In einem gemeinsamen Projekt arbeiten die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg und das Unternehmen One Click To Evidence daran, die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu stärken. Eine neue Plattform soll Mediziner*innen entlasten und dabei helfen, in Notfallsituationen künftig schneller fundierte Entscheidungen für Therapien zu treffen. Das Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union und dem Land Niedersachsen.
Metropolregion, 14.04.2025. Ein innovatives Projekt zur Digitalisierung von Standard Operation Procedures (SOPs) für die pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin bringt zukünftig eine wegweisende Lösung auf den Markt. Mit einem evidenzbasierten, dynamisch wachsenden und interdisziplinär gepflegten Online-Referenzhandbuch sollen Mediziner*innen in akuten Entscheidungssituationen effizient unterstützt werden.
Bislang sind Leitlinien in der pädiatrischen Notfall- und Intensivmedizin oft unzureichend standardisiert. Jedes Krankenhaus führt eigene SOP-Sammlungen, während komplexe Therapiepläne aus verschiedenen Quellen mühsam zusammengesetzt werden müssen. Selbst erfahrene Mediziner*innen müssen bei akuten Notfällen aufwendige Recherchen durchführen. Dieses Problem löst die neue Plattform durch eine einheitliche, digitalisierte und direkt in klinische Workflows integrierbare Lösung.
Das Projekt bietet eine digitale Plattform, die
Die Plattform kooperiert mit namhaften Institutionen wie dem Pädiatrischen Intensiv-Netzwerk (Pin, mhh.de/pin) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).
Während etablierte medizinische Informationssysteme wie AMBOSS, UpToDate oder Medscape wertvolle Referenzquellen für Mediziner*innen darstellen, bietet die neue Plattform einen klaren Mehrwert für die Notfallmedizin:
Das Projekt ist im Dezember 2024 mit einem dreijährigen Förderzeitraum gestartet. Die erste Erprobung soll zum Jahresende in hannoverschen Kliniken, gefolgt von weiteren Teststandorten in Niedersachsen. Künftig könnte die Plattform auch für weitere medizinische Fachrichtungen geöffnet werden. Langfristig sind Erweiterungen durch künstliche Intelligenz (KI) zur automatisierten Analyse neuer Leitlinien sowie VR/AR-gestützte Trainingssimulationen für medizinisches Fachpersonal geplant.
Mit diesem Schritt wird die Zukunft der medizinischen Entscheidungsfindung neu definiert – digital, evidenzbasiert und optimal in den klinischen Alltag integriert.