Expo Real 2025: Spotlight auf Hannover

Veröffentlicht: 4. August 2025
Blick über Hannover (Foto: Stefan Knaak Photography)

Vom 6. bis 8. Oktober richtet die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg zum ersten Mal einen gemeinschaftlichen Auftritt mit dem Land Niedersachsen auf der Expo Real aus. In Halle C1, Stand 310 und 410 präsentieren sich 15 Partner aus ganz Niedersachsen am Gemeinschaftsstand und setzen damit ein starkes Signal für einen vielfältigen, innovativen Standort. Als Landeshauptstadt und Region mit der höchsten Wirtschaftskraft in Niedersachsen darf Hannover natürlich nicht fehlen.

Ulf-Birger Franz (Foto: Region Hannover)

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, spricht im Interview über die Bedeutung der EXPO REAL und stellt zukunftsträchtige Projekte vor. (Foto: Region Hannover)

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshaupstadt Hannover, will auf der Immobilienmesse sowohl über Gewerbe- als auch Wohnflächen ins Gespräch kommen. (Foto: Landeshauptstadt Hannover)

Anja Ritschel (Foto: Landeshauptstadt Hannover)

Warum sind Sie auf der EXPO REAL 2025 dabei?

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent, Region Hannover: Die EXPO REAL 2025 ist für die Region Hannover eine unverzichtbare Plattform, um den intensiven Austausch mit nationalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren der Immobilien- und Standortentwicklung zu fördern. Sie bietet uns wertvolle Impulse und Inspirationen, um unsere eigenen Projekte und Strategien kontinuierlich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig dient die Messe als Gradmesser, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschafts- und Lebensraums im nationalen sowie internationalen Kontext zu reflektieren und gezielt zu stärken.

Mit unserer Teilnahme unterstreichen wir unser Engagement, die Region Hannover als attraktiven und zukunftsfähigen Standort für Investitionen, innovative Projekte und nachhaltige Entwicklung zu positionieren. Die EXPO REAL ist für uns deshalb nicht nur ein Branchentreffen, sondern ein zentraler Baustein für die nachhaltige Gestaltung der Region.

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin, Landeshauptstadt Hannover: Die EXPO REAL ist Europas größte Fachmesse für Immobilien und Investitionen – für uns als Landeshauptstadt Hannover eine zentrale Plattform, um den Wirtschafts- und Immobilienstandort Hannover zu präsentieren. Hier knüpfen wir Kontakte, vertiefen Netzwerke und zeigen das große Potenzial unserer Stadt für zukunftsweisende Projekte. Wir möchten aktiv mitgestalten, Impulse geben und Partner*innen für neue Entwicklungen gewinnen.

Welches Ihrer aktuellen Projekte steht für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen?

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent, Region Hannover: Wir planen zur Zeit zwei Technologieparks in Garbsen und der hannoverschen Nordstadt. Mit der Techfactory fördern wir die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ziel des Konzepts ist es technologieorientierten Start-ups, Ausgründungen aus der Universität sowie forschungsnahen Unternehmen Räume für Entwicklung, Kooperation und Wachstum zu bieten. Die Techfactory Hannover wird an zwei Standorten in unmittelbarer Nähe zur Leibniz-Universität Garbsen und der Hannover-Nordstadt aufgebaut.

Techfactory Hannover Garbsen

Die Techfactory Hannover Garbsen ist eingebettet in den geplanten Technologiepark ONE TechCampus, der ein zentraler Baustein unserer Innovationsstrategie in der Region Hannover ist. Auf einem mehr als vier Hektar großen Grundstück nahe dem Campus Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover planen wir sechs Gebäude mit insgesamt rund 62.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche.

Das erste Gebäude wird die Techfactory auf etwa 4.600 Quadratmetern beherbergen und damit den Auftakt für die Entwicklung des gesamten Areals bilden. Hier entsteht ein Inkubator für Startups und studentische Teams, ergänzt durch Büro- und Werkstatträume, die Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Flexible Meeting- und Workshopflächen, ein Coworking-Bereich sowie eine „Lernarena“ für Veranstaltungen und Kongresse runden das Angebot ab.

Darüber hinaus planen wir einen Makerspace und Lernfabriken sowie ein Café, das den Austausch zwischen Mieterinnen und Mietern, Mitarbeitenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden ermöglicht. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2026 vorgesehen, sodass wir Ende 2027 in die Techfactory einziehen können.

Im Anschluss werden schrittweise fünf weitere Gebäude entstehen. Diese bieten Raum für technologieaffine Unternehmen und Dienstleister, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Konzernen und Mittelständlern sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Zusätzlich ist studentisches Wohnen geplant, um vor allem junge Talente und Mitarbeitende aus Startups und kooperierenden Unternehmen direkt vor Ort unterzubringen.

Auf diese Weise schaffen wir ein vielfältiges, lebendiges und wachstumsorientiertes Umfeld, das die Innovationskraft der gesamten Region nachhaltig stärkt.

Techfactory Hannover Nordstadt

Wir als Region Hannover entwickeln gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover und der Landeshauptstadt Hannover einen neuen Technologie-Campus auf dem Gelände des Klinikums Region Hannover in der Nordstadt. Ein wichtiger Bestandteil dieses Konzepts sind auch preisgünstige Wohnangebote für Studierende und Auszubildende.

Mit dem Projekt Techfactory Hannover Nordstadt entsteht direkt neben dem Hauptcampus der Universität ein Innovationsstandort mit Fokus auf Naturwissenschaften, Informatik und Elektrotechnik – insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Cybersecurity und Biotechnologie.

Bereits ab Ende 2026 werden erste Klinikgebäude, die im Rahmen der Medizinstrategie 2030 des Klinikums frei werden, einer neuen Nutzung zugeführt. Bis voraussichtlich 2034 wollen wir zwölf Gebäude auf dem rund 25.000 Quadratmeter großen Areal teilweise für studentisches und Azubi-Wohnen ertüchtigen und zum anderen Teil in die Techfactory integrieren.

Mit diesem neuen Campus schaffen wir eine Plattform für wissensbasierte Unternehmensgründungen direkt am Hochschulstandort. Das ist ein wichtiger Schritt für den Strukturwandel in unserer Region und ein hervorragendes Beispiel für die smarte Weiternutzung bestehender Gebäude.

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin, Landeshauptstadt Hannover:

Science Area 30X:

Als Wirtschafts- und Umweltdezernentin habe ich die Dynamik und intensive Vernetzung von Unternehmen, Forschung und Start-ups vor Ort erlebt. Der Unternehmensmix aus über 60 Betrieben – von Automotive über IT, Optik bis zu Medizin/Biotech – gepaart mit der engen Anbindung an exzellente Forschungseinrichtungen, macht diesen Standort so besonders. Neben namhaften „Platzhirschen“ wie VWN, Continental, FORVIA, Clarios oder Cardior Pharmaceuticals, sind auch Institutionen wie die Leibniz Universität Hannover, das Laser Zentrum Hannover (LZH) oder das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) aktiv beteiligt. Die vorhandenen privaten Technologiezentren – Sican, TECH1/TECH2 und der Taurus-Technopark – bilden die infrastrukturelle Grundlage für weiteres Wachstum. TECH2 wurde 2023 fertiggestellt und bietet Raum für Start-ups, KMU und FuE-Teams. Der Taurus-Technopark wird im dritten Bauabschnitt mit einer Investition von rund 150 Mio. € erweitert und schafft bis zu 2.500 Arbeitsplätze.

Mit dem neuen Forschungsbau OPTICUM der Leibniz Universität entstehen auf knapp 4.000 m² Nutzfläche über 120 neue Forschungsarbeitsplätze – insbesondere für das Exzellenzcluster „PhoenixD“, das optische Schlüsseltechnologien der Zukunft entwickelt. Ein starkes Zeichen für das Innovationspotenzial der SA30X ist der Verkauf von Cardior Pharmaceuticals an Novo Nordisk für über eine Milliarde Euro im Jahr 2024 – ein globaler Erfolg made in Niedersachsen. Und das alles auf einem 28 ha großen, grünen Campusgelände mit hoher Aufenthaltsqualität – ein Ort, an dem Zukunft wirklich Raum bekommt.

Kronsberg-Süd

Das neue Wohngebiet am südlichen Kronsberg nimmt mehr und mehr Gestalt an. In enger Kooperation mit der Wohnungswirtschaft entsteht attraktiver Wohnraum mit guter Infrastruktur unmittelbar am Landschaftschutzgebiet. Es wurden bereits circa 2.000 Wohneinheiten geschaffen und weitere circa 800 sind aktuell im Bau. Mit Abschluss der Entwicklung am Kronsbeg-Süd werden ungefähr 4.000 neue Wohneinheiten und großzügige Grünflächen entstehen sowie eine gute Nahversorgung sichergestellt sein.

Deuner-Viertel:

Auf einem 90 Hektar großen Gelände der ehemaligen Raffinerie Deurag-Nerag sollen in der Landeshauptstadt dringend benötigte Wohn- und Gewerbegebiete entstehen. Das Gelände liegt seit über 40 Jahren brach, da es wegen erheblicher Kampfmittelbelastung in Verbindung mit kriegsbedingten Umweltschäden aus dem Zweiten Weltkrieg bisher als unsanierbar galt. Jetzt haben die Eigentümerin Exxon und die Landeshauptstadt Hannover einen Weg gefunden, gemeinsam dieses einzigartige Projekt mit seinen unkalkulierbaren wirtschaftlichen und technischen Risiken anzugehen. Mehr Informationen unter: www.deunerviertel.de

Was begeistert Sie an Ihrem Standort besonders – und warum sollten andere ihn entdecken?

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent, Region Hannover: Was uns an unserem Standort besonders begeistert, ist die Dynamik und der Gemeinschaftssinn, mit dem wir gemeinsam viel bewegen können. Die Region Hannover bietet ein hervorragendes Umfeld, in dem innovative Ideen und zukunftsfähige Projekte wachsen und nachhaltig umgesetzt werden können.

Wir verstehen uns als verlässlicher Partner für Unternehmen, Wissenschaft und Investoren, die hier aktiv gestalten und den Standort mitprägen wollen. Wer zu uns kommt, findet nicht nur attraktive Rahmenbedingungen und eine hohe Lebensqualität, sondern auch ein offenes Netzwerk, das Zusammenarbeit und Fortschritt fördert.

Wir laden deshalb alle ein, die Zukunft mit uns zu gestalten und den Standort Hannover als lebendigen Innovationsraum zu entdecken. Hier entstehen Lösungen, die weit über die Region hinaus Wirkung entfalten.

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin, Landeshauptstadt Hannover: Hannover vereint wirtschaftliche Stärke, eine zentrale Lage in Europa und hohe Lebensqualität. Wir haben eine vielfältige Unternehmenslandschaft, eine enge Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie engagierte Fachkräfte. Zudem ist Hannover durch seine grüne Infrastruktur und Kulturangebote ein lebenswerter Standort – ideal zum Arbeiten, Investieren und Leben. Wer hierher kommt, entdeckt eine Stadt mit echtem Entwicklungspotenzial.

Auf was freuen Sie sich bei der Messe am meisten?

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent, Region Hannover: Auf der Messe freuen wir uns besonders auf den persönlichen Austausch mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Gerade diese direkten Gespräche und Begegnungen ermöglichen einen intensiven Dialog, der durch digitale Formate nur schwer zu ersetzen ist.

Der persönliche Kontakt schafft Vertrauen, eröffnet neue Perspektiven und fördert die Zusammenarbeit – genau das macht für uns den besonderen Wert der Messe aus. Wir sind gespannt auf inspirierende Begegnungen, den gegenseitigen Wissensaustausch und darauf, gemeinsam neue Impulse für die Weiterentwicklung unseres Standorts zu setzen.

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin, Landeshauptstadt Hannover:

Auf den persönlichen Austausch mit Projektentwickler*innen, Investor*innen und Vertreter*innen anderer Städte – und auf den frischen Input, den der Dialog mit der Branche bietet. Die EXPO REAL ist für uns nicht nur Bühne, sondern auch Werkstatt für Ideen. Wir freuen uns auf neue Impulse, konkrete Projektgespräche und die Chance, Hannover als Zukunftsstandort im besten Licht zu zeigen.

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