Kommunen in der Metropolregion: Wunsch nach Unterstützung beim Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur

Veröffentlicht: 27. Juni 2023
Die Referent*innen und die Organisator*innen der Charge up-Veranstaltung in Peine - hintere Reihe v. l. n. r.: Michael Schäfer, Shivam-Ortwin-Tokhi, Silvia Nieber, Christoph Meineke; vordere Reihe v. l. n. r. Peines Landrat Henning Heiß, Antje Retzlaff, Julia Maulhardt, Lukas Kolloge (Foto: Jennifer Bullert)

Metropolregion, 27.06.2023. Mehr E-Autos auf den Straßen bedeuten nicht nur emissionsärmere Mobilität, sondern, dass auch ausreichend Ladesäulen vorhanden sein müssen. Unter dem Titel „Charge up! Ladesäulen als Erfolgsfaktor für die Elektromobilität in Kommunen“ diskutierten gestern rund 30 Vertreter*innen aus Wirtschaft und Politik im „Schwan“ in Peine über Ist- und Soll-Zustand. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH und dem Verein der Kommunen in der Metropolregion e. V..

„Die Verkehrswende aktiv mitzugestalten, gehört zu den Zukunftsaufgaben der Kommunen“, erklärte Christoph Meineke, Geschäftsführer des Vereins Kommunen in der Metropolregion e. V. im Anschluss an die Veranstaltung. „Der schnelle Ausbau und eine gute Erreichbarkeit von Ladesäulen macht Standorte attraktiv. Dazu gehört auch die Einbindung der Infrastruktur in digitale Informationssysteme, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten.“

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Der E-Mobilität gehört die Zukunft - darin waren sich Referent*innen und Organisator*innen der Veranstaltung einig. Bis dahin müssen aber noch einige Herausforderungen gemeistert werden. (Foto: Jennifer Bullert)

Konzessionsvergaben, „German Reichweitenangst“ und die Rolle kommunaler Unternehmen

Nach einem Grußwort vom Peiner Landrat Henning Heiß, der auch Vorsitzender des Vereins der Kommunen in der Metropolregion e. V. ist, informierten fünf Expert*innen aus der Mobilitätsbranche über verschiedene Aspekte rund um die Ladesäuleninfrastruktur. Shivam-Ortwin Tokhi von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Stabsstelle Change Elektromobilität, plädierte für mehr Strategie beim Ausbau. Zusammen mit Kommunen arbeitet die Behörde daran, gemeinsam Ladeinfrastrukturkonzepte zu erstellen. Tokhi berichtete dabei auch über Konzessionsvergaben wie beispielsweise in Braunschweig und Hannover.

Der Geschäftsführer des Mobility Data Space, Michael Schäfer, verwies auf den problematischen Ladesäulensuchverkehr und sprach von „German Reichweitenangst“. Einschränkungen gebe es u. a. noch durch die Grenzen der Batterietechnologie. Zugleich sei die E-Mobilität aber auch eine Chance, an dieser Stelle als „Booster“ zu wirken. Denn so könnte die Technologie weiterentwickelt und auch in anderen Domänen genutzt werden.

Für den Netzausbau brauche es allerdings Milliardenbeträge, erklärte Antje Retzlaff, Referentin der Landesgeschäftsstelle Niedersachsen/Bremen des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V.. Dabei sei geplant, bis 2030 bundesweit rund eine Million Ladepunkte vorzuhalten. Aktuell seien es, so Retzlaff, etwa 72.000 normale sowie knapp 16.000 Schnellladesäulen. Kommunale Unternehmen könnten künftig bei Ausbau und Versorgung der Ladeinfrastruktur eine entscheidende Rolle spielen.

Hier setzte auch Lukas Kolloge an. Der Manager Bund-Länder-Kommunen-Koordinierung von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, der NOW GmbH aus Berlin, forderte zwei Paradigmenwechsel: Ladepunkte an Standorten, an denen Autos stehen, sowie beiläufiges Laden. Zwar seien die Kommunen nicht primär dafür zuständig, Ladesäulen zu errichten und zu betreiben, könnten aber dennoch eine maßgebliche Rolle beim Erlass rechtlicher Rahmenbedingungen spielen. Kolloge stellte verschiedene Instrumente vor, mit denen die Leitstelle unterstützt, so u. a. das FlächenTOOL, das StandortTOOL und das LadelernTOOL. Diese sollen bei der Bedarfsplanung helfen und Investitionsentscheidungen unterstützen.

Julia Maulhardt, Beraterin für Elektromobilität (HWK), thematisierte verschiedene Best Practice-Beispiele wie beispielsweise die E-Flotte der Metropolregion GmbH. Sie nahm auch das Thema Lieferkonzepte und Wohnungswirtschaft in den Blick. Dabei mahnte sie, dass nicht nur über den Antrieb der Autos nachgedacht werden müsse, sondern auch generell über die Art der Fortbewegung, beispielsweise auch per Rad.

Unterstützung durch die Metropolregion GmbH bei Entbürokratisierung

Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde deutlich, dass Standorte für Ladestationen, die Netzkapazität und Investitionsanreize auf staatlicher Ebene die Kommunen beschäftigen. Auch Kritik wurde laut. So wurde beispielsweise berichtet, dass Kommunen mehrmals hintereinander Förderanträge gestellt haben, was Personal und Arbeitszeit gebunden hat. Die Antragsstellung sei jedoch mehrfach erfolglos verlaufen, was bei neuen Förderaufrufen dazu geführt habe, dass wegen des Aufwands keine erneuten Anträge mehr gestellt worden seien.

 „An dieser Stelle wollen wir ansetzen, um die Kommunen auf der Ebene der Metropolregion zu unterstützen“, sagte Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH. „Hier braucht es Entbürokratisierung und vereinfachte Prozesse in der Verwaltung, damit Anträge nicht mehrmals geschrieben werden müssen“, so Nieber. Auch künftig wollen die Metropolregion GmbH und der Verein der Kommunen in der Metropolregion e.V. sich dafür einsetzen, dass die Elektromobilität in Niedersachsen weiter Fahrt aufnimmt.

Kürzlich haben sich Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH, und Alexander Feuser, Leiter des Handlungsfeldes Mobilität, mit dem Bürgermeister der Stadt Holzminden, Christian Belke, ausgetauscht.

Belke stammt gebürtig aus Holzminden und wurde im September 2021 in das Amt des Bürgermeisters gewählt. Er kann auf eine langjährige Karriere bei der Bundeswehr in leitender Position verweisen, zuletzt im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin.

Im gemeinsamen Gespräch stellte Nieber das aktuelle Arbeitsprogramm der Metropolregion GmbH vor sowie die Handlungsfelder und die Arbeitsschwerpunkte der Zukunft. Dabei betonte sie, dass sie als ehemalige Bürgermeisterin besonders die kleineren Kommunen in der Region fest im Blick habe und aus eigener Anschauung und Arbeitspraxis deren Sorgen und Nöte sehr genau kenne. Auch das Thema „Innenstadtbelebung“ stand auf der Agenda. Hier verwies Feuser auf die geplante Auftaktveranstaltung und erkundigte sich nach der Situation der Holzmindener Innenstadt.

Belke berichtete über die Wirtschaftsstruktur von Stadt und Region, unter anderem über die große Bedeutung der beiden Unternehmen Symrise AG und Stiebel Eltron. Beide haben ihre Unternehmenszentralen in Holzminden. Die Stiebel Eltron GmbH & Co. KG bietet unter anderem in ihrem Produktportfolio Wärmepumpen an und ist damit entscheidend an der Energiewende beteiligt.

Der Verwaltungschef sprach noch ein weiteres wichtiges Thema an: den Tourismus. Dabei griff er die für das Jahr 2024 geplante Eröffnung der interaktiven Duft- und Erlebniswelt „Sensoria“ auf. Sie werde für Holzminden eine besondere Attraktion sein und – so der Bürgermeister – „hoffentlich viele Gäste aus Nah und Fern nach Holzminden locken.“

Darüber hinaus wünscht sich Belke im Bereich des Tourismus eine engere Verzahnung und ein einheitliches Auftreten der gesamten Region gegenüber den Gästen, „die das wunderschöne Weserbergland besuchen.“ In diesem Zusammenhang erwähnte er u.a. die Präsenz der Stadt Holzminden mit einem Pavillon auf der derzeit stattfindenden Landesgartenschau in Höxter (Nordrhein-Westfalen) auf der anderen Weserseite.

Ein besonderes Anliegen ist dem Bürgermeister eine klare Strukturierung und Übersicht von Fördermitteln auf Landes-, Bundes-, und EU-Ebene. „Es gibt“, so das Stadtoberhaupt, „so viele Fördertöpfe, dass es für uns als kleinere Kommune schon eine Herausforderung darstellt, immer sofort zu erkennen, wo wir Geld für die Entwicklung Holzmindens abrufen können.“ Belke wünscht sich in diesem Punkt eine „Straffung der Förderprogramme“ und insbesondere „ausreichende Laufzeiten, um entsprechende Projekte auch partizipativ und im Dialog mit den Bürger*innen umsetzen zu können. Es mangelt uns nicht an Ideen in der Stadt, sondern an ausreichend Zeit bzw. Personal, um bei sinnvollen Förderprogrammen mit kurzer Laufzeit, rechtzeitig auf den Zug aufspringen zu können“, so Belke.

Bürgermeister und Metropolregion GmbH wollen weiter im Dialog bleiben. Im Anschluss an das Treffen folgte noch eine Besichtigung des Holzmindener Pavillons auf der Landesgartenschau in Höxter.

„Roswitha von Gandersheim, der Roswitha-Literaturpreis, der Klosterhügel Brunshausen mit dem Benediktinerkloster, die Landesgartenschau 2023 und die Domfestspiele…“, zählt Bürgermeisterin Franziska Schwarz auf, um Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH und Alexander Feuser, Leiter des Handlungsfeldes Mobilität, einige der vielen kulturellen und touristischen Höhepunkte der Stadt nahe zu bringen.

Die ca. 10.000 Einwohner zählende Fachwerkstadt liegt zwischen Leineberg-, Weserberg- und Harzvorland und befindet sich in Reichweite der Großstädte Braunschweig und Göttingen. Sie kann auf eine sehr interessante Historie zurückblicken und habe viel mehr zu bieten als Rehabilitationseinrichtungen im Bereich Gesundheit sowie ein Soleheilbad, erklärten Claudia Bastian, Leiterin des Fachbereichs Innere Verwaltung und Finanzen und ihre Kollegin Franziska Vogt, Leiterin des Bauamtes, die ebenfalls beim Gespräch zugegen waren.

Zentrale Gesprächsthemen waren unter anderem die lokale Wirtschaftsstruktur, der Fachkräftemangel sowie die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Stadt, die jedes Jahr die beachtliche Zahl von 160.000 Patienten begrüßt. Aber auch der Bürgergesundheitspark, die Rolle des Tourismus, unter anderem die weit über Bad Gandersheim hinaus bekannten Domfestspiele und die aktuell auf 40 Hektar stattfindende Landesgartenschau, die am 14. April eröffnet wurde und noch bis zum 15. Oktober 2023 andauert, waren Thema. „Ein absolutes Highlight“, so die Bürgermeisterin, „stellt das in das Gartenschau-Gelände integrierte Sole-Naturfreibad dar, welches mit dem Erwerb einer Eintrittskarte besucht werden kann, ebenso der Auepark, ein Landschaftsschutzgebiet, das ebenfalls Teil des Gartenschauareals ist und die Seebühne.“

Die Bürgermeisterin wünscht sich für die Zukunft eine deutliche Belebung der Innenstadt von Bad Gandersheim und begrüßte ausdrücklich die geplante Auftaktveranstaltung zur „Revitalisierung der Innenstadt“. Nieber stellte das Projekt „Nachhaltige Mobilität in regionalen Transformationsräumen“ vor. Auch zu diesem Thema, so Bürgermeisterin Schwarz, „wollen wir mit der Metropolregion im Gespräch bleiben.“

Zukünftiges Ziel ist es für beide Seiten, die Kooperation in den Bereichen Kultur und Tourismus zu starten. Schon jetzt herrscht dort eine Fülle an Angeboten vor.

Für Bad Gandersheim gilt: Klein, aber fein!

Links zu Bad Gandersheim:

Kultur und Tourismus:

Link zur Webseite der Stadt Bad Gandersheim

Domfestspiele Bad Gandersheim:

Landesgartenschau Bad Gandersheim 2023:

Zahlreiche Besucher*innen am Gemeinschaftsstand und viele gute Gespräche – die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH zieht Bilanz zum ersten Tag auf der Immobilienmesse

Metropolregion, 25.05.2023. So vielfältig wie sich die zweite Real Estate Arena rund um die Immobilienwirtschaft präsentiert hat, hat sich auch die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH auf ihrem Gemeinschaftsstand gezeigt. Mit den zehn Partner*innen der Braunschweig Zukunft GmbH, der blueorange Development Partner GmbH, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, der Köster GmbH, dem Landkreis Hameln-Pyrmont, der Michael Schick Immobilien GmbH & Co. KG, der Neuwirth Finance GmbH, der Wirtschaftsförderung der Stadt Hameln, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region mbH und der WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH standen eine Vielzahl von Projekten aus einem großen Teilraum Niedersachsens im Mittelpunkt.

Eröffnet wurde die Messe am Mittwoch durch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Messe AG, Dr. Jochen Köckler, und Niedersachsens Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies. Letzterer betonte das Thema „Bezahlbarer Wohnraum“. Es sei eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Ebenso wie andere Themen müsse es in dieser Dekade gelöst werden, sagte Lies. Die Real Estate Arena bezeichnete der Minister dabei als hervorragenden Ansatzpunkt, um sich mit dieser Aufgabe, aber auch mit Aspekten wie Flächen- und Ressourcenentwicklung zu beschäftigen.

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Eröffnung der Real Estate Arena durch Niedersachsens Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Messe AG, Dr. Jochen Köckler, auf der Arena-Bühne (Foto: Jennifer Bullert)

„Herausforderungen der Immobilienwirtschaft nur gemeinsam lösbar“

Themen, die auch auf dem Gemeinschaftsstand der Metropolregion aufgegriffen wurden. Stadtentwicklung, innovative Quartiere, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit waren dabei nur einige Faktoren. Die Bedeutsamkeit der Immobilienmesse hob Oberbürgermeister Onay, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Metropolregion GmbH ist, beim Get-together der Partner*innen am ersten Messeabend hervor: „Die Real Estate Arena ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um zu zeigen, wofür die Metropolregion steht: Eine starke Wissenschafts- und Wirtschaftsregion, die Wertschöpfung generiert und dabei spielt natürlich auch die Immobilienwirtschaft eine entscheidende Rolle.“ Die Herausforderungen in den Bereichen Wohnungsbau, Klimawandel, Digitalisierung, Mobilität sowie die dazugehörigen sozialen Fragestellungen lassen sich nur gemeinsam lösen, so Onay.

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Get-together am ersten Messe-Abend auf dem Gemeinschaftsstand der Metropolregion GmbH (Foto: Jennifer Bullert)

„Zusammen mit unseren Partner*innen zeigen wir, dass in der Metropolregion nachhaltige, innovative und zukunftsfähige Konzepte vorhanden sind, die dazu beitragen, die einzelnen Standorte im Bereich Wohnen und Gewerbe zu stärken“, ergänzt Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion GmbH. Das trage wiederum zur Wertschöpfung in der gesamten Metropolregion bei.

Insgesamt beteiligten sich in diesem Jahr rund 275 Aussteller*innen an der Real Estate Arena in Hannover, erwartet wurden zudem 5.000 Besucher*innen. Die Immobilienmesse richtet sich gezielt an mittlere und kleinere Städte. Die Deutsche Messe AG und die Real Estate Arena Events GmbH haben sie in diesem Jahr zum zweiten Mal veranstaltet. Die Metropolregion GmbH hatte bereits 2022 beim Auftakt der Messe mit vier Partner*innen teilgenommen. Dieses Mal waren bereits zehn Partner*innen am Gemeinschaftsstand vertreten.

Nach Premiere in 2022 wartet die Immobilienmesse wieder mit umfangreichem Programm auf

Nach dem erfolgreichen Auftakt der ersten Real Estate Arena 2022 steht das Messegelände Hannover am 24. und 25. Mai wieder im Zeichen der Immobilienwirtschaft. Die Metropolregion GmbH ist dieses Mal mit zehn Partner*innen vertreten.

Metropolregion, 15.05.2023. „Mutig. Kontrovers. Nah dran.“ So lautet das Motto der zweiten Real Estate Arena am 24. und 25. Mai in Hannover. Über 250 Unternehmen nehmen teil. Erwartet werden 5.000 Besucher*innen. Mittendrin ist auch die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH. An ihrem Gemeinschaftsstand beteiligen sich in diesem Jahr bereits zehn Partner*innen. Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren es vier.

„Die Real Estate Arena ist ein wichtiges Schaufenster für die Immobilienwirtschaft und das Standortmarketing unserer Mitglieder. Das große Interesse an dieser Veranstaltung dokumentieren unsere zehn Partner*innen, die sich unter dem Dach der Metropolregion präsentieren“, so Silvia Nieber, Geschäftsführerin der Metropolregion.

Bereits zum zweiten Mal mit dabei sind die Braunschweig Zukunft GmbH, die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, die Wirtschaftsförderung der Stadt Hameln und die Michael Schick Immobilien GmbH & Co. KG. Die blueorange Development Partner GmbH war zudem 2022 als Partner der Braunschweig Zukunft GmbH vertreten und ist dieses Mal als Partner der Metropolregion GmbH dabei. Erstmals auf dem Gemeinschaftsstand mit dabei sind dieses Jahr die Köster GmbH und der Landkreis Hameln-Pyrmont, die Neuwirth Finance GmbH, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region mbH und die WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH.

Im Vordergrund der diesjährigen Messe steht die Frage, wie die aktuellen Herausforderungen der Immobilienwirtschaft bewältigt werden können. Auf mehreren Bühnen widmet sich das Konferenzprogramm dem Thema Wohnungsbau und wie dieser nachhaltig und bezahlbar umgesetzt werden kann. Klimawandel, Mangel, Digitalisierung und Innovationen sind weitere Aspekte, die die mehr als 125 Speaker*innen diskutieren werden.

Über die Real Estate Arena

Die Real Estate Arena richtet sich gezielt an kleinere und mittlere Kommunen sowie an die mittelständische Immobilienbranche. Ziel ist es, dass Wirtschaft und Politik neue Allianzen schmieden. Niedersachsens Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies eröffnet die diesjährige Veranstaltung am 24. Mai gemeinsam mit Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay in Halle 4 auf dem Messegelände Hannover. Deutschlands neue Immobilienmesse wird von der Deutschen Messe AG und der Real Estate Events GmbH veranstaltet.

Mehr Informationen zur Metropolregion auf der Real Estate Arena finden Sie unter: https://metropolregion.de/standortmarketing/real-estate-arena/

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2022 sind da. Zum zehnten Jubiläum der Umfrage hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub eigenen Angaben zufolge einen Rekord verzeichnet: Etwa 245.000 Menschen haben demnach im vergangenen Herbst ihre Stimme abgegeben und Kriterien wie die Sicherheit der Radwege oder die Erreichbarkeit der Innenstädte bewertet. Auch in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg spiegelt sich der allgemeine Trend wider, dass das Radfahrklima noch ausbaufähig ist.

Platz zwei für Göttingen und Platz drei für Hannover – gleich zwei Städte aus der Metropolregion konnten sich im jüngsten Städteranking des ADFC rund um das Radfahrklima in Deutschland in den Top drei platzieren.

Bei den Städten mit über 500.000 Einwohner*innen rangiert die niedersächsische Landeshauptstadt, die seit 2019 vom Grünen Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Metropolregion, Belit Onay, mit dem Ziel der größeren Fahrradfreundlichkeit geführt wird, auf Platz drei. Sie hat eine Gesamtnote von 3,63 erreicht und liegt damit knapp hinter Bremen und Frankfurt am Main. Gegenüber 2020 konnte sie sich damit in der Note (3,67 in 2020) zwar leicht verbessern, rutscht aber trotzdem einen Platz nach hinten. Göttingen kann die Erstplatzierung der Jahre 2016, 2018 und 2020 ebenfalls nicht halten und belegt hinter Erlangen nun den zweiten Platz bei den Städten mit mehr als 100.000 Einwohner*innen. Die Gesamtnote für die Gänselieselstadt beträgt 3,51 nach einer Note von 3,27 in 2020. Sowohl für Göttingen als auch für Hannover hoben die Befragten die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und das zügige Radfahren positiv hervor. Unzufriedenheit äußerten sie hingegen mit Fahrraddiebstählen in Göttingen sowie mit der Falschparkerkontrolle auf Radwegen und der Führung an Baustellen in Hannover.

Im aktuellen Ranking finden sich insgesamt über 1.100 Städte. Aus der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg hat es Braunschweig bei den Städten mit über 200.000 Einwohner*innen unter die Top fünf geschafft und kann damit den Platz aus der Befragung 2020 halten. Wolfsburg, Salzgitter und Hildesheim sind in der Städtegröße 100.000 bis 200.000 Einwohner*innen unter den Top 30 vertreten.

Fahrradklima weiter ausbaufähig

Insgesamt bescheinigt der ADFC-Fahrradklimatest 2022 aber weiteren Handlungsbedarf. So vergeben die Teilnehmenden der Umfrage für das bundesweite Radfahrklima eine Gesamtnote von 3,96, was lediglich einem „ausreichend“ entspricht. Zum Vergleich: 2014 betrug die Note ihren bisherigen Bestwert von 3,75, stagnierte in den vergangenen beiden Tests dann jedoch bei 3,93.

Die größte Kritik übten die Befragten laut ADFC an zu schmalen Radwegen, gefolgt von zu wenig Kontrollen von Falschparkenden auf Radwegen. Bemängelt wurde auch, dass sich viele Teilnehmende beim Radfahren nicht sicher fühlen. Am besten bewertet wurde, dass Innenstädte schnell erreicht werden können und Einbahnstraßen auch für Radfahrende in die entgegengesetzte Richtung geöffnet sind. Obwohl die alle zwei Jahre durchgeführte Umfrage nicht repräsentativ ist, dient sie Politik und Verwaltung als Anhaltspunkt für künftige Verbesserungen im Radverkehr.

Die Tops und Flops unter den Großstädten beim ADFC-Fahrradklimatest 2022 (Copyright ADFC)
Die Tops und Flops unter den Großstädten beim ADFC-Fahrradklimatest 2022 (Copyright: ADFC)

Quelle: https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse

Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH hat sich auf der Hannover Messe über die neuesten Entwicklungen im Bereich Elektromobilität und Ladeinfrastruktur informiert. Mobilität ist eines der drei zentralen Handlungsfelder der Metropolregion.

Innovation, Inspiration und Interaktion spielen auf der Hannover Messe 2023 wieder eine große Rolle. Rund 4.000 Unternehmen zeigen dabei innovative Lösungen für eine vernetzte, klimaneutrale Industrie. Zum Beispiel orangene Ladekabel für E-Autos – Metropolregion-Geschäftsführerin Silvia Nieber hat auf der Hannover Messe den Stand der Lapp Mobility GmbH besucht und dabei Wissenswertes rund um Ladelösungen für die Elektromobilität erfahren. Im Gespräch haben sich Nieber und Key Account Manager Ralph Porschke auch über Wallboxen für die Haushaltssteckdose und die Funktionalität von Ladekabeln ausgetauscht. So soll die Farbe der Kabel beispielsweise dazu beitragen, keine Stolperfallen während des Ladevorgangs zu erzeugen.

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Die Metropolregion GmbH zu Besuch bei der Lapp Mobility GmbH auf der Hannover Messe (Foto: Jennifer Bullert)

Weiter ging es dann beim Stand von GP Joule. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen integrierten Energieversorger, der 2009 gegründet wurde. Es beschäftigt sich unter anderem damit, Wasserstoffmobilität aus erneuerbaren Energien zu ermöglichen. GP Joule ist an der kompletten Wertschöpfungskette aktiv: von der Erzeugung, zum Beispiel durch Windenergie sowohl On- als auch Offshore, über die Umwandlung zur Einspeisung in die Strom-, Wärme- und Gasnetze bis hin zur Nutzung für den Fahrzeug-, Schiffs- und Zugverkehr. Dabei zeigt sich das Unternehmen davon überzeugt, dass sich der europäische Energiebedarf auf dem eigenen Kontinent aus eigener Kraft decken lässt.

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Modelltisch des Unternehmens GP Joule zur Wasserstoffmobilität (Foto: Jennifer Bullert)

Das rasche Aufladen von E-Autos war Thema am Stand der ads-tec Energy. Dabei wendet sich das Unternehmen an Kommunen, Einkaufszentren, Logistikunternehmen und Firmen und präsentiert auf der Messe eine Schnellladesäule mit bis zu 300 kW Ladeleistung.

Ebenfalls am Baden-Württemberg-Pavillon „THE LÄND“ informierte sich Nieber über den InnovationsCampus Mobilität der Zukunft. Dort war auch „DeVee“ zu finden, ein Versuchsträger-Fahrzeug, das über ein Ultraleicht-Chassis verfügt und das ohne Seltene Erden auskommt. „Design for Recycling“ zeigte sich direkt daneben an einem Sitz, der aus Naturfaserverbundwerkstoffen besteht. Hier erforschen Wissenschaftler*innen der Universität Stuttgart, wie sich die Bauteile verstärken lassen. Das Karlsruher Institut für Technologie ist ebenfalls an dem hochschulübergreifenden Projekt beteiligt.

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Das Versuchsträger-Fahrzeug "DeVee" auf dem Stand des Innovationscampus Mobilität der Zukunft im Baden Württemberg-Pavillon (Foto: Jennifer Bullert)

Mit den auf der Messe gesammelten Eindrücken arbeitet die Metropolregion GmbH nun weiter daran, neue Konzepte und Projekte im Bereich Mobilität zu entwickeln und zu realisieren.

Was für ein energetischer Abend! Am Mittwoch, dem 08. März 2023, durften wir Sie im Kulturzentrum Brunsviga in Braunschweig zu unserem Talk „Deutschland – Frankreich: Zwei Wege der Energiepolitik“ begrüßen. Es war die zweite Veranstaltung unserer Talkreihe „Ideen im Dialog“, die dieses Jahr anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrags und damit der deutsch-französischen Beziehung stattfindet.

Los ging es mit einem spritzigen Exkurs von Martin Buchholz (Deutscher Meister im Science Slam 2010 und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Thermodynamik, TU Braunschweig), der uns erklärt hat, wieso es aus physikalischer Sicht eigentlich Exergiesparen und nicht Energiesparen heißen müsste.

Pascal Thibaut (Korrespondent in Deutschland des Radio France Internationale) stellte dann die entscheidenden Fragen an unsere Expertinnen und Experten: Cécile Boutelet (Korrespondentin der Le Monde in Berlin), Claire Gauthier (Expertin für Europäische Kooperationen bei der deutschen Energieagentur Dena) und Andreas Rüdinger (Analytiker, Berater für Energiepolitik und assoziierter Forschungsstipendiat im Energie- und Klimaprogramm am französischen Institut für nachhaltige Entwicklung, IDDRI).

Nach einer spannenden Diskussion über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der französischen und deutschen Energiepolitik sowie zukünftige Perspektiven der Energieversorgung, haben sich die Referent*innen den Fragen des Publikums gestellt.

Auch nach der Diskussion auf der Bühne wurden die Gespräche im Publikum fortgeführt. Bei einem Getränk und einer Brezel konnten die Gäste noch persönlich ein paar Gedanken mit den Referent*innen austauschen und den Abend ausklingen lassen.

Wir bedanken uns noch einmal recht herzlich beim Amt für regionale Entwicklung, bei der französischen Botschaft in Deutschland, bei der Metropolregion GmbH und natürlich beim Kulturzentrum Brunsviga und den Technikern.

Bildbeschreibung: Energie-Talk in Braunschweig: Podium mit Claire Gauthier, Pascal Thibaut, Cécile Boutelet & Andreas Rüdinger.
v. links: Claire Gauthier, Pascal Thibaut, Cécile Boutelet & Andreas Rüdinger (oben)

Am 29. März besuchten 15 Mitglieder der Initiative Begegnung Hannover-Rouen (IHBR) 🇩🇪🇫🇷 die Metropolregion und wurden von der Leiterin der Antenne Métropole, Laure Dréano-Mayer, empfangen.

Nach einer Präsentation der Arbeit, die die Antenne Métropole seit 2010 leistet, wurde besprochen, welche Kooperationen in Bezug auf die Städtepartnerschaft in Betracht gezogen werden könnten.

Die Antenne Métropole freut sich über das bürgerschaftliche Engagement für mehr Austausch zwischen den beiden Partnerstädten und unterstützt solche Initiativen. Wir wünschen allen IBHR-Mitgliedern einen angenehmen Aufenthalt in Rouen Mitte April.

Seit gut sechs Monaten ist Silvia Nieber neue und alleinige Geschäftsführerin der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH. Wir sprachen mit der 62-Jährigen über ihre Visionen für die Metropolregion …

Frau Nieber, wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Ich bin engagiert, habe eine ausgewachsene Hands-on-Mentalität, bin neugierig und immer an fortschrittlichen Entwicklungen interessiert.

Was treibt Sie in Ihrer Arbeit an?
Im Vordergrund steht für mich die Frage, wie wir als Metropolregion nachhaltiger werden können – das ist meine intrinsische Motivation. Fakt ist: Wir müssen uns schneller verändern und dafür braucht es Innovationen. In unserer Metropolregion ruht ein ungeheures Potenzial. Wir schaffen mehr als 55 Prozent des niedersächsischen Bruttoinlandsprodukts. Das verdanken wir zum einen den großen Playern der Automobilbranche, aber auch den angegliederten Wertschöpfungsketten.

Zuletzt waren Sie von 2011 bis 2019 hauptamtliche Bürgermeisterin der Hansestadt Stade …
… die im Übrigen durchaus Parallelen zur Metropolregion aufweist. Beide Standorte verfügen über eine starke Forschungslandschaft und damit auch ein ungeheures Innovationspotenzial. In Stade sitzen viele Industrieunternehmen aus den Bereichen Chemie und Luftfahrt – in der Metropolregion sind insbesondere die Automobilindustrie, aber auch das Gesundheitswesen stark ausgeprägt. Der Mittelstand prägt beide Regionen.

Wie oft haben Sie damals schon aus Stade in die Metropolregion geblickt?
Ich kenne Niedersachsen sehr gut durch die langjährige Mitgliedschaft im Präsidium des Niedersächsischen Städtetages. Mein Blick ging in dieser Zeit häufiger in die Metropolregion Hamburg. Es hat mich immer wieder fasziniert, wie viele auch finanziell kleinere Projekte dort umgesetzt wurden und wie diese die Weiterentwicklung der einzelnen Standorte fördern. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Metropolregion das Rad nicht neu erfinden müssen und gerade von größeren Metropolen lernen können.

Wie politisch ist Ihr aktuelles Amt?
Es schadet nicht, zu wissen, wie kommunale Entscheidungs- und Handlungsprozesse funktionieren und vor welchen Herausforderungen kleinere und größere Städte sowie Landkreise stehen. Denn ein gewisses Gespür für die jeweiligen Belange und Auslastungen der (Ober-)Bürgermeister:innen und Landrät:innen erleichtert die Arbeit enorm. Vor meiner Station in Stade war ich mehr als zehn Jahre Bürgermeisterin in Bad Münder. Ich weiß also auch wie man sich als kleine Kommune in einem Landkreis fühlt. Dementsprechend kann ich Themen mit Fingerspitzengefühl angehen.

„In der Metropolregion gibt es ein enormes Potenzial – wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell, touristisch“, erklärten Sie im Rahmen Ihres Amtsantritts. Warum bekommen wir die Stärken unserer Region nicht nach außen transportiert?
Mein Eindruck ist, dass uns unser norddeutsches Understatement dabei ein wenig im Weg steht. Beim Standortmarketing auf der Expo Real funktionieren das Zusammenspiel und die Repräsentation beispielsweise sehr gut. Die Real Estate Arena wächst in 2023 und es werden sich unter dem Dach der Metropolregion zehn Partner präsentieren (im Vorjahr waren es vier). Die für 2024 geplante neue Gesundheitsmesse digitalhealth.pro soll das gesamte Ökosystem der digitalen Gesundheitswirtschaft darstellen. In den beiden Formaten sehe ich viel Potenzial, sie müssen aber erst noch stärker an die Wirtschaft und Wissenschaft herankommen. Die AWO in Braunschweig und Hannover wäre unter anderem eine verbindende Klammer, in die auch die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen gehört. Aber vielleicht sollten wir auch über Messen hinaus überlegen, eine gemeinsame Imagekampagne zu starten.

Wie könnte diese aussehen?
Elemente einer Imagekampagne sind durch unsere jetzigen und zukünftigen Aktivitäten bereits vorhanden, nur müssen sie noch besser nach außen kommuniziert werden. Es geht auch darum, weitere Wege als die genannten Messen zu finden, um die gesamte Metropolregion noch bekannter zu machen. Bei unserer enormen Wirtschaftskraft und mit fünf DAX Unternehmen ist auf jeden Fall „Think big“ und weniger norddeutsches Understatement wichtig.

Neben dem Standortmarketing ist die Förderung der Digitalisierung von Medizin und Pflege ein Anliegen der Metropolregion GmbH.
In diesem Bereich funktioniert die Zusammenarbeit der regionalen Player übrigens außerordentlich gut. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen bündeln im Comprehensive Cancer Center ihr Know-how. Das Braunschweiger Helmholtz Institut und die MHH arbeiten gemeinsam am Center for Individualised Infection Medicine. Ebensolche Kooperationen möchten wir weiter forcieren, denn nur aus der Zusammenarbeit und der Gemeinschaft generieren wir Mehrwert. Mein Ziel ist eine bekanntere Gesundheitsregion im Dreieck Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg, die besser vermarktet werden kann. Zum Beispiel in der Wissenschaftsallianz zwischen TU Braunschweig und Universität Hannover, im Exzellenzcluster Quantentechnologie und Smart BioTechs, gibt es das bereits. Durch gebündelte Kompetenzen sollen mehr Forschungsgelder in die Metropolregion fließen.

Das ist auch ein Anliegen des Health Hacks, der nun in die vierte Runde geht …
Beim Hackathon treffen Kompetenzen und Ideen aus aller Welt in unserer Region zusammen. Am Ende helfen uns diese Impulse, sowohl in der Medizin als auch in der Pflege weiterzukommen. Man muss sich vor Augen führen: Die Gesundheitswirtschaft macht im Bundesdurchschnitt etwa 15 Prozent der Wertschöpfung aus. In unserer Region liegt der Durchschnitt sogar bei 18 Prozent. Sie ist ein wichtiger Arbeitgeber und schafft Werte.

Wo sehen Sie im Feld der Mobilität derzeit den größten Handlungsbedarf?
Im Prinzip gibt es drei Punkte: Der erste betrifft den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Darüber muss ich nicht mit den Städten Hannover, Braunschweig und Wolfsburg sprechen – die können das wirklich prima – sondern überlegen, was kleinere Kommunen machen können. Aktuell versuchen wir die Anliegen zu bündeln, damit nicht jede:r einzelne (Ober-)Bürgermeister:in sich Gedanken machen muss und die Mitarbeitenden der niedersächsischen Landesverkehrsbehörde nicht in jede Kommune fahren müssen.

Und der zweite Punkt?
Der betrifft den Schienenverkehr. In der Metropolregion gibt es über 5.000 Kilometer Schienennetz. Warum bekommen wir die Güter nicht von der Straße auf die Schiene? Das möchte ich im Austausch mit Unternehmen und Einrichtungen herausfinden. Denn letztendlich hilft das auch der Stadt-Land-Mobilität, Anliegen Nummer drei.

Können Sie das konkretisieren?
Es ist eine große Herausforderung, eine akzeptierte klimafreundliche Mobilität außerhalb der Metropolen zu entwickeln. Im Zentrum steht die Frage, was wir brauchen, damit Pendlerströme nachhaltiger und garantiert zu ihrer Arbeit gelangen. Braucht es autonom fahrende Angebote, multimodale Hubs, eine bessere Abstimmung zwischen Bus und Bahn? In der Metropolregion gibt es viele innovative Partner, mit denen wir Lösungen dazu entwickeln können. Angesichts des Klimawandels müssen wir eine Mobilitätswende schaffen und den Status quo deutlich verbessern. In Hannover komme ich zu Fuß oder mit den Öffis teilweise schneller voran als mit dem Auto. Meine Vision ist es, eine Modellregion zu entwickeln, in der man aus dem Harz oder aus Helmstedt ohne Weiteres nach Hannover pendeln kann – wenn möglich sogar mit dem ÖPNV. Denn bislang ist es doch so: Sobald sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stadtgrenze überqueren, wird es oft kompliziert.

Das klingt nach einer Mammutaufgabe …
Das macht nichts. In meiner Freizeit wandere ich gerne und Sie wissen doch, wenn ich einen Gipfel erklimmen möchte, muss ich losgehen. Der Aufstieg erfolgt in Serpentinen und ich komme dem Ziel Schritt für Schritt näher. Erreichen werde ich es in den drei Jahren meiner Amtszeit nicht, aber vielleicht schaffe ich einen Teil der Strecke und kann die schönen Blumen am Wegesrand nicht nur von unten, sondern auch von oben betrachten.

Würden Sie sich als ehrenamtliche Bürgermeisterin der Metropolregion bezeichnen?
In einem Ehrenamt habe ich einen zu geringen Gestaltungsspielraum. Ich sehe mich eher als Interessensvertreterin und arbeite am positiven Image der Visitenkarte unserer Metropolregion. Ich wünsche mir, dass wir uns noch stärker als Interessengemeinschaft sehen und jedes Mitglied einen Benefit aus der Stärke der Metropolregion ziehen kann.

 Ein Interview von Stephanie Joedicke im Auftrag von Wirtschaftsnachrichten und Services für die Region - Standort38.de

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