Die Pflegewächter-Services helfen pflegenden Angehörigen, die Bürokratie rund um die Pflege zu verstehen. Das kostenlose Angebot beinhaltet strukturierte Verfahren und finanzielle Möglichkeiten, um Pflege leisten zu können. Ausgezeichnet mit dem Durchstarterpreis 2021 und dem SENovation-Award, kooperieren die Pflegewächter mit Diakovere, Deutsches Rotes Kreuz und Einrichtungen der AWO sowie einer Auswahl an Krankenkassen. Los geht's mit 3 Fragen an die Pflegewächter:
#Fokusthemen: Welche Schwerpunkte haben die Pflegewächter im Bereich der (digitalen) Gesundheitswirtschaft? Wie kam es zur Idee?
Wir unterstützen im Pflegefall und machen die Beantragung von Pflegeleistungen zugänglich und verständlich. Für unsere Kunden kontrollieren wir dabei auch, ob sie von der Pflegekasse die Leistungen bekommen, auf die sie einen Anspruch haben. So erhalte ich die Leistungen, die ich für meine Pflege benötige.
Die Idee zu Pflegewächter kam mir, als meine Oma pflegebedürftig geworden ist. Da habe ich gemerkt, wie belastend das Thema Pflege ist und wie aufwendig der Antragsprozess. Diese Überforderung wollen wir auflösen. Das Geld für unseren ersten Prototypen kam damals von meinem Opa. Das Unternehmen ist also wirklich eng mit meiner Familie verbunden. Mittlerweile werden unsere Systeme nun auch in der niedersächsischen Wohlfahrtspflege, etwa bei der AWO, der Diakonie oder den Deutschen Roten Kreuz eingesetzt.
#Zukunft: Was sind Eure Zukunftsvisionen?
Als Gesellschaft fangen wir gerade erst an darüber zu diskutieren, wie viel und wo uns Digitalisierung gut tut und wie wir unsere Arbeit in Zukunft gestalten wollen bzw. welchen Wert Arbeit überhaupt für uns hat.
In der Pflege erzielt man ganz klar gesellschaftlichen Mehrwert, auf ganz vielen Ebenen. Aktuell findet die Pflege im Privaten aber versteckt, schambehaftet und allein statt. Meine Zukunftsvision ist, dass wir das mehr in die gesellschaftliche Mitte holen, uns vielmehr umeinander kümmern und Alt und Jung gegenseitig voneinander profitieren. Dezentrale "Begegnungsräume" mit gemeinschaftlicher Partizipation und Teilhabe aufzubauen und auszugestalten, das wollen wir mit Pflegewächter langfristig aufziehen und dabei ein erstes Role-Model aus Niedersachsen entwickeln, das dann in Deutschland etabliert und adaptiert wird.
#Motivation: Welchen Mehrwert wünscht Ihr Euch aus dem Verbund der Metropolregion?
Wir entwickeln keine Insellösung, sondern stellen integrative Systeme zur Verfügung. Das zeigen auch unsere Kooperationen. Wir glauben, dass ein grundlegender Wandel in der Pflege nur unter Einbeziehung der bestehenden Strukturen erfolgen kann. Deshalb bauen wir ein Netzwerk starker Partner auf, um pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen eine bestmögliche Beratung zu bieten. Dabei kann der Verbund der Metropolregion uns unterstützen. Der Verbund kann Fürsprecher, Vermittler oder Hinweisgeber sein. Neben der Wohlfahrtspflege setzt bereits auch ein kommunaler Pflegestützpunkt in Hannover auf unsere Dienstleistung. Das könnte man ausbauen.
Mehr über die Pflegewächter unter https://pflegewaechter.de/