Künstliche Intelligenz, Mobilität und ein Oldimer-Museum als Innovation Space: Beim ersten Mobility Promptathon der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg und der Stadt Einbeck entwickelten vier Teams auf Basis von KI smarte Lösungen rund um das Thema Verkehrswende. Das „Prompters‘ Paradise“ fand im Rahmen des ersten Smart City Days Einbeck im PS.SPEICHER statt. Prompting beschreibt die gezielte Eingabe von Anweisungen in eine KI, mit der spezifische Ergebnisse erzielt werden sollen.
Metropolregion, 13.09.2024. Eine verspätete Bahnverbindung war für ein fünfköpfiges Team aus Wolfsburg der Schlüssel zum Erfolg beim ersten Promptathon in Einbeck: Es entwickelte eine KI-basierte App mit Chatbot für eine optimierte Reiseplanung. Je nach Präferenz ermittelt diese beispielsweise die zuverlässigste Bahnverbindung. Mit der Idee zum Bahn Buddy überzeugte das Team die fünfköpfige Jury, bestehend aus Expert*innen in den Themen KI, (E-)Mobilität sowie Start-up-Unternehmertum, und sicherte sich den ersten Platz. Dieser ist mit 1.000 Euro dotiert.
Zwei Tage lang war die Atmosphäre im PS.SPEICHER geprägt von teamorientiertem Arbeiten, intensivem Austausch auf der Suche nach Lösungswegen, engagiertem Prompting, Trial and Error bei der Ideenumsetzung und schließlich mitreißenden Präsentationen („Pitches“). Am Ende waren alle rund 20 Teilnehmenden Gewinner*innen: Das Team Gaslighted belegte mit seiner Idee zur Verbesserung der Ladesäuleninfrastruktur an Bundes- und Landesstraßen Platz zwei und bekam dafür 500 Euro Preisgeld. Die verbliebenen Teams belegten gemeinsam den dritten Platz. Let’s mooove! will Mobilität für junge Menschen in den Sozialen Medien sichtbarer und ansprechender gestalten. Smart Sharing Mobility legte den Fokus auf digitale Mitfahrbänke im ländlichen Raum, um nachhaltige, klimaresiliente und generationenübergreifende Mobilität zu ermöglichen. Beide Teams erhielten für ihre Ideen jeweils 250 Euro.
Teamarbeit beim Promptathon (Foto: Spieker Fotografie)
Der Promptathon war Teil des ersten Smart City Days der südniedersächsischen Stadt. In dem Veranstaltungsformat erarbeiten Expert*innen und Entwickler*innen gemeinsam mittels KI innovative und praxisnahe Lösungen für Herausforderungen. Kommunen profitieren durch diese kreative Zusammenarbeit, beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung oder Infrastruktur, und stärken den Austausch der beteiligten Akteur*innen. So können smarte, nachhaltige Technologien entwickelt werden, die die Lebensqualität vor Ort sowie überregional steigern. Zu den Teilnehmenden des Mobility Promptathons zählte auch der bekannte YouTuber und Spiegel-Bestsellerautor Christoph Krachten. Er informierte in einem Kamingespräch über Herausforderungen in der E-Mobilität und hob dabei das Potenzial sogenannter Robotaxis hervor. Mit diesen, so Krachten, ließen sich viele Mobilitätsprobleme im ländlichen Raum lösen.
Mit als Teilnehmer dabei: YouTuber und Spiegel-Bestsellerautor Christoph Krachten (Foto: Spieker Fotografie)
„In einer Zeit, in der die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, revolutionieren kann, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir Innovation und Zusammenarbeit in diesen Bereichen fördern. Ein Event wie dieses bringt Vordenker, Entwickler und Entscheidungsträger zusammen, um Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu erarbeiten und gleichzeitig die Mobilität nachhaltiger, sicherer und zugänglicher zu gestalten“, betonte Schirmherrin Wiebke Osigus, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung.
Ministerin Wiebke Osigus übernahm die Schirmherrschaft für den Promptathon und das Grußwort (Foto: Spieker Fotografie)
Die auf dem Promptathon entwickelten Lösungen zielen darauf ab, eine bedarfsgerechte, klimaschonende und nachhaltige Mobilität für alle zu ermöglichen – sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum. Einbecks Smart City-Koordinatorin Rebecca Spaunhorst sowie Metropolregions-Geschäftsführer Christoph Meineke zeigten sich begeistert von der Innovationskraft der 20 Teilnehmer*innen.„Als Heimat des PS.SPEICHERS ist es in unserer Natur, Mobilität in allen Facetten zu betrachten. Der Promptathon zeigt, wie wichtig es ist, innovative Ideen aktiv zu fördern, um zukunftsweisende Lösungen für die Mobilität von morgen zu entwickeln und Einbeck als Vorreiter für smarte Mobilitätskonzepte zu positionieren“, so Spaunhorst. Meineke ergänzt:„Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Automobilindustrie, wie wir sie insbesondere gerade in unserer Region bei VW erleben, brauchen wir dringend Formate, die KI, IT und Mobilität verbinden, um den Standort zukunftsfähig aufzustellen. Als Metropolregion müssen wir gerade die E-Mobilität attraktiver gestalten, um nachhaltige Alternativen zu schaffen und so langfristig Arbeitsplätze sowie regionale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“
„Ein großes Dankeschön geht an unsere Unterstützer*innen. Durch ihren ambitionierten Einsatz konnten wir beim Mentoring fast eine 1:1-Betreuung der Teilnehmenden ermöglichen und dadurch gezielt die Ideenentwicklung fördern“, so Christina Schulze, Leiterin des Handlungsfeldes Mobilität bei der Metropolregion. Zu den Unterstützer*innen zählten neben der Niedersachsen.next Digitalagentur, DB Regio Bus – Region Nord, die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim/Holzminden/Göttingen, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Mitgewirkt haben zudem Teqyard und GermanTechJobs.
Über die Metropolregion GmbH
Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH vernetzt Menschen und Unternehmen, Wissenschaft und Kommunen mit ihrem Können und Wissen, ihren Kompetenzen und Ideen – metropolregional, national und international. Sie entwickelt und ermöglicht Projekte in den Handlungsfeldern Mobilität, Gesundheitswirtschaft und Standortmarketing. Dabei umfasst sie rund 3,9 Millionen Einwohner*innen auf einem Drittel der Fläche Niedersachsens.
Über die Smart City Einbeck
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert das Projekt Smart City. In diesem sollen Informations- und Vernetzungstechnologien dazu beitragen, Modellkommunen nachhaltig weiterzuentwickeln und Teilhabe sowie Lebensqualität zu stärken. Zu diesen Modellkommunen zählt die Stadt Einbeck, die hierzu unter Mitarbeit der Bürger*innen eine „Zukunftsstrategie 2035“ entwickelt hat.