?

Florysiak: Wenn ich nicht telefoniert habe, dann habe ich ein Hörbuch nach dem anderen verschlungen. Ich habe es geschafft, mir die letzten neun Jahre wirklich alle Frank Schätzing Hörbücher anzuhören. Silicon Valley von Christoph Keese - ein fantastisches Buch und eine Lese- bzw. Hörempfehlung. Dazu Harari und Homo Deus – für mich als christlichem Menschen eine Herausforderung. Ich wurde sensationell begleitet von David Hunter, einem forensischen Anthropologen und den Kommissaren Harry Hole, Joona Linna, Carl Mørck - also skandinavischen Thrillern. Viele Kommissare, viele Geschichten über die Jahre. (lacht)

Redaktion: Herr Rose, Sie sind von der Messe in die Herrenstraße meist per Corporate Pedelec geradelt. Wird es nun Zeit für ein eigenes Pedelec?

Rose: Zwischen meinem Wohnort und der Herrenstraße liegen Eilenriede und Maschsee. Ich habe die Fahrt von und zur Arbeit immer sehr genossen. E-Bikes vergrößern den eigenen Radius, machen unabhängiger und ganz klar: Auf´s Dienstrad zu steigen hat jeden Tag Spaß gemacht.

Redaktion: Herr Florysiak, was wird Ihnen am meisten fehlen? Und was gar nicht?

Florysiak: Am meisten fehlen werden mir die Kolleginnen und Kollegen und der Kontakt zu einigen Akteur*innen in der Metropolregion. Auch das ein oder andere Thema wird mir fehlen: Gesundheit war meine Leidenschaft in den letzten Jahren, genauso wie Mobilität. Manches davon werde ich sicherlich für Braunschweig auch weitertragen können. Wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, müssen wir in bestimmten Branchen noch stärker aktiv werden, größer denken, die Dinge sichtbarer werden lassen und Menschen miteinander in Verbindung bringen.

Gar nicht fehlen werden mir Namensdiskussionen, weil sie von den wirklich wichtigen Themen ablenken, statt sie zu lösen. Auch die Stunden auf der A2 oder der A7 werde ich zukünftig sehr gerne anderweitig füllen.

Redaktion: Herr Florysiak, was kommt denn aus Hannover mit ins neue Büro?

Florysiak: Definitiv viele gute Erinnerungen! Und mein Bild vom Burgplatz in Braunschweig wird seinen Weg auch in mein neues Büro finden.

Redaktion: Herr Rose, die Deutsche Messe AG und die Metropolregion GmbH – eine Verbindung mit Zukunft?

Rose: Ja, ganz eindeutig. Auf jeder Messe bei uns gibt es gute Gründe, im metropolregionalen Verbund aufzutreten. Es lassen sich großartige Synergien schaffen, Kosten sparen und national sowie international eine maximale Reichweite für die herausragenden technologischen, industriellen, wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen in unserer Metropolregion erzielen. Die Zusammenarbeit zwischen unserer Messe, die ja ebenfalls ein wichtiger Standortfaktor ist und unserer Metropolregion GmbH sollten wir unbedingt weiter intensivieren. Warum nicht auch durch gemeinsame Auftritte im Ausland oder an Fachmessen für andere in Branchen als der Immobilienwirtschaft.

Redaktion: Mit welchem Gefühl gehen Sie jetzt zum vorerst letzten Mal durch das Treppenhaus in der Herrenstraße?

Florysiak: Mit einer Mischung aus Wehmut und Dankbarkeit für das, was wir gemeinsam erreichen konnten. Und natürlich mit Vorfreude auf neue Aufgaben und Begegnungen.

Rose: Zu solchen Sentimentalitäten neige ich nicht. Aber die Metropolregion hat ein sehr starkes, sympathisches und engagiertes Team, das ich vermissen werde. Zum Glück ergeben sich viele Anknüpfungspunkte zum Messegeschäft, so dass ich weiterhin viele Kontakte pflegen kann.

Redaktion: Haben Sie noch ein paar weise Worte zum Abschluss?

Florysiak: Dafür bin ich eigentlich noch viel zu jung (lacht). Was mir geholfen hat in den letzten Jahren, war zum einen die Neugier auf neue Themen und das Vertrauen, dass die Zukunft von uns abhängt. Wir haben es in der Hand. Und zum anderen ist es der Fokus auf die Menschen, die zusammenarbeiten wollen und auf Themen, die etwas bewegen können. Ich wünsche unserer Nachfolgerin Silvia Nieber einen guten Start, mindestens ebenso viele gute Begegnungen, wie ich sie erleben durfte und viel Erfolg mit langem Atem bei der Entwicklung unserer Metropolregion.

Rose: Nicht von mir, sondern von Teddy Roosevelt: “Do what you can, with what you have, where you are.”

Uns bleibt an dieser Stelle im Namen des Team Metropolregion zu sagen: Danke Herr Florysiak, danke Herr Rose für Ihr Engagement in der Metropolregion, Ihre Ideen, Ihre offenen Ohren und Türen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg und Schaffenskraft für die neuen beruflichen Herausforderungen.

Team der Universität Göttingen erreicht Finale von UN-Nachhaltigkeitswettbewerb

Mit klimaneutralen Treibstoffen beschäftigt sich ein studentisches Team der Universität Göttingen: Die acht Studierenden des Masterstudiengangs „Molecular Life Sciences“ haben mit ihrem Projekt „From Waste Gas to Biofuel“ jetzt das Finale eines Nachhaltigkeitswettbewerbs der Vereinten Nationen (UN) erreicht. Nachdem sie sich in mehreren Wettbewerbsphasen gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten, treten die Studierenden nun im Finale als Vertreter für Europa gegen jeweils ein Projekt aus Südafrika, China, USA und Brasilien an. Alle Projekte des Finales werden Ende September bei der UN-Generalversammlung in New York vorgestellt und ein Gewinner gekürt.

Mithilfe von Biotechnologie wollen die Studierenden einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten: Idee des Projekts ist, einen Lösungsmittel-bildenden Bakterienstamm so weiterzuentwickeln, dass dieser Kohlendioxid (CO2) aus Industrieabgasen in Zusammenhang mit Wasserstoff (H2) nutzt und daraus den Biotreibstoff Butanol produziert. So könnte ein Kreislauf aus CO2-Bindung und -Bildung entstehen, der den Betrieb von herkömmlichen Verbrennungsmotoren mit einem klimaneutralen Treibstoff ermöglicht. Mit Unterstützung durch Prof. Dr. Rolf Daniel und Dr. Anja Poehlein aus der Abteilung für Genomische und Angewandte Mikrobiologie der Universität Göttingen arbeiten die Studierenden seit etwa fünf Monaten an der Umsetzung ihrer Idee.

Der internationale Wettbewerb „Universities for SDG13 Award“ des United Nations Sustainable Development Solutions Network (SDSN) in Zusammenarbeit mit Siemens Gamesa soll das Erreichen UN-Nachhaltigkeitsziels 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ beschleunigen. Weitere Informationen sind unter www.unsdsn.org/sdsn-and-siemens-gamesa-seal-an-alliance-to-promote-stem-talent-in-the-fight-against-climate-change zu finden.

Kontakt:

Prof. Dr. Rolf Daniel
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Biologie und Psychologie
Abteilung für Genomische und Angewandte Mikrobiologie
Grisebachstraße 8, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-23827
E-Mail: rdaniel@gwdg.de
Internet: http://appmibio.uni-goettingen.de/

Verantwortlich:

Romas Bielke
Wilhelmsplatz 1, 37073 Göttingen
Tel. +49 551 39-26221
romas.bielke@zvw.uni-goettingen.de
www.uni-goettingen.de

Obwohl es eine Vielzahl von Virologinnen, Mikrobiologinnen und Infektionsforscherinnen gibt, die Führungspositionen in den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten innehaben, sind diese in der Öffentlichkeit meist wenig sichtbar. Die fehlende Wahrnehmung von Frauen als Wissenschaftsexpertinnen wurde insbesondere während der ersten Phase der COVID19-Pandemie deutlich – es waren vor allem männliche Virologen, die in den Medien auftraten und sich als Berater der Politik positionierten. Jetzt entsteht mit Infect-Net ein Netzwerk, zu dessen Gründungsteam auch Professorin Melanie Brinkmann vom Institut für Genetik der TU Braunschweig gehört.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Programms „Innovative Frauen im Fokus“ den Aufbau eines Netzwerkes deutscher Infektionsforscherinnen. Verantwortlich für das Projekt Infect-Net ist RWTH-Professorin Gabriele Pradel, Abteilung für Zelluläre und Angewandte Infektionsbiologie am Institut für Biologie 2. Zum Gründungsteam gehören ihre Kolleginnen Melanie Brinkmann (TU Braunschweig), Petra Dersch (Universität Münster), Sandra Ciesek (Universitätsklinikum Frankfurt) und Iris Bruchhaus (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg). Insgesamt haben sich bereits 30 Infektionsforscherinnen Infect-Net angeschlossen.

Die Wissenschaftlerinnen wollen nicht nur ein nationales Netzwerk bilden, sondern dieses auch durch Gründung eines Verbandes verstetigen. Ziel ist eine erhöhte Sichtbarkeit von Infektionsforscherinnen und damit eine stärkere Position als Expertinnen in einer geschlechtergerechteren Wissenschaftskommunikation. Infect-Net sucht insbesondere den Dialog mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in den Bereichen der proaktiven Infektionsaufklärung.

Die Maßnahmen umfassen Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau einer Expertinnen-Datenbank, Netzwerktreffen, Workshops, Vortragsreihen und Mentoring-Programme. Zusätzlich soll eine „Forum Infection“-Kommunikationsplattform etabliert werden, die der Bewertung aktueller Infektionsgeschehen durch Vertretungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dient. Infect-Net will zudem geeignete Vorbilder für Nachwuchswissenschaftlerinnen aufzeigen und damit ihre Karrierewege fördern.

Zur Zielgruppe der Verbandsgründung gehören Wissenschaftlerinnen, die an deutschen Hochschulen oder öffentlichen Forschungsinstitutionen tätig sind und das Forschungsfeld der Infektionskrankheiten des Menschen vertreten. Sie kommen aus den Bereichen der medizinischen Mikrobiologie, der Infektiologie und der Epidemiologie und stellen vorrangig Virologinnen, Bakteriologinnen, Parasitologinnen und Immunologinnen dar.

Quelle: Netzwerk deutscher Infektionsforscherinnen - TU Braunschweig | Blogs (tu-braunschweig.de)

Originalquelle: https://www.rwth-aachen.de/go/id/vyjux?=

Bildquelle: Moritz Küstner

Die Stadt hat für die Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts 2.0 beim niedersächsischen Wettbewerb „Klima kommunal“ den Zukunftspreis gewonnen. Umweltdezernent Holger Herlitschke sowie das Team des Klimaschutzmanagements nahmen die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am 12. Juli in Hannover von Umwelt-Staatssekretär Frank Doods und Dr. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, entgegen. Bei dem Wettbewerb, der alle zwei Jahre von den kommunalen Spitzenverbänden Niedersachsens und dem Umweltministerium des Landes ausgerufen und von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen durchgeführt wird, hatten sich 38 Kommunen mit 46 Wettbewerbsbeiträgen beworben.

Den Titel „Niedersächsische Klimakommune 2022" erhielten der Landkreis Göttingen und die Gemeinde Wahrenholz. Neben dem Zukunftspreis, den Braunschweig bekommen hat, wurden fünf Leuchtturmprojekte prämiert. 

Die Stadtverwaltung hatte sich mit dem Konzept zur derzeit laufenden Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzepts 2.0 beworben, das mit Beteiligung von Öffentlichkeit und Verbänden entwickelt wurde. Im vergangenen Jahr hatte der Rat der Stadt die schnellstmögliche Treibhausgasneutralität – wenn möglich bereits ab 2030 – als Ziel festgelegt. Das Klimaschutzkonzept 2.0 soll die Basis für verschiedene Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels schaffen. Es wird derzeit fertiggestellt und wird im Herbst dem Rat vorgelegt.

Mit dem Zukunftspreis wurde vom Land vor allem die ambitionierte Zielsetzung gewürdigt, mit der Braunschweig als Stadt der Forschung und Wissenschaft eine Vorreiterrolle einnimmt. „Braunschweig zeigt nicht nur mit seinen ambitionierten Zielen, welchen Stellenwert der Klimaschutz in einer Kommune haben kann und hat, sondern unterstützt diese Ziele auch mit essenziellen Ressourcen – finanzieller und personeller Art“, heißt es in der Begründung der Jury. „Die Stadt stellt mit ihrem integrierten Klimaschutzkonzept ihre Eigeninitiative und Zukunftsfähigkeit unter Beweis: Es braucht Kommunen wie Braunschweig, die vorangehen und neues Terrain betreten.“

Für Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum ist die Auszeichnung eine wichtige Bestätigung für die Arbeit am Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0: „Dass das Braunschweiger Engagement für den Klimaschutz nun landesweite Beachtung und Honorierung erfährt, freut mich sehr und bestärkt uns weiter darin, die ambitionierte Zielsetzung zu verfolgen und in konkreten Maßnahmen umzusetzen.“ Der Klimaschutz sei für Kommunen eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre.  „Wir sind dabei auf einem guten Weg und können mit der Erarbeitung unseres Konzepts Vorbild für andere Kommunen sein.“

Während der aktuell noch andauernden Erarbeitungsphase des Konzepts kommen erste Maßnahmen parallel bereits in die Umsetzung. Dies betrifft vor allem strukturelle Maßnahmen innerhalb der Verwaltung, erste Vorarbeiten für ein Braunschweiger Nachhaltigkeitszentrum sowie die Gründung der Energiegenossenschaft Braunschweiger Land.

Quelle:

Stadt Braunschweig
Referat Kommunikation
Platz der Deutschen Einheit 1
38100 Braunschweig

Postfach 3309 - 38023 Braunschweig Telefon: (0531) 470 - 2217, - 3773, - 2757
Telefax: (0531) 470 - 29 94
Mail: kommunikation@braunschweig.de

Bildquelle: © Stefan Koch

WICHTIGER REGIONALER SCHRITT IM KLIMASCHUTZ

Klimaschutz ist sicherlich keine neue Aufgabe, aber aktuelle Entwicklungen haben noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass es weitere gute Gründe gibt, sich von der Abhängigkeit fossiler Energieträger zu lösen. Wasserstoff kann in dieser wichtigen und notwendigen Transformation zur CO2-neutralen Gesellschaft eine Schlüsselrolle einnehmen.

Die für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Regionale Entwicklung zuständige Landesministerin Birgit Honé sieht insbesondere in Niedersachsen große Potenziale in Sachen Wasserstoff. „Dabei sollten wir die verschiedenen Ebenen -Europa, Bund, Land und Region – zusammendenken. Wenn wir die Möglichkeiten der einen Ebene erkennen und auf den jeweils anderen umsetzen, können wir den Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung regional, national und global schneller schaffen. Ich bin daher sehr froh, dass sich in der Region Leine-Weser ein neues Netzwerk zusammengeschlossen hat – als ein wesentlicher Beitrag für die Energiewende vor Ort.“

Aus diesem Grund haben sich am 11. Juli 2022 die sechs Landkreise Diepholz, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, Nienburg/Weser, Schaumburg und die Region Hannover in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Hannover und dem Amt für regionale Landesentwicklung zum Wasserstoffnetzwerk Leine-Weser zusammengeschlossen. Dabei agierte der Landkreis Nienburg vorbereitend als stellvertretender Hauptakteur für die sieben Kommunen.

Die Gründungsveranstaltung fand in dem erst Ende 2021 in Hannover eröffneten Technology and Customer Center des Automobilzulieferers Faurecia, einem Unternehmen der FORVIA-Gruppe, statt. Dazu fanden sich im Beisein der niedersächsischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung Birgit Honé, der Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover Maike Bielfeldt und des stellvertretenden Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung Leine-Weser Dr. Frank-Peter Heidrich die Landräte Cord Bockhop/ Diepholz, Bernd Lynack/ Hildesheim, Dirk Adomat/ Hameln-Pyrmont, Michael Schünemann/ Holzminden sowie der Erste Kreisrat Lutz Hoffmann i.V. von Detlev Kohlmeier/ Nienburg/Weser, der Dezernent Fritz Klebe i.V. von Herrn Jörg Farr/ Schaumburg und Fachbereichsleiter Alexander Skubowius i.V. des Regionspräsidenten Stefan Krach ein, um eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen. Landrat Cord Bockhop dankte in seiner Rede ausdrücklich dem kurzfristig verhinderten Detlev Kohlmeier und dem Landkreis Nienburg für seinen Einsatz in dieser Sache und unterstrich die Bedeutung einer kommunalen Zusammenarbeit: „Klimaschutz ist eine kommunale Pflichtaufgabe und auch wenn die ohnehin beanspruchten Kommunen keine zusätzlichen Aufgaben suchen, ist das hier etwas Anderes. Hier kann die Region gemeinsam etwas erreichen, wo ein einzelner vielleicht scheitern würde, daher ist dieses regionale Netzwerk von so hohem Wert.“

Diese kommunale Kooperation wird das Dach des Netzwerkes bilden, in welches vor allem auch die spezifischen Unternehmen der Region Leine-Weser eingebunden werden sollen, dazu liegen bereits 34 Letters of Intent vor. Der stellvertretende Landesbeauftragte Dr. Frank-Peter Heidrich stellte in Vertretung der erkrankten Landesbeauftragten Stollwerck-Bauer fest: „Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das hohe Interesse auch seitens der Unternehmen zeigt, dass wir mit dieser Kooperation zwischen Kommunen und Unternehmen Synergien schaffen und genau den richtigen Schritt im Sinne regionaler Landesentwicklung gehen.“

Insgesamt rund 70 Gäste aus der Wirtschaft, thematisch befassten Verbänden und der Verwaltung hörten genau zu, als es um die Zielsetzung dieses neuen Netzwerkes ging. Man ist sich sehr einig, dass kein weiterer Gesprächskreis benötigt wird, es sollen Projekte in Kooperation zwischen Kommunen und Unternehmen entwickelt, begleitet und vorangebracht werden. Natürlich soll auch voneinander gelernt werden, denn in der Region Leine-Weser sind bereits zahlreiche gute Projekte, Ansätze und Ideen vorhanden. Nicht zuletzt besitzt ein regionales Wasserstoffnetzwerk Leine-Weser auch eine „lautere“ Stimme, wenn es um das Gehör auf überregionaler Ebene geht. Murat Aydemir (Geschäftsbereichsleiter H2-Speichersysteme Faurecia) unterstrich die Wirkung eines solchen Netzwerkes: „Wir beobachten, dass die Ausweitung der Wasserstoff-Branche vom Networking lebt: Aus lokalen Zusammenschlüssen entstehen Projekte, die die Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der H2-Technologien in Deutschland und Europa entscheidend voranbringen. Für uns ist nicht ausgeschlossen, künftig ein Wasserstoff-Team in Hannover anzusiedeln, um entstehende Initiativen tatkräftig zu unterstützen.“

„Wir freuen uns, dass so viele Unternehmen aus der Region heute an der Gründung unseres Netzwerks teilgenommen haben. Die Technik ist teilweise sehr ausgereift, die Wirtschaft wartete nur auf den Startschuss, um loslegen zu können. Dieses Signal haben wir heute gegeben“, freute sich Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover und Co-Initiatorin des Wasserstoffnetzwerks.

Den Abschluss der erfolgreichen Veranstaltung bildete dann eine leisere, aber nicht weniger deutliche Stimme: Die Poetry-Slammerin Tabea Farnbacher war in ihre Heimat gekommen, um Texte zu Wasser und Luft in der Geschichte der Menschheit und aus einem anderen Blickwinkel vorzutragen. „Am Anfang war das Wasser“ fügte sich wunderbar passend in das Thema ein.

Am Ende der Veranstaltung ist nun der erste Schritt zur gemeinsamen Investition in diese Zukunftstechnologie Wasserstoff in der Region Leine-Weser getan, viele weitere werden folgen.

Quelle: 25 Millionen Euro für den Forschungstransfer | Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur (niedersachsen.de)

Bildquelle: Georg Thomas, IHK Hannover

Unter Federführung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und gemeinsam mit der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, dem Forschungszentrum Jülich (FZJ), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ist am 1. Juli 2022 das Pilotprojekt LOKI an den Start gegangen. Das Ziel: Gesundheitsämtern künftig ein lokales Frühwarnsystem für epidemiologisch relevante Infektionsausbrüche zur Verfügung zu stellen – maßgeschneidert und praxistauglich.

„Taucht ein gefährlicher Krankheitserreger mit epidemischem oder gar pandemischem Potenzial auf, ist das Wichtigste, möglichst schnell zu reagieren“, sagt Prof. Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie am HZI. „Mit LOKI entwickeln wir eine Frühwarn-Software, die Gesundheitsämter künftig dabei unterstützen soll, lokale Ausbrüche zu detektieren und das Infektionsgeschehen gemäß regionaler Besonderheiten zu modellieren – damit passgenaue Maßnahmen eingesetzt werden können.“ Denn das Leben in der Großstadt ist ein anderes als das auf dem Land. Und auf das Infektionsgeschehen wirken sich die Unterschiede zwischen den Lebenswelten – wie Anzahl der beruflichen und privaten Kontakte, tägliche Wege, Haushaltsgröße oder Altersstruktur einer Region – deutlich aus.

Meyer-Hermann koordiniert gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Sebastian Binder das über vier Jahre laufende Projekt, an dem neben dem HZI weitere Partnerinstitutionen beteiligt sind. „In der ersten Phase des Projekts wird es darum gehen, die lokalen Daten zusammenzutragen, die die Besonderheiten der jeweiligen Region ausmachen. Das erfolgt mit Unterstützung von fünf am Pilotprojekt teilnehmenden Gesundheitsämtern“, erklärt Binder. Da die Zusammenführung von Daten im Gesundheitsbereich hohe Anforderungen an den Schutz privater Daten stellt, sind Privatsphäre und IT-Sicherheit Prioritäten im Projekt und fallen in die Zuständigkeit des auf Informationssicherheit spezialisierten CISPA. Prof. Cas Cremers, leitender Wissenschaftler am CISPA: „Dies ist eine einmalige Gelegenheit, durch das Zusammenführen von Daten frühzeitig auf die Entscheidungsprozesse in einer pandemischen Lage einzuwirken. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wir die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre des Systems, das wir entwickeln, unbedingt gewährleisten müssen.“ Sein Kollege Prof. Mario Fritz fügt hinzu: „Wenn wir verschiedene Datenquellen sicher und privatsphärenkonform zusammenführen können, bietet uns das die Chance, künftig sehr viel besser auf pandemische Lagen vorbereitet zu sein. Mit dem aus diesen Daten gewonnenen Wissen lassen sich Gegenmaßnahmen gezielter und damit gesellschaftlich verträglicher gestalten.“

Die so gewonnenen Daten werden mit öffentlich verfügbaren Daten ergänzt und gehen dann in einen automatisierten Modellierungsprozess ein. Als weitere Datenquelle stehen Ergebnisse aus dem Abwassermonitoring der Arbeitsgruppe von Prof. Antonis Chatzinotas am UFZ zur Verfügung. „Eingespeist werden die riesigen Datenmengen anschließend sowohl in verschiedene Gleichungs- als auch agentenbasierte Computermodelle, die wir für LOKI entwerfen. Über Hochleistungsrechner sind damit detaillierte Vorhersagen möglich, wie sich das Ausbruchsgeschehen lokal entwickeln könnte und welche Wirkung die eingeleiteten Maßnahmen hätten“, erklärt High-Performance-Computing-Experte und Forschungsgruppenleiter Dr. Martin Kühn vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Hierfür werden vom Forschungszentrum Jülich eine sichere Cloud-Infrastruktur sowie maßgeschneiderte, hochautomatisierte Werkzeuge zur Echtzeitanalyse des Infektionsgeschehens unter Berücksichtigung von Prognoseunsicherheiten entwickelt.

Im Zentrum des LOKI-Projekts steht die enge Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Gesundheitsämtern, die in sämtliche Entwicklungsprozesse eingebunden werden. „LOKI soll ja später auch angenommen werden und in der Praxis reibungslos funktionieren“, sagt Meyer-Hermann. Prof. Dagmar Starke, Leiterin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, ergänzt: „Dazu entwickeln wir in LOKI Lehr- und Beratungskonzepte, um die neue Frühwarn-Software zur Erkennung von Epidemien in den Gesundheitsämtern zu implementieren und zu optimieren.“

DIE PROJEKTPARTNER:

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW)
CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit
Forschungszentrum Jülich
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Quelle: News Detail | Aktuelles | Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (helmholtz-hzi.de)

Bildquelle: (c)Martin_Kuehn_DLR.jpg

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Land fördern CPC-Projekt

Braunschweig. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) ist ihrer Sitzung am heutigen 1. Juli 2022 der Empfehlung des Wissenschaftsrates gefolgt und fördert den Antrag der Technischen Universität Braunschweig für das "Center for Circular Production of Next Batteries and Fuel Cells" (CPC) mit einem Antragsumfang von rund 52,8 Millionen Euro. Das CPC soll nach Planungen der TU die international sichtbare Position der Batterie- und Brennstoffzellen-Forschung in der Region Braunschweig langfristig sichern und eine zentrale Stellung in der niedersächsischen Forschung einnehmen. Das geplante Gebäude soll in Braunschweig am Forschungsflughafen in direkter Nachbarschaft zu den Bauten des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) und des Niedersächsisches Forschungszentrums für Luftfahrt errichtet werden. Die räumliche Nähe der Energiesystemforschung zur Fahrzeug- und Luftfahrtforschung soll eine Grundlage für die Einwerbung weiterer großer Verbundvorhaben bilden.

 "Ich freue mich, dass mit dem Erfolg dieses Konzepts der Forschungsstandort Braunschweig gestärkt, und die Spitzenposition der TU im Bereich der Batterie- und Brenn­stoffzellen-Forschung weiter ausgebaut werden kann.", so Oberbürgermeister Dr. Kornblum.

"Die örtliche Ansiedlung beim NFF und dem derzeit in Bau befindlichen Fraunhofer Projektzentrum für Energie­speicher und Systeme (ZESS) am Forschungsflughafen ist eine sehr positive Clusterbildung mit weiterem Zukunftspotential."

Ziel des CPC-Vorhabens sind die technologische Souveränität und Realisierung der zirkulären Produktion von Festkörperbatterien und membranbasierten Energiesystemen mit integrierten Recycling-, Verfahrens- und Fertigungstechniken. Als Energiespeicher und -wandler beruhen sowohl Festkörperbatterien als auch membranbasierte Energiesysteme auf Materialien, die in Deutschland sehr rar sind, wie zum Beispiel Lithium. Um dennoch technologisch souverän produzieren zu können und zu einer nachhaltigen Mobilitäts- und Energiewende beizutragen, sollen die Energiesysteme nach Nutzungsende recycelt oder wiederaufbereitet werden. Der Fokus liegt dabei auf einem maßgeschneiderten Design für Festkörperbatterien und membranbasierten Energiesystemen, das effizientes Recycling ermöglicht und Verunreinigung bei der Wiederaufbereitung so weit wie möglich reduziert, so dass möglichst wenig Primärmaterialien aufgewendet werden müssen.

Die Stadtverwaltung hat die TU bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den geplanten Forschungsbau unterstützt und wird zu diesem Zweck Flächen am Forschungsflughafen an die TU veräußern.

Kontaktdaten:

Stadt Braunschweig
Referat Kommunikation
Platz der Deutschen Einheit 1
38100 Braunschweig
Postfach 3309
38023 Braunschweig

Telefon: (0531) 470 - 2217, - 3773, - 2757
Mail: kommunikation@braunschweig.de

Weitere Informationen unter: www.braunschweig.de

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Land Niedersachsen bündelt biomedizinische Spitzenforschung im neuen "Institute for Biomedical Translation"

Die enorme Bedeutung eines raschen Transfers biomedizinischer Innovationen in die Anwendung hat die Covid-19-Pandemie eindrücklich unterstrichen. Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg zählt zu Deutschlands führenden Standorten für biomedizinische Forschung. Trotz der international anerkannten Forschungsstärke Niedersachsens in den drei klinisch hochrelevanten Bereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften finden die gewonnenen Erkenntnisse jedoch noch zu selten oder zu langsam ihren Weg in die medizinische Anwendung. Deshalb bündelt das Land Niedersachsen die biomedizinische Spitzenforschung nun im „Institute for Biomedical Translation“ (IBT).

Für den neuen biomedizinischen Verbund stellt das Land über das Niedersächsische Vorab der VolkswagenStiftung für die Jahre 2022 bis 2026 ein Budget von 25 Millionen Euro zur Verfügung. Gründungsinstitutionen des IBT sind die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) sowie das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig.

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: „Die rapide Transformation von Wissenschaft und Wirtschaft im Zuge des digitalen und demografischen Wandels ruft nach neuen Antworten. Mit einem verstärkten Fokus auf Translation, Wissenschaftskommunikation und Vernetzung von Forschungs- und Transferaktivitäten wollen wir dazu beitragen, dass niedersächsische Ideen auch hier Wertschöpfung generieren. Mit dem IBT legen wir heute die Grundlage dafür, dass Niedersachsen in der Biomedizin künftig vorne in der ersten Liga mitspielen kann.“

Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: „Mit der Förderung des IBT will die VolkswagenStiftung zeigen: Wir können dringend benötigten Unternehmergeist in der Wissenschaft entfachen. Mit Ehrgeiz und Elan können wir mit dem IBT in Niedersachsen zu den führenden Forschungs- und Entwicklungsstandorten der Biomedizin in den USA, Europa und in Deutschland aufschließen. Und wir können damit aus der Biomedizin heraus das Leiden von Patientinnen und Patienten verringern und das Leben erleichtern.“

Prof. Dr. Thomas Pietschmann, Programmsprecher des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und Institutsleiter am TWINCORE (Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung): „Am TWINCORE, einer gemeinsamen Einrichtung von HZI und MHH, liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der translationalen Infektionsforschung – also der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und der klinischen Entwicklung. Ich begrüße ausdrücklich, dass mit dem IBT die Rahmenbedingungen für die Translation weiter gestärkt werden.“

Prof. Dr. Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung: „Die Gründung des IBT ist ein wichtiger Schritt zur richtigen Zeit: Die gezielte Unterstützung des Transfers von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung wird nicht nur die biomedizinisch herausragenden Forschungseinrichtungen in Niedersachsen stärken, sondern auch im Sinne der Wertschöpfung den Weg für neue Ausgründungen und Kooperationen mit Industriepartnern bereiten. Auf diese Weise kann das IBT unmittelbar dazu beitragen, einige der großen gesundheitlichen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, zu bewältigen.“

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen: „Das IBT führt die Synergien der Partnereinrichtungen zusammen mit einem Ziel: die Translation von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung zu bringen. Als UMG bieten wir hier unsere langjährige Expertise aus der Schnittstelle von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung in der personalisierten Medizin. Dabei haben wir durch die Gründung der Life Science Valley GmbH in Göttingen gemeinsam mit der Sartorius AG und der Life Science Factory die strukturellen Voraussetzungen geschaffen, um neue Vorhaben auf dem Weg zur klinischen Erprobung zu begleiten. Gemeinsam haben wir uns zudem vorgenommen, innovative Entwicklerpersönlichkeiten gezielt zu fördern. Die vom Land Niedersachsen und der VolkswagenStiftung bewilligte Finanzierung öffnet uns diesen Weg.“

Prof. Dr. Michael P. Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover: „Gerade erst hat der Medizinausschuss der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen die MHH als international führenden Standort biomedizinischer Forschung mit seinen etablierten Schwerpunkten anerkannt. Das IBT wird die Übertragung der Forschungsergebnisse in die Anwendung am Patienten entscheidend verbessern und schließt somit eine strukturelle Lücke in der Wertschöpfung biomedizinischer Forschung in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.“

Dr. Sven Wagner, Head of Business Development bei Sartorius: „Als Partner der biopharmazeutischen Industrie und Forschung arbeitet Sartorius eng mit der akademischen Welt zusammen. Wir halten es für sinnvoll und notwendig, in diesem akademischen Umfeld Strukturen zu schaffen, die die schnellere Übertragung von biomedizinischen Erkenntnissen in therapeutische Anwendungen ermöglichen. Deshalb unterstützen wir die beteiligten renommierten Universitäten und Forschungsinstitutionen mit Blick auf das Institute for Biomedical Translation.“

Hintergrund:

Das neue „Institute for Biomedical Translation“ (IBT) soll die existierenden Stärken der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und weiterer assoziierter Standorte in den Schwerpunktbereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften zusammenführen und stärken. Kernziel ist die möglichst rasche Überführung von Forschungsergebnissen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Verfahren – beispielsweise über Ansätze der personalisierten Medizin –, aber auch innovative Formate wie digitale Public-Health-Anwendungen. Dabei sollen neben biomedizinischen Spitzentechnologien in besonderem Maße auch datenbasierte Verfahren wie Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz zur Anwendung kommen.

Das Institut basiert auf zwei Säulen:

  • Über den „IBT Incubator“ soll der Technologiereifegrad ausgewählter translationaler Projekte gezielt gesteigert werden, um möglichst effizient Übergabepunkte zu einer industriellen Weiterentwicklung zu schaffen. Industriepartner und Investoren sollen frühzeitig in die Projekte einbezogen werden.
  • Über „IBT Exchange“ soll das translationale Ökosystem in Niedersachsen nachhaltig gestärkt und gezielt ausgebaut werden. Der primäre Fokus liegt dabei auf der gezielten Förderung einer neuen Generation von translational orientierten Entwicklerpersönlichkeiten mittels eines vielschichtigen Austausches zwischen akademischen Einrichtungen und industriellen Teilhabern. Dieser Dialog soll auf der einen Seite traditionelle Denkmuster auflösen, die Forschung, Entwicklung und Vermarktung als voneinander getrennte Entitäten betrachten, und auf der anderen Seite gleichzeitig Ausbildungslücken für Nachwuchskräfte im Bereich der biomedizinischen Translation schließen.

Quelle + Bildquelle: Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
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Die E-Mobilität wächst mit leistungsfähiger Infrastruktur − im öffentlichen Raum, Zuhause und am Arbeitsplatz. enercity als Treiber der Mobilitätswende setzt erneut Maßstäbe und hat Norddeutschlands größten Ladepark mit 90 Ladepunkten eröffnet. Dort stehen ab sofort 84 neue Parkplätze zum Standardladen (je 22 kW) und sechs für schnelles Laden (je 150 kW) für Anwohnerinnen und Anwohner in Hannovers Stadtteil List bereit. enercity hat dafür rund 1,8 Millionen Euro investiert. Mit dem Ladepark baut das Unternehmen sein Engagement im Bereich E-Mobilität weiter aus. Ziel ist es, die Zahl eigener Ladepunkte bis zum Jahresende von 3.500 auf über 4.500 zu steigern, davon mehr als 500 öffentliche in Hannover. „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist wichtig für die Verkehrswende und für eine klimaneutrale Stadt. Der neue Ladepark in der List ist ein weiterer bedeutender Schritt auf diesem Weg“, sagt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. „Wir sind in eine Ära eingetreten, in der Kraftstoffkosten für Benzinautos deutlich teurer sind als für E-Autos − derzeit nahezu doppelt so teuer. Das wird bald zu einer noch größeren Dynamik bei der Verbreitung von E-Fahrzeugen führen. Mit dem neuen Vorzeigestandort im direkten Wohn- und Arbeitsumfeld knüpfen wir Hannovers Ladenetz noch enger, damit wir darauf gut vorbereitet sind“, sagt enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva.

Partnerschaftliche Projektentwicklung

Der Ladehub entstand durch eine Partnerschaft von enercity mit der Bauforum Hannover GmbH, Projektentwickler des Bauvorhabens „Bunker B58“. Für das nachhaltig gestaltete Bürogebäude mit modernen Arbeitswelten in einem ehemaligen Luftschutzbunker stellt enercity auf dem benachbarten Gelände für die Mieterinnen und Mieter des Projekts ausnahmslos E-Ladeplätze bereit. Auf dem rund 3.200 Quadratmeter umfassenden Ladegelände hat der Projektentwickler für den dort entstehenden Co-Working-Space „Digital Campus“ 60 Parkplätze für 30 Jahre gemietet. Weitere zehn Parkplätze gehen an die Versicherungsgesellschaft VHV für ihren benachbarten Bürostandort. Während ihres Büroaufenthalts können Mitarbeitende ihr E-Fahrzeug komfortabel an Standardladesäulen laden. Ein E-Auto der Kompaktklasse benötigt nur wenig mehr als 45 Minuten Ladezeit für rund 100 Kilometer Reichweite. Kurzzeitgäste können ihr Auto an Schnellladesäulen in rund sieben Minuten für 100 Kilometer Reichweite laden.

Ladepark als Contracting-Service

Rund 80 Prozent der Ladeaktivitäten geschehen am Arbeitsplatz oder Zuhause. enercity bietet daher seine Park- und Ladeplätze auch als Contracting-Modell im Büroumfeld an: Kundinnen und Kunden genießen klimafreundliches Fahren mit ihrem E-Auto, während der Energiedienstleister sich um Finanzierung, Betrieb, Wartung und Abrechnung des Ladestroms kümmert. Mit dem Ladepark begibt sich das Unternehmen auf ein neues Level. enercity beweist, große Ladeinfrastrukturprojekte konzeptionieren, bauen und betreiben zu können – ein lukratives Geschäftsmodell für Unternehmen bundesweit.

Hintergrund Bunker B58: Nachhaltiges Bürogebäude mit moderner Infrastruktur

Der Bunker B58 ist eine Projektentwicklung der Bauforum Hannover GmbH. „Wir wollen den Bunker zu einem flexibel nutzbaren Bürogebäude der Zukunft umbauen: mit Büros, Laboren, Konferenzräumen, Thinktanks und Bistros. Dazu zählt auch ein nachhaltiges Mobilitätskonzept“ sagt Leif Wiedemann, Geschäftsführer der Bauforum Hannover GmbH. Durch Sanierung, Umbau und Aufstockung des ehemaligen Bunkers wird B58 rund 3.200 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Neben dem E-Ladepark sieht das CO2-neutrale Energiekonzept die Nutzung von Fernwärme, Photovoltaik mit Speichersystemen und energieeffizienten Kühlsystemen vor.

Hintergrund E-Mobilität enercity

Der umfangreiche Ausbau der Ladeinfrastruktur ist strategisches Ziel des Unternehmens. Dabei kommt enercity sehr gut voran. So belegte Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover im Mai dieses Jahres mit 136 Ladepunkten je 100.000 Menschen den Spitzenplatz unter Deutschlands Großstädten mit über 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. enercity baut auch den eigenen Elektro-Fuhrpark weiter aus: mit 74 ElektroFahrzeugen liegt der Anteil der E-Fahrzeuge im Unternehmen aktuell bei rund 19 Prozent.

Quelle: Pressemitteilung enercity, 05.07.2022 unter enercity eröffnet größten Ladepark Norddeutschlands

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