Prof. Dr. Richard Hanke-Rauschenbach von der Leibniz Universität Hannover (von links), Prof. Dr. Lars-Oliver Gusig von der Hochschule Hannover, Gernot Hagemann von hannoverimpuls, Projektleiterin Tanja Göbler von der Region Hannover sowie Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover, wollen gemeinsam die Produktion und Nutzung von Wasserstoff vorantreiben.
Die Region Hannover will sich zum Vorreiter in punkto Wasserstoffnutzung entwickeln und dies zum wichtigen Bestandteil ihrer Klimaschutz-Strategie machen. „Wasserstoff ist für die Energie-, Verkehrs- und Ressourcenwende elementar“, sagt Ulf-Birger Franz, Wirtschafts-, Verkehrs- und Bildungsdezernent der Region Hannover. „Er kann ohne den Ausstoß von Kohlendioxid produziert und genutzt werden.“ Damit sei Wasserstoff ein Energieträger der Zukunft, ist der Experte überzeugt. Die Region Hannover treibt gemeinsam mit vielen regionalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft die Entwicklung voran.
Regionsversammlung stellt Mittel für Projektentwicklung und Investitionen bereit
Die Verwaltung hat zusammen mit der Leibniz Universität, der Hochschule Hannover und der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft hannoverimpuls erste Eckpunkte für eine Roadmap Wasserstoff erarbeitet. „Wasserstoff wird sich nur durchsetzen, wenn wir die Phase kleiner Einzelprojekte verlassen und in ganz anderen Größenordnungen denken. Wir brauchen eine umfassende Strategie mit Ausbildung, Wasserstoffproduktion und wirtschaftlich tragfähigen Anwendungsfällen“, sagt Franz. Die Regionsversammlung hat bis zum Jahr 2024 zunächst 1,5 Millionen Euro für die Projektentwicklung und 5 Millionen Euro für Investitionen bereitgestellt.
Noch in diesem Jahr könnte ein erstes Modellprojekt starten: Die Stadtentwässerung Hannover benötigt Sauerstoff für die effizientere Abwasserklärung und könnte diesen aus einer Elektrolyse beziehen. Wasserstoff entsteht quasi als Nebenprodukt und könnte künftig genutzt werden – zum Beispiel von regiobus. Die Elektrolyse-Abwärme soll ins Fernwärmenetz von enercity eingespeist werden.
Bau einer Wasserstofftankstelle in Ronnenberg-Weetzen
ÜSTRA und regiobus haben bereits 2020 Tests mit einem Wasserstoff-Bus unternommen. Der geplante regiobus-Betriebshof in Ronnenberg-Weetzen soll eine Wasserstoff-Tankstelle erhalten. Auch aha will ab 2022 mit einem wasserstoffbetriebenen Fahrzeug auf die Straße gehen. Ein zentrales Element der Wasserstoff-Strategie wird zusätzlich das Thema Ausbildung sein. In den kommenden Jahren soll ein neuer „Wasserstoff-Campus Hannover“ mit verschiedenen Instituten der Leibniz Universität entstehen. Ein erstes Pilotprojekt wird dort die Entwicklung eines Wasserstoff-betriebenen Multikopters sein. Gemeinsam mit der Handwerkskammer sollen in der dualen Berufsausbildung Angebote für das Handwerk geschaffen werden.
Foto: Region Hannover /Kreutz