Antenne Plus | Förderbescheid für mehr Austausch

Veröffentlicht: 13. Mai 2022
Laure Dréano-Mayer & Dinah Stollwerk-Bauer bei der Förderbescheidübergabe ©️EIZ

Im Rahmen des Europatages an der Elisabeth-Selbert-Schule wurde der Leiterin der Antenne Métropole, Laure Dréano-Mayer, der Förderbescheid für das Projekt "Antenne Plus" von Dinah Stollwerk-Bauer, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, überreicht.

Das Programm sieht vor, den Austausch in der beruflichen Bildung zwischen Schüler*innen und Auszubildenden aus Niedersachsen und der Normandie zu intensivieren.  Zum anderen wird eine Gesprächsreihe aus deutsch-französischer Sicht unter anderem zu Nachhaltigkeitsthemen an verschiedenen Standorten in der Metropolregion organisiert. Ziel ist es, Menschen, Politik und Wirtschaft beider Länder ein Stück näher zu bringen, um voneinander und miteinander zu lernen.
Das Projekt wird mit rund 65.000 Euro aus der „Richtlinie zur Stärkung der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg" gefördert.

Ein Tag im Zeichen Europas | Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (niedersachsen.de)

Die eintägige Veranstaltung am 19. Mai von 10-17 Uhr in der Technology Academy auf dem Hannoveraner Messegelände bietet ein Konferenzprogramm mit hochkarätigen Keynotes, Panel-Diskussionen und begleitender Ausstellung in Präsenzform mit digitaler Verlängerung via Streaming rund um die Mobilitätswende im urbanen Raum. Der Verein Kommunen in der Metropolregion ist Partner der Fachkonferenz.

Metropolregion, 05.05.2022. In zwei Wochen trifft sich die Mobilitätsbranche in Hannover. Schwerpunktthemen sind die Mobilität der Zukunft, mehr Vielfalt und Gleichberechtigung im Verkehr, Städte von Morgen, Mikromobilität und urbane Logistik sowie digitale Technologien als Schlüssel für eine nachhaltige Verkehrswende. Sprecher ist neben Keynote-Speaker Belit Onay auch Ulf-Birger Frank, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung in der Region Hannover.

Die micromobility expo wendet sich an Fachbesucher*innen aus Industrie, Flottenmanagement, öffentlicher Verwaltung und Politik. Angesprochen sind vor allem Stadtentwickler*innen, Mobilitätsplaner*innen sowie Entscheider*innen aus Unternehmen, Kommunen und Gebietskörperschaften. Durch die Verlegung der micromobility expo in die Technology Academy rückt die Veranstaltung näher an die Real Estate Arena, die zeitgleich in Halle 23 stattfindet. Besucher*innen der micromobility expo haben so die Möglichkeit, sich auch auf dem Treffpunkt für die Real-Estate-Branche über die Mobilität der Zukunft aus der Perspektive der Immobilien- und Quartiersentwicklung sowie der Stadtplanung zu informieren. „Anstelle des Testparcours rund um den Hermes-Turm rücken wir in diesem Jahr die Diskussion rund um neue Mobilitätskonzepte ins Zentrum der Veranstaltung“, betont Florian Eisenbach, Projektleiter der micromobility expo bei der Deutschen Messe. „Die Konzentration auf Business-Themen passt zur aktuellen Stimmung und zur Lage im Markt. Außerdem nutzen wir die Synergien zur benachbarten Real Estate Arena und können damit das eigene Themenspektrum schärfen.“

Partner der Messe

Der Verein Kommunen in der Metropolregion ist in diesem Jahr Partner der Messe und wird durch den neuen Projektmanager Mobilität der Metropolregion GmbH, Maximilian Dierks, vor Ort repräsentiert. „Ich freue mich auf die Gelegenheit das Netzwerk zu erweitern und neue, zukunftsträchtige Projekte für unsere Metropolregion anzustoßen“, so Dierks. Das Grußwort wird Michael Rose, Geschäftsführer des Verein Kommunen und der Metropolregion GmbH sprechen. Er betont vorab: „Metropolregion und Mobilität gehören einfach zusammen. Wir freuen uns, Partner dieser spannenden Veranstaltung zu sein und werden das Beste aus einem Tag „Mobilität der Zukunft“ herausholen!“

Programmhighlights

Highlight im Eröffnungsprogramm ist die Keynote der Autorin Katja Diehl, die ein Plädoyer weg vom Auto hin zu einer menschenzentrierten Mobilität hält. Gleich im ersten Panel des Konferenzprogramms geht es um die „Mobilität der Zukunft: attraktiv, klug und gerecht“, unter anderem mit Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover. Onay hat sich ehrgeizige Ziele für die Klimaneutralität gesetzt. Multimodale Mobilität soll dabei viel stärker in den Fokus rücken. „Mikromobilität und ihre Anwendungsszenarien im innerstädtischen Raum können einen wichtigen Beitrag für moderne und ressourcenschonende Mobilitätskonzepte liefern“, sagt Onay.

Tickets

Sie benötigen noch ein kostenfreies Besucherticket? Sprechen Sie gerne Maximilian Dierks unter maximilian.dierks@metropolregion.de an.

Über die micromobility expo

Die micromobility expo ist ein jährliches Event in Hannover rund um die Themen Mikromobile und Leichtfahrzeuge, Mobilitätsinfrastrukturen sowie Mobilitätsdienstleistungen. Ziel der micromobility expo ist es, die Mobilitätswende im urbanen Raum voranzutreiben. Im Jahr 2022 wird sie am 19. Mai als eintägige, kompakte Fachkonferenz mit begleitender Ausstellung in Präsenzform mit digitaler Verlängerung via Streaming durchgeführt. Die micromobility expo wendet sich vor allem an Fachbesucher*innen und Mobilitätsexpert*innen. Partner der Veranstaltung sind die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg und das IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin. Weitere Informationen unter www.micromobilityexpo.de 

Weiterer Veranstaltungshinweis

Die Real Estate Arena, als speziell auf den Norden Deutschlands ausgerichtete Immobilienmesse, findet am 18. und 19. Mai 2022 auf dem Messegelände Hannover in der Halle 23 statt. Veranstalter sind die Deutschen Messe AG und die Real Estate Events GmbH. Mit dabei unter dem Dach der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH sind die langjährigen Partnerstädte Braunschweig, Göttingen, Hameln und die Immobilienfirma Schick Immobilien. Im Fokus der Konferenz stehen die Themen Wohnungsbau, Nachhaltigkeit, neue Lebens- und Arbeitswelten, Zukunft von Handel und Innenstadt, Digitalisierung und Mobilität. Besucher*innen der micromobility expo haben mit ihrem Ticket die Möglichkeit ebenso die Real Estate Arena in Halle 23 zu besuchen.

Braunschweig, Göttingen, Hameln und Schick Immobilien präsentieren sich auf der Real Estate Arena in Hannover vom 18.-19. Mai. Die Immobilienmesse feiert Premiere auf dem Messegelände Hannover und bietet mit verschiedenen Fokusthemen und über 160 Austellern einen neuen Treffpunkt für die mittelständische Immobilienwirtschaft und die B- und C-Städte. Die Metropolregion GmbH lädt ab 11 Uhr zum Standrundgang über den Gemeinschaftsstand  und einer anschließenden Messebegehung ein.

Metropolregion, 28.04.2022. Der Messe-Countdown für die Immobilienbranche läuft: In drei Wochen öffnet die Real Estate Arena erstmals ihre Türen für Aussteller und Besucher*innen in Halle 23 auf dem Messegelände Hannover. Mit dabei unter dem Dach der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH sind die langjährigen Partnerstädte Braunschweig, Göttingen, Hameln und die Immobilienfirma Schick Immobilien. Im Fokus der Konferenz stehen die Themen Wohnungsbau, Nachhaltigkeit, neue Lebens- und Arbeitswelten, Zukunft von Handel und Innenstadt, Digitalisierung und Mobilität.

Der Zuspruch ist groß: Mehr als 160 Unternehmen beteiligen sich als Aussteller an der Real Estate Arena. Nach der Eröffnung durch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und Niedersachsens Bauminister Olaf Lies fällt der Startschuss für das zweitägige Konferenzprogramm mit über 100 Sprecher*innen auf zwei Bühnen. Die Veranstalter, die Deutsche Messe AG und die Real Estate Events GmbH, haben das Konzept und die Ausrichtung der Messe zusammen mit mehr als 35 Branchenvertreter*innen in einem Co-Creation-Verfahren entwickelt und eng an den Interessen der Unternehmen ausgerichtet. Dazu Projektleiter Hartwig von Sass von der Deutschen Messe AG: „Unser Ziel ist es, dass alle Teilnehmenden zu den sechs Fokusthemen strategische Impulse, unterschiedliche Perspektiven, aber auch konkrete Lösungsansätze aus der Praxis mitnehmen können.“ Michael Rose, Geschäftsführer der Metropolregion GmbH ist überzeugt vom Messekonzept: „Wir freuen uns mit unseren starken metropolregionalen Partnern aufzutreten. Die neue Plattform bietet uns eine exzellente Möglichkeit in den Austausch über die die Zukunft unserer Städte zu gehen.“

Starke metropolregionale Partner unter einem Dach: Braunschweig, Göttingen, Hameln und Schick Immobilien

Die Braunschweig Zukunft GmbH wird mit ihren Wirtschaftspartnern, der Braunschweigischen Landessparkasse, Nibelungen-Wohnbau-GmbH und blueorange Development Partner GmbH am Stand vertreten sein. „Wir freuen uns auf die Real Estate Arena und über die Möglichkeit, den Standort Braunschweig und das Mobilitätscluster am Forschungsflughafen auf dem Gemeinschaftsstand der Metropolregion präsentieren zu können. Die Mitwirkung unserer Braunschweiger Wirtschaftspartner, die spannende Bau- und Investitionsvorhaben im Gepäck haben, zeigt, dass dieses neue Messeformat bei der Immobilienbranche auf Interesse stößt. Wir sind gespannt auf die Premiere“, so Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH.

Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen (GWG) tritt gemeinsam mit der Sparkasse Göttingen und der Städtischen Wohnungsbau GmbH Göttingen auf. Auch Oberbürgermeistern Petra Broistedt wird am Gemeinschaftsstand sein. Sie unterstreicht: „Göttingen ist ein dynamisch wachsender Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Für die weitere Entwicklung der Stadt sind wir offen für nachhaltige Ideen. Die Ausrichtung der neuen Immobilien- und Investitionsmesse in Hannover passt gut zu unserem Ansatz, Kooperationen in Niedersachsen und darüber hinaus weiter auszubauen“.

Die Stadt Hameln ist nach ihrem ersten Auftritt auf der Expo Real im vergangenen Jahr nun auch in Hannover dabei und präsentiert sich mit der Gesellschaft für Sozialen Wohnungsbau und Projektentwicklung (GSW) und der Hamelner Wohnungsbau-Gesellschaft mbH (HWG). „Mit der Teilnahme an der Real Estate Arena betreten die Stadt Hameln und ihre Partner Neuland. Es ist für uns eine gute Gelegenheit, unseren Bildungs- und Gesundheitscampus den interessierten Besuchern vorzustellen. Wir danken der Metropolregion, dass sie uns diesen Messeauftritt ermöglicht“, so Scott Kohlberg aus dem Referat Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit Hameln.

Neu im metropolregionalen Messeverbund ist Michael Schick Immobilien. Der Leiter der Braunschweiger Niederlassung, Mike Helm, unterstreicht: „Michael Schick Immobilien zählt zu den führenden deutschen Investmentmakler-Unternehmen. Erst im vergangenen Jahr haben wir unsere Niederlassung in Niedersachsen eröffnet und freuen uns daher ganz besonders auf unsere Teilnahme an der ersten Real Estate Arena!“

Über die Real Estate Arena

Die speziell auf den Norden Deutschlands ausgerichtete Immobilienmesse startet am 18. Mai 2022 auf dem Messegelände Hannover in der Halle 23. Veranstalter sind die Deutschen Messe AG und die Real Estate Events GmbH. Als Keynote-Sprecher*innen stehen fest: Olaf Lies (Umwelt- und Bauminister Niedersachsen), Belit Onay (OB Hannover), Axel Gedaschko (Präsident Gesamtverband der Wohnungs- und Immobilienunternehmen), Dr. Christine Lemaitre (CEO Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen), Carsten Knop (Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung), Claus Ruhe Madsen (OB Rostock), Raoul Rossmann (CEO Rossmann) und Sarah Schlesinger (CEO Blackprint).  

Weitere Informationen zum Programm und zu Teilnahmemöglichkeiten sowie Tickets für die Veranstaltung finden Sie unter www.real-estate-arena.com

Weiterer Veranstaltungshinweis: micromobility expo am 19. Mai Am 19. Mai findet parallel zur Real Estate Arena die micromobility expo in der Technology Academy auf dem Messegelände in Hannover statt. Die eintägige, kompakte Fachkonferenz mit begleitender Ausstellung präsentiert von 10 bis 17 Uhr, wie urbane Logistik und neue Verkehrskonzepte mit Mikromobilen und Kleinstfahrzeugen dabei helfen, den aktuellen Herausforderungen in Sachen Flexibilität, Klimaschutz und soziale Teilhabe zu begegnen. Auch Oberbürgermeister Belit Onay wird zur Eröffnung der Fachkonferenz vor Ort sein.

Laut einem Bericht des GKV-Spitzenverbands wurden im Zeitraum vom 1.9.2020 bis zum 30.9.2021 rund 50.000 DiGA ärztlich verordnet oder von den Krankenkassen genehmigt, wovon lediglich knapp 80 Prozent aktiviert wurden. Nur ein Viertel der Anwendungen konnten ihren Nutzen durch einen positiven Versorgungseffekt belegen und wurden dauerhaft ins BfArM-Verzeichnis (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) aufgenommen.* Wir haben mit Dirk Engelmann, Leiter der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Niedersachsen über die durchwachsene Bilanz gesprochen.

GesundheIT: Herr Engelmann, Was ist aus Ihrer Sicht der Grund für diese durchwachsene Zwischenbilanz?

Dirk Engelmann: Zunächst lässt sich feststellen, dass DiGA in den Arztpraxen bisher noch nicht in der Breite angekommen sind. Lediglich vier Prozent aller Ärztinnen und Ärzte haben bislang Rezepte für DiGA ausgestellt (7.000 von 180.000). In der Anwendung besteht offenbar eine große Unsicherheit über die Wirksamkeit und den Nutzen.

Der Nachweis der Wirksamkeit einer DiGA muss meines Erachtens klarer auf das primäre Behandlungsziel ausgerichtet sein. Das ist derzeit nicht gegeben. Um positive Versorgungseffekte von DiGA eindeutig beurteilen und die methodischen Aspekte des Fast-Track-Verfahrens besser nachvollziehen zu können, braucht es klare Nutzenkriterien und eine größere Transparenz der Entscheidungsgründe des BfArM. 

GesundheIT: Das Potential der DiGA ist anscheinend noch nicht vollumfänglich ausgeschöpft, wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?

Dirk Engelmann: Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Eine der ersten DiGAs im Bereich Migräne wird nach einem Jahr Kostenerstattung wieder aus dem Leistungskatalog der GKV gestrichen, weil der Nutzen nicht nachgewiesen werden konnte. Ohne belegte Wirksamkeit wurde die DiGA 15 Monate von den Krankenkassen erstattet. Bei einem Preis von über 200 Euro Euro sind so für die Kassen Ausgaben in Millionenhöhe entstanden. Es besteht die Gefahr, dass viele Apps den Vertrauensvorschuss nicht einhalten können, den sie im Erprobungsjahr bekommen. Bereits für die Listung beim BfArM muss es eine aussagekräftige Datengrundlage geben. Die bisherigen Anforderungen reichen nicht, um den Nutzen einer App abzuschätzen.

Hersteller müssen also verpflichtet werden, die Nutzungshäufigkeit und Therapieabbrüche nachhaltig zu analysieren und die DiGA an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. Die Ergebnisse müssen den Krankenkassen zugänglich gemacht werden und ebenfalls in die Preisdefinition einfließen. Erst wenn klare Regelungen greifen und es eine verlässliche Qualität gibt, werden insb. Ärztinnen und Ärzte breiteres Vertrauen finden, die Akzeptanz wird bei Versicherten und letztliche und Kostenträgern höher und die Anwendung zur Normalität. Wir befinden uns inmitten dieses Suchprozesses, indem auch herausgefunden werden muss, wo ein DiGA Einsatz sinnvoll ist und wo auch nicht. Als TK sind wir Treiberin der Digitalisierung und bringen gute Produkte voran und bei erwiesener Wirksamkeit auch in den Markt.

GesundheIT: Vielen Dank, Herr Engelmann.

*Quelle: Und jetzt, DiGA?: E-HEALTH-COM

Im Rahmen ihrer breitgefächerten Stiftungsarbeit möchte die Robokind Stiftung einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die Gesellschaft auf die digitale Transformation vorzubereiten und entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der IHK Hannover speziell auf die Bedarfe verschiedener Zielgruppen abgestimmte Fortbildungen für die Aus- und Weiterbildung in der kollaborativen Robotik. Wir haben mit Frau Dr. Grischke und ihrem Team über die Stiftung, KI in der Weiterbildung, den Roboterführerschein, Möglichkeiten im Gesundheitswesen und den Verbund der Metropolregion gesprochen

GesundheIT: Die Initiative Robokind in 3 Sätzen?

Robokind: Die im Jahr 2018 gegründete gemeinnützige Robokind Stiftung verfolgt mit ihrem Stiftungsgedanken und ihren von der Region Hannover, dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium und dem europäischen Sozialfonds geförderten Projekten eine nachhaltige und langfristige Fachkräftestrategie zur Stärkung der Region Hannover und des Landes Niedersachsen. Im Rahmen ihrer breitgefächerten Stiftungsarbeit mochte die Robokind Stiftung einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die Gesellschaft auf die digitale Transformation vorzubereiten und entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der IHK Hannover speziell auf die Bedarfe verschiedener Zielgruppen abgestimmte Fortbildungen für die Aus- und Weiterbildung in der kollaborativen Robotik. Die Schulungen der Robokind Stiftung reichen dabei von kostenlosen Onlineformaten (www.roboterfuhrerschein.de) bis hin zu branchen- und zielgruppenspezifischen zertifizierten Schulungen mit IHK-Abschluss.

GesundheIT: Wie können #KI und #Robotik die Weiterbildung schon heute transformieren? Wie könnte es im Jahr 2030 aussehen?

Robokind: Die nächste Digitalisierungswelle wird nicht mit Breitbandinternet am Bildschirm enden, sondern neue Technologien wie die „verkörperte künstliche Intelligenz“ mit sich bringen, die es uns ermöglichen wird, Roboterwerkzeuge als „Fernkörper“ zu nutzen, um beispielsweise Kontaktverbote einzuhalten, gefährliche Umgebungen zu vermeiden und dennoch „physische Präsenz“ zu ermöglichen.

Zukunftstechnologien - wie Robotik und Künstliche Intelligenz - werden zukünftig gravierenden Einfluss auf unseren Alltag und viele Berufsfelder haben. Viele Branchen und Berufe werden ohne diese Technologien nicht mehr auskommen, daher ist es dringend erforderlich, dass Schuler innen. Auszubildende, Studierende sowie Lehr- und Fachkräfte auf diese Entwicklung und die Anfordernisse von morgen vorbereitet und entsprechend geschult werden. Das Wissen über die Fähigkeiten und Möglichkeiten modernster taktiler Roboter ist eine essentielle Schlüsselkompetenz, um das große ökonomische Potential dieser Zukunftstechnologie vollumfänglich zu nutzen.

Wünschenswert und vorstellbar wäre, dass Robotik und KI in Handwerksbetrieben und kleinen und mittelständischen Unternehmen - z.B. im Pflege- und Gesundheitsbereich - Einzug erhalten, um dort monotone. wiederkehrende und gesundheitsgefährdende Arbeiten abzunehmen.

GesundheIT: Was lernen die Teilnehmenden bei Ihrem Roboterführerschein? Wie geht es danach weiter?

Robokind: Der Roboterfuhrerschein ist eine multimediale Online-Schulung basierend auf dem Lernmanagementsystem „moodle“. Er beinhaltet viele Videos und interaktive Aufgaben, sodass ein niedrigschwelliger Zugang zum Themenbereich „koIIaborierende Roboter“ für alle Interessierten möglich ist. Unter www.robotikschuIungen.de bieten wir den Roboterfuhrerschein seit Dezember 2020 als kostenlosen Grundlagenkurs an, damit diese sich immer schneller entwickelte Technologe alltäglicher wird. Nach diesem ersten Einblick in die Welt der Robotik besteht für die Teilnehmenden selbstverständlich die Möglichkeit, sich für einen der vielfaltigen Kurse bei der Robokind Stiftung unter www.robotikschuIungen.de anzumelden und dort ihr Wissen in einem IHK-Kurs weiter zu vertiefen.

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Mit dem „Roboterführerschein Kids“ bietet die Robokind Stiftung ein Format für Kinder ab 8 Jahren in den Schulferien an. Die Teilnehmer innen wurden hier in einer Woche durch eine Kombination aus Theorie und praktischen Übungen geführt, mit dem Ziel, Wissen auf dem Gebiet der Robotik zu vermitteln oder bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen. Hohepunkt des Formats ist der Wettbewerb (Robothon) am letzten Kurstag.

GesundheIT: Manchmal werden Roboter als Ersatz für den Menschen gesehen. Wie gehen Sie mit Skepsis vor Robotik um?

Robokind: Durch unsere Hands on Mentalität in den Schulungen, diversen Workshops und Informationsveranstaltungen möchte die Robokind Stiftung gezielt Ängste und Barrieren abbauen. Wir müssen die Denkweise der Menschen ändern, damit sie verstehen, dass Roboter als wertvolle „Werkzeuge“ dienen. Taktile Roboter bringen mehr Flexibilität und Sicherheit und vereinfachen industrielle Prozesse.

GesundheIT: Welche Erfoglsstory erzählen Sie gerne?

Robokind: Es ist immer faszinierend zu sehen, dass Grundschulkinder ohne Wissen in Informatik und ohne Vorwissen in Robotik ganz leicht und selbstverständlich einen modernen Industrieroboter programmieren!. Noch beeindruckender ist es aber, dass nicht nur technikaffine Kinder das hinbekommen, sondern auch Rentner, die über wenig technische Erfahrungen mit Robotern oder Computern haben!

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Ein weiteres Highlight war die feierliche Verleihung der ersten IHK-Zertifikate für den Robokind-Lehrgang „AnwenderIn für kollaborierende Roboter“ an die allerersten Absolventen (Azubis der BBS Neustadt) auf der Ideenexpo 2019. „Ganz besonders freut uns, wenn unsere gemeinnützige Arbeit Früchte tragt!“

So hat die Robokind Stiftung bereits mehr als 30 Lehrerinnen und Lehrer niedersächsischer allgemeinbildender und berufsbildenden Schulen ausgebildet und diese Lehrkräfte bei der Entwicklung von Unterrichtskonzepten unterstutzt. Um das besondere Engagement dieser Lehrkräfte hervorzuheben und zu honorieren, hat die Robokind Stiftung eigens hierfür ein Konzept für ein Gütesiegel für robotikaffine Schulen entwickelt, und dies am November 2021, unter der Schirmherrschaft von Herrn Kultusminister Grant Hendrik Tonne - vertretend durch die Staatssekretarin des niedersächsischen Kultusministeriums Gaby Willamowius - an niedersächsische Schulen verliehen.

Darüber hinaus freut sich die Robokind Stiftung, dass sie im Jahr 2021 zum Digitalen Ort Niedersachsen ernannt wurden. Die offizielle Auszeichnung wurde am 6.05.2021 durch den Staatssekretar Muhle des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft. Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, in den Räumlichkeiten des ZeRiG verliehen. Die Veranstaltung wurde durch die Keynote von Stiftungsgründer Professor Sami Haddadin und durch die Laudatio des Beiratsvorsitzenden der Robokind Stiftung Dr. Oliver Brandt. Beschäftigungsforderung Region Hannover, feierlich abgerundet.

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Weiterhin wurde die Robokind Stiftung mit dem lnnovationspreis Niedersachsen 2021 in der Kategorie Kooperation” gemeinsam mit der Region Hannover, der IHK Hannover und der Roboterfabrik an der Leibniz Universität Hannover ausgezeichnet. Die Auszeichnung hat die Robokind Stiftung auf der feierlichen Verleihung im Landesmuseum Hannover durch die Vorstandesvorsitzende des Innovationsnetzwerkes Niedersachsen Dr. Hildegard Sander entgegengenommen.

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GesundheIT: Das ZeRiG (Zentrum für Robotik im Gesundheitswesen) erforscht den Einsatz von Robotik in stillgelegten OP-Sälen. Wir arbeiten im Rahmen unserer Entwicklungsplattform Innovative Pflege ebenfalls mit Robotik. Wie schätzen Sie das Potenzial im Gesundheitsbereich ein? Woran fehlt es?

Robokind: Großes Potenzial für den Einsatz von Robotik und assistiven Systemen sieht die Robokind Stiftung insbesondere im Pflege- und Gesundheitssektor und hat daher eine zukunftsweisende Kooperation mit dem Klinikum Nordstadt der Klinikum Region Hannover GmbH geschlossen. Die Vision der Kooperationspartner ist, ein Bildungs- und Kompetenzzentrum für Robotik im Gesundheitswesen (ZeRiG) in Niedersachsen mit Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus zu schaffen, in dem Aus- und Weiterbildungskonzepte an Roboterdemonstratoren entwickelt, erprobt und so deutschlandweit in den Realeinsatz gebracht werden können. Das Bewusstsein in der Gesellschaft für den Einsatz von Robotik und KI im Pflege- und Gesundheitsbereich muss weiterhin gestärkt und ausgebaut werden und Einsatzszenarien im Realbetrieb geschaffen werden.

GesundheIT: Kann womöglich der technische Fortschritt dazu beitragen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen und Pflegekräfte zu entlasten?

Robokind: Zuerst sollten digitale Technologien die Möglichkeiten für pflegebedürftige Menschen verbessern, damit diese selbstbestimmt und sicher versorgt leben können. Darüber hinaus sollen sie Pflegende bei ihren Tätigkeiten entlasten. Dies gilt sowohl für pflegende Angehörige, aber vor allem für professionelles Pflegepersonal. So können digitale und technische Anwendungen zum Beispiel bei Routinetätigkeiten assistieren, bei körperlich anstrengenden Verrichtungen unterstützen oder durch Monitoring Funktionen in der Pflege übernehmen: Digitale Assistenzsysteme können beispielsweise die richtige Einnahme von Medikamenten steuern, indem nur das passende Medikamentenfach geöffnet wird oder auch an die zeitlich richtige Einnahme der Medikamente der Signalton erinnert wird. Verschiedene digitale Systeme können kleinere Unterstützung im Alltag anbieten, z.B. eine akustische Suchunterstützung beim Auffinden verlegter Dinge, digitalisierte Terminerinnerungen oder die Steuerung automatisierter Raumbeleuchtung. Ferner kann mit verschiedenen Sensoren beispielsweise festgestellt werden, ob Brandgefahr besteht, Gas austritt, Wasser überläuft, eine Person im Bett liegt oder auf dem Boden gestürzt ist. Alle diese Systeme werden über „SmartHome-Dienste“ von Pflegekräften, Angehörigen oder Sicherheitsdiensten überwacht. Sturzsektoren alarmieren Helfer oder lösen beim Erkennen einer Gefahrensituation eine Benachrichtigung aus. Kurzum: Digitale Assistenzsysteme sind in der Lage Leben zu retten.

GesundheIT: Sie arbeiten mit zahlreichen Partnern in der Metropolregion. Welchen Mehrwert wünschen Sie sich aus dem metropolregionalen Verbund?

Robokind: Wir würden uns freuen, wenn wir als gemeinnützige Stiftung mit unserem Stiftungszweck und unseren Schulungen noch mehr Menschen – insbesondere auch KMUs und Unternehmen im Pflege- und Gesundheitsbereich in der Region mit ansprechen könnten und für die neuen Zukunftstechnologien begeistern können.

Fotonachweise / -quellen: Robokind Stiftung

Ausnahme: Innovationspreis-Bild: © Innovationsnetzwerk Niedersachsen (Foto: Henning Scheffen) https://www.innovationsnetzwerk-niedersachsen.de/innovationspreis-niedersachsen-2021.html

Les résultats globaux du vote des Français de l’étranger sont disponibles sur le site du ministère de l’intérieur. Retrouvez ci-dessous les résultats constatés lors de la soirée électorale pour Hanovre et par circonscription consulaire.

Die Gesamtergebnisse der Abstimmung der Franzosen im Ausland sind auf der Website des Innenministeriums verfügbar. Nachfolgend finden Sie die am Wahlabend festgestellten Ergebnisse für Hannover und die einzelnen Konsularbezirke.

Les résultats du deuxième tour de l'élection présidentielle pour le Bureau de vote d'Hanovre sont :
Ergebnisse des zweiten Wahlgangs der Präsidentschaftswahlen im Wahllokal in Hannover:

Emmanuel Macron 94,33%

Marine Le Pen 5,67 %

Taux de participation  46,6 %

Les résultats globaux en Allemagne:
Die Ergebnisse in ganz Deutschland:

Emmanuel Macron 93,66%

Marine Le Pen 6,34 %

Taux de participation  49,44, %

➡️Plus d'informations : https://de.ambafrance.org/Election-presidentielle-2022-2eme-tour-Allemagne

Les résultats globaux du vote des Français de l’étranger sont disponibles sur le site du ministère de l’intérieur. Retrouvez ci-dessous les résultats constatés lors de la soirée électorale pour Hanovre et par circonscription consulaire (les résultats officiels seront proclamés ultérieurement par le Conseil constitutionnel.

Die Gesamtergebnisse der Abstimmung der Franzosen im Ausland sind auf der Website des Innenministeriums verfügbar. Nachfolgend finden Sie die am Wahlabend festgestellten Ergebnisse für Hannover und die einzelnen Konsularbezirke (die offiziellen Ergebnisse werden später vom Verfassungsrat verkündet).

Emmanuel Macron 60,85 % / Jean-Luc Mélenchon 17,44% / Yannick Jadot 9,17 % / Anne Hidalgo 2,84%  / Marine le Pen 2,84 % / Eric Zemmour 2,07% / Valérie Pécresse 1,68 % / Nicolas Dupont-Aignan 0,90% / Jean Lassalle 0,78 %, / Nathalie Artaud 0,65% / Philippe Poutou 0,39 % / Fabien Roussel 0,39 %

Fokusprojekte in der Forschung, Oberflächendesinfektion in Zeiten von Corona, fast forward ins Jahr 2030 und der Mehrwert des metropolregionalen Verbunds - wir durften mit Dr. Kristina Lachmann, Gruppenleiterin Atmosphärendruck-Plasmaverfahren / Medizintechnik und pharmazeutische Systeme sprechen.

Oberflächentechnik ist eine Schlüsseltechnologie und insbesondere die optimale Gestaltung der Grenzfläche ist bereits heute für viele Produkte und Anwendungen höchst relevant

Dr. Kristina Lachmann, Fraunhofer IST

GesundheIT: Frau Dr. Lachmann, was sind Ihre aktuellen Fokusprojekte in der Forschung?

Dr. Lachmann: Derzeit baue ich am Fraunhofer IST das Anwendungsfeld „Medizin- und Pharmatechnologie“ auf. Hier werden technologieübergreifend die Kompetenzen des Fraunhofer IST gebündelt und weiterentwickelt. Mein technologischer Fokus liegt dabei auf der Oberflächentechnik mit Atmosphärendruck-Plasmaverfahren. Diese Verfahren können u.a. für die Reinigung und Desinfektion eingesetzt werden. Andere Fragestellungen sind die Herstellung antimikrobieller Oberflächen oder die Integration von Plasmaverfahren in 3D-Druck-Prozesse. Dies ist beispielsweise für Implantate oder pharmazeutische Systeme interessant. Hier arbeite ich insbesondere im „Leistungszentrum für Medizin- und Pharmatechnologie“ mit den Fraunhofer-Instituten ITEM und IMTE und dem Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik PVZ der TU Braunschweig zusammen. Ein besonderes Highlight ist außerdem das „Patientenzimmer der Zukunft“, welches in enger Kooperation mit dem Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau (IKE) der TU Braunschweig und dem Städtischen Klinikum Braunschweig realisiert wird.

GesundheIT: In Zeiten von Corona kommt Ihr Plasmasystem zur Desinfektion von Oberflächen zum Einsatz – können Sie darüber mehr berichten?

Dr. Lachmann: Im Rahmen eines Fraunhofer-internen Projekts konnten verschiedene Systeme aufgebaut werden, die in einem mobilen Reinigungsroboter integriert werden können. Wir haben dafür ein Plasmasystem weiterentwickelt, sodass es mobil eingesetzt werden kann. Wichtig dafür war z.B., dass während des Prozesses keine schädlichen Abgase in die Umgebung gelangen und trotzdem eine effiziente und materialschonende Reinigung erfolgt.

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Bildquelle: Fraunhofer IST / Paul Kurze

GesundheIT: Wo steht die Oberflächenforschung in 2030 und welche Grenzen gibt es heute?

Dr. Lachmann: Oberflächentechnik ist eine Schlüsseltechnologie und insbesondere die optimale Gestaltung der Grenzfläche ist bereits heute für viele Produkte und Anwendungen höchst relevant. Aber auch viele neue Produkte und Anwendungen, angefangen von Batterien bis hin zur Arzneimittelproduktion werden durch Fortschritte in der Schicht- und Oberflächentechnik erst ermöglicht. Beschichtete Oberflächen können Vorteile oder Funktionen bieten, die das Grundmaterial selbst nicht leisten kann, z.B. Verschleißbeständigkeit und leichte Reinigbarkeit. In der Regel erfordern Oberflächen und insbesondere dünne Schichten jedoch vor- und nachgelagerte Prozesse, so dass es immer wichtiger wird Prozessketten und ganze Produktionssystems auszulegen. Grenzen für die Oberflächentechnik gibt es eigentlich keine, aber natürlich viele Herausforderungen und noch nicht gelöste Forschungsfragen. Beispiele sind dünne Schichten für große und geometrischer komplexe Bauteile oder dünne und langzeitstabile antibakterielle Beschichtungen, die keine Metallionen freisetzen.

In Bezug auf Nachhaltigkeit und geschlossene Material- und Stoffkreisläufe wird die Oberflächentechnik zunehmend eine Schlüsselrolle einnehmen. In vielen Produkten und insbesondere bei Kunststoffverpackungen werden Materialverbünde eingesetzt. Die Trennung der einzelnen Komponenten ist i.d.R. eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass die Materialien einer Kreislaufwirtschaft zugeführt werden können. Aktuell ist das in vielen Fällen nicht möglich. Hier sind innovative Lösungen gefragt, bei denen die Gestaltung der Grenzfläche auch in Zukunft ein entscheidender Erfolgsfaktor sein wird.

GesundheIT: Welchen Mehrwert wünschen Sie sich aus dem metropolregionalen Verbund und wie können andere von einer Zusammenarbeit mit Ihnen profitieren?

Dr. Lachmann: Durch die Mitarbeit im metropolregionalen Verbund verspreche ich mir einen intensiven Austausch mit Akteuren aus anderen Disziplinen, aus dem spannende neue Projekte und Innovationen entstehen. Gleichzeitig freue ich mich, dass Fraunhofer IST u.a. im Bereich medizinischer und pharmazeutischer Fragestellungen weiter bekannt zu machen. Durch unser breites Spektrum an Technologien der Oberflächentechnik, eine umfangreiche Analytik, unsere Kompetenzen im Bereich Verfahrens-, Prozess- und Fertigungstechnik sowie unserer Expertise in der Digitalisierung, Modellierung und Simulation und unserem Anwenderwissen in unterschiedlichsten Branchen vom Maschinenbau über Optik bis hin zur Pharmaverfahrens- und Umwelttechnik sehen als interessanten Partner für die Mitglieder des Verbunds. In meiner bisherigen Laufbahn waren die Projekte, die in interdisziplinären Konsortien entwickelt und bearbeitet wurden, oftmals die Spannendsten – insbesondere, wenn sie anwendungsbezogen und gesamtgesellschaftlich relevant waren. In diesem Sinne bin ich davon überzeugt, dass der Verbund einen echten Mehrwert für alle bietet.

GesundheIT: Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Dr. Lachmann.

Bluttransfusionen gehören zu den häufigsten Eingriffen in Krankenhäusern. Die Tendenz der Blutspender*innen in Deutschland nimmt jedoch ab. Das Forschungsteam um Professor Dr. Rainer Blasczyk, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin und Transplant Engineering der Medizinischen Hochschule (MHH) arbeitet an einer Lösung: mit Hilfe molekularbiologischer Methoden werden speziell angepasste Blutzellen aus Stammzellen hergestellt, um Versorgungsengpässe zu beseitigen. Das Projekt „Hemoforce“ wird vom Bundesministerium der Verteidigung für zunächst vier Jahre mit mehr als drei Millionen Euro gefördert.

Bessere Verträglichkeit ohne Antigene

„In vielen Regionen der Welt sind Blutkonserven jetzt schon Mangelware“

Professor Blasczyk

Zudem sei es nicht immer einfach, frische Blutkonserven dorthin zu transportieren, wo sie aktuell benötigt werden. Doch auch wenn es vorhanden ist, hat gespendetes Blut durchaus Nachteile. So sind bei einer Transfusion nicht nur die verschiedenen Blutgruppen zu berücksichtigen. Auch Gewebemerkmale, die sogenannten Humanen Leukozyten Antigene (HLA), spielen eine Rolle. Diese Moleküle auf der Oberfläche von Körperzellen sind vergleichbar mit den Blutgruppenantigenen auf den roten Blutkörperchen und unterscheiden sich individuell von Mensch zu Mensch. Bei einer Stammzelltransplantation müssen die HLA-Merkmale möglichst ähnlich sein, damit das Immunsystem des Empfängers die Spenderzellen nicht abstößt. Auch nach einer Transfusion können Thrombozyten, die nicht zueinander passende HLA-Proteine aufweisen, von Komponenten des Immunsystems des Empfängers erkannt und zerstört werden. Ein weiteres Problem bei konventionellen Blutkonserven sind mögliche Krankheitserreger, da Blut nicht auf alle Erreger untersucht werden kann und zudem alle Testverfahren eine Nachweisgrenze aufweisen.

Unbegrenzte Produktion im Bioreaktor

„Die Nachteile herkömmlicher Blutspenden erfordern es dringend, das Modell und die Strukturen der Blutversorgung neu zu gestalten“, betont der Transfusionsmediziner. Seit etwa 30 Jahren arbeiten weltweit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits am „Blood Pharming“, also der künstlichen Herstellung von Blutprodukten. Eine Massenproduktion für die klinische Anwendung ist bislang jedoch noch nicht in Sicht.

Das MHH-Projekt konzentriert sich zunächst auf sogenannte Megakaryozyten. Die blutbildenden Zellen kommen vor allem im Knochenmark vor und entwickeln sich zu den für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen, den Thrombozyten. Das Forschungsteam stellt sie in Zellkultur aus induzierten pluripotenten Stammzellen (IPSC) her. Das sind genetisch umprogrammierte Körperzellen, die ähnliche Eigenschaften wie embryonale Stammzellen haben, sich also in alle Gewebetypen entwickeln können. Diese Methode ebnet den Weg für eine unbegrenzte Produktion künstlicher Blutzellen im Bioreaktor.

Megakaryozyten-Zellen produzieren Blutplättchen im Mausmodell

„Wir gewinnen die iPSC aus reprogrammierten Zellen eines Menschen mit Blutgruppe Null, die als ideale Spendergruppe keine AB0-Antigene trägt und daher für alle Empfänger gleichermaßen passt“, erklärt Professorin Dr. Constanca Figueiredo, Leitende Wissenschaftlerin am Institut und stellvertretende Projektleiterin. Zudem hat die Wissenschaftlerin die iPSC gentechnisch verändert und dabei auch die HLA-Merkmale der Zellen abgeschaltet. Das Ergebnis ist eine Art Blaupause für „neutrale“ Megakaryozyten-Zellen, die vom Immunsystem des Empfängers nicht mehr als fremd erkannt werden und somit ungestört Blutplättchen produzieren können, ohne dass der Körper Antikörper gegen sie bildet.

Dass der Ansatz funktioniert, hat das Forschungsteam bereits im Mausmodell nachgewiesen. „Bereits eine Stunde nach der Transfusion haben die Megakaryozyten-Zellen begonnen, sehr nachhaltig Thrombozyten zu bilden“, sagt Professorin Figueiredo. Das sollte beim Menschen ebenso gelingen, ist die Wissenschaftlerin überzeugt. „Ein lebender Körper ist immer der beste Bioreaktor.“ Die Gefahr, dass die Spenderzellen entarten und Tumore entstehen, besteht nicht. „Die Megakaryozyten-Zellen werden vor der Transfusion bestrahlt und können sich daher nicht mehr teilen, sondern nur noch Thrombozyten produzieren“, erläutert Professor Blasczyk. Die Blutplättchen selbst haben ohnehin keinen Zellkern, können sich also von Natur aus nicht eigenständig vermehren.

Probleme der Lagerung beheben

Ein weiterer Aspekt ist die Lagerung der Blutzellen. Bislang werden Blutkonserven und Zellprodukte in flüssigem Stickstoff tiefgefroren, um sie länger haltbar zu machen. Damit die Zellen das überstehen, wird den Blutkonserven unter anderem Glycerin beigemischt, das vor der Transfusion wieder entfernt werden muss. Zusammen mit Professor Dr. Willem Wolkers vom Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) sollen neue Kryotechniken entwickelt werden.

„Wir wollen Kryoprotektiva ohne giftige Nebenwirkungen finden, die das aufwendige Reinigen überflüssig machen und zudem eine Lagerung bei höheren Temperaturen erlauben“, sagt Professor Blasczyk. In der zweiten Förderphase will das Forschungsteam in die Massenproduktion der künstlichen Blutzellen einsteigen und erste klinische Studien am Menschen durchführen.

Quelle: Presse MHH: Medizinische Hochschule Hannover : Designerblut aus Stammzellen (mhh.de)

Bildquelle: Karin Kaiser / MHH

SERVICE: Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Rainer Blasczyk, blasczyk.rainer@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-6700.

Gemeinsam für die Pandemieprävention von morgen – das ist das Ziel unseres neuen Förderprojekts PaPräKa - PandemiePräventionsKampagnen. PaPräKa ist eine Kommunikationsplattform für Initiativen, Projekte und Maßnahmen der Pandemieprävention in der Metropolregion. Wir wollen das Bewusstsein in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Bevölkerung für die Notwendigkeit von Präventivmaßnahmen gegen Pandemien schärfen und gemeinsam mit relevanten Stakeholdern ein Netzwerk aufbauen, um vorbeugende Maßnahmen zu entwickeln. Mehr über PaPräKa erfahren Sie auf unserer neuen Landingpage!

Unser erster Pandemie-Workshop steht an!

Am 17.5.2022 wird das Projekt RAPID – Response Against Pandemic Infectious Diseases – in einem moderierten Workshop vorgestellt. Angesiedelt am Innovationszentrum Niedersachsen und in Kooperation mit BioRegioN und startup.niedersachsen verfolgt RAPID das primäre Ziel, durch eine intensivere Vernetzung relevanter niedersächsischer Akteur*innen die Translation exzellenter Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln mit Blick auf zukünftige pandemische Herausforderungen zu optimieren und damit verbundene Prozesse zu beschleunigen (Genaueres zu RAPID finden Sie hier: https://startup.nds.de/rapid/).

Gemeinsam mit Experten*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Technologietransfer soll am 17. Mai über eine Roadmap für die bessere Vorbereitung und Reaktion auf künftige pandemische Bedrohungen diskutiert werden. Für diesen Austausch sind Impulse geplant von:

  • Prof. Dr. Melanie Brinkmann (Virologin und Mitglied im Corona-Expert*innenrat des Landes und der Bundesregierung)
  • Prof. Dr. Stefan Dübel (Professor für Biotechnologie an der TU Braunschweig) und
  • Prof. Dr. Nils Hoppe (Professor für Ethik und Recht an der Leibniz Universität Hannover)

Für Interessierte, die wissenschaftlich oder im Bereich der damit verbundenen Infrastrukturen in Niedersachsen zur Bekämpfung von Pandemien beitragen können, ist eine formlose Anmeldung* unter events@metropolregion.de möglich. Zu beachten ist die begrenzte Teilnehmendenzahl.

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