Biotechnologie-Startup gewinnt Gründungspreis Braunschweig

Veröffentlicht: 5. Dezember 2022
BLSK/Andreas Rudolph

Braunschweigische Landessparkasse und Wirtschaftsförderung vergeben Auszeichnung zum siebten Mal

Die auf tierversuchsfreie Antikörper spezialisierte Abcalis GmbH hat den Gründungspreis Braunschweig 2022 der Braunschweigischen Landessparkasse und der Braunschweig Zukunft GmbH gewonnen. Auf dem geteilten zweiten Platz landeten die Unternehmen „Sprachköchin“ und „Hide & Seek“. 

Bei der Preisverleihung am 17. November im Ottmerbau der Landessparkasse würdigten Dr. Ingo Lippmann, Vorstand Firmenkunden und Private Banking bei der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK), und Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, den Mut aller Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich für den Gründungspreis Braunschweig 2022 beworben hatten. „Sie alle haben ihre Unternehmen zwischen Juli 2018 und Oktober 2020 gegründet. Die einen waren durch die Corona-Pandemie also bereits sehr früh von harten externen Einflüssen auf ihr Business betroffen, die anderen haben sogar während der Pandemie den mutigen Schritt in die Selbständigkeit gewagt“, so Lippmann. 

Aus vielen guten Bewerbungen aus verschiedensten Branchen ging letztlich die Abcalis GmbH als Gewinnerin hervor. Sie erhält ein Preisgeld von 5.000 Euro. Die Biotechnologie-Ausgründung aus der TU Braunschweig entwickelt und produziert Antikörper für die medizinische Diagnostik – ohne den Einsatz von Tierversuchen.

„Das Team von Abcalis will mit seiner erfolgreichen Unternehmensgründung eine bemerkenswerte Vision verwirklichen – tierversuchsfreie Antikörper zu einer neuen, tragenden Säule auf dem bisher durch Tierprodukte beherrschten Weltmarkt zu machen“, so Ingo Lippmann in seiner Laudatio. Für diese fortschrittliche Technologie hat Abcalis bereits mehrere Auszeichnungen gewonnen, 2020 unter anderem den Durchstarterpreis des Landes Niedersachsen und den Innovationspreis Niedersachsen. „Mit weiteren Innovationen, zum Beispiel zur nachhaltigeren Herstellung von Schnelltest-Streifen ohne Tierprodukte und Kunststoffe, hat die Abcalis GmbH ihr Zukunftspotenzial bereits weit über die Ziele des Gründungs-Geschäftsplanes hinaus erweitert“, so Lippmann. Neben dem Preisgeld überreichte er dem Gründungsteam die diesjährige Trophäe des Gründungspreises: einen Löwen-Pokal, den das Braunschweiger Startup Recycling Fabrik mittels 3D-Druck aus recyceltem Filament gefertigt hat.

Das „Hide & Seek“ hat Michael Grazé im Juni 2020 in der Braunschweiger Innenstadt eröffnet. Das Besondere: Die Bar liegt im Verborgenen, ist also von außen nicht als Bar zu erkennen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Es ist die einzige Bar in Braunschweig, die sich allein auf eine Spirituose spezialisiert hat – im Hide & Seek gibt es ausschließlich Getränke mit Rum. „Mitten in der Corona-Pandemie ausgerechnet einen gastronomischen Betrieb zu eröffnen, ist tatsächlich ein Ausdruck von unternehmerischem Mut, Risikobereitschaft und absoluter Überzeugung von der eigenen Geschäftsidee“, so Gerold Leppa. 

„Sprachköchin“ Silke Koch überzeugte die Jury mit ihren kunstvollen und pädagogisch wertvollen Materialien für die kindliche Sprachförderung. Ihre haptischen Lernmittel lassen sich mit einer eigens entwickelten App verknüpfen, die zusätzliche Übungen und integrierte Bewegungsaufgaben bietet. So verbindet die Sprachköchin analoges und digitales Lernen miteinander. Als Reaktion auf die weltpolitische Lage hat Silke Koch ihre App kürzlich um die Sprachen Ukrainisch und Russisch erweitert, um vor dem Krieg geflüchteten Kindern die Sprachbildung sowohl in ihrer Muttersprache als auch auf Deutsch zu erleichtern. „Silke Koch führt ihr Unternehmen mit enorm viel Leidenschaft. Sie gestaltet ihr ‚Sprachmenü‘ mit großer Liebe zum Detail und bietet damit Kindern und Eltern einen echten Mehrwert für die so wichtige Sprachförderung“, so Leppa.

Die beiden zweitplatzierten Unternehmen können sich jeweils über 2.500 Euro Preisgeld freuen. Alle drei Prämierten profitieren zudem von Medialeistungen der Ströer Media AG im Wert von 15.000 Euro. 

Die Videos aller sechs Finalistinnen und Finalisten sind unter www.braunschweig.de/gründungspreis zu finden.

Quelle: Biotechnologie-Startup gewinnt Gründungspreis Braunschweig | Stadt Braunschweig

Gemeinsame Initiative des HZI und der MHH bekommt ein eigenes Forschungsgebäude in Hannover

In Hannover entsteht ein eigenes Gebäude für das Zentrum für Individualisierte Infektionsmedizin (Centre for Individualised Infection Medicine, CiiM), eine gemeinsame Initiative des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Für den Neubau mit 2100 Quadratmeter Nutzfläche wurde heute im Beisein von zahlreichen Gästen aus Politik und Wissenschaft der Grundstein gelegt. Das CiiM, das 2015 zunächst als virtuelles Zentrum gegründet wurde, stellt sich drängenden Herausforderungen in der Infektionsmedizin mit dem Ziel einer individuellen Prognose und Diagnose von Infektionskrankheiten und einer abgeleiteten optimierten und maßgeschneiderten Prävention und personalisierten Therapie zum Wohle des einzelnen Patienten. Die Baukosten werden vom Bund, dem Land Niedersachsen, der Helmholtz-Gemeinschaft und dem HZI getragen.

„Die COVID-19-Pandemie hat uns gerade erst gezeigt, wie wichtig die Infektionsforschung und die personalisierte Medizin sind – und dass Forschungserkenntnisse schneller aus dem Labor ans Krankenbett gelangen müssen“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Die Lebenswissenschaften sind insbesondere in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg einer der wichtigsten Innovationstreiber und versprechen wesentliche Verbesserungen in Diagnose und Therapie. Mit dem neuen Forschungsbau im Medical Park erhalten die interdisziplinär arbeitenden Forschungsgruppen des CiiM die Möglichkeit, ihre Vision einer besseren individuellen Versorgung von Patientinnen und Patienten umzusetzen.“

„Durch den Einsatz modernster molekularer, bildgebender und datenbasierter Technologien wird am CiiM daran geforscht, den individuellen Verlauf von Infektionskrankheiten deutlich präziser als bisher zu verstehen, um künftig maßgeschneiderte Behandlungen für einzelne Patienten oder Patientengruppen anbieten zu können“, sagte Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI.

Prof. Michael Manns, Präsident der Medizinische Hochschule Hannover, ergänzte: „Das CiiM-Forschungsgebäude ist eine weitere Dokumentation der strategischen Partnerschaft der MHH mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Die personalisierte Medizin gewinnt immer größere Bedeutung für viele Bereiche der Medizin, um dem einzelnen Patienten die optimale Therapie hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Kosten zu Teil werden zu lassen. Das CiiM hat internationalen Modell- und Leuchtturmcharakter für die personalisierte Infektionsmedizin.“

Unter Moderation der CiiM-Direktoren Prof. Markus Cornberg und Prof. Yang Li erfolgte die feierliche Grundsteinlegung, bei der auch eine Zeitkapsel in den Grundstein eingelassen wurde, die neben aktuellen Impressionen der Veranstaltung auch Wünsche der Gäste und zukünftigen Nutzenden des CiiM enthielt.

Nach Fertigstellung wird das CiiM-Gebäude erlauben, unter einem Dach Patientendaten und -proben systematisch zu lagern, zu prozessieren und mit modernsten Technologien zu analysieren. So suchen die Wissenschaftler:innen etwa nach individuellen Aspekten, die zu unterschiedlich schweren Krankheitsverläufen führen. Ziel ist es, neue Biomarker zu identifizieren, anhand derer angepasste Therapieansätze entwickelt werden können. Diese sollen dann klar definieren, wer besonders schnell behandelt werden muss, wie lange eine Behandlung dauern sollte und was mit den Patientinnen und Patienten geschieht, die nicht gut auf die Behandlung ansprechen. Der individualisierte Ansatz wird helfen, die Krankheitslast zu verringern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern sowie die von Infektionen verursachten Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Das CiiM wird damit die international einzigartige Expertise aus Klinik, Forschung und Datenwissenschaft in einem transdisziplinären Workflow bündeln, welcher den einzelnen Infektionspatienten und seine bestmögliche Behandlung in den Mittelpunkt stellt.

Quelle: News Detail | Aktuelles | Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (helmholtz-hzi.de)

Kontakt für die Medien: Dr. Jennifer Debarry, Koordinatorin CiiM, 0511 220027226

Forschungsprojekt iGUARD erhält Anschlussförderung für Entwicklung RNA-basierter Medikamente

Trotz erfolgreicher Impfstoffentwicklung gibt es für die meisten Viruserkrankungen nach wie vor keine wirksamen Medikamente. Das soll sich möglichst schnell ändern. Mit dem Projekt „iGUARD (integrated Guided Ultrafast Antiviral RNAi Drug development)“ entwickelt ein Forschungsteam um Professor Dr. Axel Schambach, Leiter des Instituts für Experimentelle Hämatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM RNA-basierte Wirkstoffe zur Bekämpfung von Viruserkrankungen und nutzt dabei einen natürlichen Mechanismus unseres Körpers. Die Medikamente sollen sich besonders schnell an unterschiedliche Viren anpassen können und so den Schutz gegen neu aufkommende Infektionskrankheiten ermöglichen. Das Projekt wird von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) seit einem Jahr unterstützt und erhält jetzt eine Anschlussförderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro für ein weiteres Jahr.

Die Virusvermehrung gezielt blockieren

Das iGUARD-Forschungsteam nimmt das Parainfluenza-Virus in den Fokus, das vor allem bei Kindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem die unteren Atemwege befällt. Es löst grippeähnliche Symptome aus, deren Verlauf jedoch auch sehr schwer sein kann. Ziel ist, mit Hilfe der sogenannten RNA-Interferenz (RNAi) zu verhindern, dass sich das Virus im Körper vermehren und ausbreiten kann. Die RNAi ist ein natürlicher Mechanismus in unseren Zellen zum zielgerichteten Abschalten von Genen. Dabei werden die sogenannten Boten- oder mRNAs (messenger RNAs) gespalten und die darin enthaltenen Bauanleitungen für Proteine zerstört. Mit dem RNAi-System lassen sich jedoch auch körperfremde RNAs blockieren. Im Fall einer Virusinfektion bildet der Körper kurze RNA-Schnipsel, die wie ein Legostein an die passende Stelle der Virus-RNA binden, diese dadurch unlesbar machen und ihren Abbau einleiten. Die Folge: Der darin verpackte genetische Bauplan wird nicht umgesetzt und die Virusvermehrung ist blockiert. „Wir haben mittlerweile passende RNAi-Bausteine entwickelt, die gezielt unterschiedliche Abschnitte im Parainfluenza-Virusgenom lahmlegen, die das Virus für seine Vermehrung braucht“, sagt Professor Schambach.

Wirksamkeit der RNAi-Kandidaten erfolgreich in Lungengewebe getestet

Die RNAi-Technologie setzt mit molekularen Methoden sozusagen an der Achillesferse der Viren an. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz, dem sogenannten In-Silicio-Design, hat das Forschungsteam aus Gen-Datenbanken vor allem nach „konservierten“ Regionen gesucht. Diese sind für das Virus unverzichtbar und ändern sich daher voraussichtlich nicht, so dass sich auch keine Resistenzen entwickeln können. Eine solche Suche dauert normalerweise Monate oder Jahre. Dank einer selbst konstruierten Entwicklungspipeline ließ sich dieser Prozess auf wenige Wochen verkürzen. „Wir haben die Wirksamkeit unserer RNAi-Kandidaten erfolgreich an menschlichen Lungengewebeschnitten sowie in 3D-Zellkulturen aus menschlichem Lungenepithel getestet“, erklärt Professor Dr. Armin Braun, Leiter der Präklinischen Pharmakologie und Toxikologie am Fraunhofer ITEM. „Dort konnten sie das Parainfluenzavirus um 95 Prozent zurückdrängen. Den Rest erledigt das Immunsystem.“

Methode eignet sich auch für andere Virustypen

Im nächsten Schritt sollen Effizienz und Sicherheit der RNAi-Kandidaten am Tiermodell überprüft werden. Zudem soll das RNA-Therapeutikum nicht mit einer Spritze oder als Tablette verabreicht, sondern durch Inhalieren direkt in die unteren Atemwege gebracht werden. Entsprechende Transferverfahren, um die therapeutische RNA direkt in die vom Virus befallene Zielzelle in der Lunge zu bringen, wurden bereits entwickelt. „Langfristiges Ziel ist, mit unserer iGUARD-Plattform zum einen entsprechende Therapeutika auch für andere bekannte Viruserkrankungen zu konstruieren und zum anderen die Wirkstoffe schnell an unbekannte, neu aufkommende Virustypen anzupassen", betont Professor Schambach.

Das iGUARD-Projekt ist eine Kooperation des MHH-Instituts für Experimentelle Hämatologie (Professor Dr. Dr. Axel Schambach, Philippe Vollmer Barbosa), der MHH-Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation (Dr. Dr. Adrian Schwarzer) und der Präklinischen Pharmakologie und Toxikologie am Fraunhofer ITEM (Professor Dr. Armin Braun, Philippe Vollmer Barbosa). Nach einem Jahr kann sich das Team für die dritte Förderrunde bewerben.

Weitere Informationen
 erhalten Sie bei Professor Dr. Dr. Axel Schambach, schambach.axel@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-5170.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover : MHH: 1,5 Millionen Euro für schnelle Therapien gegen Viruserkrankungen

Das Life Science Valley in Göttingen erhält ab Juli 2022 bis Ende 2024 eine Projektförderung von insgesamt fünf Millionen Euro. Davon stehen zwei Millionen zum Aufbau des Hightech-Inkubators zur Verfügung, und drei Millionen gehen als direkte Förderung an 16 Start-up-Teams. Damit werden Gründer dabei unterstützt, ihre Ideen in erfolgreiche Geschäftsmodelle mit technologischem Life-Science-Schwerpunkt umzusetzen.

Neben den finanziellen Zuwendungen stehen den Start-ups vor allem Venture Manager als Sparring- und Ansprechpartner zur Verfügung. Gepaart wird dies mit einer bedarfsgerechten Unterstützung, etwa bei der Entwicklung von Geschäftsideen und Business Plans oder bei der Identifizierung von Kooperationspartnern. Zudem bieten die Räumlichkeiten des Gründungspartners Life Science Factory den jungen Unternehmen voll ausgestattete Labore und eine Prototyping Area sowie Co-Working-Flächen zur Vernetzung und zum Austausch. Aufgrund der hohen gesellschaftlichen Relevanz und enormen wirtschaftlichen Potenziale von Unternehmen in den Lebenswissenschaften soll der Aufbau des Hightech-Inkubators erhebliche langfristige Effekte für die Entwicklung der Region auslösen.

Landesförderung für Hightech-Inkubatoren

Mit insgesamt 35 Millionen Euro fördert das Land Niedersachsen die Implementierung und den Betrieb von landesweit acht Hightech-Inkubatoren mit den Ausrichtungen Quantentechnologien, Smart Mobility, Life Science, Smart Information Technologies, Digital GreenTech sowie Farm, Food und Künstliche Intelligenz. Das Land verfolgt dabei das Ziel, hochwertige Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und damit Wachstum und Sicherheit für alle zu generieren.

Quelle: Aktuelles 01.09.2022 / Life Science Valley / Hightech-Inkubator für Gründungen aus den Lebenswissenschaften (lifescience-valley.de)

Bildquelle: Live Science Valley

Obwohl es eine Vielzahl von Virologinnen, Mikrobiologinnen und Infektionsforscherinnen gibt, die Führungspositionen in den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten innehaben, sind diese in der Öffentlichkeit meist wenig sichtbar. Die fehlende Wahrnehmung von Frauen als Wissenschaftsexpertinnen wurde insbesondere während der ersten Phase der COVID19-Pandemie deutlich – es waren vor allem männliche Virologen, die in den Medien auftraten und sich als Berater der Politik positionierten. Jetzt entsteht mit Infect-Net ein Netzwerk, zu dessen Gründungsteam auch Professorin Melanie Brinkmann vom Institut für Genetik der TU Braunschweig gehört.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Programms „Innovative Frauen im Fokus“ den Aufbau eines Netzwerkes deutscher Infektionsforscherinnen. Verantwortlich für das Projekt Infect-Net ist RWTH-Professorin Gabriele Pradel, Abteilung für Zelluläre und Angewandte Infektionsbiologie am Institut für Biologie 2. Zum Gründungsteam gehören ihre Kolleginnen Melanie Brinkmann (TU Braunschweig), Petra Dersch (Universität Münster), Sandra Ciesek (Universitätsklinikum Frankfurt) und Iris Bruchhaus (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg). Insgesamt haben sich bereits 30 Infektionsforscherinnen Infect-Net angeschlossen.

Die Wissenschaftlerinnen wollen nicht nur ein nationales Netzwerk bilden, sondern dieses auch durch Gründung eines Verbandes verstetigen. Ziel ist eine erhöhte Sichtbarkeit von Infektionsforscherinnen und damit eine stärkere Position als Expertinnen in einer geschlechtergerechteren Wissenschaftskommunikation. Infect-Net sucht insbesondere den Dialog mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in den Bereichen der proaktiven Infektionsaufklärung.

Die Maßnahmen umfassen Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau einer Expertinnen-Datenbank, Netzwerktreffen, Workshops, Vortragsreihen und Mentoring-Programme. Zusätzlich soll eine „Forum Infection“-Kommunikationsplattform etabliert werden, die der Bewertung aktueller Infektionsgeschehen durch Vertretungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dient. Infect-Net will zudem geeignete Vorbilder für Nachwuchswissenschaftlerinnen aufzeigen und damit ihre Karrierewege fördern.

Zur Zielgruppe der Verbandsgründung gehören Wissenschaftlerinnen, die an deutschen Hochschulen oder öffentlichen Forschungsinstitutionen tätig sind und das Forschungsfeld der Infektionskrankheiten des Menschen vertreten. Sie kommen aus den Bereichen der medizinischen Mikrobiologie, der Infektiologie und der Epidemiologie und stellen vorrangig Virologinnen, Bakteriologinnen, Parasitologinnen und Immunologinnen dar.

Quelle: Netzwerk deutscher Infektionsforscherinnen - TU Braunschweig | Blogs (tu-braunschweig.de)

Originalquelle: https://www.rwth-aachen.de/go/id/vyjux?=

Bildquelle: Moritz Küstner

Unter Federführung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und gemeinsam mit der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, dem Forschungszentrum Jülich (FZJ), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ist am 1. Juli 2022 das Pilotprojekt LOKI an den Start gegangen. Das Ziel: Gesundheitsämtern künftig ein lokales Frühwarnsystem für epidemiologisch relevante Infektionsausbrüche zur Verfügung zu stellen – maßgeschneidert und praxistauglich.

„Taucht ein gefährlicher Krankheitserreger mit epidemischem oder gar pandemischem Potenzial auf, ist das Wichtigste, möglichst schnell zu reagieren“, sagt Prof. Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie am HZI. „Mit LOKI entwickeln wir eine Frühwarn-Software, die Gesundheitsämter künftig dabei unterstützen soll, lokale Ausbrüche zu detektieren und das Infektionsgeschehen gemäß regionaler Besonderheiten zu modellieren – damit passgenaue Maßnahmen eingesetzt werden können.“ Denn das Leben in der Großstadt ist ein anderes als das auf dem Land. Und auf das Infektionsgeschehen wirken sich die Unterschiede zwischen den Lebenswelten – wie Anzahl der beruflichen und privaten Kontakte, tägliche Wege, Haushaltsgröße oder Altersstruktur einer Region – deutlich aus.

Meyer-Hermann koordiniert gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Sebastian Binder das über vier Jahre laufende Projekt, an dem neben dem HZI weitere Partnerinstitutionen beteiligt sind. „In der ersten Phase des Projekts wird es darum gehen, die lokalen Daten zusammenzutragen, die die Besonderheiten der jeweiligen Region ausmachen. Das erfolgt mit Unterstützung von fünf am Pilotprojekt teilnehmenden Gesundheitsämtern“, erklärt Binder. Da die Zusammenführung von Daten im Gesundheitsbereich hohe Anforderungen an den Schutz privater Daten stellt, sind Privatsphäre und IT-Sicherheit Prioritäten im Projekt und fallen in die Zuständigkeit des auf Informationssicherheit spezialisierten CISPA. Prof. Cas Cremers, leitender Wissenschaftler am CISPA: „Dies ist eine einmalige Gelegenheit, durch das Zusammenführen von Daten frühzeitig auf die Entscheidungsprozesse in einer pandemischen Lage einzuwirken. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wir die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre des Systems, das wir entwickeln, unbedingt gewährleisten müssen.“ Sein Kollege Prof. Mario Fritz fügt hinzu: „Wenn wir verschiedene Datenquellen sicher und privatsphärenkonform zusammenführen können, bietet uns das die Chance, künftig sehr viel besser auf pandemische Lagen vorbereitet zu sein. Mit dem aus diesen Daten gewonnenen Wissen lassen sich Gegenmaßnahmen gezielter und damit gesellschaftlich verträglicher gestalten.“

Die so gewonnenen Daten werden mit öffentlich verfügbaren Daten ergänzt und gehen dann in einen automatisierten Modellierungsprozess ein. Als weitere Datenquelle stehen Ergebnisse aus dem Abwassermonitoring der Arbeitsgruppe von Prof. Antonis Chatzinotas am UFZ zur Verfügung. „Eingespeist werden die riesigen Datenmengen anschließend sowohl in verschiedene Gleichungs- als auch agentenbasierte Computermodelle, die wir für LOKI entwerfen. Über Hochleistungsrechner sind damit detaillierte Vorhersagen möglich, wie sich das Ausbruchsgeschehen lokal entwickeln könnte und welche Wirkung die eingeleiteten Maßnahmen hätten“, erklärt High-Performance-Computing-Experte und Forschungsgruppenleiter Dr. Martin Kühn vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Hierfür werden vom Forschungszentrum Jülich eine sichere Cloud-Infrastruktur sowie maßgeschneiderte, hochautomatisierte Werkzeuge zur Echtzeitanalyse des Infektionsgeschehens unter Berücksichtigung von Prognoseunsicherheiten entwickelt.

Im Zentrum des LOKI-Projekts steht die enge Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Gesundheitsämtern, die in sämtliche Entwicklungsprozesse eingebunden werden. „LOKI soll ja später auch angenommen werden und in der Praxis reibungslos funktionieren“, sagt Meyer-Hermann. Prof. Dagmar Starke, Leiterin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, ergänzt: „Dazu entwickeln wir in LOKI Lehr- und Beratungskonzepte, um die neue Frühwarn-Software zur Erkennung von Epidemien in den Gesundheitsämtern zu implementieren und zu optimieren.“

DIE PROJEKTPARTNER:

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW)
CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit
Forschungszentrum Jülich
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Quelle: News Detail | Aktuelles | Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (helmholtz-hzi.de)

Bildquelle: (c)Martin_Kuehn_DLR.jpg

Land Niedersachsen bündelt biomedizinische Spitzenforschung im neuen "Institute for Biomedical Translation"

Die enorme Bedeutung eines raschen Transfers biomedizinischer Innovationen in die Anwendung hat die Covid-19-Pandemie eindrücklich unterstrichen. Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg zählt zu Deutschlands führenden Standorten für biomedizinische Forschung. Trotz der international anerkannten Forschungsstärke Niedersachsens in den drei klinisch hochrelevanten Bereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften finden die gewonnenen Erkenntnisse jedoch noch zu selten oder zu langsam ihren Weg in die medizinische Anwendung. Deshalb bündelt das Land Niedersachsen die biomedizinische Spitzenforschung nun im „Institute for Biomedical Translation“ (IBT).

Für den neuen biomedizinischen Verbund stellt das Land über das Niedersächsische Vorab der VolkswagenStiftung für die Jahre 2022 bis 2026 ein Budget von 25 Millionen Euro zur Verfügung. Gründungsinstitutionen des IBT sind die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) sowie das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig.

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: „Die rapide Transformation von Wissenschaft und Wirtschaft im Zuge des digitalen und demografischen Wandels ruft nach neuen Antworten. Mit einem verstärkten Fokus auf Translation, Wissenschaftskommunikation und Vernetzung von Forschungs- und Transferaktivitäten wollen wir dazu beitragen, dass niedersächsische Ideen auch hier Wertschöpfung generieren. Mit dem IBT legen wir heute die Grundlage dafür, dass Niedersachsen in der Biomedizin künftig vorne in der ersten Liga mitspielen kann.“

Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: „Mit der Förderung des IBT will die VolkswagenStiftung zeigen: Wir können dringend benötigten Unternehmergeist in der Wissenschaft entfachen. Mit Ehrgeiz und Elan können wir mit dem IBT in Niedersachsen zu den führenden Forschungs- und Entwicklungsstandorten der Biomedizin in den USA, Europa und in Deutschland aufschließen. Und wir können damit aus der Biomedizin heraus das Leiden von Patientinnen und Patienten verringern und das Leben erleichtern.“

Prof. Dr. Thomas Pietschmann, Programmsprecher des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und Institutsleiter am TWINCORE (Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung): „Am TWINCORE, einer gemeinsamen Einrichtung von HZI und MHH, liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der translationalen Infektionsforschung – also der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und der klinischen Entwicklung. Ich begrüße ausdrücklich, dass mit dem IBT die Rahmenbedingungen für die Translation weiter gestärkt werden.“

Prof. Dr. Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung: „Die Gründung des IBT ist ein wichtiger Schritt zur richtigen Zeit: Die gezielte Unterstützung des Transfers von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung wird nicht nur die biomedizinisch herausragenden Forschungseinrichtungen in Niedersachsen stärken, sondern auch im Sinne der Wertschöpfung den Weg für neue Ausgründungen und Kooperationen mit Industriepartnern bereiten. Auf diese Weise kann das IBT unmittelbar dazu beitragen, einige der großen gesundheitlichen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, zu bewältigen.“

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen: „Das IBT führt die Synergien der Partnereinrichtungen zusammen mit einem Ziel: die Translation von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung zu bringen. Als UMG bieten wir hier unsere langjährige Expertise aus der Schnittstelle von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung in der personalisierten Medizin. Dabei haben wir durch die Gründung der Life Science Valley GmbH in Göttingen gemeinsam mit der Sartorius AG und der Life Science Factory die strukturellen Voraussetzungen geschaffen, um neue Vorhaben auf dem Weg zur klinischen Erprobung zu begleiten. Gemeinsam haben wir uns zudem vorgenommen, innovative Entwicklerpersönlichkeiten gezielt zu fördern. Die vom Land Niedersachsen und der VolkswagenStiftung bewilligte Finanzierung öffnet uns diesen Weg.“

Prof. Dr. Michael P. Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover: „Gerade erst hat der Medizinausschuss der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen die MHH als international führenden Standort biomedizinischer Forschung mit seinen etablierten Schwerpunkten anerkannt. Das IBT wird die Übertragung der Forschungsergebnisse in die Anwendung am Patienten entscheidend verbessern und schließt somit eine strukturelle Lücke in der Wertschöpfung biomedizinischer Forschung in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.“

Dr. Sven Wagner, Head of Business Development bei Sartorius: „Als Partner der biopharmazeutischen Industrie und Forschung arbeitet Sartorius eng mit der akademischen Welt zusammen. Wir halten es für sinnvoll und notwendig, in diesem akademischen Umfeld Strukturen zu schaffen, die die schnellere Übertragung von biomedizinischen Erkenntnissen in therapeutische Anwendungen ermöglichen. Deshalb unterstützen wir die beteiligten renommierten Universitäten und Forschungsinstitutionen mit Blick auf das Institute for Biomedical Translation.“

Hintergrund:

Das neue „Institute for Biomedical Translation“ (IBT) soll die existierenden Stärken der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und weiterer assoziierter Standorte in den Schwerpunktbereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften zusammenführen und stärken. Kernziel ist die möglichst rasche Überführung von Forschungsergebnissen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Verfahren – beispielsweise über Ansätze der personalisierten Medizin –, aber auch innovative Formate wie digitale Public-Health-Anwendungen. Dabei sollen neben biomedizinischen Spitzentechnologien in besonderem Maße auch datenbasierte Verfahren wie Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz zur Anwendung kommen.

Das Institut basiert auf zwei Säulen:

  • Über den „IBT Incubator“ soll der Technologiereifegrad ausgewählter translationaler Projekte gezielt gesteigert werden, um möglichst effizient Übergabepunkte zu einer industriellen Weiterentwicklung zu schaffen. Industriepartner und Investoren sollen frühzeitig in die Projekte einbezogen werden.
  • Über „IBT Exchange“ soll das translationale Ökosystem in Niedersachsen nachhaltig gestärkt und gezielt ausgebaut werden. Der primäre Fokus liegt dabei auf der gezielten Förderung einer neuen Generation von translational orientierten Entwicklerpersönlichkeiten mittels eines vielschichtigen Austausches zwischen akademischen Einrichtungen und industriellen Teilhabern. Dieser Dialog soll auf der einen Seite traditionelle Denkmuster auflösen, die Forschung, Entwicklung und Vermarktung als voneinander getrennte Entitäten betrachten, und auf der anderen Seite gleichzeitig Ausbildungslücken für Nachwuchskräfte im Bereich der biomedizinischen Translation schließen.

Quelle + Bildquelle: Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

Am 11. Juni 2022 wurde die Virologin Professorin Melanie Brinkmann mit dem ScienceHero Preis ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt die Konferenz Biologischer Fachbereiche Menschen und Organisationen, die für gute Lehre und kreative Forschung stehen. Verliehen wurde der Preis bei der Plenartagung des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultätentages, der diesmal in Braunschweig stattfand.

Melanie Brinkmann ist Professorin am Institut für Genetik an der Technischen Universität Braunschweig und leitet am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) die Forschungsgruppe „Virale Immunmodulation“. Sie hat unter anderem zur Verbreitung von SARS-CoV-2 über Aerosole geforscht. Mit dem ScienceHero-Preis wird vor allem ihre Rolle in der Wissenskommunikation und beim Wissenstransfer während der Corona-Pandemie honoriert.

„Sie macht das, was ein Wissenschaftler, eine Wissenschaftlerin, machen sollte: Mit dem Wissen in die Öffentlichkeit gehen, die Politik beraten, gewissenhaft, neutral und sachlich. Frau Professorin Brinkmann hat das brillant erfüllt. Unsere Preis-Entscheidung fiel deshalb, einfach gesagt, zwangsnotwendig auf sie: Sie ist unser Science Hero“, sagt Professor Robert Hänsch, Beiratsmitglied der Konferenz Biologischer Fachbereiche (KBF) und stellvertretender Sprecher des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultätentag (MNFT) in seiner Laudatio.

Zur Person

Melanie Brinkmann studierte Biologie in Göttingen, London und Berlin, und schloss ihre Promotion unter der Betreuung von Prof. Dr. Thomas F. Schulz am Institut für Virologie der Medizinischen Hochschule Hannover/Universität Hannover ab. Danach ging sie mit einem DFG-Forschungsstipendium als Postdoktorandin an das Labor von Prof. Dr. Hidde L. Ploegh an das Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge, USA. Dort erforschte sie viereinhalb Jahre lang die angeborene Immunantwort, die eine essentielle Rolle bei der Erkennung viraler Infektionen spielt. 2010 übernahm sie die Leitung der Nachwuchsgruppe „Virale Immunmodulation“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.

Seit 2018 ist sie Professorin am Institut für Genetik an der TU Braunschweig mit dem Forschungsschwerpunkt „Infektionen und Wirkstoffe“ und forscht an der Interaktion zwischen Viren und dem Immunsystem. Professorin Brinkmann ist stellvertretende Vorsitzende des Expert*innenrats der Bundesregierung, Beiratsmitglied des Leibniz-Instituts für Experimentelle Virologie (LIV) in Hamburg und Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Virologie (GfV).

Über den Preis

Die Konferenz Biologischer Fachbereiche vergibt den Preis seit 2015. Ausgezeichnet werden damit Personen und Organisationen, die Probleme im Bereich der Biowissenschaften durch gute Lehre und kreative Forschung aufgezeigt oder gelöst haben. Bisherige Preisträger waren Prof. Axel Brennicke (Universität Ulm) für seine „Ansichten eines Profs“ im Laborjournal, Prof. Reinhard Paulsen (KIT) für sein Engagement bei der Gründung der KBF und der Entomologische Verein Krefeld, der eine vielbeachtete Studie über das Insektensterben erarbeitete.

Über KBF und MNFT

Die Konferenzen der Fachbereiche widmen sich der interuniversitären Kommunikation in den jeweiligen Fachbereichen. Die Biologischen Fakultäten und Fachbereiche der deutschen Universitäten organisieren sich dazu in der Konferenz der Biologischen Fachbereiche (KBF). Die KBF berät beim Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultätentag (MNFT), der Dachorganisation aller naturwissenschaftlichen Fachbereiche, sowie in der Hochschul-Rektorenkonferenz (HRK) in fachspezifischen Angelegenheiten. Auf der MNFT-Plenartagung am 11. Juni 2022 wurde Prof. Robert Hänsch von der TU Braunschweig zum 1. Oktober 2022 zum Sprecher gewählt.

Kontakt:

Prof. Dr. Robert Hänsch
Technische Universität Braunschweig
Institut für Pflanzenbiologie
r.haensch@tu-braunschweig.de

Quelle: https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/sciencehero-preis-fuer-melanie-brinkmann/

„Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Wie wollen wir arbeiten? Deutschland braucht einen Startup Modus, wir müssen überall schneller werden“ – mit diesen Worten eröffnete Staatssekretär Stefan Muhle den ersten Pandemiepräventionsworkshop in der Metropolregion. Vergangene Woche trafen sich zahlreiche Stakeholder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Versorgung zum ersten Workshop im Rahmen der Kommunikationsplattform PaPräKa. Im Fokus: Die Initiative RAPID Niedersachsen. Gemeinsam wurde in hybriden Arbeitsgruppen über eine Roadmap zur besseren Vorbereitung und Reaktion auf künftige pandemische Bedrohungen diskutiert und Input zur Optimierung von "nicht-wissenschaftlichen" Rahmenbedingungen der Arzneimittelentwicklung und Pandemieabwehr zusammengetragen.

Prof. Dr. Stefan Dübel, Professor für Biotechnologie an der TU Braunschweig und Projektpartner PaPräKa zeigt sich sehr zufrieden mit dem ersten Workshop: „Wir freuen uns über die große Unterstützung und die vielen kreativen Beiträge der Teilnehmenden. Wenn es nun zur Umsetzung kommt, können wir pandemischen Bedingungen mit RAPID Niedersachsen deutlich schneller und effizienter begegnen.“

Im nächsten Schritt heißt es nun für die Projektpartner TU Braunschweig, Innovationszentrum Niedersachsen GmbH und Metropolregion GmbH: Ergebnisse zusammentragen und einen Punkteplan ausarbeiten, der unter anderem Forderungen für Genehmigungsverfahren, Verträge, Koordination, Ressourcen, Translation, Wissenschaftskommunikation und Forschungsförderung beinhaltet.

Ein großer Dank geht an die Staatsekretärin Dr. Sabine Johannsen und Staatssekretär Stefan Muhle für die motivierenden Grußworten, Prof. Dr. Melanie Brinkmann, Prof. Dr. Nils Hoppe und Prof. Dr. Stefan Dübel für die spannenden Impulsvorträge und die Leitung der Arbeitsgruppen sowie an Tanja Föhr, die mit ihren Sketch-Notes durch die Veranstaltung führte und natürlich an alle Teilnehmer*innen, die die Initiative RAPID Niedersachsen ihrem Ziel mit ihrem wertvollen Input ein großes Stück näher bringen: Pandemieprävention im Fast Track. Mehr über RAPID hier: https://startup.nds.de/rapid/

Mehr über PaPräKa unter: https://metropolregion.de/gesundheit/papraeka/

Gemeinsam für die Pandemieprävention von morgen – das ist das Ziel unseres neuen Förderprojekts PaPräKa - PandemiePräventionsKampagnen. PaPräKa ist eine Kommunikationsplattform für Initiativen, Projekte und Maßnahmen der Pandemieprävention in der Metropolregion. Wir wollen das Bewusstsein in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Bevölkerung für die Notwendigkeit von Präventivmaßnahmen gegen Pandemien schärfen und gemeinsam mit relevanten Stakeholdern ein Netzwerk aufbauen, um vorbeugende Maßnahmen zu entwickeln. Mehr über PaPräKa erfahren Sie auf unserer neuen Landingpage!

Unser erster Pandemie-Workshop steht an!

Am 17.5.2022 wird das Projekt RAPID – Response Against Pandemic Infectious Diseases – in einem moderierten Workshop vorgestellt. Angesiedelt am Innovationszentrum Niedersachsen und in Kooperation mit BioRegioN und startup.niedersachsen verfolgt RAPID das primäre Ziel, durch eine intensivere Vernetzung relevanter niedersächsischer Akteur*innen die Translation exzellenter Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln mit Blick auf zukünftige pandemische Herausforderungen zu optimieren und damit verbundene Prozesse zu beschleunigen (Genaueres zu RAPID finden Sie hier: https://startup.nds.de/rapid/).

Gemeinsam mit Experten*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Technologietransfer soll am 17. Mai über eine Roadmap für die bessere Vorbereitung und Reaktion auf künftige pandemische Bedrohungen diskutiert werden. Für diesen Austausch sind Impulse geplant von:

  • Prof. Dr. Melanie Brinkmann (Virologin und Mitglied im Corona-Expert*innenrat des Landes und der Bundesregierung)
  • Prof. Dr. Stefan Dübel (Professor für Biotechnologie an der TU Braunschweig) und
  • Prof. Dr. Nils Hoppe (Professor für Ethik und Recht an der Leibniz Universität Hannover)

Für Interessierte, die wissenschaftlich oder im Bereich der damit verbundenen Infrastrukturen in Niedersachsen zur Bekämpfung von Pandemien beitragen können, ist eine formlose Anmeldung* unter events@metropolregion.de möglich. Zu beachten ist die begrenzte Teilnehmendenzahl.

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